-Wasservogeljagd dreier Equites- Im Hafen

  • Im Hafen angekommen, suchten die drei Equites einen Fischer auf, welchem sie ein Boot mieten wollten. Sie hatten Glück und konnten eines für sechs Sesterzen mieten.


    Verus wandte sich zu seinen zwei Freunden:


    "Wisst ihr wie man rudert? Ich bin noch nie dieser Tätigkeit nachgegangen und weiss deshalb nicht, wie das geht. "

  • "Rudern, na das wird doch nicht so schwer sein."


    Veratius schaute sich um, eine Leichte Brise wehte vom Meer herüber, angenehm dachte sich Veratius.


    "Was meint ihr, am besten nehmen wir ein Boot, welches nicht zu groß ist, dann sind wir flexibler und wendiger?"

  • Zitat

    "Was meint ihr, am besten nehmen wir ein Boot, welches nicht zu groß ist, dann sind wir flexibler und wendiger?"


    " Findest du dieses Boot gut genug?" Verus deutete auf ihr Boot, dass sie von einem Fischer gemietet hatten.


    Verus verstaute alle Dinge, die er mitgebracht hatte im Boot.


    " Also auf was warten wir noch?! Lasst uns hinausrudern. "


    Verus überprüfte nochmals die Sehne seines Bogens und sagte:


    "Seht ihr dort drüben? Dort hat es so Vögel, die im Wasser schwimmen... Könnten wir diese vielleicht anlocken und dann mit diesem Netz fangen? "
    Verus deutete zuerst auf ein paar Wasservögel, die vergnügt im ruhigen Wasser schwammen, dann auf ein Fischernetz, dass im Boot lag.

  • Ohne viel zu fragen hatte sich Cursor an die Ruder gesetzt.


    Da Verus bereits mit Pfeil und Bogen hantierte und somit seinen Willen zum Jagen kundtat, blieb nur Veratius als Steuermann.


    "Veratius, du müßtest Dich da hinten hinsetzen, dort an das lange Holz. Das müßte das Ruder sein.


    Da ich rückwärts zur Fahrtrichtung sitze, müßtest Du die Richtung einhalten während ich mehr oder weniger für die Geschwindigkeit zuständig bin.


    Verus könnte dann die Richtung bestimmen, wo wir jagen.


    Also Männer, auf, auf, zum fröhlichen Jagen!"

  • Veratius setzte sich an das Ruder und probierte erst einmal jede Richtung.
    Verus hatte den Bogen schon am Anschlag und hatte nur noch Augen für die Vögel, während Cursor sich beim rudern ins Zeug legte.


    "Verus, du musst sagen, welcher Platz am geeignetesten ist, von wo wir am besten Treffen."

  • "und vor allem: bleib` ruhig im Boot stehen, auch während des Schießens",


    rief Cursor Verus zu,


    "und dann sag` uns, in welche Richtung es ab geht. Veratius steuert und ich rudere auf Deine Anweisung."

  • "Also, am dort hinten sehe ich n`paar grosse Vögel... rudert doch noch ein wenig weiter hinaus. Vielleicht noch 20 Meter weiter von der Küste weg. Aber seid nicht zu laut..."


    Um seine Worte etwas verständlicher zu machen, zeigte Verus die Richtung an. Als sie an der günstigen Stelle angekommen waren, spannte Verus den Bogen. In perfekter Schussbahn schwamm ein grosser Vogel.


    "Ich hab einen als Ziel." Sagte Verus ruhig und suchte den richtigen Moment.
    "Jetzt" sagte sein Unterbewusstsein. Verus liess den Pfeil sausen. Er fand sein Ziel. Genau durch den Hals. Ob das wohl Glück oder Können war?


    "Nun müssen wir ihn nur noch einsammeln. "

  • "Guter Schuß",


    quittierte Cursor Verus`Treffer.


    "noch ein paar von der gleichen Art und wir haben das Essen beisammen!"


    Er ruderte zu dem auf der Wasseroberfläche treibenden Vogel und Veratius fischte ihn aus dem Wasser.


    "Was ist denn das für einer? Der alleine reicht ja schon für 4 Mann!"

  • Vertis liess das Ruder los um die Beute einzusammeln, er nahm den Vogel aus dem Wasser, schaute ihn skeptisch an und hielt ihn hoch.


    "Ein Vogel."


    Verus und Cursor waren von der Beschreibung der Beute sicher sehr beeindruckt.

  • Verus, der noch nie solch ein grosser Vogel geschossen hatte, sah sich den Vogel etwas genauer an. Es war ein "Wasservogel", das konnte man an den Schwimmfüssen erkennen. Er war mit schwarzen Federn bedeckt und sein Gefieder glänzte durch die einstrahlung der Sonne.


    "Hoffentlich ist der auch zart!!... Wollt ihr mal schiessen? "


    Verus wollte nicht den ganzen Spass für sich beanspruchen. Also reichte er den Bogen herum.


    " Für wie viele Personen muss eigentlich das Gejagdte reichen? "

  • "Das ist eine gute Frage",


    meinte Cursor,


    "aber meiner Meinung nach schießen wir noch ein paar von diesen Biestern. Wir müssen daran denken, daß der Kahn nicht überladen wird. Da, faß` mal an, was der für ein Gewicht hat.


    So, und jetzt werde ich mein Glück versuchen. Verus, nimm` meinen Platz ein, vorsichtig weiterrudern, da vorne schwimmt einer."


    Schnell wurden die Plätze getauscht, Cursor legte den Pfeil ein, spannte den Bogen, ein kurzes Zischen ... und der Pfeil hatte das Ziel nicht verfehlt.


    "Das war Nummer zwei,"


    kommentierte Cursor.

  • Zitat

    aber meiner Meinung nach schießen wir noch ein paar von diesen Biestern. Wir müssen daran denken, daß der Kahn nicht überladen wird. Da, faß` mal an, was der für ein Gewicht hat.


    Verus hob den Vogel auf und sagte:
    "Der ist ganz schön schwer!... siehst du, dort hat es noch ein paar Vögel."


    Verus deutete in die See hinaus, wo nochmals etwa zehn Vögel zu sehen waren.


    Da Cursor gerade am schiessen war, schoss er noch ein paar Vögel und Veratius und Verus steuerten das Boot, um sie aus dem Wasser fischen zu können.


    Verus band die Vögel an einer Schnur an den Beinen zusammen, damit man sie dann später besser transportieren konnte. Vorher operierten sie aber noch die Pfeile aus dem Fleisch. Viele konnte man wieder verwenden.


    "Glaubt ihr, dass wir genug geschossen haben?"

  • "Ich finde,"


    stellte Cursor fest,


    "daß wir genug geschossen haben. Es soll ja nicht für die gesamte legio sein!


    Aber meiner Meinung nach solllte Veratius auch so ein Vögelchen schießen, sozusagen ehrenhalber."


    Gönnerhaft hielt er Veratius Pfeil und Bogen hin.


    "Dann rudere ich, auf eine Blase mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr an, und Verus soll steuern."

  • "Ok, lassen wir Veratius noch schiessen."


    Verus sass ans Steuer und bemühte sich das Boot steuern zu können. Anfangs fuhr er ein bisschen kurvig, doch ein bisschen später konnte er schon ordentlich steuern.


    Veratius hatte auch schon beobachtet, wo die besonders fetten Vögel schwammen, um dann einen von denen zu schiessen.

  • Jetzt musste Veratius natürlich was zeigen, schließlich hatten die anderen zwei mit ihrem ersten Pfeil Erfolg gehabt.


    "Cursor bitte noch ein wenig nach rechts."


    nachdem die erwünschte Stelle erreicht war, legte Veratius den Bogen an und spannte die Sehne.
    Veratius machte natürlich wieder einen riesen Akt aus dem Schuss, Cursor und Verus saßen gespannt, den Mund halb offen und endlich darauf wartend, das Veratius´ Pfeil endlich den Bogen verlassen würde im Boot und waren wie gefesselt.
    Der Pfeil verließ mit einem zischend den Bogen und drang in den Wasservogel ein aber nicht so sauber wie bei den anderen.


    "Los schnell noch etwas nach vorn, da liegt das Vieh im Wasser."


    An der Stelle angekommen nahm Veratius ein im Boot befindliches Brett und schlug mehrmals auf die Wasseroberfläche.
    Veratius schaute zu Cursor und Verus, die schüttelten nur mit dem Kopf, was Veratius mit einem Schulterzucken beantwortete.
    Was die zwei nicht wussten oder sehen konnten.
    Es war nur ein Streifschuß und dieses blöde Vieh zappelte noch.
    Doch auch diese Tatsache hatte Veratius in seinen Augen clever mit dem Brett erledigt.
    Veratius legte das Fangbrett :D wieder ins Boot zurück und nahm den nun endgültig erledigten Vogel aus dem Wasser und hielt ihn triumphierend in die Höhe.
    Was natürlich gleich auffiehl, der Vogel sah nicht so ordentlich erlegt wie die anderen zwei aus, was an der Tatsache lag, dass deren Vogel ja auch keine nachbehandlung mittels Brett durchzustehen hatte.
    Was soll´s , auf dem Tisch erkennt das eh keiner mehr, dachte sich Veratius und legte den Vogel zu den anderen ins Boot.


    "So, nun haben wir genug denke ich? Wir können wieder los."


    sagte Veratius zu den zweien, die immer noch kopfschüttelnd da saßen.

  • Cursor lachte.


    "Sieh` einmal unseren Veratius an! Erlegt so mir nichts dir nichts das Vögelchen und muß sich erst einmal darum bitten lassen. Und dann dieses Prachtexemplar!


    Wie dem auch sei: Ich bin der Meinung, daß wir genug geschossen haben und uns auf den Heimweg machen können. Das Boot müssen wir auch noch zurückgeben.


    Aber wißt Ihr, was mir gerade so durch den Kopf gegangen ist: Was machen wir, wenn irgendeiner auf die Idee kommt, daß wir die Vögel zubereiten müssen? Wenn sich irgendeiner daran erinnert, wie wir seinerzeit für dieses Hippodingsda das "Begleitkommando" stellten und nebenbei kochten? Wißt Ihr z.B., wie man diese Vögel fachgerecht ihrer Federn entledigt?"

  • Als Veratius mit dem Brett dem Tier den "Gnadenstoss/schlag" übermittelte musste Verus schmunzeln.


    " Es geht auch so." meinte er lächelnd und sah sich das arme Tier an. Es sah irgend wie verrupft aus. Kein Wunder, Veratius hatte dem Tier ja ordentlich die Birne matschig geschlagen.



    Zitat

    Wißt Ihr z.B., wie man diese Vögel fachgerecht ihrer Federn entledigt?"


    "Ja, ich hab mal einer Sklavin über die Schulter geguckt. Es ist ganz einfach. Man muss einfach die Federn festhalten und dann ausreissen. Dies macht man solange, bis das Tier nackt ist."


    Die drei Jäger ruderten das Boot wieder zurück zum Ufer, wo sie es von einem Fischer gemietet hatten. Sie gaben ihm noch etwas Geld und standen vollbepackt da.


    "Übrigens: Kann einer von euch dem Decurio melden, dass wir erfolgreich gejagd haben? Ich kann ja mit dem anderen in dieser Zeit die Vögel präparieren! " Verus, Cursor und Veratius banden die Vögel an ihre Sättel.

  • Mit gespielter Unterwürfigkeit sah Cursor Verus.


    "Einen kleinen Moment, wenn es gestattet ist.


    Ehre wem Ehre gebührt! Die Ausführung des Befehls unseres decurios obliegt dem Ranghöchsten. Und der ist von uns dreien nun mal Verus. Wir gäben bestimmt ein schlechtes Bild ab, wenn ein eques meldet, wo doch ein duplicarius anwesend ist.


    Folglich bleibt unserem Verus nichts anders übrig als dem decurio die Erfolgsmeldung zu überbringen. Den unteren Dienstgraden bleibt das Federnzupfen."


    Er drehte sich zu Veratius um.


    "Wie siehst Du das?"

  • Veratius musste ein wenig schmunzeln bei der Aussage von Cursor.


    "Wo er Recht hat, hat er Recht! Dem habe ich nichts hinzuzufügen."


    Zitat

    Original von Titus Decimus Cursor
    Wißt Ihr z.B., wie man diese Vögel fachgerecht ihrer Federn entledigt?


    "Ich habe das auch mal gesehen, du hast Recht Verus, einfach raus reissen die Federn aber es geht leichter, wenn man die Viecher kurze Zeit in kochendes Wasser gibt. Und übrigens, an meinem Vogel sind ja garnicht mehr so viel Federn dran wie an den anderen." :D


    meinte Veratius und verzog seine Miene zu einem grinzen.

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