• Besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen. Und der Tod des Kaisers ist wahrlich eine besondere, heikle Zeit. Der Praefectus mochte es eigentlich nicht, zu den Soldaten zu sprechen, dazu war er in der Zwischenzeit zu lang Zivilist und Politiker gewesen, und sicher war seine militärische Rhetorik derb vernachlässigt. Aber jetzt war es nicht nur geboten, es war absolut notwendig.


    Also ließ der Praefectus die Männer zum Appell antreten.

  • Schließlich kam auch der Princeps Prior Lucius Terentius Tacitus auf den Platz zum Appell und stellte sich auf. Er sah nach vorne und wartete ab was wohl nun kommen würde. Da dieses Appell aber so kurzfristig einberufen wurde vermutete er keine gute Nachricht und stand nun still da, neugierig auf das was wohl kommen würde.

  • Subrius hörte, dass es einen Apell geben würde. Also begab er sich zum Exerzierplatz und suchte seine Centurie, die IV. der I. Cohorte. Nach kurzem Umherblicken sah er sie, also ging er dorthin und stellte sich dort hin.


    Der Appell war kurzfristig einberufen worden, und Subrius hatte keine Ahnung, was nun kommen würde. Einige Blicke auf seine verwirrten und neugierigen Kameraden verrieten ihm, dass diese es auch nicht wussten. Er wartete darauf, dass der Praefectus das Wort ergreift.

  • Während sich die anwesenden Soldaten der Cohortes Urbanae auf dem Apellplatz versammelten (selbstverständlich nicht alle, waren doch viele Patrouillen in Rom unterwegs), legte sich der Praefectus in Gedanken die Worte zurecht, die er zu den Männern sagen wollte. Spontane Reden waren irgendwie nicht seins, das merkte er bei dieser Gelegenheit wieder. Doch nur kurz, nachdem sich alle auf dem Platz eingefunden hatten, trat er vor ihnen, auf eine Erhöhung, damit ihn so gut wie alle hören konnten.


    Soldaten Roms! Vor nicht einmal zwei Stunden habe ich Nachricht bekommen von unserem glorreichen Kaiser, der im fernen Parthien unsere Legionen anführt. Doch die Kunde ist keine gute. Ein Pfeil, hinterhältig geschossen von einem niederträchtigen Feind, hat ihn getroffen und tödlich verletzt. Die Götter haben unseren geliebten Kaiser ins Elysium gerufen.


    Kurz ließ der Praefectus diese Worte wirken, dann fuhr er fort.


    Gedenken wir unserem Kaiser als einen Mann der Weisheit und der Tatkraft. Doch sind wir ihm angesichts seines Todes auch etwas schuldig. Ich spreche von seinem Nachfolger, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, der zur Zeit noch in Illyricum weilt, dem ab diesem Zeitpunkt unsere Treue und Gefolgschaft gilt.


    Einmal holte er noch Luft, dann sprach er den Eid der Soldaten.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

  • Lupus wirderholte die Worte


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.


    obwohle er es noch nicht ganz glauben konnte

  • Der Princeps Prior hörte seinem Befehlshaber, dem Praefectus Urbi Vinicius Hungaricus aufmerksam zu. Als der Praefectus Urbi noch sagte dass die Nachricht keine gute war, schöpfte Tacitus noch Hoffnung dass es nicht allzu schlimm sein würde aber der Satz danach schockte ihn doch sehr genau wie viele andere Soldaten die nun beim Appell waren.


    Terentius Tacitus konnte es einfach nicht fassen. Der Kaiser war tot? Kurz schien er total in Gedanken versunken und er schien auf gar nichts zu reagieren ehe der Preafectus Urbi fortfuhr. Was Tacitus von dem neuen Kaiser halten sollte wusste er noch nicht...aber er machte sich etwas Hoffnung.
    Dann, nachdem der Praefectus Urbi den Eid sprach, tat Tacitus dies mit den restlichen, bei dem Appell versammten, Soldaten ebenfalls "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA." Dann sah Tacitus stumm wieder zum Praefectus Urbi.

  • Der Kaiser war tot? Das waren wirklich schlechte Nachrichten, die der Praefectus da verkündete. Doch anscheinend gab es mit der Nachfolgeregelung keine Probleme, wenn die Soldaten so schnell schon auf den neuen Kaiser vereidigt werden. Anscheinend musste er sich keine Sorgen um einen Nachfolgekrieg machen. Erleichtert sprach Subrius wie alle anderen den Eid:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

  • Geschockt waren die Männer, aber das war verständlich. Zufrieden hörte der Praefectus, wie dennoch die Soldaten brav ihren Eid auf den neuen Imperator ableisteten. Jetzt waren sie an Valerianus gebunden.


    Unsere Aufgabe als Stadteinheiten ist es jetzt, Präsenz zu zeigen und aufkommende Unruhen im Keim zu ersticken. Daher verhänge ich ab sofort eine Urlaubssperre. Patrouillen werden verdoppelt, Versammlungen, die offensichtlich der Ruhestörung dienen, werden sofort aufgelöst. Es gilt erhöhte Wachsamkeit!


    Das wäre alles. Wegtreten!

  • Kurz nickte Tacitus schließlich für sich, er würde sich wohl darauf einstellen müssen öfter raus zu müssen um mit ein paar Milites zu patroullieren. Schließlich hörte der den Befehl zum Wegtreten und er sah zu wie sich die Menge der Urbaner löste und alle wieder ihren Tätigkeiten nachgingen.
    Ein leises Seufzen entfuhr Terentius Tacitus und er sah noch kurz hoffnungsvoll zum Praefectus Urbi hoch, konnte er nicht etwas machen? Tacitus wollte lieber den Praefectus als Kaiser sehen denn er kam ihm sehr kompetent vor aber schließlich ging es nicht nach dem Terentier...und so marschierte er dann auch ab.

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