etwas später am Tag

  • Sahed hatte sich durchgefragt, wobei so schwer war es nicht die meisten Häuser waren gleich aufgeteilt und dann fand man schon was man suchte. Jedenfalls war sie jetzt in der Küche. Sie wollte frischen Saft für ihre Herrin holen, sie war gerade mit ihr vom Einkauf auf dem Markt zurückgekommen.
    So betrat sie den Raum und sah sich um ob ihr jemand weiter helfen konnte. Noch kannte sie niemand hier den sie war erst am Morgen mit den restlichen Sachen ihrer Herrin aus Ostia angekommen. Noch nie war sie so lange von ihr getrennt gewesen und sie hatte sich schreckliche Sorgen um sie gemacht.



    Sim-Off:

    Hilft mir jemand weiter oder muss ich mir selbst holen was ich will :)

  • Sie befand sich in der Spesiekammer, gab Paco etwas Nachhilfeunterricht in Sachen 'Fang die Maus' wobei die 'Maus' ein aus zerrissenen Kleiderfetzen zusammengenähter Ball war. "He Paco... guck mal hier.. schau.. hier ist was feines.. na komm her.." lockte Crista den Kater zum X-ten Male, stiess den Ball mit dem Fuß weg. Pacos Schwanz zuckte, er rührte sich nicht. Crista wollte ihn noch einmal auffordern, da wetzte er schon los. "Ja... fein machst du das.." lobte Crista ihn und nahm ihn auf den Arm. "Was für ein braver Kater!" Paco auf diese Weise leise murmelnd lobend betrat sie wieder die Küche und trug ihn zu seinem Wassernapf. "Da.." Damit setzte sie ihn auf dem Boden ab und sah ihm beim Trinken zu, löste die Spange und suchte ihr Haar neu zusammenzufassen. Sahed hatte sie noch nicht bemerkt.

  • Sahed hatte sich das Schauspiel angesehen und lachte jetzt laut auf.
    „Müssen bei euch die Katzen das jagen erst lernen oder werden sie so gut gefüttert das sie nichts alleine etwas finden?“
    Sie ging um den Tisch herum und sah auf den Kater, dann kniete sie sich zu ihm und beugte den Kopf. Sie murmelte etwas und nur das Wort Mau war deutlich zu verstehen, dann hob sie den Kopf und sah das Mädchen an.
    „ Ich bin Sahed, kannst du mir helfen. Ich soll für meine Herrin Tiberia Sabina etwas zu trinken holen. Ich bin erst vor ein paar Stunden angekommen und kenn mich noch nicht so gut aus und hier war niemand der mir weiter helfen konnte. „ Was schon verwunderlich war in einer großen Villa, das niemand in der Küche war.

  • Wer lachte denn da? Crista verlor das Gleichgewicht. Plumps!! Erschrocken aufblickend saß sie auf dem Hosenboden und auf dem Küchenboden, blickte zu dem fremden Mädchen auf. Herrjeh... Die Frage kam ihr ziemlich bekannt vor. Eine Tochter hatte Iuvenalis nicht erwähnt. "Na.. von irgendwas oder -wem muss er es sich doch abgucken können, was man von ihm will und was seine Aufgabe sein soll." erwiderte sie, sah schweigend zu, wie die Fremde auf sie zukam und sich ebenfalls Paco widmete. Eine hübsche junge Frau, die hatte sie hier noch nie gesehen. Crista hob die Augenbrauen. "Mau?" Das Mädchen sprudelte mit ihren Worten schneller weiter, als Crista zu einer neuen Frage ansetzen konnte. Verblüfft sah sie Sahed an, legte den Kopf schief. "Also.. du bist Sahed, Sklavin Sabinas und brauchst etwas zu trinken. Kommst du etwa geradewegs aus Alexsyndria?" fasste Crista zusammen und rappelte sich auf.


    "Ich bin Crista. Sklavin eines unsichtbaren, unabkömmlichen Herrns." Am Tisch stehend deutete sie auf den Obstkorb und auf Weinamphoren auf einem Sideboard neben der Speisekammer."Was trinkt sie denn zu dieser Zeit? Frisch gepresst und fruchtig? Samtig-kirschrot oder gelblich-weisser mit Wasser verdünnter Wein?" Crista holte drei Becher, wovon einer für Tiberia Sabina bestimmt war. "Ich glaube, es ist noch ein bisserl Kirschsaft übrig. Den hab ich für uns abgezwackt. Willst du was davon abhaben?" Ein edler Becher geschaffen für die Herren und Herrinnen...die anderen zwei waren ebenfalls edel. Warum nicht auch mal aufs solchen Bechern trinken? Crista schenkte Sahed und für sich den Kirschsaft ein, reichte ihr einen Becher. "Na, dann mal herzlich willkommen hier bei uns."

  • Sahed lies von dem Kater ab und wendet sich Crista zu, sie zögerte als das Mädchen ihr den Becher mit dem Saft reichte.
    „Danke, nein ich war schon lange nicht mehr in Alexandria. Ich bin mit ihr vom Landgut ihrer Eltern gekommen, wir sind mit dem Schiff in Ostai angekommen und dort war ich um auf die restlichen Dinge der Domina zu achten. Kannst du mir bitte etwas Wasser geben, ich werde ihr frischen Saft bringen und vielleicht noch ein paar Oliven und Datteln.“

  • Nun gut, dann eben einmal Wasser für dich. Den Saft gibst du dann wohl deiner domina Tiberia Sabina? Sie wandte sich um, solange Sahed sprach und holte das verlangte Wasser herbei, welches sie für Sahed in den Becher füllte. "Warum musstest ausgerechnet du denn auf die Sachen achten? Gab es keine anderen Sklaven? Ich hätte meinen dominus kaum alleine weiterreisen lassen." Crista nippte am Becher, sah Sahed forschend an. "Ostia ist nicht weit von hier, nicht wahr?" Was war das noch gewesen, wonach sie gefragt hatte? "Achja.. Oliven und Datteln findest du in den Schüsseln dahinten. Neben dem Obst."

  • Sahed nahm sich was sie brauchte und hörte dabei Crista zu. „Ich wollte sie ja auch nicht allein lassen aber sie wollte ihre Truhen nicht ohne meine Aufsicht lassen, sie hat zu viele Dinge darin die ihr wichtig sind. Ich bin immer sehr unglücklich wenn ich nicht bei ihr sein kann.“ Sie nahm den Becher mit Wasser und trank, stellte ihn dann ab und setzte sich zu Crista. „Ostia ist der Hafen von Rom, nur eine Stunde von hier entfernt, warst du noch nie dort?“

  • "Nun gut, wenn die Truhen wichtig sind. Aber hier mal ein Tipp von mir. Lass die Truhen das nächste Mal in ein abschliessbares Zimmer verstauen und du bist nicht mehr an den Aufbewahrungsort gebunden. Ohne den Schlüssel kommt eh niemand in den Raum. Vor allem wenn der Raum keine Fenster hat."
    Großes Erstaunen lag in ihrer Stimme. "Du bist unglücklich wenn du nicht bei Tiberia Sabina bist?" Was war denn das für eine Dienerin? "Eine Stunde nur? Nein, ich war noch nicht dort. Oder man hat mir nicht gesagt, dass der Ort, wo wir mit dem Schiff angekommen sind, so heisst. Das klingt wirklich nicht sehr weit entfernt." Ihr kam eine Idee. "Weisst du was, Sahed? Wenn du wieder dahin musst, nimm mich doch mal mit. Gute Idee, nicht wahr?" Ob sie dann immer noch sagen würde, dass sie lieber bei ihrer Herrin sein würde als auf einen Ausflug? Gespannt sah Crista Sahed an.

  • Sahed sah sie erst etwas erstaunt an dann lachte sie „Glaubst du wirklich das kann ich entscheiden, ob ich bei den Truhen belieb oder nicht?“ Sie nahm noch einen Schluck Wasser.
    „Sie schickt mich weg wenn sie mich betrafen will. Wir sind zusammen aufgewaschen und ich war eigentlich nie ohne sie, früher habe ich sogar in ihrem Zimmer geschlafen, jetzt davor. Ich weiß ihr römischen Sklaven hab da eine andere Auffassung aber ich bin seit meiner Geburt Sklavin, ich bin als solche geboren und dazu noch in Ägypten. Das ist etwas ganz anderes. Wenn ich wieder da hin muss und du die Erlaubnis bekommst mitzukommen, naheme ich dich gerne mit.“ Sie sah das Mädchen freundlich an und lächelte.

  • "Hmmm... und was machst du, wenn du mal dein Geschäft erledigen musst? Lässt du dir dann eine Schüssel bringen? Und wenn du Hunger bekommst? Oder von einem anderen Herr oder Herrin zu einer zu erledigenden Aufgabe gerufen wirst?" schob Crista nach. Auch sie nippte vom Saft, um ihre durstige Kehle zu löschen. "Sie schickt dich weg, wenn sie sich bestrafen will? Mhm.. immerhin besser als Peitsche oder Gürtel zu spüren."


    Crista legte den Kopf schief. Tiberia Sabina hatte wirklich seltsame Eigenarten drauf. Ich bin auch als Sklavin geboren, aber mein Vater hat mich bis zu seinem Tode ganz gut da rausgehalten. Ich durfte wenig mitmachen und bin ganz unbehelligt in Sizilien aufgewachsen. Mein Herr hat mich nach Vaters Tod quasi geerbt. Da musste ich erst recht mit und vor allem viel anpacken." Sie lächelte zurück. "Ja, ich würde gerne mitkommen. dominus Lupus braucht mich zur Zeit nicht. Ich bin demnach ungebunden in Tun und Sein Lassen." Crista zuckte mit den Schultern.

  • Sahed lachte. „Nein so meine ich das nicht, sonst würde ich ja jetzt nicht bei dir sitzen und mich unterhalten. Ich meine damit das ich sie noch nie länger als einen Tag allein gelassen habe und sie mich auch meist bei sich hat wenn sie Besuch bekommt und glaube mir, die Peitsche kennen ich sehr gut und meine Herrin ist da nicht zurückhaltend mit.
    Schon der Vater meiner Mutter war ein Sklave am Hofe in Alexandria. Ursprünglich stammen wir aus Parthien. Du weißt doch das die Mutter meiner Herrin eine Iulia ist? Der Vater meiner Mutter gehörte zu den Haussklaven des Gens Iulia in Alexandria und wurde ihm durch unsere Königin Cleopatra geschenkt. Ich bin dann, als die Mutter meiner Herrin ihren Vater heirate natürlich mit in den Besitz der Tiberia gegangen.“

  • "Achsooooo..." Sie fasste sich selbst an die Stirn und nickte heftig. Nun hatte sie verstanden, wie Sahed es gemeint hatte. Aufmerksam lauschte sie Saheds Erzählungen, nickte hin und wieder. "Uiuiui.. dann bist du halbhalb. Also halb ägyptisch und halb.. wie heisst das? Parthisch?" Sie tippte sich selbst auf den Brustkorb. "Ich bin ein ganzes. Italiker. Nein, ich weiss nicht, dass deine Mutter eine Iulier ist. Übrigens kenne ich persönlich ein Mitglied der Iulier." gab sie munter zu. "Er ist sehr nett und noch gar nicht so lange in Rom. Jedenfalls freute er sich, durch mich den Hausherrn Manius Tiberius Durus kennenzulernen." Crista lächelte breit und trank ihren Becher ein bisschen mehr leer, bevor sie wieder zum Sprechen ansetzte. "Einer der Tiberier, dieser Quintus Tiberius Vitamalacus ist derzeit im Krieg. Er kämpft für den Kaiser gegen ein Volk. Nämlich gegen die Parther. Aber da du diese nicht kennst, ist das gar nicht so schlimm."

  • Sahed wunderte sich etwas über Christas Erzählung, warum war ihre Mutter ein Iulia und warum kannte sie ihr eigenes Volk nicht?
    „Du hast da wohl etwas durcheinander gebracht, Tiberia Sabinas Mutter ist eine Iulia, nicht meine.“ Sie lachte, das wahrscheinlich ihr eigener Vater einer war, das verschwieg sie war für sei auch nicht wirklich wichtig. „Ich weis das der Dominus Quintus Tiberius Vitamalacus gegen die Parthia kämpft, mein Volk wurde schon oft von den Römern und auch von vielen anderen angegriffen, aber noch nie hat sie jemand wirklich geschlagen. In einem der Kriege sind meine Vorfahren nach Ägypten gekommen.“ Sie war stolz auf ihr Volk , auch wenn sie noch nie in Pathien war. „Die Römer und vor allem die Griechen habe sehr viel Kultur in mein Land gebracht, wobei leben möchte ich dort wahrscheinlich nicht wirklich. Mir geht es sehr gut hier.“

  • "Ahso.. die Mutter von Sabina ist eine Iulierin." korrigierte sie sich selbst. "Noch nie geschlagen? In keiner Schlacht? Wie geht denn das?" Das konnte ihr sicher keiner beantworten außer sie zog die Bücherrollen zurate. Ging es sie überhaupt was an, was die Gegner des römischen Reich machten? "Die Römer und die Griechen? Wenn sie soviel mitgebracht haben, meinst du man kann das nachschlagen? Also etwas über dein Land lesen? Über Ägypten? Ich weiss nur von der Katzenverehrung... Und manchmal wünsche ich mir, ich könnte Kater Paco verstehen. Warum er viel mehr schläft als zu jagen? Sich gerne putzt.. und so." Crista wurde mit jedem Wort mehr ein wenig verlegener. Da waren sie gerade vom unangenehmen Thema Krieg zu den sanften Katzen gewandert.

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