• "Na, das hoffe ich doch." etgegnete er. Das war also geklärt. Er würde den Mann dann am nächsten Tag einfach mit zum Legaten nehmen, dieser würde schließlich seine perönliche Entscheidung treffen. Und wenn er mit seinem bescheidenen Beitrag dazu einen MEnschen glücklich gemacht hatte, um so besser.


    "Kann ich sonst noch etwas für euch tun?"

  • "Für mich schon, für ihn nicht.", antwortete Lando, und nickte Vala zu, damit dieser das Haus verließ.
    Als Vala eben jenes verlassen hatte, nahm Lando die zweiselige Vertrautheit zum Anlass, über die Dinge zu sprechen, die er zusammen mit Metelus bewegt hatte.


    "Ich habe dir noch garnicht gesagt, was ich von der Reform der Steuererhebungen halte, und wie wir das angehen... außerdem müssen wir sowieso noch das eine oder andere absprechen. Und ich denke, das können wir am besten unter vier Augen, also hier... und nicht in der Regia."

  • Selbst wenn Vala sich in diesem Moment von Landos Art etwas herabgesetzt fühlte, er schluckte seinen Ärger herunter. Noch war Lando die maßgebliche Figur in der Sippe, und noch galt es Vala selbst, dieser Figur zu gehorchen. So nickte er nur knapp, verabschiedete sich mit einem dankbaren Lächeln vom Comes und verließ ohne weitere große Worte das Haus, um Lando und seinen Freund in ihrem Zwiegespräch alleine zu lassen.

  • Tiberius war von landos Verhalten nicht wenig überrascht, es war ja geradezu offensichtlich dass er seinen Begleiter bei dem nun folgenden Gespräch nicht gebrauchen konnte. So verabschiedete Tiberius den Mann und wies einen Sklaven an, ihn zur Tür zu begleiten.


    "Nun, dann wollen wir mal... wir wollen also die Steuererhebung auf die Decurionen legen?"

  • "So in etwa... wobei ich mit der Steuererhebung keinerlei Erfahrung habe. Ich wollte sowieso zuerst auf etwas anderes zu sprechen kommen: ich habe an der Arbeit für die Reform der Provinzialstruktur gemerkt, wie sehr mich das geschlaucht hat. Und ich glaube nicht, dass ich das ein weiteres Mal leisten will... und auch nicht kann. Du musst verstehen, ich bin mittlerweile ein verheirateter Mann, ich leite die Freya, bin Oberhaupt einer kompletten Gens. Das ist im Moment einfach zuviel Arbeit für mich, und ich merke, dass ich kürzer treten muss. Für einen Laboraholic wie dich ist das kein Problem, aber ich merke doch, wie mir das an die Substanz geht.", platzte Lando sogleich mit seinen Gedanken heraus. Er hatte lange darüber nachgedacht, und letztendlich hatte er sich dafür entschlossen, was er hier gleich noch von sich gab.


    "Ich habe dir den jungen Vala nicht umsonst vorgestellt. Im Endeffekt stecken in ihm viele Hoffnungen, die ich persönlich gehe, denn ich glaube, dass der junge Mann mir mein Leben sehr viel einfacher machen wird. Er ist jung, wissbegierig, absolut ambitioniert und kennt keine Skrupel, sich in Arbeit zu werfen. Ich denke, er könnte von dir genauso viel lernen wie ich. Du musst verstehen, dass ich nichtmehr leisten kann, ich muss sehen, wo ich Abstriche mache, damit ich zuhause überhaupt noch atmen kann, und nachdem unser erstes Projekt in Germania quasi abgeschlossen ist, sehe ich mich außerstande ein weiteres anzufangen. Ich habe dem jungen Vala davon erzählt, er hat sich in die Materie eingearbeitet und ist absolut diskret. Er versteht mittlerweile mehr von dem römischen Reich als ich, und wäre damit zumindest ein wertvollerer Projektgefährte als ich."

  • "Aha."


    war Tiberius kaum hörbare Entgegnung; Das musste er erst einmal verdauen. Wenn er den Duccier nicht falsch verstanden hatte, so plante dieser sich also mehr oder weniger in sein Häuschen zurückzuziehen und das Leben zu genießen.


    "Jetzt, wo wir den Stein ins Rollen gebracht haben willst du nicht mehr?"


    Er schüttelte bedauernd den Kopf.


    "Nun ja, du musst es wissen."


    Darauf musste er erst einmal einen Tiefen schluck nehmen, was er auch tat und dann fortfuhr:


    "Du hast also mit Vala bereits über die Steuerpläne gesprochen?"

  • "Ich habe auf dein Verständnis gehofft, aber ich kann es nicht erzwingen.", wedelte Lando hilflos mit den Armen, "Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wenn es mit meiner Frau gut läuft, habe ich in absehbarer Zeit eben keine Zeit mehr. Die Arbeit in der Freya wird auch nicht weniger, und... ach, egal. Ich muss zusehen, wie ich meine Zeit einplane."


    Er bat einen Sklaven um einen Becher Wasser, wurde daraufhin erst irritiert angeguckt, dann aber doch mit dem gewünschten versehen. Er nahm einen kühlenden Schluck, bevor er mit weiterhin sehr hilfloser Miene fortfuhr: "Ja, habe ich. Um ehrlich zu sein, hat Vala mich überhaupt erst auf die Idee gebracht. Wie gesagt, der Junge ist sehr wissbegierig, und hat sich anscheinend in der Schola in das römische Staatswesen eingelesen. Als er mir eines Abends davon erzählt hat, wie er sich in das Steuerwesen reinlas, ist mir der Gedanke gekommen. Ich denke, solltest du nach Rom gehen, könnte er dir ein wertvoller Verbündeter sein, auch wenn er im Moment politisch gesehen ein nichts ist... er wird dir dort zumindest mehr eine Hilfe sein, als ich von hier. Soweit ich weiß, plant der Junge irgendwann nach Rom aufzubrechen, wobei ich da unter uns nicht ganz unglücklich drüber bin. Er ist mir nicht ganz geheuer, in seinem ganzen Ehrgeiz..."

  • "Ja nun, du musst es wissen." schloss Tiberius dieses Thema ab.


    "Was den jungen Vala angeht... nun, ich werde sehen was ich tun kann; Ein Auge auf ihn haben und versuchen, ihm einiges beizubringen. Wenn er allerdings so ambitioniert ist wie du sagst wird das möglicherweise gar nicht nötig sein."

  • Tiberius hastete geschäftig durch das Haus, wies seine Sklaven an einige Kisten zu packen und alles für die Reise nach Rom vorzubereiten. Nachdem er soweit alles organisiert hatte, wandte er sich seinem Verwalter zu, dem er während seiner Abwesenheit die Verantwortung über die Casa übertrug. Er schärfte ihm ein, bloß gut auf das Haus aufzupassen, und der Mann versicherte ihm, dass er bei seiner Rückkehr das Haus in einem ebensolchen Zustand vorfinden würde wie er es verlassen würde.


    Schließlich und endlich waren alle Vorberetungen getroffen, und Tiberius verließ seine Heimstatt. Er freute sich schon auf das mildere Klima, welches ihn in hoffentlich in der hauptstadt des Reiches erwarten würde.

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