Allerlei wichtige Persönlichkeiten aus der Stadt und Umgebung, jeder mit Rang und Namen, alle die es gerne wären, sowie sonst jeder, der davon wusste und Zeit und Interesse hatte, der Bekanntmachung beizuwohnen, erschien heute - nach Beendigung der Trauerzeit - im Tempelbezirk. Evander schritt einige Tempelstufen hoch, trat gut sichtbar vor die Menge und hob die Arme schulterhoch, um die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zu ziehen, bevor er sprechen würde...
Eine öffentliche Bekanntmachung
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Der Procurator Marcus Octavius Augustinus Minor, wohnte dieser Veranstaltung auch bei. Er saß, aufgrund der Schmerzen in seinem rechten Bein, auf einer kleinen Bank. Sie stand etwas abseits, so hatte er einen guten Blick und seine Ruhe vor den ganzen nervigen Beamten, die ständig irgendetwas von ihm wollten...
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Neben dem Duumvir stand auch Furianus, gekleidet in eine blütenweisse Toga mit doppelt gefärbtem Purpurstreifen.
Heute hatte er sich rasiert, heute war die Trauerzeit um und eine neue Zeit brach an, hoffentlich eine, die ihm nutzte. -
"Bürger Tarraco's"
erklang Evander's Stimme.
"Ich habe euch heute die freudige Nachricht mitzuteilen, dass unsere Stadt sich in dem amtierenden proconsul Hispaniae, Senator Flavius Furianus, einen neuen..."Sim-Off: ich vermeide an dieser Stelle den Ausdruck "weiteren", SimOn ist's aber klar
"... Patron gefunden hat, auf dass er sich für die Belange unserer schönen Stadt in Rom einsetzen wird"
sagte er und deutete mit einer demonstraiven Geste auf Furianus, der neben ihm stand.
"Proconsul, möchtest du ein paar Wörter an die anwesenden Bürger richten?"
fragte er. -
Furianus hielt sich im Hintergrund auf, doch nachdem der Duumvir ihn beim Namen erwähnte, machte er einen Schritt vorwärts und nickte diesem mit einem leichten Nicken zu.
So breitete er die Arme aus und bedeutete damit, dass er gerne ein paar Worte sagen würde."Bürger Tarracos, Freunde!
Es ist mir eine besondere Ehre hier zu stehen, hier, im Rücken die glorreichen Tempel unserer Götter und vor mir die Zukunft dieses Reiches - Ihr!
Eine Ehre, die der Senatorenwürde in nichts nachsteht. Eine Ehre, die ich stets stolz aussprechen werde, wenn man mich fragt wessen Patronus ich bin, eine Ehre, die mir nicht selbstverständlich zuteil wurde - und auch darum, meine Freunde, bin ich sehr stolz darauf.Ich habe mich hier in meiner Wahlheimat stets wohl gefühlt, denn hier lässt es sich nicht nur schön leben, sondern auch schön sterben. Welch ein Land, meine Freunde, welch ein Stück Elysium haben wir hier! Ich bin glücklich hier zu sein, stolz und geehrt vor euch zu stehen und diese Würde an mich nehmen zu dürfen.
So, wie ich Hispania meine Treue und Kraft als Proconsul versichere, so versichere ich dies als Patronus gegenüber Tarraco auch.
Die Stadt Tarraco soll stets mein Gehör erhalten, sie soll stets auf meine Verteidigung sowie auch meinen Angriff zählen können, so denn sie dies braucht. Pflichtverteidiger und Ankläger will ich für Tarraco sein, bestrebt, diese Stadt blühend zu erhalten, auch wenn ich auch noch so entfernt von diesem Stückchen Himmel sein werde - meiner Treue und meiner Hilfe kann sich die Stadt Tarraco von nun an bis ans Ende meiner Tage rühmen.
Ich bin ein Hispanier! Ich bin Bürger Tarracos bis ans Ende meiner Tage!"Mit einer leichten Verbeugung beendete er seine kurze Ansprache und nickte dem Duumvir lächelnd zu.
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Die Menge war nicht unbeeindruckt geblieben ob der Worte des neuen Stadtpatrons. Hier kam wohl die rhetorische Ausbildung, die man als Patrizier und Senatorensohn genoß, zur Geltung. Hier und da wurde applaudiert und zugejubelt. Evander bemerkte, wie einfach es im Grunde war, eine Menschenmenge durch so etwas auf den ersten Blick unscheinbares wie eine Rede mitzureissen.
"Ich danke dir, proconsul, für diese Worte"
sagte er.
"Du siehst, in der Bevölkerung der Stadt finden sie großen Zuspruch"
Wie viele von den Zusprüchen gekauft waren und wieviele ehrlich waren, war in diesem Moment dahingestellt. Die Stadt stand auf jeden Fall besser da, als noch gestern. -
Furianus nickte wohlwollend und nach einigen Sekunden des Winkens zum gemeinen Volk, zog er sich auch sogleich zurück.
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