• Wie vorgenommen, setzte sich Galeo am nächst bestem freien Tag an die Analyse weiterer Elemente, die als Bestandteil der Sesterzen verwendet wurden.
    Heute stand das Antimon auf seiner Liste und es zeigt ebenfalls eine regelmäßige Veränderung. Von Augustus bis Vespasian betrug der Mittelwert 0,8. Von Titus bis Hadrian stieg er auf 0,20 und nahm weiterhin bis zu einem Endwert von 0,30 ständig zu. Offensichtlich gab es hier keine Einsparmaßnahmen. Galeo wollte später herausfinden, wieso. Erst einmal begutachtete er das Element Silber, sowie Nickel und Kobalt. Bei diesen dreien stellte er kaum eine Veränderung fest. Die Mittelwerte des Silbers schwankten von 0,03-0,08. Nur Nero und Nerva bildeten eine Ausnahme mit ungewöhnlich hohem Silbergehalt von etwa 0,27. Das war also deren Alleinstellungsmerkmal. Galeo vermerkte es gedanklich, bevor er sich dem Eisen widmete.
    Eisen lag über die gesamte Kaiserliste hinweg immer zwischen 0,15 und 0,35, während die Nickelgehalte zwar deutlich niedriger ausfielen, aber und vermutlich gerade deswegen umso mehr Stabilität in ihren Werten aufweisen. Sie wichen selten von Werten um 0,02-0,04 ab.
    Dann jedoch stieß Galeo auf das Element Kobalt und erschien ihm ebenfalls geeignet, als Alleinstellungsmerkmal zu fungieren. Er fand dieses Element nur bei wenigen Sesterzen in Spuren.


    Eins stand für Galeo nach längerer Betrachtung jedenfalls fest: In früherer Zeit, beispielsweise Augustus und Tiberius, wurde niemals Altmetall für die Herstellung von Sesterzen verwendet. Darauf ließ der sehr geringe Zinn und Blei Gehalt von 0,03 Zinn sowie Blei schließen. Als Ausgangsmaterial kam nur reines Kupfer und reines Zinkerz oder auch ein bei der Zinkverhüttung anfallendes reines Zinkoxyd in Frage. Diesen Schluss konnte Galeo bis hin zur Sesterze des Vespasians ziehen, die zinnfrei waren und kaum Blei enthielten. Es wurde kein Altmetall verwendet. Die ständige Abnahme des Zinks konnte nämlich nur dann als Verlust durch Verdampfen von Zink beim Einschmelzen alter Münzen erklärt werden, wenn man gleichzeitig behauptet, dass zur Herstellung von Sesterzen eben nur Sesterzen eingeschmolzen wurden und andere Münzen aussortiert waren.


    Sollte Galeo wieder zu diesem Prinzip zurück? Er würde die Kosten überschlagen müssen, denn die würden sich unzweifelhaft erhöhen.


    Es blieben als Alleinstellungsmerkmal:
    die Zuführung von Kobalt,
    ein deutlich erhöhter Silbergehalt,
    die Herstellung ohne das Einschmelzen von Altmünzen.


    Er überlegte. Hatte er etwas übersehen?

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