Eine vorführung im Kolluseum


  • Dragonum schob den schweren Vorhang beiseite und wurde zuerst vom grellen Licht und anschließend vom Anblick der kunstvoll vorbereiteten Arena überwältigt. Scheinbar hatte man heute keine Mühen gescheut um das Volk zu unterhalten, daher schien es ihm auch nicht weiter verwunderlich das die Ränge zum bersten gefüllt waren mit den verschiedensten Charackteren, die Tribühne jedoch schien auf den ersten Blick noch gänzlich frei und so trat Dragonum einen Schritt beiseite und öffnete den Vorhang auch für die beiden Damen in deren erlesener Gesellschaft er sich befand ...


    "Und noch mehr Glück! Fortuna sei gepriesen, die Trebühne ist leer so ist euch die frei Platzwahl überlassen!"


    Kaum das sie selbst die Trebühne betraten hatten sich auch schon einige Sklaven eingefunden, deren Vorsteher trat an den Tribun heran und verneigte sich demütigst ...


    "Ah Ephipalius, schön dich wiedereinmal zu sehen! Es wäre sehr schön wenn du für einige Früchte und etwas erfrischendes zu trinken sorgen könntest, ach und ich habe heute etwas Besuch mitgebracht also wären heute auch eine Amphore Wein aus meinem Bestand hervorragend geeignet!"


    Der Sklave, ein älterer Mann wahrscheinlich einst ein stämmiger Germane, verneigte sich erneut leicht und wies dann einige der anderen Sklaven an die gewünschten Besogungen zu erledigen während er Dragonums Helm und Waffengurt entgegen nahm ...

  • Während des ganzen weiteren Weges überließ Helena Prisca das Reden. Sie war viel zu sehr von der Atmosphäre des Kolloseums eingenommen und sie wünschte sich, mindestens ein Augenpaar mehr zu haben. Die Neugier und Aufregung sprühte aus ihren Augen, doch trotzdem hielt sie den Kopf hoch erhoben und auf ihren Lippen lag nur ein abfälliges Lächlen. Dieses Lächeln galt den Menschen, die in den langen Schlangen warten mussten und ihnen zum Teil nicht gerade höfliche Worte hinterher riefen. Dieser Neid prallte an Helena ab und sorgte höchstens dafür, dass ihr Auftreten noch stolzer wurde. Am Kolloseum angekommen hob Helena kurz den Kopf und sah an der gigantischen Außenwand hoch. Das Ende war nicht zu erkennen, denn die wundervoll gearbeiteten Statuen, die überall standen versperrten ihr die Sicht.


    Octavius Dragonum hielt sich nicht lange auf, sondern durchschritt das kleine Seitentor und führte sie auf eine schmalere Treppe zu. Helena sah sich um und lauschte dabei den Geräuschen, die aus der Arena zu ihnen hinüber klangen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich ein wenig, während sie dem Tribun nach oben folgte. Als er erzählte, dass er selbst schonmal in der Arena gekämpft hatte warf sie ihm einen bewundernden Blick zu. Zu gerne hätte sie das gesehen! Dieser Gedanke verschwand wieder, als vor ihr der Vorhang geöffnet wurde. Helena schloß kurz die Augen, denn das plötzliche helle Licht blendete sie. Dann jedoch trat sie auf die Tribüne hinaus und hielt die Luft an. Vor ihr eröffnete sich das weite Rund des Kolloseums. Die Plätze für das einfache Volk waren schon fast restlos belegt und die Geräuschkulisse, die ihr entgegendrang war fast überwältigend. Erst als Octavius Dragonum einen Sklaven ansprach sah sie wieder zu ihm. Sie wartete, bis er seine Befehle erteilt hatte und ging dann auf ihn zu.


    "Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll! Hätten wir dich nicht getroffen, wäre es wohl unmöglich gewesen hier noch einen angemessenen Platz zu finden. Ich hoffe, wir können dir das irgendwann entsprechend danken."


    Der Tribun hatte mittlerweile seinen Helm abgelegt und Helena konnte nicht umhin ihn nun noch einmal genauer zu betrachten. Doch auch ohne Helm gefiel ihr das was sie sah, vielleicht sogar noch mehr. Sie spürte, wie sich ihre Wangen leicht röteten und in der Hoffnung, dass ihm das nicht auffiel wandte sie sich von ihm ab. Das ihr Arm dabei den seinen streifte war nur Zufall. Helena stieg die leicht abfallende Tribüne hinunter, bis sie ganz vorne angekommen war. Dort lehnte sie sich leicht über die steinerne Brüstung und warf einen Blick hinunter. Die Oase war schon errichtet worden. Es dürfte nicht mehr lange dauern bis es losging. Helena atmete tief durch und drehte sich dann zu Prisca um.


    "Prisca, was meinst du? Hier vorne direkt? Ich glaube dann haben wir den besten Blick!"

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Die neidvollen Blicke der Menge auf sich zu wissen, war ein erhebendes Gefühl und Prisca genoss es sichtlich. Flankiert von den zahlreichen Leibwächtern schritt sie würdevoll an den zahllosen Wartenden vorüber und ignorierte deren unflätige Worte geflissentlich. Es dauert ohnehin nicht lange, dann wurden sie über einen separaten Eingang weiter geführt. Auf dem Weg über die schmale Treppe empor zur Tribüne, spürte Prisca eine wohlige Gänsehaut auf ihrem Rücken. Die rauschende Geräuschkulisse wurde durch die schweren Vorhänge oben am Eingang noch stark gedämpft und es drang auch nur wenig Licht zu ihnen hindurch.


    Doch das änderte sich schlagartig, als die Vorhänge zur Seite geschoben wurden und sie in das Licht hinaus traten. Prisca musste mit ihrer Hand ihre Augen ein wenig abschirmen, bis sie die atemberaubende Atmosphäre die vor ihnen lag, in ihrer Gänze erfassen konnte. Das dumpfe Rauschen von eben war nun zu einem ohrenbetäubenden Stimmengewirr angeschwollen und überall um sie herum pulsierte die Menschenmenge, die ungeduldig auf den Beginn der Spiele wartete. Während Helena sich bei dem Tribun bedankte vergaß Prisca ganz ihre gute Manieren und schritt eilig die wenigen Stufen hinunter zur Brüstung, um einen ersten Blick hinunter in die Arena werfen zu können. Dort unten schickten sich gerade die letzten Requisiteure an, sich aus der Gefahrenzone in Sicherheit zu bringen ...


    Ein großes weißes Beduinenzelt stand fertig aufgebaut in der Mitte der Arena und wurde umgeben von Palmen und Büschen. Ein paar Dromedare trotteten gelangweilt durch die Kulisse oder tranken an der Wasserstelle, die man eigens für diese Szene angelegt hatte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Ovals befand sich das Tor, durch das gleich die Verurteilten herein getrieben wurden, nur von woher würde man die wilden Tiere herein lassen? … Prisca bemerkte eine Bewegung neben sich und drehte den Kopf nach links. Es war Helena, die direkt neben ihr stand, kurz in die Arena hinunter spähte und dann vorschlug, sich auf die vorderen Plätze zu setzen. … den besten Blick? … Prisca sah kurz zu den drei Bänken aus Marmor hin, auf denen viele weiche Kissen zum Verweilen einluden und dann zu dem Tribun hinüber, der gerade den Helm und den Waffengurt ablegte.


    "… den besten Blick? Hmmm, kommt ganz darauf an, ob du den Tribun oder das Spektakel meinst, liebe Cousine. ", flüsterte Prisca grinsend zu Helena und schickte sich im gleichen Augenblick an, die eine Stufe zu den Plätzen empor zu steigen, um sich mit einer eleganten Drehung auf dem Platz links außen nieder zu lassen. "Ja, von hier aus haben wir wirklich einen sehr guten Blick, Helena. … Komm setz dich doch! Ich frage mich gerade, von wo aus sie gleich die wilden Tiere herein lassen werden!? ...", antwortete Prisca nun etwas lauter gesprochen und zwinkerte Helena verschmitzt zu. Nun blieb ihrer Cousine wohl nur noch die Wahl des Platzes in der Mitte wenn sie nicht wollte, dass dem Tribun die Ehre zu Teil wurde gleich zwischen zwei Aurelia zu sitzen.


    Diesem warf Prisca nun auch einen Blick zu und sie erinnerte sich an seine Bemerkung über die Militärspiele. "…welche Disziplinen mochte es wohl geben? …" - " Wann finden denn die nächsten Militärspiele statt, werter Octavius und wirst du wieder daran teilnehmen? Ich würde zu gerne einmal bei diesen Spielen zusehen, wenn dies möglich ist.", fragte Prisca beiläufig aber mit echtem Interesse. Sie konnte sich nicht daran erinnern jemals bei solchen Spielen dabei gewesen zu sein, aber interessant dürften diese mit Sicherheit werden. Genauso wie die venatio, deren Beginn soeben mit Fanfaren angekündigt wurde."… oh ich glaube es geht los…hat schon jemand die Tiger gesehen?!", warf Prisca noch schnell ein und reckte sich etwas auf den weichen Kissen ihres Platzes hoch , um besser sehen zu können was dort unten in der Arena vor sich ging.


    Eines der Kissen zog sie dabei hinter ihrem Rücken hervor, ließ es vor sich auf die Stufe fallen und winkte Tilla zu sich. "Tilla, du darfst dich während der Vorstellung hierher zu mir setzen. Warst du eigentlich schon einmal bei solchen Spielen dabei?", wollte Prisca wissen, denn sie kannte ja die schreckliche Vergangenheit der kleinen Sklavin. "Es sind blutige Spiele, Tilla! Wenn du nicht hinsehen kannst oder möchtest, bleibst du einfach hier sitzen, ja?", warnte sie Tilla sicherheitshalber mit einem kurzen aber fürsorglichen Blick vor. Auf der Stufe sitzend würde Tilla zumindest nicht über die Brüstung sehen können, wenn gleich dort unten in der Arena Menschen bei lebendigem Leib zerfetzt würden.

  • Tilla nahm die Hände von den Ohren runter als sie endlich oben angelangt waren und trat einen Schritt zur Seite, als die unerwartete Helligkeit sie blendete. Aus dem halbdunklen heraus beobachtete sie blinzelnd, wie die Erwachsenen an ihr vorbeiströmten und sich benahmen, als ob sie hier zu Hause seien. Die fremden Sklaven strömten ebenfalls vorbei. Tilla löste sich von der steinernen Mauer und trottete eilig hinterher, um nicht viel später wieder in Priscas direkter Nähe zu sein. Dieser Lärm.. dieser große Platz.. der offenen Himmel über ihnen, die vielen anwesenden Leute. Es schienen noch viel mehr Leute hier zu sein als sonst auf dem Forum oder am Markt. Sie schritt zur Brüstung und warf einen Blick auf die Szenerie der Oase. Aha.. so sah eine Oase also aus. Bäume ohne jegliche Äste? Und dazu seltsame Tiere mit zwei halbrunden Beulen auf dem Rücken.


    Tilla hörte wie Prisca fragte, ob wer schon Tiger gesehen hatte? Sie schüttelte den Kopf wohlwissend, dass ihre Antwort bestimmt nicht wahrgenommen wurde. Die lautstarken Fanfaren verleiteten Tilla dazu, sich erneut die Ohren zuzuhalten. Sie sah Prisca sprechen, hörte sie aber nicht. Das auf dem Boden liegende Kissen verriet ihr, dass sie sich zu ihr setzen durfte. Tilla gehorchte und wandte sich ihr zu, die Hände wieder von den Ohren runternehmend. Nein, ich war noch nie hier. Bei den Spielen und in diesem Oval, diesem Gebäude meine ich. lautete ihre Antwort. Blutige Spiele? Erschrocken sah sie Prisca an und nickte eilig. Wenn ihre Aufgabe 'sitzenbleiben' lautete, würde sie das viel lieber natürlich tun als einem laut Prisca blutigen Spektakel zuzusehen. Ich bleibe bei dir und gucke mir den blauen Himmel an. Die Umgebung war immer noch sehr neu und aufregend. Hast du... ähm.. habt Ihr meine Tafel noch? Ich habe diese komischen 'Bäume' gesehen. Die haben gar keine Äste!! Warum haben die Vierbeiner Beulen auf dem Rücken? Tilla holte ihr blau-kristallenes Amulett unterm Kragen hervor, spielte damit, um ihre Finger zu beschäftigen, während sie alles außer die Arena selbst begutachtete. Zudem auch hoffte nicht wieder zuviele Fragen an die Ältere gestellt zu haben.

  • Dragonum nahm mit Freude zur Kenntnis das es den Damen zu gefallen schien und kam nicht umhin das breite Grinsen des alten Germanen zu bemerken das dieser aufgesetzt hatte ...


    "Hmm wie ich sehe seit ihr auf der Jagd was Herr? Aber übernehmt euch nicht! Der Jäger der zwei Rehe nach hause Trägt verliert manchmal auch beide bis er sein Heim erreicht!"


    Dragonum war einerseits belustigt über die Gedankenwelt des Germanen andererseits war es ihm unangenehm das es so offensichtlich zu seien schien das er sich für die zwei interessierte, ein Seitenblick jedoch veriet ihm das die Damen die Schelmerei des Alten nicht gehört hatten da sie noch immer an der Brüstung standen.


    "Lass das mal meine Sorge sein! Sorge du lieber dafür das es den Damen an nichts fehlt und schick mir die Rechnung morgen in die Castra!"


    In eben diesem Moment richtete Prisca das Wort an Dragonum der fast schon erschrocken herumfuhr und ihr ein mildes Lächeln widmete ..


    "Hmm seit den Letzten, die zu Ehren des Mars ausgetragen worden waren, gab es keine soweit ich weiß, aber sollte es wiedermal welche geben werde ich selbstverständlich auch daran teilnehmen und euch einladen!"

  • Helena grinste ihre Freundin frech an, setzte dann aber eine Unschuldsmiene auf, die jeden anderen wohl durchaus überzeugt hätte. "Ich meine natürlich das Spektakel! Etwas anderes würde mir doch gar nicht in den Sinn kommen..." Während Prisca sich wieder von der Brüstung entfernte blieb Helena noch einen Moment stehen und ließ ihre Blicke über die Arena schweifen. Sie konnte sich ungefähr vorstellen, wie das Spektakel ablaufen würde und eine leichte Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen. Es war schon so lange her, dass sie hier gewesen war, dass es für sie durchaus noch etwas Besonderes war. Erst als Prisca sie erneut ansprach wandte Helena sich von diesem Anblick ab und ging zu ihrer Freundin hinüber, die sich schon die besten Plätze ausgesucht hatte. Mit einem kurzen Seitenblick zu Octavius Dragonum, der sich gerade noch mit einem der Sklaven unterhielt, ließ sie sich direkt neben ihr nieder. Dann jedoch, nachdem sie Prisca kurz zugezwinkert hatte, rutschte sie ein Stück zur Seite und ließ somit genug Platz, das der Tribun sich zwischen ihnen niederlassen konnte. Ihm würde das sicher gefallen und irgendwie machte es Helena Spaß ihn herauszufordern. Und wenn sie das Funkeln in Priscas Augen sah, dann ging es ihr genauso. Der arme Mann konnte ihr schon fast leid tun!


    Den kurzen Wortwechsel zwischen Prisca und Tilla beachtete sie nicht weiter. Da sie nicht hinsah bemerkte sie auch die Fragen nicht, die die Sklavin stellte. Stattdessen konzentrierte sie sich auf Octavius Dragonum, der mittlerweile wieder zu ihnen getreten war und auf Priscas Frage antwortete. Sie musste zugeben, dass die Vorstellung ihn in der Arena zu sehen durchaus seinen Reiz hatte. Doch bevor sie ebenfalls etwas dazu sagen konnte erklangen die Fanfaren und Helenas Herz machte einen freudig erregten Satz. Sie sah zu Octavius Dragonum hoch und klopfte dann mit einer Hand auf den freien Platz zwischen Prisca und ihr.


    "Bitte setzt dich. Wir haben dir extra einen Platz freigehalten."


    Sie schmunzelte, denn es war durchaus klar, dass es auf dieser Tribüne noch reichlich andere Plätze gab. Aber Helena war sich ziemlich sicher, dass er dieses Angebot nicht ausschlagen würde. Galant schlug sie die Beine übereinander und beugte sich dann ein wenig vor, als sich unten in der Arena die ersten Tore öffneten. Die Lautstärke nahm zu und Helena war schon jetzt so fasziniert, dass sie den Sklaven fast übersehen hätte, der ihr einen Becher Wein anbot. Ihr Blick huschte nur kurz zu ihm, während sie ihm den Becher abnahm, doch dann hob sie ihn in Richtung Prisca und Octavius Dragonum und lächelte.


    "Auf einen wundervollen und aufregenden Tag!"

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

    Einmal editiert, zuletzt von Aurelia Helena ()

  • Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte Prisca, wie Tilla ihr gerade irgend etwas zu deuten versuchte. "Baum und Beulen" Mehr konnte Prisca aus den Gesten nicht herauslesen. Und was soll das jetzt bedeuten … wo hast du denn deine Tafel? Prisca seufzte etwas genervt und schnippte sogleich mit ihrem Finger nach Trautwini. Dieser eilte sofort herbei und drückte Tilla die Tafel in die Hand, welche er unterwegs von einer der Herrinnen entgegen genommen hatte. Schreib es auf und sieh zu, dass du dich nützlich machst … Eine Schale mit Früchten für Helena und mich!, befahl Prisca nur knapp und machte eine scheuchende Handbewegung. Schon galt ihre ganze Aufmerksamkeit wieder Helena, de sich endlich von der Brüstung löste und die paar Stufen zu ihr herauf kam.


    Ja ja … du meinst natürlich nur das Spektakel, was sonst? Auf Helenas freches Grinsen antwortete Prisca, indem sie gespielt genervt die Augen verdrehte und sich gelangweilt in die Kissen zurückfallen ließ. Sogleich musste sie wieder schmunzeln und warf einen verstohlenen Blick hinüber zu Dragonum, der gerade seine Anweisungen erteilte. Sie und Helena benahmen sich ja fast wie kleine Kinder. Eilig setzte sich Prisca wieder aufrecht hin, gerade als der Tribun sich zu ihnen umdrehte und das Wort an sie richtete. …dann hoffen wir, dass die nächsten Spiele nicht allzu lange auf sich warten lassen werden, nicht wahr?, nickte Prisca ihm auf seine einladenden Worte hin lächelnd zu. Doch das Gesagte ging wohl im Klang der Fanfaren unter, welche das Spektakel damit für eröffnet erklärten.


    Helena erreichte gerade rechtzeitig die Plätze und würde sich natürlich für den Platz direkt neben ihr entscheiden...oder? … überrascht sah Prisca in das verschmitzt grinsende Gesicht von Helena, die eben wieder von ihr abrückte und den Tribun regelrecht aufforderte, sich zwischen sie zu setzen. Sie an, sieh an … Du weißt schon was passiert, wenn man zu Hause erfährt was wir beide hier so treiben? , warf Prisca ihrer Cousine vielsagende Blicke zu. Anders konnten sie ja nicht mehr miteinander kommunizieren, da Octavius Dragonum praktisch schon zwischen ihnen saß. Prisca fixierte Helena regelrecht mit ihren Blicken und nahm zeitgleich wie Helena ihren Kelch mit dem Wein von einem anderen Sklaven entgegen. "Ja, bitte setzt dich hier zu uns!", forderte Prisca nun ihrerseits den Tribun auf und klopfte ebenfalls mit der freien Hand neben sich auf den freien Platz dazwischen.


    Helena! … Wir werden die villa niemals wieder alleine verlassen dürfen, dessen bist du dir hoffentlich bewusst?! … Ein weiterer Blick und ein verschmitztes Grinsen zu ihrer Cousine machte deutlich, was Prisca gerade dachte. "Auf einen wundervollen Tag! ... ", stimmte sie für alle in Helenas Trinkspruch ein und hob ihren Becher hoch, um mit den anderen an zu stoßen …


    … während zur gleichen Zeit unten in der Arena die Tore aufgezogen wurden und die ersten Verurteilten zögerlich die Arena betraten. Einige von ihnen waren aneinander gekettet und sie sahen sich ängstlich und fragend um. Überall auf dem Areal lagen verstreut diverse Waffen herum, aber ob es zu ihrem Nutzen wäre, würde sich erst zeigen müssen. Ein Raunen ging durch die Menge und es schwoll immer mehr an, als nun ein weiteres Tor aufgezogen wurde und mit lautem Gebrüll eine Gruppe von fünf Tigern in die Arena strömte. Eines der Tiere nahm sofort Kurs auf einen einzelnen Mann und attackierte ihn mit mehreren Prankenhieben. Die Beifallsrufe auf den Rängen wurden immer lauter und schon lag der Erste der Verurteilten wimmernd am Boden. Ein grausames Schauspiel und doch zu damaligen Zeiten nichts abstoßendes oder außergewöhnliches für alle Anwesenden. ...


    "Seht nur, da!" Prisca deutete ganz aufgeregt nach unten in die Arena und blickte mit funkelnden Augen gebannt auf die Szene, die sich dort abspielte. "Ob ihm wer zu Hilfe eilt? Was meint ihr? … Tiger sind wahrlich anmutige Jäger, so kraftvoll und unerbittlich!...", stellte sie fest und nahm einen tiefen Schluck von ihrem Wein ...

  • Sich schon wieder nützlich machen? Sollte sie nicht sitzenbleiben? Tilla nahm die Tafel an sich und schrieb auf was sie mit ihren Händen 'gesagt' hatte. Nein, ich war noch nie hier. Bei den Spielen und in diesem Oval, diesem Gebäude meine ich. Ich habe diese komischen 'Bäume' gesehen. Die haben gar keine Äste!! Warum haben die Vierbeiner Beulen auf dem Rücken? Erklärst du es mir? Bitte! Sie liess sich viel Zeit beim Schreiben, weil immer wieder etwas sie ablenkte ihre Sätze zu Ende zu bringen, sei es Geräusche, Stimmen, Töne oder die Bewegungen der Erwachsenen mit denen sie jetzt auf dieser Tribüne saß. Tilla wusste nicht was eine Tribüne war, kannte nur die Plattform von dem Sklavenhändler, wo sie von Brix gekauft worden war. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Kritisch blickte sie auf ihre Worte hinunter und legte die Schreibtafel in Priscas Schoß.


    Die Fanfaren waren ganz schön laut. Tilla reckte den Kopf, wo denn bloß die Bläser saßen, konnte sie jedoch nicht finden. Mit fragender Miene sah sie zu Aurelia, die von irgendwoher einen Becher in die Hand bekommen hatte. Achja.. die Früchteschale. Sie rappelte sich auf und kletterte die Stufen hinauf zu den übrigen Sklaven, wo das Tablett stand. Das sah lecker aus, nur zugreifen konnte sie nicht, weil sie sich von den vielen Zuschauern und Augenpaaren beobachtet fühlte. Langsam tapste sie die Stufen hinunter. Der Mann in Uniform saß mittlerweile zwischen den Frauen. Innerlich schüttelte Tilla den Kopf, musterte ihn scheu, rief sich in den Kopf, dass er sie nicht erkannt hatte. Oder erkennen wollte? Nunja, als fingerflinke Diebin war sie damals viel dreckiger und zersauster gewesen. Langsam setzte Tilla sich wieder auf das Kissen zu Aurelias Knien und stellte die Früchteschale praktischerweise auf die beschriebene Tafel. Somit erfand Tilla kurzerhand die Selbstbedienung per Schoß. Zufrieden klatschte sie in die Hände und stupste ihr Glöckchen im Beutel an. Klingeling. Der Ton ging im rauschenden Beifall unter. Dieser Lärm, dieser große Platz, der offenen Himmel über ihnen, die vielen anwesenden Leute... das ist Rom. dachte Tilla.

  • Sand ... Blut .. Tiger ... kalter Stahl und Schreie aus tausenden Kehlen die die verschiedensten Gemütsregungen preisgaben ... all das war nebensächlich in Anbetracht dessen was Dragonum nun beschäftigte.
    Er saß doch tatsächlich zwischen zwei jungen antemberaubend schönen Aurelierinnen und bekam gerade einen Kelch mit Wein gereicht, gar vorzüglichen Wein musste man hinzufügen, denn diesen Farlerner hatte Dragonum selbst erstanden von einem guten Freund aus Hispania.


    "Auf einen wundervollen Tag, der noch verspricht besser zu werden!"


    Doch da ging es auch schon los und es gab die ersten Opfer, das erste Leid, welches von hunderten von Römern bejubelt wurde. Dragonum kam nie hierher um sich die Sterbenden anzusehen, er kam wegen denjenigen die überlebten, vorallem weil die besten von ihnen unter Umständen gerne zu den Vigilen wechselten statt ein weiteres Mal zu kämpfen und für einen guten Preis halfen deren Besitzer dem Staat gerne mit einer Arbeitskraft aus ...


    "Da habt ihr recht Prisca, selbst ein gut gerüsteter und erfahrener Soldat tut sich an einem solchen Jäger schwer."


    Gerade hatte die erste dreiergruppe von Männern sich bewaffnet und versuchte nun einen der Tiger zu stellen, doch das diese Männer keine Soldaten gewesen waren, konnte Dragonum auf den ersten Blick erkennen und wie es schien konnte der Tiger das auch, denn mit einem großen Satz sprang er den ersten der drei Männer an und grub seine Zähne weit in die Kehle des Mannes, der nichteinmal schnell genug gewesen war vor Angst zu schreien, sondern stattdessen nur noch ein leises gurgeln hervorbrachte, welches allerdings in all dem Lärm vollkommen untergegangen war ...

  • Helena sah Priscas eindringlichen Blick durchaus und es fiel ihr schwer ernst zu bleiben. Schon lange hatte sie nicht mehr so viel Spaß gehabt, auch wenn sie wusste, dass sie sich damit ziemlich in Schwierigkeiten bringen konnte. Aber was wäre das Leben langweilig ohne ein bißchen Risiko? Und allem Anschein nach schien Prisca das ähnlich zu sehen, denn das breite Grinsen auf ihren Lippen schien dem warnenden Blick zu wiedersprechen. Helena zwinkerte ihr zu, geradenoch rechtzeitig, bevor sich Octavius Dragonum zwischen ihnen niederließ. Schon kurze Zeit später öffneten sich die Tore und die ersten Gefangenen betraten die Arena. Helena reckte ihren Hals ein wenig und ließ ihre Blicke über die Männer schweifen. Alle sahen sehr verängstigt aus. Kein Wunder bei dem was ihnen bevorstand. Als hätten die Tiger ihre Gedanken gehört stürmten sie plötzlich in das Oval. Die Begeiserungsstürme der Zusschauer nahmen zu, doch Helena hatte nur noch Augen für die Tiger. Nicht umsonst waren es ihre Lieblingstiere und selbst von ihrer Position aus konnte sie die Anmut dieser Tiere erkennen.
    "Sind sie nicht wunderbar?" Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Tilla sich wieder auf ihr Kissen setzte und eine Schale Früchte in ihrer Nähe abstellte. Helena beugte sich hinüber und griff nach ein paar Weintrauben, bevor sie der Sklavin kurz zunickte. Dann wanderte ihr Blick sofort wieder auf das Geschehen unter ihr. Auf Priscas Aufforderung hin wanderte ihr Blick zu dem Mann, der schon in den Klauen eines Tigers gefangen war. Erneut beugte sie sich ein wenig vor, um auch ja nichts zu verpassen. "Ich glaube kaum, dass ihm jemand helfen wird. Die meisten Gefangenen kämpfen doch für sich selbst oder haben viel zu viel Angst."
    Bei Octavius Dragonums Worten nickte sie zustimmend und folgte dann seinem Blick zu der Dreiergruppe. In diesem Moment gruben sich die Fangzähne in die Kehle eines Mannes. Helena fiel in das begeisterte Raunen der Menge mit ein. Sie hatte noch nie Probleme damit gehabt Blut zu sehen. Viel eher fand sie die Bewegungen der Tiger faszinierend. An die Menschen verschwendete sie kaum einen Gedanken. Sie ließ sich von der Begeisterung anstecken. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ihr Herz klopfte schneller. Helena nahm einen Schluck aus ihrem Becher und sah dann kurz zu ihrem Begleiter. Zu gerne hätte sie gewusst, wie er über dieses ganze Spektakel dachte. Als sich ihre Blicke kurz begegneten lächelte sie und sah dann wieder in die Arena hinunter.

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Prisca wollte eben ihren Becher wieder auf dem Tisch neben ihrem Platz abstellen da beobachtete sie tatsächlich, wie Tilla ihr die Schreibtafel und den Früchtekorb obendrein einfach so auf den Schoß legte. "Tilla! Was soll das?…", begann Prisca mit scharfen Ton, aber die Szene wirkte irgendwie auch wieder komisch. Soll ich mich etwa selbst bedienen? Jedenfalls hatte Prisca keine Lust sich hier und jetzt mit der Erziehung der Sklavin aufzuhalten. Dennoch nahm sich Prisca einen Augenblick Zeit, um mit leisen Worten und strengem Blick auf die kleine Sklavin einzureden. "Tilla! Was auch immer das gerade werden sollte … selbstverständlich legst du mir nicht einfach den Korb mit den Früchten auf den Schoß!", kopfschüttelnd musste Prisca doch ungewollt schmunzeln. Auf Ideen kam das Mädchen… "Du hältst den Korb gefälligst und bietest mir, Helena und dem Tribun die Früchte an, so wie es sich gehört, … verstanden?" Was allerdings keine Frage oder Bitte, sondern ein eindeutiger Befehl war. "… und vergiss nicht, dir selbst ein paar von den Früchten zu nehmen!", fügte sie schnell noch mit einem verschwörerischem Augenzwinkern hinzu.


    Irgendwie konnte sie der kleinen Sklavin nicht lange böse sein. Also warf Prisca auch noch einen kurzen Blick auf die Tafel, las Tillas Fragen und musste schon wieder schmunzeln. "Das sind Palmen und die Tiere mit den zwei Beulen ,wie du die Höcker bezeichnest, nennt man Kamele. Damit können die Tiere sehr lange in der Wüste überleben ohne trinken zu müssen …", versuchte Prisca auf die Schnelle zu erklären. Aber da wurde sie auch schon von den Begeisterungsstürmen auf den Rängen abgelenkt und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen unten in der Arena zu…


    Gerade wurde einer der Männer von einem Tiger an der Kehle gepackt und zu Boden gerissen. Prisca sog leise die Luft ein und betrachtete das grausame Schauspiel. Nicht dass ihr der Veruteilte leid tat, aber diese unbändige Kraft des anmutigen Tieres war förmlich bis hier herauf zu spüren. "Das glaub ich gerne, dass selbst ein Soldat mit solch einem Jäger seine liebe Not hat. Es kommt doch hoffentlich nicht oft vor, dass sich Soldaten solchen Tieren stellen müssen? … Wie schafft man es überhaupt solch eine Kreatur lebendig zu fangen?", erwiderte Prisca auf die Bemerkung des Tribuns ohne den Blick von der Szene dort in der Arena zu nehmen. "Helena sieh doch nur, der Mann hatte nicht mal die Gelegenheit zu schreien! … Das geschieht diesen Verbrechern ganz recht!", kommentierte Prisca weiter das, was alle gerade alle sehen konnten und hatte dabei nur Augen für das schöne Tier. " Aber die Tiger! … Die sind wundervoll, nicht wahr? … So anmutige und edle Kreaturen. Ob man sie je zähmen könnte? … Vielleicht, wenn man ein Junges von Hand aufziehen würde ? Was meint ihr ?...", stellte sie sich und den anderen die Frage und malte sich im Gedanken aus wie schön es wäre, wenn ein solcher Tiger leibhaftig durch die villa Aurelia streifen könnte. Zumindest von Geparden wusste Prisca, dass man sie durchaus zähmen und als Haustiere halten konnte. Warum nicht auch Tiger? Andererseits -Beim Anblick dieser gnadenlosen Kolosse Naja, die sind schon um einiges größer und stärker … wäre wohl keine gute Idee … schade eigentlich …


    Zugegeben - Die Frage war nicht ganz ernsthaft gemeint. Prisca musste grinsen und mit einem Seitenblick zu ihrer Cousine und dem Tribun erhaschte Prisca selbstverständlich gerade den Augenblick, in dem Helena und Dragonum sich kurz zulächelten. Oh!! …wie sie sich ansehen und Helena, ihr Lächeln … ihre Wangen sind ja ganz rot ... Diese flüchtige Szene fand Prisca ja noch viel interessanter und so verstummte sie erst einmal und beobachtete weiter neugierig aus den Augenwinkeln, was sich da direkt neben ihr abspielte.

  • Zuerst bediente sich Aurelia Helena aus der Früchteschale. Und Tilla bekam von ihr ein Nicken. Sie lächelte zurück und sah zu Prisca auf. Ohjeh.. die schien aber gar nicht so erfreut zu sein über diese Art der Selbstbedienung! Sie zog den Kopf ein und liess die Schelte über sich ergehen, bis Prisca plötzlich meinte, sie solle sich auch was nehmen. Hm? Nach dem Ende des Wortschwalls nahm die Sklavin sich der Schale an und setzte sie auf ihre Knie ab. Nun sollte sie Schalenhalter spielen. Keine schöne Aufgabe, bei der sie arg still halten musste anstatt wie gewohnt in Bewegung zu sein. Aber Prisca schaffte es sie abzulenken. Sie spitzte die Ohren und legte den Kopf schief, als kurz danach die Erklärung zu ihren niedergeschriebenen Worten folgten. Während sie zuhörte, machte sich ihre Hand selbstständig. Tilla schnappte sich eine Faustvoll Früchte und aß knabbernd auf was sie in der Hand hatte.


    Das war doch interessant! Die Schale stellte sie beiseite. Und woher stammen die Beulen-Tiere, die so lange leben können, ohne etwas zu trinken? Was ist eine Wüste? fragte Tilla gebärdend hintendrein, formte zwei Beulen mit vier Beinen in der Luft, zog einen Strich und liess die Vierbeiner darauf langlaufen. Dieses 'Luftbild' verzierte sie mit den Bäumen ohne Äste, den Palmen. Tilla zupfte an Priscas Ärmel. Siehst du mein Bild? Doch Priscas Aufmerksamkeit lag schon woanders nämlich bei dem Mann und Helena. Enttäuscht liess Tilla die Hände sinken und setzte die Schale wieder auf den Knien ab. So langsam gewöhnte sie sich an das Geschrei und Gebrüll der Menschenmenge um sie herum. Runtersehen in die Arena wollte sie immer noch nicht.


    Was hatte Prisca noch gesagt. Sie sollte die anderen beiden auch bedienen! Hm.. wie stellte sie das an? Mit dem Kissen unterm Allerwertesten als Untersetzer rutschte sie zu Dragonums Füßen, ergriff eine Handvoll Früchte und setzte sie auf seinem Knie ab. Innerlich schüttelte sie den Kopf über sich. Da gab sie tatsächlich einem Soldaten etwas zu essen. Sie wollte auf der Stufe weiterrutschen, aber plötzlich schoß ein Fuß von einem der beiden Erwachsenen nach vorne. Tilla rutschte mit dem Kissen ab, verlor das Gleichgewicht und plumpste auf die nächste Stufe runter. Auweia... Die Schale hatte sie losgelassen. Jetzt kugelten die Früchte fröhlich hinunter. Oh nein.. Tilla rappelte sich auf und jagte ihnen hinterher, klaubte sie vom Boden auf. In der Hektik rutschte ihr Amulett unter der Tunika hervor, baumelte fröhlich an der schwarzen Lederschnur herab. Auch ein paar Haarstähnen lösten sich aus ihren geflochtenen Schnecken. Leise keuchend mühte sie sich die Stufen wieder hochzusteigen, traute sich nicht zu Prisca aufzublicken. Die Herrin war jetzt bestimmt ganz schön wütend auf sie...

  • Dragonum war hin und her gerissen, in der Arena tobte ein wilder Kampf der in seiner Intesität das Kriegerherz in Dragonums Brust höher schlagen lies und zugleich meldete sich auch ein anderes Körperteil welches ihm dazu riet sich mehr mit seiner unmittelbaren Gesellschaft zu "beschäftigen". Kaum das Dragonum sich darauf besann das er ja schließlich der Gastgeber war traffen sich sein Blick und der der bezaubernden Helena, welche ohne Übertreibung mit Sicherheit schon in mehr Männerträumen erschienen war als so mancher Gott ...
    Aber wo waren seine Manieren, obwohl sich ihre Blicke nur einen Augeblick lang getroffen hatten fühlte er sich plötzlich als wenn er sie eine Ewigkeit angestarrt hätte, ihre Seele schien zum greifen nahe, ihre braunen Haare die im leichten Wind dahinwogten und ihre bezaubernden blauen Augen in denen er sich zu verlieren drothe ... alles lief auf das eine heraus diese Worte die ihm auf der Zunge lagen dieses Verlangen sie auszusprechen und schon begann er zu ...


    polter


    Dragonum schrak aus seinen Gedanken hoch und wandte sich wieder gen Arena, wo direkt vor ihm die junge Sklavin die Treppenstufen hinabgefallen war und nun einige Früchte aufsammelte, gerade wollte Dragonum sich erheben um ihr aufzuhelfen, als schon andere Sklaven herbeieilten und dem jungen Mädchen aufhalfen ...


    In diesem Moment wurde Dragonum sich etwas klebrigem an seiner linken Hand bewusst, irgendetwas ekliges klebte zwischen seinen Fingern ... bei genauerer Betrachtung fiel ihm auf das es sich dabei um einige Früchte handelte, die er sich offenbar vorhin auf den Schoß gelegt hatte ... wie ungeschickt er nun wieder vor den Damen wirken musste, doch da kam auch schon der Alte und reichte ihm mit einem Grinsen auf dem Gesicht ein feuchtes Tuch ...


    "Danke!"


    war alles was Dragonum nun noch sagte doch bestimmt würde sich auch später noch die Gelegenheit ergeben den Damen zu gestehen welch bezaubernde Wesen sie doch waren ...

  • Helena zuckte ebenfalls zusammen als es ganz in ihrer Nähe plötzlich polterte. Tilla schien gestolpert zu sein und nun kugelten die erlesenen Früchte vor ihren Füßen herum. Helena verdrehte kurz entnervt die Augen und wandte sich dann mit einem entschuldigenden Lächeln an Octavius Dragonum. Mittlerweile musste er doch wirklich denken, dass sie ihre Sklaven nicht im Griff hatten. Da aber Prisca schon mit dem Mädchen sprach beschloß Helena sich daraus zu halten und konzentrierte sich lieber wieder auf das Geschehen in der Arena. Wie auch ihr schienen Prisca die Tiger sehr zu gefallen. Die Tiere hatten mittlerweile in der Arena ein ziemliches Blutbad angerichtet und den sandigen Boden an manchen Stellen tiefrot gefärbt.


    "So wie es aussieht ist es gleich vorbei. Was sie uns wohl noch bieten werden? Wobei die Tiger ja eigentlich kaum zu schlagen sind."


    Sie grinste und nahm dann einen Schluck aus ihrem Becher. Wie spät es jetzt wohl war? Von ihrer Position aus konnte Helena die Sonne nicht sehen, aber sie hoffte, dass der Tag noch lange andauern würde. Schon lage hatte sie nicht mehr so einen Spaß gehabt und sie befürchtete, dass es in Zukunft auch nicht mehr so oft dazu kommen würde. Doch sie wollte sich den schönen Tag nicht mit trüben Gedanken vermiesen. Ihr war der Blick, den Prisca ihr zugeworfen hatte durchaus nicht entgangen, aber sie beschloß nicht weiter darauf einzugehen, sondern stattdessen auf eine ihrer Fragen zu antworten.


    "Also ich glaube nicht, dass man Tiger wirklich zähmen kann. Im Inneren werden sie doch immer das Raubtier bleiben und irgendwann wird es wieder hervorbrechen. So schön der Gedanke auch ist, aber ich glaube nicht, dass wir uns so ein Haustier zulegen können. Es sei denn wir wollen die restliche Familie schockieren."


    Helena lachte ausgelassen während sie sich die Gesichter der anderen Familienmitglieder vorstellte, sollten sie wirklich mit einem Tiger nach Hause kommen. Ein Raunen des Publikums ließ sie wieder aufmerksam werden. Sie wollten den letzten Teil des Spektakels auf keinen Fall verpassen.

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Das grausige Schauspiel in der Arena war gleichsam faszinierend wie abschreckend. Prisca vermied es jedoch direkt und zu lange auf die zerfetzten Leiber der getöteten Verbrecher zu starren. Der Anblick war alles andere als appetitlich und es reicht ihr völlig zu wissen, dass diese Männer ihre gerechte Strafe erhalten hatten. Viel lieber lenkte sie ihren Blick nur auf die Tiger und verfolgte aufmerksam jede Bewegung der edlen Katzen, die stets so geschmeidig und gleichzeitig so kraftvoll wirkten. "Nein, die Tiger sind wirklich kaum zu schlagen", stimmte sie eher abwesend Helenas Worten zu und wurde sogleich eher unsanft durch ein lautes Poltern neben sich aus den Gedanken gerissen.


    "Was?..." Erschrocken fuhr Prisca herum und ihr Blick erfasste das Geschehen auf der Tribüne. Etwas unterhalb von ihnen kauerte Tilla, überall kullerte das Obst herum und der Tribun schien gerade etwas irritiert seine Hand an einem Tuch abzuwischen. Zwar waren bereits zahlreiche Sklaven mit dem Aufräumen beschäftigt, aber dennoch sah Prisca sichtlich erbost zu …:"Tilla!! Was hast du da nur angestellt? Los, räum das sofort weg, bevor ich mich vergesse!", zischte sie zunächst der Sklavin zu. Dann wandte sich mit einem entschuldigenden Lächeln an den Octavier und berührt ihn sanft mit ihrer Hand - wie zufällig - am Unterarm ."Entschuldige bitte das Missgeschick unserer Sklavin, lieber Tribun. Sie passt sonst eigentlich besser auf. Wenn du möchtest, lasse ich sie sofort entfernen, damit sie uns hier nicht weiter stört." Wobei Prisca mit 'entfernen' meinte, dass Tilla zusammen mit Trautwini vor dem Colosseum warten müsste. Dementsprechend gab sie dem aurelischen Leibwächter bereits mit einem leichten Kopfnicken zu verstehen sich bereit zu halten. Je nachdem, wie der Tribun dieses Missgeschick eben aufnehmen würde.


    Zumindest seiner ersten Reaktion nach, schien Dragonum es aber eher gelassen zu sehen. Das beruhigte Prisca wiederum ein wenig und so konnte sie auch auf Helenas Antwort hin schnell etwas erwidern: "Du glaubt also nicht, dass man Tiger wirklich zähmen könnte? …schade , sehr schade… ", pflichtete Prisca indirekt mit ihrer Frage zu und wirkte darüber enttäuscht. Aber nur kurz, dann funkelten Priscas Augen schon wieder unternehmungslustig."Hmmm, andererseits ist das mit dem Haustier doch eine hervorragende Idee, Cousinchen! Komm schon! Lass uns ein wenig die Familie schockieren! … Hier wird es doch sicher irgendwo junge Tiger zu kaufen geben, oder? ... was meinst du, werter Tribun?", übermütig und frech grinste sie dabei vor allem Helena an. Sollen wir? Sicher würde sich Prisca schnell wieder zur Vernunft bringen lassen. Aber so ernst meinte sie es doch gar nicht. Schockiert wäre die Familie ohnehin. Wenn die nur alle wüssten, dass ich und Helena hier in Begleitung eines so charmanten Tribuns sind. Aber was machen wir denn schon großartiges? Außer … uns zu amüsieren, oder? , schien sie den beiden zuzwinkern zu wollen.


    Gerade rechtzeitig ging ein Raunen durch das Stadion und verursachte unweigerlich so manchem eine Gänsehaut. Das Finale stand kurz bevor und ein Blick zur Arena genügte um zu sehen, dass die letzten beiden Überlebenden, in der Mitte der Arena, von der Tigermeute langsam umzingelt wurde…. Das Brüllen und Fauchen der Großkatzen drang bedrohlich bis hinauf zu ihren Plätzen und bei dem Anblick der gestreiften Jäger sollte man es sich wirklich gut überlegen, ob man sich so ein Tier nach Hause holen wollte.

  • Andere Sklaven kamen hinzu, sammelten mit ihr die verlorengegangenen Früchte auf, steckten sich nebenbei einige davon ein. Tilla glaubte nicht recht zu sehen, sah zaghaft zu Dragonum und den Frauen auf. Hatten die das auch gesehen? Offenbar nicht, die Erwachsenen waren wieder mit sich beschäftigt. Mit einem scheuen Lächeln nickte sie den helfenden 'Kollegen' zu, bedankte sich so für ihre Mitarbeit. Sie kam kaum oben an, da hörte sie die nächste Schelte aus Priscas Mund. Oh nein.. auch das noch. Jetzt wurde es ihr aber zu dumm! Sollte Prisca sich eine andere Sklavin zum bedienen suchen, die mehr Erfahrung in solchen Besuchen im Kolloseum hatte. Glaubte man eigentlich jedem Sklaven alles rund heraus und richtig tun zu können? Tilla stellte die Schale neben Prisca ab, verneigte sich ohne einen Blick zu suchen vor ihr. Im nächsten Moment lief das stumme Mädchen die Stufen hoch bis zu dem Rundbogen aus dem sie gekommen waren. Dort zog sie sich in den Schatten zurück, aß die übrigen Früchte auf, die sie noch bei sich gehabt hatte und bemühte sich nicht hinunter in die Arena zu sehen, wo die Tiger zwei Menschen einkreisten. Tillas Rücken wurde von Gänsehautschauern überzogen. In der Tat, sie mochte kein Blut. In der selbstgewählten Strafecke sitzend beobachtete sie die Menschen um sich herum, schüttelte stets den Kopf, wenn ein Sklave sie zurück Prisca schicken wollte. In der vom Fruchtsaft leicht klebrigen Hand drehte sie ihren blauen Kristallstein hin und her.

  • Dragonum war Fasziniert vom Schauspiel und bekam somit nur noch wenig von den Aufräumarbeiten mit, als jedoch das Gespräch erneut auf junge Tieger und deren Erwerb fiel, gelang es ihm sich abermals vom Geschehen in der Arena abzuwenden ...


    "Wirklich eine gute Frage ich werde mich damit beschäftigen und die Damen bei Gelegenheit mit den Ergebnissen überraschen!"


    formulierte er etwas geschwollen doch mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht ...


    "Lasst nur Prisca ich denke ein Missgeschik wie dieses darf einer so jungen Sklavin schon einmal passieren immerhin ist nichts beschädigt worden um dessen Verlust ich mir Sorgen machen müsste, ausgenommen dieses eingelegte Obst das war wirklich köstlich!"


    Mit einem weiteren Lächeln zu den Damen wandte Dragonum sich um und gebot den Sklaven ein neues Tablett zu bringen ...


    Kaum das Dragonums Augen wieder zur Mitte der Arena zurückgekehrt waren, konnte er mit ansehen wie einer der Tiger zum Sprung ansetzte, dann jedoch je abbremste und wieder begann seine zwei verbliebenen Opfer zu umkreisen. Das war der Moment in dem Dragonum das Gladius bemerkte das der Mann in Händen hielt, mit der einen hielt er eine verängstigte Frau hinter seinem Rücken mit der anderen hielt er das Gladius und die Tiger auf Distanz. Die Tiger hingegen waren abgelenkt, einige von ihnen waren mit den bereits gefallenen beschäftigt, während andere das Pärchen umkreisten ...


    "Das könnte nochmal spannend werden, dieser dort sieht nicht aus als würde er sich den Tigern einfach geschlagen geben! Aber wenn ich ehrlich bin kann ich mir nicht vorstellen das er es wirklich verhindern kann!"



    Sim-Off:

    Sorry für die Verspätung dafür gibt es WiSim Obst! ^^

  • Vielleicht mochte Prisca in dem Moment etwas zu streng reagiert haben. Aber zum einen hatte sie sich durch den plötzlichen Lärm in ihrer Nähe erschrocken und zum andere wäre nicht auszudenken gewesen, wenn durch das Missgeschick der Sklavin die edlen und teuren Gewänder ruiniert worden wären. Mit einem strengen Blick sah Prisca Tilla noch nach, ließ sich dann aber schnell durch die beschwichtigenden Worte des Tribuns wieder ablenken. "Du hast ja recht, sie ist noch jung und unerfahren, aber trotzdem, … es wäre doch schade um die schöne Uniform gewesen, … ist auch wirklich nichts passiert?", erkundigte sich Prisca mit einem Lächeln nach der Unversehrtheit seiner Kleidung und bedachte ihn mit einem fürsorglichen und sehr interessierten Blick.


    Als sich ihre und seine Blicke allerdings trafen, sah Prisca schnell wieder zur Seite und auf die neu herbeigeschafften Früchte. Ich mach ihm doch nicht etwa gerade schöne Augen? Mein Onkel bringt mich um, wenn er das erfährt. …und Helena auch, wenn wir beide so weiter machen. Aber der Octavier ist so charmant und aufmerksam, daran könnte ich mich glatt gewöhnen. … aber wir tun ja nichts verbotenes, wenn wir uns nur gut mit ihm unterhalten., beruhigte Prisca sich selbst und mit einem leisen Seufzer griff sie nach einer von eingelegten Datteln, um diese genüsslich zu verspeisen. hmmm, das Obst schmeckt wirklich vorzüglich werter Tribun. Du verwöhnst uns wirklich sehr!*" Mit einem weiteren Seitenblick schenkte Prisca ihm ein dankbares Lächeln und wurde, durch seine Bemerkung über das momentane Geschehen unten in der Arena, augenblicklich wieder ganz von dem Spektakel in den Bann gezogen.


    Eine Frau ist auch unter den Verurteilten? Prisca war ganz überrascht , denn bis jetzt war ihr das gar nicht weiter aufgefallen. Eigentlich auch kein Grund, sich weiter Gedanken darüber zu machen. Aber der Anblick, den das Pärchen dort unten zwischen den Tigern bot, ließ ihr Herz doch höher schlagen. Es gibt keinen Ausweg für sie beide und dennoch versucht dieser Mann alles, um sie zu retten …., Prisca nahm unbewusst beide Hände vor den Mund und konnte ihren Blick nicht mehr von dieser ergreifenden Szene abwenden. Hoffte sie gar, dies könne etwas an dem Ausgang der venatio ändern? Nein, - das Ende dieser beiden namenlosen Menschen war schon längst durch die Tiger besiegelt ...


    Sim-Off:

    *) danke :) und kein Problem, wenn es einmal länger dauert.

  • Dragonum gelang jediglich ein Nicken vorzubringen um seiner Uniform willen, allerdings nicht weil er sie oder gar Prisca für unwichtig hielt sondern vielmehr, weil er befürchtete den entscheidenden Moment in der Arena zu verpassen ...


    Aber zu seinem Glück machten die Tiger jetzt schnell, sie kreisten das Pärchen ein und machten ihnen in einem einzigen Ansturm den Gar aus, alles was der Gladius des Mannes ausrichten konnte, war eine kleine Schnittwunde in der Flanke des Tigers der ihn zu Boden geworfen hatte. Kaum da die beiden gefallen waren ging ein lautes Raunen durch die Reihen gefolgt von ohrenbetäubendem Jubel.


    "Wirklich atemberaubend ... ich denke das war eine der besten Inzinierungen die ich jemals gesehen habe! Was meint ihr werte Damen? War es den Ausflug wert? Aber wer weiß was nun noch kommt, vielleicht noch ein paar Gladiatoren."


    Während Dragonum auf die Einschätzung der Damenwelt wartete, spielte er gleichzeitig im Kopf einige Möglichkeiten durch was wohl als nächstes kommen könnte ...

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