Domus Aeliana - Servitriciuum maior

  • Die junge Sklavin war hier in der Unterkunft der weiblichen Sklaven weil sie beim Auräumen eines der Zimmer an etwas kantigem hängen geblieben war und sich geschnitten hatte. Es war nichts weltbewegendes gewesen aber es hatte ziemlich angefangen zu bluten deswegen hatte sie sich einen Moment hier her zurückgezogen um sich die linke Hand zu verbinden damit sie nichts schmutzig machte oder gar noch ruinierte. Zwar konnte sie dann ja nichts dazu aber sie wollte nichts dem Zufall überlassen denn nach der Begegnung im Cubiculum von Marcellus war sie nun eigentlich auf alles gefasst.


    Als sie Geräusche hinter sich hörte drehte sie sich gleich rum und dachte schon sie würde Ärger bekommen weil sie hier war. Schnell steckte sie den einen Zipfel des leichten Verbandes unter einen anderen damit er nicht aufgehen konnte und kam die wenigen Schritte zu ihrem Herrn und hörte sich an was er zu sagen hatte.


    "Ich das werden gleich machen Herr," sagte die Sklavin und nahm den Brief und auch das Fläschchen entgegen welches sehr hübsch aussah und hielt es gut fest. Es war immer wieder schön vor die Tür zu kommen und sie freute sich, dass er ihr dieses Vertrauen schenkte diesen Auftrag auszuführen.

  • Nicht besonders gut gelaunt kam Caius heute am Abend aus der Kanzlei und suchte nach Perisander. Weil es naheliegend war, versuchte er es zuerst mal in der Sklavenunterkunft. Er klopfte, weil sich das so gehörte, und machte dann die Tür auf.
    »Peri.... Salve Gaius, hast du Perisander gesehen?« fragte Caius und sah fragend den schon etwas älteren Sklaven an, der bejahte und weiter nach hinten deutete.
    »Danke.« Caius ging hinein und bis zu Perisanders kleinem Reich.
    »Na, Perisander. Alles klar soweit? Hör zu, ich habe da einen Auftrag für dich«, begann er.

  • Perisander blickte auf; er war gerade tief in Gedanken versunken gewesen. Da war eine Ebene in Aristoteles' Ethik, die er vorher noch nicht bedacht hatte, er würde sich damit zu befassen haben... was ihm fehlte, war ein Dialogpartner. Aber gut, man konnte nicht alles haben. "Was gibt es, Herr?" Das ganze hörte sich nicht gewöhnlich an.

    C. Aelii Archias propr.


    Cogitatio hominem animalis distinguit

  • »Also, pass auf. Ich hab hier so eine ziemlich unverschämte Anfrage bekommen.« Caius zeigte dem Sklaven die Wachstafel.
    »Mal ganz abgesehen davon, dass ich ganz bestimmt nicht springe bei dem Tonfall, hab ich keine Lust, da aufzulaufen und dann weggeschickt zu werden, weil der PU nicht da ist. Ich möchte, dass du da hingehst und um einen Termin bittest. Und bei dem Termin selber kommst du dann auch mit.«

  • Perisander nickte ruhig. "So soll es sein, Archias. Ich mache mich sofort auf den Weg." Er beugte sich zu seinen Füßen und rückte die Sandalen zurecht. "Gibt es sonst noch etwas zu beachten bei diesem Auftrag?"


    Er wertete diesen Auftrag als ersten Vertrauensbeweis, es schien, ihr Verhältnis bewege sich in die richtige Richtung. Während er aufstand, blickte er den sichtlich wenig erfreuten Archias an, ob noch etwas folgen sollte.

    C. Aelii Archias propr.


    Cogitatio hominem animalis distinguit

  • »Nein, das ist alles. Am besten machst du dich gleich auf den Weg. Hier, die Tafel kannst du mitnehmen, damit man dir glaubt. Ich gehe fast davon aus, dass die blöd machen da in der Verwaltung. Besser, du hast was in der Hand dann.« Damit drückte Caius seinem Sklaven die Tafel in die Hand und nickte Perisander zu.

  • "Es wird geschehen, Herr." nickte Perisander und machte sich auf den Weg zur kaiserlichen Verwaltung.

    C. Aelii Archias propr.


    Cogitatio hominem animalis distinguit

  • Caius sah ihm noch kurz nach, wie er losging, und fragte sich dabei kurz, ob Perisander überhaupt wusste, wo er hin musste. Aber der Grieche war schließlich nicht dumm und konnte notfalls nachfragen. Also schlappte auch Caius kurz danach aus der Sklavenunterkunft.

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