atrium | Geschäftliches

  • [Blockierte Grafik: http://i173.photobucket.com/albums/w57/miimii85/x%20other%20stuff%20x/sharifds4.jpg] | Sharif


    Stets den Gast sowie seine beiden Sklaven im Blickwinkel führte Sharif sie ins Atrium. "Herr, warte hier bitte. Ich werde meiner Herrin von eurem Besuch berichten." Er musterte ihn noch einmal um sich zu vergewissern, dass man ihn hier alleine lassen konnte. Anschließend machte er sich auf den Weg um Deandra zu holen. Hoffentlich war sie überhaupt da.

  • Und Caius wartete... Es schien ihm gar so, als wollte besagte Dame ihren Betrieb doch nicht loswerden. Man hätte ihn gewiss nicht ins atrium geladen, wäre sie nicht einmal anwesend. Zumal sie ohnehin am ianitor hätte vorbeigehen müssen, dachte er sich. Caius besah sich also die kleinen Statuen und die Masken in dem für seinen Geschmack viel zu üppigen atrium und wartete.

  • Als mich die Nachricht vom Eintreffen eines Besuchers erreichte, stockte sich, ohne dass ich es wollte, meine inzwischen vorhandene Mauer auf. Männer stellten für mich seit einiger Zeit so etwas wie ein Schreckgespenst dar, denen ich zumeist nicht nur reserviert, sondern mitunter sogar unfreundlich begegnete. Zweimal in meinem Leben hatte ich eine große Liebe empfunden, zweimal fühlte ich mich verraten. Mit Desinteresse nahm ich wahr, dass ich meine Enttäuschung auf jedes Exemplar männlichen Geschlechts übertrug, gleichgültig wie nett oder wie unhöflich derjenige auch war. Ein Eiszapfen konnte kaum mehr Kälte ausstrahlen als ich es derzeit vermochte.


    Mit maskenartiger Miene betrat ich das Atrium. Ich hatte den Kreis um mich, den kein Fremder betreten durfte, größer gezogen und so verhielt ich zeitig den Schritt, um den Plebejer flüchtig zu mustern.


    „Was ist dein Begehr?“

  • Patrizier waren schon seltsam. Caius hatte dem ianitor doch sein Anliegen erklärt - entweder, der Sklave war unfähig gewesen, diese Anmerkung weiterzugeben, oder aber, die blasse Frau dort wollte ihn einfach nochmals ausfragen. Warum waren Patrizier so kompliziert? Und unfreundlich war die obendrein auch noch. Vermutlich hätte ein einfaches Salve ihren Stolz verletzt, dachte Caius spöttisch. Um ihr ihre Verfehlung zu verdeutlichen, denn er war zudem nicht gewillt, sich ständig zu wiederholen, stellte er vorerst nur eine einzige Frage.


    »Claudia Deandra?«

  • Anstelle einer Antwort bekam ich eine Frage gestellt, die ich im ersten Moment für überflüssig hielt, im zweiten jedoch argwöhnisch durchdachte. Nach meiner Ansicht vergewisserte man sich nur dann, ob tatsächlich die gesuchte Person vor einem stand, wenn es sich um eine heikle - vielleicht gar geheime - Angelegenheit handelte oder wenn man ein persönliches Interesse verfolgte. Missmutig zogen sich meine Brauen zusammen. Derzeit ging mir nichts so sehr auf die Nerven, wie Männer, die teils aus dem Nichts auftauchten und scheinbar alle zur gleichen Zeit beschlossen hatten, mich mit Aufmerksamkeit zu überschütten.


    Ich wendete den Blick ab, musterte für Augenblicke eine Statue derart missbilligend, als wäre sie über Wochen nicht von Staub befreit worden, atmete einmal verärgert aus und setzte mich in Richtung eines Pflanzkübels in Bewegung. Meine Aufmerksamkeit galt den schütteren Blüten, als ich sprach.


    „Eine Claudia hat nicht ewig Zeit.“


    Um die Unfreundlichkeit der Aussage abzumildern, wandte ich mich wieder um. Schließlich konnte der Mann nichts für meine Misere, und solange er mir nicht allzu viel Zeit stahl, sollte ich mich zumindest bis zur Äußerung seines Anliegens so gut es ging neutral verhalten. In einer Mischung aus Ungeduld und der Aufforderung zum Reden hob sich ungewollt meine linke Augenbraue als einzige Regung.

  • Was für eine Schnepfe. Caius runzelte verärgert dir Stirn. War es denn zuviel verlangt, selbst einen Plebejer anständig zu begrüßen und sich vorzustellen? Zwar wusste Caius, dass längst nicht alle Patrizier so waren wie diese dort, doch tat ihm der Kerl, der dieses Sonderexemplar abbekommen würde, jetzt schon leid. Nicht einmal ansehen schien sie ihn mehr zu können, dabei musste der Verkauf ihrer unständesgemäßen Betriebe doch vielmehr in ihrem Interesse liegen denn in seinem. Mit ihrem Satz schoss sie allerdings selbst ein pilum auf sich ab, immerhin wusste so gut wie jeder, der den Klatsch in der acta verfolgte, dass diese dort ganz gewiss keine Claudia war. Womöglich nicht einmal eine Patrizierin... Was sie allerdings nicht daran hinderte, sich so unfreundlich wie eine zu benehmen.


    »Und ein Aelius gibt sich nicht der Blöße hin, als Spielball für die Launen einer...Patriziern herzuhalten. Ich lese an deinem Verhalten ab, dass du - solltest du tatsächlich Claudia Deandra sein - ebenso wenig Wert darauf legst, deinen für dich unrühmlichen Betrieb loszuwerden, wie du auf Höflichkeit Wert legst. Nun, ich für meinen Teil wünsche einen guten Tag. «


    Schließlich zwang mich niemand dazu, ausgerechnet ihren Keramikhandel zu kaufen. Ohne ein weiteres Wort deutete ich eine halbherzige Verbeugung an und fand dann selbst wieder hinaus.

  • ‚Ah, das wollte er also’, dachte ich bei mir, fuhr mit den Fingern der rechten Hand über die Stirn, beschloss aber, mich nicht zu ärgern, es war ohnehin so ziemlich alles egal. Mir war egal, wie ich wirkte, was die Leute jeweils von mir dachten, was sie von mir wollten und wie alles weitergehen sollte. Ich war innerlich erstarrt, hatte mich abgekapselt, mir einen Kokon gewebt - ein paar Stacheln standen stets bereits, all und jenes von mir fernzuhalten.


    „Ja, einen guten Tag“, erwähnte ich beiläufig, als er sich zum Gehen wandte. Anschließend ließ ich mich auf einem der Sessel nieder, lehnte mich an und legte die Hände übereinander. Den Blick ins Leere gewandt machte ich mich bereit, einen weiteren Tag an mir vorbeiziehen zu lassen.

  • Die Absprachen liefen bereits auf dem Rückweg und so bestand einzig die Notwendigkeit, sie auf einem Dokument festzuhalten.


    Vertrag


    zwischen


    Claudia Aureliana Deandra
    (nachfolgend Eigentümerin genannt)


    und


    Valeria Romana
    (nachfolgend Besitzerin genannt)


    Die Eigentümerin stellt Valeria Romana ihren Betrieb “Deandras Keramikhandel”, bestehend aus drei Filialen, unentgeltlich zur freien Verfügung und unterstützt sie des Weiteren mit finanziellen und personellen Mitteln, und zwar so lange, bis diese sich auf eigene Füße stellen kann. Das Eigentum an diesem Betrieb kann im Nachhinein käuflich erworben werden. Sollte dies zu keiner Zeit geschehen, ist die Eigentümerin berechtigt, im Falle eines Todes oder einer Vermisstensituation der Besitzerin, den Betrieb anderweitig zu veräußern.



    Gelesen und zugestimmt
    Claudia A. Deandra
    Rom, PRIDIE NON IAN DCCCLVIII A.U.C. (4.1.2008/105 n.Chr.)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!