[Barbetomagus]Das Umland

  • Der Tag ging nun immer schneller dem Abend entgegen, die Sonne war schon zum Teil hinter den Baumwipfeln verschwunden und die Männer der Turma Secunda kamen nun langsam aus dem Wald heraus und sammelten sich an der Straße.
    Sie hatten noch eine weitere Leiche gefunden, genauso zugerichtet wie der erste. Die Männer waren wütend über diese Barbarei und hofften innständig, diese Kerle endlich zu erwischen.


    Cupidus beaufsichtigte das verladen der Toten auf zwei primitive Zugschlitten, die sie hinter den Pferden herziehen konnten.
    "Gut Männer, wir kehren zurück zum Lager, liefern die Leichen ab und holen uns neue Befehle für morgen. In agmen venite!!! Pergite", befahl Cupidus und die Kolonne setzte sich zügig in Marsch.


    Nach einer Stunde erreichten sie beim letzten Licht des Tages das Lager.

  • Als Brigio zum Decurio ritt, wollte Merowech nicht nach dem Grund fragen, denn er konnte es sich selbst ausmalen. Es schien ihm, als hätte er in seinen Augenwinkeln gesehen, wie sich am Waldrand etwas bewegt hat. Allerdings war er sich nicht sicher, ob ihm nicht einfach nur sein Verstand einen Streich spielte. Wie dem auch sei, Merowech festigte den Griff um seine Waffe. Sollte da jemand sein, so würde er sich nicht überraschen lassen.

  • Lucius hatte die Gestalten in den Wipfeln erst recht spät bemerkt - nämlich dann, als einer der Späher sein Tier neben das seine setzte um ihn darauf hinzuweisen. Seine Unwissenheit hatte er gekonnt überspielt, immerhin war es für einen Offizier eine Schlappe, soetwas nicht bemerken, ganz gleich wie sehr er mit seinen Gedanken beschäftigt war. Andererseits war es aber für die Späher eine noch viel größere, eine solche Bedrohung nicht rechtzeitig zu bemerken...


    Der Wald war an dieser Stelle nicht sehr dicht, man konnte fast hundert Schritt weit sehen bis kleine Büsche, die am Waldbogen wuchsen, die Sicht versperrten. Die paar Tölpel in den Bäumen am Rand der langgezogenen, schmalen Lichtung, die sie gerade überquerten, konnten ihnen wohl kaum gefährlich werden. Dennoch musste man erstmal feststellen, wer sie waren.
    Lucius hielt den Gescheckten an. "Sistere!" gab er Befehl. "Milites, ad arma!" Die Männer zogen ihre Waffen. "Lineae facete!" donnerte Lucius und die Soldaten der Turma wendeten die Tiere, sodass sie zu beiden Seiten in den Wald blickten. Die Männer, die bemerkt hatten, worum es bei der Sache ging, starrten grimmig in die Baumwipfel, die anderen wurden rasch in Kenntnis gesetzt...

  • Brigio hatte sich wieder an seine alte Position begeben, nachdem er den Decurio auf die Gestalten aufmerksam gemacht hatte, als dieser den Befehl gab, die Waffen zu ziehen und in Linie aufzustellen.
    Ein einziges Klirren ertönte, als 32 Reiter gleichzeitig ihre Spatha zogen.
    Waren es die Banditen? War es eine Falle?

    Sim-Off:

    Sorry L.A.D., wollte auch mal für ein wenig Action sorgen. :D


    Angespannt wartete Brigio neben Merowech, was als nächstes passieren würde.

  • Merowech reagierte sofort, als die Befehle von Decius über das Gelände donnerte. Alles führte er so aus, wie er es bei seiner Ausbildung gelernt hatte. Neben ihn hatte sein Kamerad und Freund Brigio Stellung bezogen. Nun wartete Merowech mit gezogener Spatha, wie die Männer in den Bäumen wohl reagieren würden.

  • Auf das Klirren der Schwerter hin verließen die Gestalten ihre Verstecke an und auf den Bäumen und rannten davon.
    Brigio nahm am vorderen Ende der Linie eine Bewegung der Reiter wahr und stieß Merowech an. "Komm Merowech, wir schnappen uns die Burschen." Er trieb sein Pferd an und ritt den Fliehenden nach.

  • Merowech ließ sich das nicht zweimal sagen. Er drückte seine Fersen in die Flanken des Pferdes und nahm die Verfolgung auf. Er war nicht weit geritten, da hatte er bereits die Verfolgung von einem der Männer aufgenommen. Dieser versuchte ihn abzuhängen, indem er Hacken im Wald schlug, doch Merowech ließ sich davon nicht irritieren. In seinem Hinterkopf stckte die Weisung des Decurios, wenn möglich einen Gefangenen zu machen. Also versuchte Merowech, denn Verfolgten auf seine rechte Seite zu bekommen. Nachdem er ihn so erreicht hatte, legte er seine Hasta ein, zielte aber bewusst in Richtung der Beine des Verfolgten, da er ihn ja nicht aufspießen wollte. Der Mann strauchelte und viel zu Boden. Merowech hielt an, stieg ab und schlug dem Kerl ohne lange zu Überlegen den Griff seiner Spatha auf den Hinterkopf, so dass dieser bewusstlos war. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich im näheren Umkreis kein anderer Feind befand, legte er den vermeindlichen Banditen auf den Rücken seines Pferdes, saß selbst dahinter auf und machte sich auf den Rückweg. Als er nach kurzer Zeit Brigio erblickte, rief er ihm freudig zu: "He Brigio, sieh her! Ich hab' einen von diesen Mistkerlen erwischt."

  • Brigio war hinter einen fliehenden Gestalt hergeritten, hatte sich dann aber im Unterholz verheddert. Von den fliehenden war weit und breit nichts mehr zu sehen.
    Also kehrte Brigio um und entdeckte Merowech, der einen Gefangenen hatte.
    Er rief ihm zu:"Großartig Merowech, da vorne an der Wegkreuzung sind noch andere Kameraden mit Gefangenen. Wir reiten hin und liefern deinen ab."

  • Stolz grinsend nickte Merowech Brigio zu und die beiden kehrten zu decius zurück, wo es auch noch anderen Kameraden gelungen war, einige der vermeintlichen Banditen gefangen zu nehmen. Das würde sicher ein Lob abgeben, dachte Merowech bei sich selbst.

  • Brigio ritt mit Merowech zu den anderen, aber den Decurio konnten sie nicht entdecken.
    "Wo ist der Decurio?" fragte Brigiio die anderen, aber er bekam nur ein Schulterzucken.
    War er etwa auch auf "Jagd"?
    Brigio blickte Merowech fragend an.

  • Merowech erwiderte Brigios Blick ebenso verblüfft wie verwundert. Der Rest der Truppe war dort, wo er zuvor gewesen war, nur der Decurio war nicht mehr hier. "Naja", meint er dann zu Brigio, "dann warten wir hier eben, bis er wieder auftaucht." Merowech nutzte die Gelegenheit, um nun seinen Gefangenen, der immer noch bewusstlos war, an Händen und Füßen zu fesseln, damit dieser nicht fliehen konnte. "Ich bin jetzt schon neugierig, was uns dieser Bursche so alles zu erzählen hat.", sagte er.

  • Brigio hielt nervös nach dem Decurio Ausschau. Es kamen immer noch Grüppchen von Reitern zurück, aber der Decurio war nicht dabei.
    Aufgrund der ungewissen Lage faßte Brigio einen Entschluss.
    Er rief alle Reiter der Turma zu sich.
    "Kameraden, unser Decurio ist anscheinend immer noch im Wald. Ob er in einer Notlage ist, oder gleich hier auftaucht kann ich nicht sagen.
    Bis er wieder bei uns ist übernehme ich in Ermangelung eines Offizieres als dienstältester Eques vorübergehend das Kommando.
    Da es bald dämmert schlage ich vor, daß Merowech die Hälfte der Männer zusammen mit den Gefangenen zurück ins Lager nach Borbetomagus führt. Dort macht ihr Meldung und die Gefangenen können verhört werden.
    Der Rest durchkämmt mit mir den Wald und sucht den Decurio.
    Falls wir ihn finden, oder er von selber wieder auftaucht, kehren wir sofort
    zurück. Falls wir bis zur Dunkelheit nicht im Lager sind, schickt ihr einen
    Suchtrupp mit Fackeln.
    Noch Fragen?"

  • Merowech nickte und antwortete: "Also gut, ihr habt Brigio gehört. Die Hälfte reitet mit mir und dem Gefangenen zurück ins Lager."
    Brigio und Merowech waren inzwischen lang genug bei der Truppe, sodass es keine Widerreden gab. Die Hälfte der Männer schloss sich ihm an und machte sich im Gallop auf den Rückweg ins Lager.

  • Die verbliebenen Eques schauten den davongallopierenden Kameraden kurz nach, dann machten sie sich an die Suche.
    Zum Glück wußte einer der jüngsten, auf welche Seite der Decurio in den Wald geritten war.
    Brigio teilte vier Mann ein, die an der Wegkreuzung Posten beziehen sollten, falls der Decurio oder jemand anders auftauchen sollte.
    So könnten sie als Melder fungieren.
    Mit den anderen stapfte er in die Richtung, in der der Decurio zuletzt gesehen wurde.
    Von Zeit zu Zeit riefen sie laut seinen Namen.
    "Verdammt", dachte sich Brigio," wo steckt der bloß?"
    An der Spitze der kleinen Gruppe gingen Sertorus und Valianus, zwei Hispanier die am besten Fährten lesen konnten.

  • Auf einer kleinen Lichtung hielten die zwei Hispanier an. Valianus sagte: "Da sind Hufspuren, aber nicht mehr ganz frisch." Brigio trat hinzu. Es waren eindeutig beschlagene Hufe. Aber von wem?
    Vielleicht waren es Späher von Cupidus Männern. Schließlich operierte er ganz in der Nähe.
    Langsam rückten sie weiter vor.

  • Irgendetwas seltsames ging hier vor. Es begann schon zu dämmern aber Brigio und seine Männer hatten noch keine Spur.
    Wo blieb Merowech mit der Suchmannschaft, wo waren Cupidus und seine Männer, und wo zum Hades war der Decurio!?! Es war zum Kotzen.
    Brigio hielt die Männer an. "Wir kehren zurück zur Kreuzung. Es hat keinen Sinn mehr weiter in den Wald vorzudringen, wenn wir bald nichts mehr sehen.
    Wir können nur hoffen, daß der Suchtrupp bald eintrifft. Also, zurück zur Kreuzung."

  • Nach geraumer Zeit kamen die Männer mit Brigio wieder an der Kreuzung an,
    ohne den Decurio, dafür mit vielen Kratzern von dem Gestrüpp durch das sie gestreift waren. Brigio ritt langsam auf die Kreuzung voraus.
    Er wollte gerade laut losfluchen, weil von den 4 zurückgebliebenen Reitern nichts zu sehen war, als er ein kurzes sssssttt aus dem Graben neben dem Weg hörte.
    Brigio stieg leise ab und schickte mit einer Handbewegung die Kameraden wieder in den Wald zurück. Dann band er sein Pferd Justitia an einem Ast fest und schlich sich zu dem Mann, der ihn gewarnt hatte.
    Es waren zwei der Zurückgebliebenen.
    "Was ist los, wo sind die beiden anderen?" fragte Brigio.
    Thimenas, ein junger, drahtiger Mann aus Pannonia superior klärte ihn auf.
    "Wir haben vor ca. einer halben Stunde auf der anderen Wegseite im Wald Männer mit Fackeln gesehen. da haben wir die Pferde versteckt. Manlius und Casca sind hingeschlichen um auszukundschaften was da vorgeht.
    Sie müßten bald zurück sein."
    Brigio nickte kurz und hoffte, daß sie eine Spur vom Decurio hatten.

  • Sim-Off:

    Nichts für ungut, aber Merowech wurde zuvor vom Decurio fortgeschickt.


    Merowech kam zu der Stelle, an der er Brigio und den Rest der Männer verlassen hatte. Er war heil froh zu sehen, dass seinem Freund nichts zugestoßen war. Sogleich stieg er von seinem Pferd ab und ging auf Brigio zu.


    "Brigio, ein Befehl des Decurio der Turma III. Offenbar hat der Gefangegene verraten, wo Decius steckt. Ich soll euch unverzüglich zurück ins Lager bringen."

  • Sim-Off:

    Ja, hab's auch gemerkt, daher der gelöschte Text...


    Kurz nach Merowechs Ankunft war erneut Hufschlag zu hören. Mehrere Reiter näherten sich rasch über den Waldweg. Als sie aus der dunkelnden Dämmerung erschienen und nach und nach erkennbar wurden, stellten sie sich als Reiter der Ala heraus. Ganz vorne ritten der Duplicarius der Turma IV und Quintus, dahinter die Männer, die den Versorgungszug in diese Gegend begleitet hatten.
    Kurz vor der Stelle, an der sie die halbe Erste vermuten mussten, zügelten sie die Pferde und näherten sich langsam weiter.
    Irgendwo schrie ein erster Nachtvogel...

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