Tage lang waren sie marschiert, vier Legionen Roms und die sie begleitenden Hilfstruppen. Sie hatten in den vergangen Monaten schwere Schlachten geschlagen, hatten glorreiche Siege aber auch Rückschläge erlitten. Und der schwerste dieser Rückschläge hatte sie schliesslich veranlasst, Dura Europos den Rücken zu kehren und sich auf den Weg nach Hause zu machen, in einem Marsch, welcher einem wirklichen Trauermarsch gleich kam.
Und so lagerten sie hier vor Sura, vier Marschlager hatten sie vor der Stadt am Euphrates errichtet, hier wo mit der Provinz Syria auch wieder das Imperium Romanum begann. Boten waren vorraus geritten, hatten die Magistrate der Stadt darauf hingewiesen, welches besondere Ereignis hier stattfinden würde und das alle Vorbereitungen getroffen werden sollten. `Noch in Jahrhunderten wird man von Sura sprechen,` waren die Worte gewesen, welche der Legatus der Prima ihnen hatte aussrichten lassen. Und man hatte sich darauf vorbereitet...
Zwischen den Lagern und der Stadt war eine grosse, freie Fläsche, genug Platz um tausende Soldaten aufmarschieren zu lassen und noch genug Platz für die Ehrenvollsten Bürger der Stadt und des Umlandes zu haben. Mitten auf diesem Platz war ein grosser Scheiterhaufen errichtet worden und dahinter eine Plattform, damit möglichst jeder auf dem Feld ein Blick auf das Opfer werfen konnte.
Am Abend zuvor waren sie angekommen und hatten ihre Lager errichtet und am heutigen Spätnachmittag sollte die Ceremonie stattfinden. Doch wer glaubte die Milites hätten etwas ruhe gefunden, der irrte, denn es war die Devise ausgeben worden, das alle in makelloser Rüstung erscheinen sollten, was nach einem langen Feldzug kein leichtes Unterfangen war.