Es regnete. Marcus Cornelius Cethegus stand in seinem Arbeitszimmer im Statthalterpalast und blickte nach draußen in den trüben Himmel. Soeben hatte ihm ein Bote die Nachricht überbracht, dass der Kaiser verstorben war. So lange, wie sie von Parthia bis nach Britannia brauchte, waren vermutlich sämtliche Trauerzeremonien inzwischen abgeschlossen und in Rom war der neue Kaiser schon akzeptiert - oder ein heißer Machtkampf im Gange. An solchen Tagen ärgerte sich Cornelius Cethegus, in Britannia zu sitzen. Da half auch der Regen nichts, den er sonst sehr mochte.
Er wandte sich an seinen Sekretär: "Die Nachricht in Kopie an die Legionen und alle anderen Militäreinheiten. Verbunden mit dem freundliche Hinweis, dass in Britannia meine Person der Statthalter des Kaisers ist und ich mich bester Gesundheit erfreue. Solange ich nicht weiß, wer der neue Kaiser ist, tue ich einfach so, als wenn der alte noch leben würde. Es besteht also kein Grund zur Panik, jedoch durchaus Grund zu gesunder Besorgnis und erhöhter Wachsamkeit."
Später am Tag bekam einer seiner Vertrauten die Anweisung, nach Rom zu reisen und sich persönlich über die Lage zu informieren. Sehen war besser als nur Hören. Beim Gewitter kam der Blitz schließlich auch vor dem Donner.