Micipsa

  • Callidus grinste. Mit dem 3000er Gebot hatte er dem Flavier noch eine Tür offengelassen, da er vermutet hatte, dass dies die Schwelle gewesen wäre. Über jene ging er aber auch nicht hinaus.


    > Ich gratuliere dir, Flavius Aquilius, der Sklave wird sein Geld gewiss wert sein. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Zweitausendsechshundert - und zum Dritten!" rief Titus und ließ den Arm heruntersausen. Kurz darauf grinste er den Magistraten über die Köpfe der Menge hinweg an. "Herzlichen Glückwunsch, mein Herr. Du hast soeben einen Qualitätskauf getätigt. Dafür bürge ich mit meinem Namen." Titus rieb sich geschäftig die Hände. Einem Menschen der Neuzeit wäre hier vermutlich aufgefallen, dass der Spruch, den Titus eben benutzt hatte, später für Brei in allen Varianten verwendet werden sollte. Doch dem Römer von heute war das natürlich nicht bewusst.


    "Möchtest du ihn gleich mitnehmen oder gebracht bekommen?" fragte der Sklavenhändler den Magistraten, als dieser heran war. "Unter uns - eine regelrechte Schlacht hast du dir da geliefert mit dem Herrn Prokurator." Ein paar schöne Worte konnten ja nie schaden... :D



    Sim-Off:

    Die Versteigerung ging - wie im ersten Posting festgelegt - bis 19:30:00 Uhr. Daher ist Flavius Aqilius der neue Besitzer. Er möge 2600 HS auf das Konto der Staatskasse II überweisen. :]

  • Pfuh. Ich atmete langsam aus. Im Grunde hatte ich meine guten Vorsätze zu sparen mal wieder hinter mir gelassen - aber ein kräftiger, anscheinend noch gebildeter Sklave war eine Zierde des Haushalts, und so wie es Claudia Antonia bei den Händlern mit den bunten Stoffen ging, die einem stundenlang ein Ohr abkauten, so ging es mir mit dem Reiz der Herausforderung. Auch wenn es heute mit einem Neuerwerb endete - gleichzeitig schalt ich mich einen ziemlich dämlichen Narren. Die letzten Gebote hatte ich vorher nicht überlegt, sondern einfach gemacht - für die nächste Zeit würde ich diesem Markt fern bleiben, da ging ins Geld.
    "Das hoffe ich doch - wenn man schon die Gelegenheit hat, sich eine Schlacht mit einem Aelier zu liefern, sollte sie sich auch lohnen." Ich hatte wieder eine gewisse Ruhe erreicht, auch wenn ich fühlte, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sich mein Herzschlag gelegt hatte. "Ein andermal werde ich Dir den Vortritt überlassen." Ich grinste wieder und reichte ihm versöhnlich die Hand. Zumindest schien er kein schlechter Verlierer zu sein.


    Dann blickte ich nach vorn, als sich der Sklavenhändler an mich wandte. "Es wäre mir praktischer, würde er mir heute abend an die villa Flavia gebracht werden - es warten noch ein paar Amtsgeschäfte auf mich." Ich betrachtete meine Neuerwerbung sinnierend. Ja doch, ein guter Kauf, zumindest stand dies zu hoffen - die Bezahlung würde ich gleich veranlassen, damit die Formalia geklärt waren - und blickte wieder zu Aelius Callidus. "Ich hatte es schon beim letzten Mal tun wollen, aber da mir der Zufall nun zu Hilfe kam, nutze ich die Gelegenheit und lade Dich auf ein Essen in der villa Flavia ein, procurator. Ich denke, es könnte interessant sein, die derzetiige politische Lage zu erörtern."

  • > Den Vortritt? Nein nein, es war mir eine wahre Freude, mit -oder sagen wir besser- gegen dich zu bieten. Es war das erste Mal, dass ich hier geboten habe. Aber ich muss sagen, man könnte gefallen daran finden. <


    Callidus reichte dem Flavier die Hand und lächelte.


    > Ich freue mich über deine Einladung, Flavius Aquilius, und gerne werde ich diese auch annehmen. Wir werden sicherlich interessante Gesprächspunkte haben. <


    Tatsächlich bestand bei derartigen kleinen Wettbietereien ein gewisser Suchtfaktor, der ein nervöses Kribbeln im Körper verursachte. Gegen jenen Flavier zu verlieren war jedoch wenig ärgerlich, und bei anderen Mitbietenden wäre Callidus schon aufgrund der Antipathie einigen Leuten gegenüber höher gegangen. Hier freute er sich jedoch über das durchaus nette Gespräch und das kleine Scharmützel nebenbei.


    Sim-Off:

    War mein letzter Eintrag nicht sauber um 19.30 Uhr? (ungeplanter Weise) Aber da wir nur zu zweit waren, fand ich den Fortgang in diesem speziellen Fall auch besser, und da hat Aquilius ja auch fair gewonnen. :) Würd nur gern für die Zukunft wissen, nach welcher Uhrzeit das geht.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Sehr wohl, der Herr", entgegnete Titus und neigte ehrerbietend das Haupt, was angesichts des Umstandes, dass er auf einem Podest und damit gut einen Meter höher stand als der Käufer, eher eine witzlose Geste war. "Nach dem Tagesgeschäft wirst du deine Ware erhalten", versprach der Händler und gab den beiden Handlangern einen Wink. Sie wiesen Micipsa den Weg zurück in einen besseren Verschlag als es üblich war - immerhin hatte er sich als umgänglicher Sklave erwiesen, und gute Führung wurde natürlich entlohnt.




    Sim-Off:

    Das geht nach der Forumsuhr (die nachgeht), und die hat bei mir schon 19:30 Uhr angezeigt. Leider kann man anhand der Postings nicht die Sekunden der Postings herausfinden. Aber da sich alle einvernehmlich einigen konnten, ist ja alles prima. :]

  • Zitat

    Original Tilla romania


    Ich nickte Tilla zu. Ja, ich würde ihm ihre Grüße ausrichten, sobald ich ihn wiedersehen würde.
    Eine vage Handbewegung machte ich, als sie auf den Aufpasser anspielte. Ich wollte darüber nicht mit einer Person sprechen, die im Grunde genommen immer noch eine Fremde war für mich war. Doch ich lächelte um nicht mehr preiszugeben, als ich eigentlich wollte.
    In diesem Moment hörte ich auch schon die, mir noch immer tief in den Knochen sitzenden Stimme des Sklavenhändlers. Ich schaute in Richtung Podest und erkannte, wer den Zuschlag bekommen hatte.


    Auch das noch!
    Entnervt schaute ich zu meinen Gesprächspartnern und verzog meine Miene.
    Als Tilla Anstalten machte, um zu gehen, lächelte ich dann doch noch.
    Mach´s gut! Bis irgendwann!

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    "Es ist durchaus aufregend, nicht wahr? Man darf nur seine Grenzen nicht außer Acht lassen im Rausch des Bietens - deswegen komme ich nicht allzu oft hierher, es ist einfach zu verlockend. Auch wenn es durchaus auch sehr amüsant werden kann, wenn man den Preis für andere geschickt hochtreibt," gestand ich meine Leidenschaft fürs Bieten und schmunzelte leicht. Er hatte Recht, es hatte Spaß gemacht im Wettkampf mit ihm, und wieder hatte sich mein erster Eindruck bestätigt. Konnte so ein sympathischer Mann mit meinem sauertöpfischen Vetter Furianus befreundet sein? Ich konnte es mir kaum vorstellen.


    Ich drückte seine Hand kurz, aber merklich, ohne zu fest dabei zu packen, und nickte dem Händler dann zu - dass er auf meinen neuen Sklaven achten würde, war selbstverständlich, und dass der procurator meine Einladung annahm, war noch das Tüpfelchen auf dem i für einen rundum erfreulichen Vormittag (außer vielleicht der Tatsache, dass ich gerade eine Menge Sesterzen rausgehauen hatte, für die ich als sacerdos gut zwei Monate arbeiten musste). "Dann lasse ich Dir in den nächsten Tagen eine schriftliche Einladung mit dem genauen Datum zukommen, einverstanden?"

  • Callidus bestätigte das Angebot mit einem Nicken.


    > Lass sie mir zukommen, ich werde gewiss auch die Zeit haben, deiner Einladung zu folgen und freue mich darauf. <


    Die Abneigung seines Verwandten gegenüber den Flaviern kannte Callidus nur zu gut. Sich ein Bild von der mittlerweile gewandelten Sippschaft zu machen, war allerdings eine gute Möglichkeit, die Callidus nutzen wollte. Verschwörerisch erschienen die Flavier, die er kannte, nicht. Ehrgeizig war der ein oder andere allemal. Aquilius dagegen schien eher gelassen in Hinblick auf seine Karriere.


    > Nun, ich muss noch Besorgungen machen, die ich mir aber ganz sicher nicht aus der Hand schnappen lassen möchte, du entschuldigst? < ;)


    Die Saturnalien nahten und Callidus wollte vorbereitet sein.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Alles geht nun sehr schnell: MCM, MM, MMD, MMDI ... Onkel Aquilius hat den Zuschlag und damit Micipsa bekommen. Noch'n Mann im Haus. Mal sehen, welche Aufgaben ihm zugewiesen werden. Vielleicht ja ein Neuer für die Tür?


    Wir lösen uns langsam, aber sicher. Jetzt ist erstmal nichts los, ein kurzes Hochkochen der Emotionen, dann gehen wir unserer Wege. Vale!

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    "Natürlich - es gibt für einen Mann wie Dich sicherlich noch vieles zu tun und ich werde jetzt ein paar Akten nachgehen müssen, die auf meinem Schreibtisch lagerten," eigentlich waren dort keine gewesen,. aber es klang allemal besser, als jetzt Saturnaliengeschenke einkaufen zu gehen, als magistratus hatte man allezeit beschäftigt zu sein und zu wirken. "Ich sehe unserem Essen also mit gespannter Erwartung entgegen - vale, procurator!" Damit nickte ich ihm noch einmal wohlwollend zu und mischte mich in die Menge, zuerst das Geld für meinen Sklaven zu organisieren und dann den Rest der Geschenke ...

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