Mithridates Castors Arbeitsbereich

  • Ich lächelte ein wenig und nickte freundlich.
    Ja, es hat alles geklappt. Manchmal bin ich ja doch froh, dass die Bürokratie hier noch nicht so sehr umgegriffen hat wie in Rom.
    sagte ich scherzend.

  • "Da hast du wohl recht. Zumal mein Vorgesetzter auch alles andere als ein Bürokrat ist. Zum Glück sind wir viel auf den Märkten unterwegs, sonst würde mir hier in der Schreibstube wohl schnell die Decke auf den Kopf fallen.", scherze er ebenfalls.

  • Ich lachte ein wenig.
    Dann hast du es vermutlich etwas besser als dein Bruder, denn er muss bei mir vor allem Schreibarbeiten erledigen. Die Getreidespeicher müssen schliesslich nicht ganz so oft besucht werden, wie die Märkte.
    Das ich es nicht ganz ernst meinte, zeigte sich an meinem anhaltenden Lachen.

  • "Ach Timos hat für so etwas mehr Geduld als ich. Bisher hat er sich auf jeden Fall noch nicht beschwert, das kann ich bezeugen." Meinte er lachend. Bei einer hübschen Frau zu arbeiten konnte auch nicht verkehrt sein. Zumal er ja wusste dass sein Bruder eine Schwäche für Lupanare und Römer hatte. Also war Urgulania die perfekte Chefin für Thimótheos. "Ich bin halt ein Athlet und immer froh, wenn ich nicht auf meinem Hintern sitzen muss. Klar hab ich kein Problem auch mal ein oder zwei Tage nur zu schreiben, aber ich freue mich jedes Mal wenn wir unterwegs sind."

  • "Ach ja, für welchen Betrieb hast du denn eine Betriebserlaubnis beantragt, wenn ich fragen darf? Ich weis das habe ich vorhin schon gefragt, aber wir wurden unterbrochen, bevor du mir Auskunft geben konntest." Er würde es so oder so bald erfahren, aber er quatschte ganz gerne mit Urgulania und viel Arbeit hatte er gerade auch nicht.

  • Eine Schneiderei. Es wird auf Dauer teuer, wenn ich die Kleider für meine Angestellten immer bei einem fremden Schneider kaufen muss. Da ist es weitaus billiger, wenn ich nur die Stoffe kaufen muss und die Kleider dann selbst herstellen lasse.

  • "Das klingt sehr logisch und wohldurchdacht. Aber das finde ich toll. Da werde ich sicher mal vorbei kommen, denn ich möchte meiner Verlobten gerne ein neues Kleid kaufen."
    Das passte ja wirklich perfekt. Wenn er Glück hatte bekam er sogar einen kleinen Rabatt.

  • "Danke, das ist sehr freundlich von dir." Meinte er auf ihr Angebot.
    "Oh ja natürlich, ich wollte dich nicht von deiner Arbeit abhalten. Aber auch ich habe mich gerne mit dir unterhalten. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, und richte Thimótheos doch bitte einen Gruß aus."

  • Endlich lagen auch die letzten Berichte der Betriebsprüfungen vor:


    Betriebsprüfung
    29. Choiak (27.09.105 n.Chr.)


    Hiermit werden die Ergebnisse der Betriebsprüfung vom 7. des Choiak mitgeteilt:
    Der Betreiber des Kapeleion Archaon hat die Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 75 Drachmen an das Konto der Polis Alexandria zu leisten.
    Widerspruch gegen das Urteil ist innerhalb einer Frist von 10 Tagen schriftlich im Büro des Agoranomos einzureichen. Allgemeine Beschwerden gegen administrative Handlungen bearbeitet die Stege des amtierenden Exegetes.


    Zur Begründung:
    1. Der betreffende Betrieb konnte beim Besuch der Prüfer keinen ausreichenden Brandschutz vorweisen.
    2. Vorwürfe bezüglich illegaler Aktivitäten und nächtlicher Ruhestörung konnten nicht in hinreichender Weise entkräftigt werden.
    3. Des Weiteren fielen Mitarbeiter des Betriebs durch mangelnden Respekt und einem Verhalten auf, das jegliche Kooperationsbereitschaft gegenüber der Beamtenschaft vermissen ließ.


    Mithridates Castor

  • Nach dem Gespräch mit Sosimos von Korinth hielt Penelope es nicht mehr aus. Kaum hatte sie das Museion verlassen, überfiel sie die unbändige Freude. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Sie war Philosophos! Sie hatte ja geglaubt, vielleicht als Gnorimos anfangen zu dürfen, da sie ja doch noch recht jung war und außer dem Namen ihres Großvaters absolut nichts vorzuweisen gehabt hatte. Und jetzt gleich als Philosophos anfangen zu dürfen, das war atemberaubend. Penelope war von dieser Erkenntnis vollkommen platt.
    Voller Freude machte sie sich auf den Weg, aber nicht nach Hause. Sie musste es Ánthimos erzählen, sofort. Also war sie die wenigen Schritte hinüber zur Agora gelaufen und bis zur Stege. Hoffentlich war Ánthimos überhaupt da, nicht dass sie nur seinen Arbeitgeber antraf, der wohl kaum etwas mit einer vor Freude berauschten Griechin anfangen konnte.
    Schwungvoll betrat Penelope also die Stege, mit einem Lächeln, das von Ohr zu Ohr zu reichen schien.

  • Anthi schaute von seiner Schreibarbeit auf um zu schauen, wer da gerade das Zimmer betrat. Es war Pelo und sie grinste von einem Ohr bis zum anderen. Erfreut erhob er sich. "Hallo Schatz, dass ist aber schön, dass du mich besuchen kommst. Damit habe ich ja gar nicht gerechnet!"

  • Freudestrahlend kam sie auf Anthi zugelaufen und umarmte ihn. Sie war einfach so glücklich, sie ließ sich sogar zu einem Kuss hinreißen.
    "Sie haben mich genommen!" jauchzte sie fröhlich und noch immer völlig überwältigt von ihrem Erfolg. Sie konnte es noch immer nicht richtig fassen, dass sie jetzt wirklich Philologos sein sollte.

  • Ach stimmt ja, sie war ja am Museion gewesen. Schön, nun konnte sie auch ein bisschen was verdienen. Er küsste sie ebenfalls und nahm sie sanft in den Arm. Sie so fröhlich zu sehen, bescherte ihm ein unglaubliches Hochgefühl.


    "Das ist ja toll. Was musstest du denn machen?"

  • Sie war immer noch so hin und weg, dass sie ganz aufgeregt wie ein kleines Kind war. Ihre Augen strahlten, als sie anfing, Anthi zu erzählen.
    "Ich bin zuerst zu den Schreibern gegangen. Als der dann sagte, dass es gar keinen Epistates grade gibt, war ich schon fast soweit aufzugeben, aber sein Stellvertreter hat mich dann empfangen. Ich habe ihm vorgespielt, und er hat mich dann gefragt, ob ich mir sicher bin und mein Leben Apollo widmen möchte. Und als ich zugestimmt hatte, hat er einen Aushang im Museion noch gemacht, dass ich nun Philologos bin. Kannst du dir das vorstellen? Ich dachte, vielleicht darf ich als Gnorimos oder so ein bisschen helfen, aber ich darf wirklich gleich unterrichten! Oh Anthi, das ist so.. so.."
    Penelope kannte kein passendes Wort dafür. Stattdessen fiel sie Ánthimos noch einmal glücklich um den Hals.

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