Kreuz und quer und quer und kreuz...

  • ...zog es die junge Frau an diesem Abend durch die Stadt. Die Sonne begann sich rot zu färben und die sonst unsichtbaren genauen Umrisse des Tagesbegleiters begannen sich scharf abzuzeichnen. Vor kurzem hatte sie ihre nsula verlassen. Sie musste nachdenken und da gab es so unendlich viel, das sie bewegte und scheinbar gerade heute meinte auf sie einzustürzen. Ob es ihre Schwester war, die sie so schrecklich vermisste oder die Gedanken an das Fortbestehen ihres Einkommens und ob der Taschendiebstahl in Roma noch immer so lohnend war wie zu den Zeiten als sie ihre ersten Gehversuche hier gemacht haben.


    Ein Stein, ziemlich klein und dennoch groß genug um ihr auf ihrem Weg aufzufallen, wurde durch einen Tritt von ihr den Weg entlanggeschossen und rollte über die unebenen Pflastersteine bis er liegen blieb und darauf wartete, dass sie wieder zu treten würde. Das tat sie noch einmal bis sie merkte, dass dieser Stein all ihre Aufmerksamkeit auf sich zog und sie nicht mehr über das eigentliche Thema nachdachte.


    Ihr Blick wand sich dem Horizont zu, der von der Sonne wie angezündet schien und sich nun ebenfalls glutrot färbte. Ihm gleich taten es einige dünne kleine Wolken, die sich ihren Weg über das Himmelszelt bahnten. Ihre Farben reichten von dem gleichen kräftigen Farbton der Sonne bis hin zu seinem angenehmen weiß wenn sie sich weit vin der Sonne entfernt hatten. Auch hier beschäftigte sich Celeste einen Moment bis ihr wieder einfiel, dass dies ja auch nicht der eigentliche Grund für ihren Spaziergang war.


    Tief in all ihren Gedanken verwurzelt lief sie ohne wirkliche Richtung, ganz ohne Zeil durch die Straßen des abendlcihen Roms. Es war bei weitem nicht mehr so viel los wie am Tage, aber dennoch war sie im Moment nicht allein. Doch das störte sie nicht. Sie ging einfach ihres Wegs und versuchte ihre Gedanken zu bündeln, sich auf eine sache konzentrieren zu können. Doch immer wenn sie meinte es geschafft zu haben, fiel ein anderer ihr in den Rücken und meinte sich ebenso in ihr Bewusstsein drängen zu müssen wie der Gedanke, den sie gerade zu fassen suchte. Seufzend setzte sie sich auf eine kleine Mauer und ließ die Beine Baumeln während sie versuchte dem Sonnenuntergang zu folgen und sich erneut Gedanken zu machen begann. Diesmal nicht zu ihren eigentlichen sondern wie sie im abendlichen Roma wieder zurück zur Insula kam und dies allein...

  • Eine ganze Weile verging, der Himmel wurde immer dunkler und Celeste saß noch immer auf ihrer Mauer und dachte nach. Sie hatte viele Gehemnisse, viel erlebt und viel durchgemacht und noch immer verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt mit Aufträgen, Diebstahl und Einbrüchen. Wie gern würde sie das einfach irgendwann hinter sich lassen und ein ruhiges Leben führen. Genug Geld haben um einen gewissen Standard wahren zu können. Nicht in Übermäßigkeit, das wollte sie ganz sicher nicht. Doch wie sollte sie das schaffen. Sie war eben was sie war. Eine Diebin und ein jemand, der in Roma nicht gern gesehen war. Wobei sie sich fragte wieso dem so war. Eigentlich müssten doch so viele römische Bürger hier nicht gern gesehen sein. Sie machten genug andere Dinge, die schlimmer waren als ihre kleinen Diebstähle. Doch das war das zweierlei Maß mit dem gemessen wurde. Sie war ein kleines Licht, das sich glücklich schätzen durfte einen Platz gefunden zu haben. Die anderen jedoch neideten einander ihren Erfolg, ihren Besitz und schmiedeten Intrigen um seinen Feinden zu schaden und nutzten hier wieder die Dienste jener, die es doch eigentlih hier nach Möglichkeit nicht geben sollte. Ein interessanter Punkt wenn man es sich genau überlegte.


    Aber es führte sie wieder fort von ihrem Ursprungsgedanken. Sie wollte raus aus alledem. Ein Leben in Angst und Ungewissheit in eines tauschen, das sicher war und regelmäßig. Doch auf der anderen Seite war es wirklich das was sie wollte. Sie müsste lang erlernte Instinkte überwinden und lernen sich zurückzuhalten und war es ihr überhaupt möglich solch ein Leben zu leben? Sie bezweifelte es und hätte so vieles dafür gegeben mit ihrer Schwester darüber sprechen zu können...


    Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie nun auf sich gestellt war und auch solch Entscheidungen sie nur ganz allein treffen konnte.


    Sie erhob sich von der Mauer und sah noch einmal zurück zu dem Ort an dem die Sonne untergegangen war. Es war inzwischen auch dort dunkel geworden und die Sterne leuchteten am Himmerl, hin und wieder verdeckt von den Wolken, die ein milder Wind vor sich her trieb. Sie trat aus einem Fackelschein hinaus und hinein in die Schatten zu denen sie auch gehörte....

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