Titus Terentius Tibullus hatte sich in seinem Leben nur zwei Mal so einsam und hilflos gefühlt, wie in dem Augenblick als er durch den Haupteingang der Thermeae Agrippae trat. Das eine Mal war beim Tod seiner Mutter gewesen, die an Fieber verstarb, das andere Mal als man ihn in Schande aus seinem Dorf jagte. Er hatte das Feuer nicht mit Absicht gelegt und die Tochter seines Nachbar hatte er auch nicht absichtlich....nein, das war gelogen, das war Absicht.
Nun stand er da, ein junger Mann von mitte Zwanzig, in einer verschmutzten Tunika. Einen Beutel mit seinen wenigen Habseeligkeiten (man hat nicht die Muße gründlich zu packen, wenn man von einem aufgebrachten Mob verfolgt wird, der Fackeln in der Hand hält und mit faustgroßen Steinen wirft.) in der einen Hand. Eine neue, wenn auch einfache Tunika unter dem Arm, an dem seine andere Hand hing.
Nunja, hängen war wohl nicht der richtige Ausdruck. Tibullus kratzte mit ihr hingebungsvoll und gedankenverloren sein Hinterteil.
Einige Tafeln trugen Innenschriften, es mochte sich bei ihnen um Badeanweisungen handeln. Sehr hilfreich fand Tibullus, vorallem wenn man lesen konnte. Leider konnte er kaum lesen.
Wer einem jungen und hilflosen Bürger helfen möchte die Kunst des Badens zu erlernen ist herzlich eingeladen