atrium | Alles angetreten!

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    Matho war gerade aus der Stadt wiedergekommen, wo er sich mit einem Lieferant getroffen hatte, und eilte durch das atrium, als er rein zufällig in eine Ecke sah. Augenblicklich blieb er stehen. Dort, hinter einer Büste des Aurelius Crassus, befand sich etwas, das sein Interesse erwckt hatte. Missmutig kniff er die Augen zusammen und stellte in einer endgültigen Bewegung den Korb ab, den er bis eben noch getragen hatte. "Da soll mich doch..." fluchte er leise vor sich hin und schüttelte den Kopf. Eine eingehendere Inspektion des atrium ergab, dass eine intensivere Maßnahme vonnöten war, und zwar baldestmöglich. Schlecht gelaunt stemmte sich der maiordomus die Hände in die Hüften, baute sich neben dem impluvium auf und brüllte:


    "CaelynSofiaCadhlaSivSabaTillaHektorSertorioDinaFhionnBrix und Alexandros - ich will euch SOFORT hier im atrium sehen, und zwar plötzlich!"

  • Siv war bereits in der Nähe des Atriums, als Mathos Gebrüll ertönte – und ihre erste Reaktion war ein genervtes Augenverdrehen. Matho war schlecht gelaunt, das war nicht zu überhören. Ihrer Meinung nach war der Maiordomus meistens schlecht gelaunt, jedenfalls wenn er ihr begegnete, das war nichts besonderes, aber dass er so brüllte, dass man meinte die Wände würden zittern, passierte dann doch eher selten. Sie wollte sich gerade in den Garten verziehen, um später behaupten zu können sie habe ihn einfach nicht gehört, als Sofia auf sie zu kam und sie mit großen Augen anstarrte, als sie sah, dass Siv im Begriff war sich in die genau entgegen gesetzte Richtung zu bewegen. "Ja wo willst du denn hin, Siv? Du musst Matho doch gehört haben!" Siv seufzte ergeben. Sie mochte Soffchen, meistens jedenfalls – man konnte Sofia nicht nicht mögen, dafür war sie einfach zu lieb. Aber mit ihr arbeiten war eine Plage – in der Regel endete es damit, dass sie länger zu tun hatten als wenn die Germanin es gleich alleine erledigt hätte, weil Sofia immer irgendetwas passierte.


    Siv warf einen sehnsüchtigen Blick den Gang hinunter, in die Richtung die von Matho weg führte. Aber Sofia stand immer noch da und sah sie an, auf diese spezielle Art, als könne sie gar nicht glauben dass Siv an irgendetwas anderes dachte als so schnell wie möglich dem Maiordomus Folge zu leisten… Sie konnte trotzdem verschwinden, sicher, und das Soffchen würde sie nicht verraten – nicht absichtlich jedenfalls. Aber wenn Matho fragte wo sie war… Siv seufzte erneut. Selbst wenn Sofia für sie schwindelte, würde es ihr nicht sonderlich gut gelingen. Davon abgesehen konnte und wollte sie von niemandem verlangen, für sie zu lügen. Vor allem nicht wenn es dafür Ärger gab. "Also auf zu Matho… Ich gehe Matho… zu Matho." Mit einem Achselzucken drehte sie sich um und ging mit der Griechin zum Atrium, wo Matho wartete. Allein seine Haltung, wie er da stand, regte Siv schon auf, und sie spürte, wie sich innerlich wieder gegen ihn rebellierte. Sie konnte es einfach nicht ausstehen, auf die Art und Weise herumkommandiert zu werden, die Matho ihr gegenüber für gewöhnlich an den Tag legte. Dementsprechend schroff war ihr Tonfall, als Sofia und sie bei ihm angelangten. "Was ist?"

  • Meinen Ohren wurde zugetragen, dass ein gewisser Matho - neurdings seines Zeichens Sklavenschinder der Aurelier - nach mir verlangte. Und so folgte ich also seinem Ruf und betrat das Atrium aus einer Richtung, welche (rein zufällig natürlich) im Rücken des Majordomus lag. Siv und Sofia waren schon da und standen ihm gegenüber. Hoffentlich verraten die Beiden mein Anschleichen nicht durch ihre Blicke!!!!, hoffte ich inständig und überlegte ernstaft, ob ich nicht hinter Mathos Rücken Grimassen schneiden sollte.


    Nein!! niemals!!... Sowas würde ich natürlich nie tun. Ich grinste also nur während ich mich leise von hinten näherte. In dem Moment an dem ich gleichauf mit Matho war, neigte ich meinen Kopf zu ihm hinüber und begrüßte ihn ganz freundlich in meiner Landessprache: "JA SU!!!! ... MA MA MA ... MAAAAATHO! ... wie gehts denn so? du hast mich rufen lassen? ....", plärrte ich in sein linkes Ohr und genoß gedanklich das Echo ...tomatho .... tomato ... [SIZE=7]tomato[/SIZE] ... welches sich in seinem Schädel ausbreiten würde.


    Dann ging ich ein paar Schitte weiter und reihte mich neben Siv und Sofia ein. Was los hier?...was gibt es? ... Mein fragender Blick streifte die Anwesenden, bevor ich endlich Haltung an nahm und mit ernster Miene zu Matho starrte. Na los sag schon endlich! Wir haben schließlich alle was zu tun ...

  • Für Fhionn war noch alles neu und ungewohnt in diesem riesigen Haus. Mit großen Augen lief sie noch immer durch die Gänge und sog alles ein, was sie mit ihren Blicken erhaschen konnte. Ihr war es unbegreiflich, warum so wenige Menschen in einem so großen Haus leben mußten. Selbst für die unzähligen Sklaven war der Platz mehr als ausreichend. Mit offenem Mund entdeckte sie immer mehr Kurioses. Die bemalten Wände, die Tiere und eigenartige Menschen zeigten, steingewordene Menschen, die man in die Ecke gestellt hatte, warum auch immer! Edle Möbel, deren Benutzung man ihr untersagt hatte, die aber vielleicht gerade aus diesem Grund ihre Aufmerksamkeit erregt hatten. Die bequeme Kline die vor ihr stand, lud gerade dazu ein, sich auf ihr nieder zu lassen. Bevor sie darauf Platz nahm, sah sie sich erst verstohlen um, damit auch ja niemand sie erwischen würde. Als sie sich in Sicherheit wähnte, legte sie auch ihre Beine auf das weiche Polster der Kline. Doch im gleichen Moment hörte sie plötzlich ihren Namen krakeelen. Außer sich vor Angst sprang sie auf und blieb erst stehen. Hatte man sie etwa doch erwischt? Nein, das konnte nicht sein! Neugierig lief sie in die Richtung, aus der das Geschrei kam. In diesem großen Raum, den man Atrium nannte, standen bereits einige anderen Sklaven und Matho, der die Quelle des Geschreis war! Matho, ein breitschultriger Mann, der von seinem Alter her locker ihr Vater hätte sein können, hatte sie bereits an ihrem ersten Tag kennengelernt. Leider konnte sie ihm nichts väterliches abgewinnen. Im Gegenteil, sie fand diesen Menschen äußerst unsympathisch! Er war selbst Sklave, doch das schien er des öfteren zu vergessen!
    "Was los sein? Warum rufen?" fragte sie die bereits anwesenden Sklaven.

  • Mann, den Typen hatt ich echt gefressen! Der konnte mich mal und zwar kreuzweise! Sein blödes Geschrei kam aus dem Atrium. Ich wollte schon hinlaufen und mich brav zu den Anderen stellen, doch dann hatte ich ´ne viel bessere Idee!
    Vor eins, zwei Tagen hatte ich mir ´ne kleine Steinschleuder bebastelt, um damit die blöden Katzen zu verjagen. Ma seh´n, ob die auch bei ausgewachsenen Königstigern, wie Matho funktionierte! Außerdem sollte man ja am Anfang eher mit großen Zielen üben! Da war doch Matho wie geschaffen dafür!
    Also, versteckte ich mich hinter ´ner riesen Zimmerpflanze,die hier überall rumstanden, holte meine Schleuder hervor und ´n Steinchen und zielte. Lass dir Zeit Caelyn, der is so träge, der bewegt sich nich schnell!
    Ich spannte die Schleuder und peng! Ab ging das Geschoss! TREFFER! Jawoll, jawoll, jawoll! Volle Kanne!
    Ich hatte den Maiordomus im Nacken getroffen! Der hielt sich erst vor Schmerz die Hand an die Stelle, an der es ihn erwischt hatte, dann drehte er sich in Windeseile um. Zeit für mich, des Weite zu suchen!
    Ich lief wie blöd durch die Gänge und kam dann von ´ner anderen Seite ins Atrium und tat so, als könnt´mich kein Wässerchen trüben.
    "Salve Matho! Was gibt´s?" schrie ich in der gleichen Lautstärke, wie er es getan hatte.
    Der Blödmann hatte nix gecheckt! Der stand immer noch da, schaute sich suchend nach dem Übeltäter um.

  • Tilla hielt sich mit der Sklavin Dina im Bad von Aurelie Helena auf, welches eine gründliche Grundreinigung nötig hatte, als Mathios Stimme durch das Haus hallte. Prompt liess sie den Lappen fallen und starrte zur Tür. Herrjeh... was war denn jetzt wieder los? Dina eilte schon zur Tür und winkte ihr nachzufolgen. Tilla rappelte sich langsam auf die Füße und folgte Dina hinterher so schnell sie eben konnte. Körperlich geschwächt war sie ohnehin vom letzten Fieberanfall und stützte sich, wo es nur ging, an den Wänden der Gänge ab. Dina, die schon vorausgeeilt war, kehrte um und nahm Tilla an die Hand, damit sie schneller vorankamen.


    Mit einem stummen Aufatmen betrat Tilla das Atrium, stellte sich sogleich ohne zu Zögern neben Hektor, legte ihre schmale Hand in die des Mannes und lehnte sich zugleich an ihn an. Ihr herumschweifender Blick 'erzählte' ihr wer denn alles da war: Dina sowieso, Siv, eine ihr unbekannte Frau mit roten Haaren, Sofia und Caelyn. Kaum, dass sie dies erfasst hatte, traten Brix und Sofia ihrer Gruppe bei. Tilla konnte Matho zwischen den Leibern nicht mehr sehen und fühlte sich etwas eingeengt zwischen all den groß gewachsenen Sklaven. Wenn sie altersmäßig richtig tippte, war sie die jüngste in der Gemeinschaft der Sklaven. Kurz nur erhaschte sie Sivs Blick, lächelte ihr müde zu. Dasselbe tat sie in Caelyns Richtung und blickte schliesslich zu Hektor auf. Unbewusst spielte sie mit dem tränenförmigen Amulett, welches an einem schwarzen Lederband um ihren Hals hing. Wenn wer wusste wie die rothaarige Sklavin heiss, dann war es Hektor.

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    Ein frostiges, geringschätziges Lächeln umspielte Mathos Mundwinkel, als er Siv und Sofia anrücken sah. Die beiden Taugenichtse kamen also mal zuerst...öfter mal was Neues? Er runzelte bei Sivs Frage die Stirn, musterte sie knapp und erwiderte - nichts. Schließlich wollte er nicht zehnmal das Gleiche erklären. Außerdem verstand sie eh nur die Hälfte, wenn überhaupt.


    Matho sah, wie die Neue zu den anderen trat. Im gleichen Moment brüllte ihm jemand unvermittelt ins Ohr. Der maiordomus schloss entnervt die Augen und zuckte nur einmal kurz mit der Wimper. Was für ein Sauhaufen. Manchmal überlegte er wirklich, seinen Posten freiwillig an den Nagel zu hängen. Andererseits war es doch hin und wieder eine wunderbare Genugtuung, wenn er Strafarbeiten nach Gutdünken austeilen konnte. Matho spießte Hektor zwar mit einem Blick eine Klinge durchs Herz, reagierte aber sonst nicht weiter auf diese Unverschämtheit. Griechen waren eben doch Barbaren.


    Gallier scheinbar auch. Matho sog überrascht die Luft zwischen den Zähnen ein, als sich ein unvermittelter, punktförmiger Schmerz in seinem Nacken ausbreitete, fuhr herum und erspähte Caelyn, die Vorlaute. Er schnaubte verächtlich, ließ sich aber auch hier zu keinem weiteren Kommentar herab. Gerade traf Tilla ein. Die Göre, die überall ihre Spielsachen herumliegen ließ. Erst neulich wäre um ein Haar jemand auf dieser dämlichen Murmel ausgerutscht, die still und verlassen im tablinum gelegen hatte. Dina war inzwischen auch da. Wer fehlte? Dieser nichtsnutzige Sertorio, die Keltin, Brix, Saba und der Knabe. Na prima. Mathos Kiefer mahlten aufeinander. Er hatte dafür nun keine Geduld. "Was ist mit den anderen?" grollte er eine Frage an alle Anwesenden und verschränkte erneut die Hände vor der Brust.

  • Was hat er denn? Ich runzelte nachdenklich die Stirn. Matho hätte mich wohl am liebsten mit seinem Blick getötet. Dabei wollte ich ihn doch nur nett sein. Wollte ich? Nein, nicht wirklich. Arrgh Ich verdrehte gespielt die Augen, grinste kurz und deutete leicht meinen Fall nach hinten an. Dann stand ich wieder stramm und zuckte nur mit den Schultern. Was solls Ich konnte gut damit leben wenn er mich nicht leiden konnte. Ich mochte ihn auch nicht und das war kein Wunder, so wie er sich immer gegenüber den anderen Sklaven aufspielte.


    Dafür betrat nun jemand das atrium, den ich wiederum sehr gerne mochte. Die kleineTilla! Sie wirkte immer noch geschwächt von ihrer Krankheit und da sie gleich so vertrauensvoll auf mich zu kam und nach meiner Hand griff, drückte ich die ihre aufmunternd und stellte mich so, dass sie sich bequem an mir anlehnen konnte. Ich lächelte zu ihr hinunter und und begrüßte sie mit einem Augenzwinkern während ich ihre Hand weiter hielt. Sie war schon was besonderes, das fühlte ich ... seit dem Erlebnis mit den Delfinen ... da war irgendwas an ihr ... nur was? ... hmmm. was nur ...was? ... was ist, wenn ? ...


    Was ist denn? … Bei allen guten Göttern! Nicht mal in Ruhe nachdenken konnte man hier. Matho die Nervensäge meldete sich gerade wieder zu Wort und riss mich so aus meinen Gedanken los. Was mit den anderen ist? Ich sah mich fragend um. Die meisten waren doch hier. Mein Blick fiel auf Dhina, die sich ganz unvemutet zu Wort meldete.


    "Rollo steht hinter dir neben der Säule da!", antwortete Dhina dem Majordomus mit vollem Ernst und deutete an ihm vorbei auf Rollo, der in ihrer eigenen Gedankenwelt eben dort mit verschränkten Armen lehnte. Herrje, die Arme. Ich musste grinsen, Dhina hatte wirklich eine gewaltige Meise. "Er ist nur etwas schüchtern. Soll ich ihn zu uns herüber holen, Matho?" Kurz nur sah sie ihn fragend an und riss dann erschrocken die Augen weit auf. "Eeeeeeeek … Rollo! Nein! …PFUI!!! …. Aufhören, Rollo!",quietschte sie sie ganz aufgeregt und hob gleichzeitig drohend den Zeigefinger in Richtung Matho. "So was tut man doch nicht! Hörst du nicht?… Was hab ich dir gesagt? … Du sollst nicht immer dem Majordomus die Zunge raus strecken! ..." Dhina begann heftig zu schimpfen und warf ihrem imaginären Freund böse Blicke zu. Hatte Rollo es doch glatt gewagt, hinter Mathos Rücken Grimassen zu schneiden. Toller Kerl der Rollo … aber wo blieben die anderen? ...

  • Leicht derangschiert mit verschtrubbltm Haa' un' einigen Blutschlie'n am Hals un' annen Obaarm'n trabt Sertorio vom Küchnhof an. Er witsch sich notdrüftich die Hänne an seine' dunkln Tunika ab, die an einigen Stellen verdächtich feuchte Fleckn hat.


    "Vazeihun, 's Viech wollt nich' varreckn. Gibt Kalbsbratn mit Kwittn. Darum." erklärt Sertorio leicht gleichgültig seine späte Ankunft. Das Kalb hatte so gezerrt un' gezuckt, daß'n gescheiter Schnitt anner Halsschlagader zweimal daneben ging. Einer der anneren Burschn war grad am Zalegn.

  • Matho musterte sie abschätzig und reagierte auf ihre Frage gar nicht, was Siv zu einem entsprechenden Kommentar veranlasst hätte, wenn nicht nach und nach nun einige Sklaven eintrudelten – Hektor zuerst, dann die Neue, die Siv noch nicht wirklich kennen gelernt hatte, Caelyn, Tilla, deren Lächeln sie erwiderte, und Dina. Und Hektor und Caelyn hatten eine Begrüßung für den Maiordomus bereit, bei der Siv sich gar nicht erst die Mühe machte, das Grinsen zu verbergen. Hektors lautstarker Auftritt war schon amüsant, Caelyns Stein, der Matho traf, ließ die Germanin beinahe loskichern. Als Dina dann auch noch begann, als Antwort auf Mathos Frage auf Rollo hinzuweisen und gleich darauf mit ihm zu schimpfen begann, konnte sie nicht anders als lachen.


    "Lass doch Rollo … er Spaß hat." Gleich darauf tauchte Sertorio auf, der so aussah – und gleich darauf auch erklärte –, dass er gerade vom Schlachten kam. Abwarten, was Matho davon halten würde… aber immerhin hatte Sertorio eine glaubhafte Begründung für sein etwas späteres Erscheinen. Als Matho die Sklaven vor ihm immer noch fragend musterte, zuckte Sofia, etwas verschüchtert, mit den Achseln. "Ich weiß es nicht, wo die anderen sind. Werden sie denn auch gebraucht?" Etwas hilflos betrachtete sie Dina, die immer noch, etwas leiser inzwischen, mit Rollo schimpfte, während Siv nur die Achseln zuckte und gleichzeitig mit dem Kopf schüttelte, um anzudeuten, dass sie keine Ahnung hatte wo die anderen waren.

  • Hey, das nervte voll ab! Warum konnt´n der nich endlich sagen, was geht? Die anderen, die schon da war´n, hatten auch kein´n blassen Schimmer. Dann kamen endlich auch noch Dhina und Sertorio angeschlappt. Dhina war ma wieder voll in ihrem Element und hatte auch gleich ma ihren Kumpel Roll mitgebracht. Ey, die Frau hatte echt recht, sich so´nen Kerl anzulachen! Den konnte man nich sehen und der gab auch keine Widerrede!
    Sertorio sah so aus, als hätt´ er gerade einen abgestoch´n! Meine Vermutung lag da gar nich ma so daneben! Sein Opfer hatte sich anscheinend ´n bisschen quer gestellt! :D
    Na super, jetzt fehlt´n immer noch welche! Mir wurde das langsam echt zu blöd! "Hey Meister, was´n los! Hörma, ich hab an´nen Staurnalien noch was vor!" rief ich aus´m Hintergrund. Wenn der jetzt nich langsam mit der Sprache raus kam, würd ich einfach wieder geh´n!

  • Hektor gab ihr anstatt einer Antwort ein Zwinkern zurück. Das war beinahe noch besser als zu erfahren wer die rothaarige Fremde war. Tilla versuchte das Zwinkern zurückzugeben, stellte sich jedoch recht ungeschickt an und kniff beide Augen zusammen. Mhm, das Zwinkern musste sie noch öfters üben. Verlegen kratzte sie sich hinterm Ohr, sah zu Siv auf und bekam auch von ihr ebenfalls eine stumme Antwort zurück. Ein hübsches Lächeln. Zwischen den wenigen Spalten, die den Blick nach vorne freigaben, sah sie das Wasser im impluvium blinken. Tilla lächelte schwach. Ohja... ein schöner Anblick. Nur leider so leer. Nicht mal Fische gab es da drinnen. Ein aufblitzender Gedanke in ihrem Kopf meinte, dass dieses Becken viel zu klein und flach sei, um Wasserwesen zu beherbergen. Überhaupt tauchte der kleine Mann im Ohr immer seltener auf. Das fand sie schade. Ihre Kehle fühlte sich wieder ganz trocken an.


    Dinas Stimme riss sie aus den Gedanken. Von dem unsichtbaren Mann namens Rollo wusste Tilla inzwischen und hielt das trotzalledem für ein Spiel von Dina, um sie aufzumuntern. Sie spitzte ihre Ohren und prustete hinter vorgehaltener Hand amüsiert auf, als sie hörte, dass Rollo laut Dinas Worten Grimassen schnitt. Tilla hörte Schritte näherkommen und entdeckte Sertorio, der sich zu ihnen stellte. Beim Anblick seiner Kleiderfarbe wurde sie ganz blass. So viel Blut! Tilla schob sich impulsiv auf die andere Seite von Hektor, umklammerte seine angenehm warme Hand ein wenig mehr. Ein sachtes Vibrieren auf dem Boden kündigten drei Paar eilig rennende Füße an. Keuchend traten die fehlenden Sklaven der Sklavengemeinschaft zu ihnen, die da noch waren: Brix und Alexandros und Saba. "Tschuldige, Matho, wir hatten mit Sertorio im Stall zu tun..." dröhnte Brix's Stimme. Tilla lugte vorsichtig hervor, bemühte sich Sertorio zu ignorieren. Ihr fiel eine Person ein die immer noch fehlte: Wo war denn Leone? Beim Anblick der ebenfalls blutverschmierten Kleidung der Neuankömmlinge wurde sie noch ein Quentchen blasser. Sie hatten doch nicht..?

  • Natürlich hatte auch Leone Mathos Geschrei und das der anderen vernommen. Dennoch rührte er sich nicht von seinem Platz neben der porta weg. Wie könnte er auch? Was, wenn just in dem Moment ein Senator anklopfte? Nicht auszudenken!


    Nen, nein Leone fühlte sich nicht angesprochen, aber zumindest wollte er Matho Bescheid geben, dass er ihn gehört hatte.


    "HEEEE MATHO! ... ICH BIN HIER AN DER PORTA. ICH KANN HIER NICHT WEG. ... DAS WEISST DU DOCH! ... NICHT DASS AM ENDE JEMAND KLING ... ÄH ICH MEINE ... KLOPFT!"


    Damit war die Sache für Leone erledigt.



    ... nicht ganz ... verwundert blickte Leone ins Leere. Wollte er gerade "klingeln" statt "klopfen" sagen? Klingeln? ... Leone runzelte die Stirn und ein Gedanke schien dahinter aufzublitzen. "Klingeln? ... Glöckchen .... porta? .... Klingeln - Glöckchen - porta? .... Klingeln mit dem Glöckchen an der porta? ..." , immer wieder murmelte der Nubier die Worte vor sich hin. Ein Glöckchen das man an der porta anbrachte, um damit auf sich aufmerksam zu machen. Man würde klingeln statt klopfen! Wo gabs so etwas schon im alten Rom?** "Wahnsinn!", entwich es Leone als er sich der möglichen Tragweite seines Geistesblitzes bewust wurde. Ein breites Grinses enthüllte seine blendend weissen Zähne. "Eine porta-tintinnabulum ... ich werde reich sein ... reich ... reich reich reichreichreich....aber! Mit einem Mal zuckten seine Mundwinkel wieder nach unten und Leone wirkte ganz betrübt. Eben fiel ihm ein, dass er ja ein Sklave war. Und Sklaven besaßen bekanntlich kein Geld. "schade...wirdwohlnix...", murmelte Leone niedergeschlagen und legte seinen Geistesblitz für immer ad acta .... lehnte sich zurück und bewachte einfach nur die porta,so wie er es immer tat.



    **) simOff: sofern meine Recherchen stimmen, gabs das wirklich noch nicht. Falls doch, bitte ich es dem armen Nubier nach zu sehen ^^

  • Fhionn hatte sich dezent im Hintergrund aufgehalten. Das Letzte, was sie wollte, war aufzufallen! Außerdem kannte sie niemanden von den Anwesenden. Dem einen oder anderen war sie flüchtig begegnet, doch ein persönliches Gespräch hatte sie noch mit niemanden geführt. Doch sie spürte die fragenden Blicke der Anderen, die zu ihr schauten, die sie allerdings auch nicht zu fragen trauten, wer sie denn war.
    So beobachtete sie nur die Sklaven, die nach und nach eintrudelten. Daß Matho nicht allzu beliebt bei den Sklaven war, hatte sie schnell begriffen. Man konnte es einem auch nicht übel nehmen, so wie er sich seinen Mitsklaven gegenüber verhielt. Einige der neu hinzugekommenen, schienen doch recht mutig zu sein. Zumindest ließen sie sich durch den Maiordomus nicht so leicht einschüchtern. Fhionn jedoch ließ sich zu keinerlei Äußerungen, den Maiordomus betreffend, hinreißen. Sie kannte ihn ja auch noch gar nicht.
    Doch langsam beschlich sie ein schlimmer Verdacht. Hatte er alle Sklaven herbei rufen lassen, weil er sie am Ende doch gesehen hatte, als sie sich auf die Kline gelegt hatte? Aber nein! Wer war sie denn schon? Eine von vielen. Wenn er sie tatsächlich erwischt haben sollte, was sie stark bezweifelte, würde Matho das sicher mit ihr alleine klären.
    Also wartete sie geduldig weiter und schwieg. Hier hinten fühlte sie sich einigermaßen sicher.

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    Matho rollte entnervt mit den Augen, als nun auch noch Leone durchs atrium brüllte. "Dich hab ich auch nicht gerufen!", brüllte er zurück, und die Ader an seiner Schläfe pochte deutlich ob des Missfallens, welches sich allmählich anstaute. Dämliche Kanalratte, dachte er sich und wandte sich wieder zu den anderen, als Sertorio endlich ankam.


    "An deiner Stelle würd ich beim nächsten Mal als erster hier stehen, sonst kannst du eine Woche im Stall nächtigen", grollte Matho dem Neuankömmling zu. Brix sah er nur an, und als er sich erneut die versammelte Bande besah, entdeckte er auch Alexandros zwischen den anderen, der gerade Hektor einen verträumten Blick zuwarf. Matho rollte mit den Augen und schloss sie dann, um sich zu sammeln. "In einer Reihe aufstellen", kommandierte er und verfluchte die rothaarige Keltin, die immer noch fehlte. Kaum einen Herzschlag später verschränkte er die Hände auf dem Rücken und begann, vor den anderen auf und ab zu gehen.


    "Dieses Haus ist ein Patrizierhaushalt. Die Herrschaften leben hier, sie arbeiten hier und hier machen sie auch Dreck. In diesem Haus sollte es dennoch weder Staub noch Schmutz oder anderen Unrat geben." Mathos Stimme hatte stetig an Intensität zugenommen, und nun blieb er stehen und warf feurige Blicke unter seine Mitsklaven. "Und was", bellte er anklagend und hob den rechten Zeigefinger, um ihn nach kurzer Verweildauer auf die Ecke zu richten, "ist dann bitte sehr DAS DA?!"


    In der Ecke lag ein winziges Stückchen angeschimmeltes Brot. Der Schimmel zeugte davon, dass es schon eine Weile dort liegen musste. Da sich von den Herrschaften allerdings niemand je in einer Ecke hinter einer Statue aufhielt, musste es noch von der kleinen Sisenna stammen. Für Matho allerdings kein Grund, milde zu sein. "Ich will", fuhr er fort und begann nun wieder mit dem Auf-und-ab-gehen. Er wäre gewiss ein formidabler centurio geworden. "Ich will, dass ihr sofort eure Hintern bewegt und das Haus auf Vordermann bringt. Ab heute befindet sich diese villa in einem Ausnahmezustand. Und zwar im Frühjahrsputz-Zustand. Habe ich mich klar ausgedrückt? Ihr werdet putzen, kehren, wienern, fegen, wedeln, reinigen und polieren, was das Zeug hält. Dafür habt ihr zwei Tage Zeit - und ich rede nicht nur vom atrium, sondern von sämtlichen Zimmern in diesem Haus. Verstanden?"

  • Un' dafür hatter 'ne Schlachtung fast vorzeitig abgebrochn un' seine Kollegae auch? Sertorio wechselt'n Blick mit Brix, Alexandros und Saba.


    "Alles kla' - un' näxtes Mal holste uns wegn so'nem Scheiß nich' vonner Arbeit weg. Ich mach'e Küchen, Vorratsräume unne Triclinia, wie imma. Noch was?"

  • "Rollo soll aber keinen Spaß haben! Nicht solange Matho uns so schikaniert! ...", gab Dhina Siv zur Antwort, nachdem Matho seine Standpauke beendet hatte und schob schmollend die Unterlippe vor. Sie wirkte seltsam entrückt, so als ginge sie das Ganze hier gar nichts an. Immer wieder sah sie zu Rollo hinüber und plötzlich brach Dhina aus der Reihe der übrigen Sklaven aus und rannte an Matho vorbei auf ihren imaginären Freund zu. Worauf dieser (in Dhinas Hirn) anscheinend sofort die Flucht ergriff. "Rollo, bleib stehen! ... Sofort! ... hörst du nicht? ... sonst ..." Weiter sprach Dhina nicht. Stattdessen begann sie leise zu kichern und jagte weiter um das impluvium herum und hinter ihrem Luftikus her .


    "Ah ...ja ..." Ich starrte Dhina fassungslos nach und merkte gar nicht, wie mein Mund dabei offen stand. War das schon immer so schlimm bei ihr? Vergeblich versuchte ich es von den Gesichtern der anderen abzulesen.Oha!... Schon bereute ich es, mich umgesehen zu haben. Alexandros warmen Blick ignorierte ich geflissentlich und selben Moment verspürte ich den Drang, noch etwas weiter von ihm abzurücken. Ob ich Dhina einfach nachlaufen sollte?


    Ich blieb standhaft und versuchte mich einfach wieder auf das zu konzentrieren, weswegen wir hier waren.


    ... Was hatte Matho gerade eben gesagt?
    … Dieses Haus ist ein Patrizierhaushalt. Die Herrschaften leben hier, sie arbeiten hier und hier machen sie auch Dreck ...


    Ah! Jetzt wurde mir endlich klar, warum mir die Herrschaften hier in der villa auch dauernd über den Weg liefen.


    … und was wollte Matho jetzt von uns?
    … Ihr werdet putzen, kehren, wienern, fegen, wedeln, reinigen und polieren ...


    "Was is´n das da überhaupt?" Ich kniff die Augen zusammen und versuchte vergeblich von meinem Standpunkt aus, den Brösel hinter der Säule als irgendwas anderes als ein einfaches Staubkörnchen zu identifizieren. "Wegen so einem Krümmel sollen wir die ganze villa renovieren? ...pfft..." ne Meise hatte der... Ich hoffte inständig, dass die zwei Tage schnell vorüber gehen würden.

  • Plötzlich hallte eine Stimme bis hierher zum atrium. Tilla hob den Kopf. War das Leones Stimme.. oder kam sie von woanders her? Vielleicht ahmte sie jemand nach, um einen Scherz zu treiben? In ihr Blickfeld traten wieder die blutigen Tuniken von denjenigen die etwas später nachgekommen waren und sogleich von Matho Schelte bekamen. Angeblich beim Schlachten gewesen? Das konnte jeder sagen! Tilla wusste nicht wem sie nun trauen sollte. Ihren Augen oder ihren Ohren? Aber sie wusste doch, dass Leone die porta betreute. Sie konnte nicht mehr an allen Fingern abzählen, wie oft sie ihm heimlich zugesehen hatte, wenn er sich um Besucher kümmerte. Wenige Male hatte er sie erwischt. Das stumme Mädchen schluckte hart, schüttelte den Kopf und rieb sich das linke Auge. Wem sollte sie nur glauben? Matho schien gar nicht erfreut zu sein, dass da wer mit Leones Stimme rumbrüllte.


    Dina und ihren fiktiven Freund kümmerten Tilla gar nicht, zu sehr war sie mit ihren Gedanken bezügliche Leones Schicksal beschäftigt, bekam das Theater um Rollo gar nicht richtig mit. In einer Reihe aufstellen bedeutete nichts Gutes! Langsam rutschte ihre Hand aus von Hektor. Tilla wich hinter seinen Rücken zurück. Warum sprach der majordormus bloß so laut? Selber Schmutzfink! brummelte der kleine Mann im Ohr. Unwillkürlich musste Tilla lächeln, verbarg das Lächeln hinter ihrer erhobenen Hand. Was ärgerte Matho bloß so? Was war es denn? Tilla verliess die 'Hektor'-Deckung schlich kurzerhand an den Rücken der anderen vorbei zu dem Schmutzfleck. An der Säule angekommen hob sie das verschimmelte Brot auf. Das war ja gar nix worüber man sich so aufregen musste! Putzen, kehren, wienern, fegen, wedeln, reinigen und polieren. Der ältere Mann hatte wesentlich mehr Wörter zum Thema 'Putzen' in seinem Wortschatz parat als Tilla selbst. Nachdenklich drehte Tilla das Brotstück in ihrer Hand hin und her, suchte nach einer Idee. War dasatrium nicht der größte Raum in der Villa?


    Tilla sah zum offenen Dach und zum impluvium. Mit leisen, schnellen Schritten lief sie hin, hockte sich am Rand des Beckens nieder und begann das Brotstück über der Wasseroberfläche zu zerkrümeln. Ihr Spiegelbild verschwamm vor ihren Augen.
    Plitschplatschplutschplitschplatsch. Plutsch? Egal! Tilla machte unbeirrt weiter, wischte auch das letzte Krümelchen von ihren Händen und wartete darauf, dass das Wasser wieder ruhig sein würde.

  • ... das Wasser würde sich sicher wieder beruhigen ... irgendwann ... doch noch nicht sofort ...


    Eben kam Dhina auf ihrer vierten Runde wieder an dieser Stelle vorbei, an der nun - anders als zuvor - die kleine Tilla am Beckenrand kauerte.
    Dhina lag noch drei Meter hinter Rollo doch sie holte auf! Erst im letzten Moment erkannte sie Tilla, da war es schon zu spät!


    Ein verwunderter Blick ... ein verzweifelter Ausfallschritt über Tilla hinweg ... gefolgt von einer leichten Drehung ... dann etwas Schlagseite nach rechts ... unvermeidbar das vergebliche Rudern mit den Armen ... "Rollo so hilf mir doooooooochhhhhhh" ... ein letzter Aufschrei... und schließlich ...


    ... das Unvermeidbare! ...


    PLATSCH!


    ... schon schwamm Dhina mit ausgebreiten Armen und Gesicht nach unten, inmitten vieler kleiner Brotkrümmel im Wasser des impluviums .... :D

  • Teilnahmslos beobachtete Fhionn die Geschehnisse im Atrium. Von Mathos Ansprache hatte sie nur die Hälfte verstanden, empfand sich allerdings auch nicht im Geringsten davon angesprochen. Das verschimmelte Stückchen Brot, das Matho mit Daumen und Zeigefinger hochhielt erregte ihre Aufmerksamkeit. Was wollte er damit? Sie schüttelte nur ratlos den Kopf, schwieg aber weiterhin.
    Von ihrer Position konnte man sehen, aber nicht so leicht gesehen werden. Das könnte von Vorteil sein. Sie beobachte weiter und wurde auf Dhina aufmerksam. Mit wem sprach sie nur? Das war wirklich ein sonderbarer Ort, an dem sie nun festsaß! Als Dhina, die wie ein aufgescheuchtes Huhn herumlief, letztlich in das kleine Wasserbecken stürzte, konnte sich Fhionn nicht mehr zurückhalten. Aus heiterem Himmel fing sie lauthals an zu lachen!

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