• Es war mal wieder eine dieser Sitzungen, wo sich der Octavier fragte, wofür es dieses Gremium überhaupt gab - Es ihm doch egal, ob auf dem Markt die Gebür für Stände nun bei 20Sz oder 20,5 Sz lag.


    Als das Thema abgeschlossen war erhob er sich.


    "Sodales ich möchte euch heute auch ein Anliegen unterbreiten, welches mir sehr am Herzen liegt:

    Seit mehr als 2 Jahren haben wir einen Proconsul, der sich wahrlich um diese Provinz sorgt. Es herrscht Recht und Ordnung. Steuern werden gerecht eingetrieben und die Provinz blüht unter Senator Flavius Furianus..."


    Er hielt kurz inne um dem Gesagten Gewicht zu verleihen.

    "... er hat keine Gelder und Mühen gescheut um der Provinz zu helfen, wo es nur geht. Wenn etwas gut gemacht wurde, so muss es honoriert werden. Daher beantrage ich hiermit eine große Inscriptio für den Proconsul. Bedenkt, was er für das Imperium, für Rom, für diese Provinz und für euch, die ihr hier aufgrund seiner Entscheidung sitzt, getan hat. Danke."


    Er setzte sich.

  • Zwar fand Evander, dass solch ein Anliegen eigentlich eher am Ende einer Amtszeit vorgetragen werden musste - dass der Proconsul sie verlassen und der Senat einen anderen aus ihren Reihen herschicken würde, war ihm nicht bekannt - die Auseinandersetzung in seinem Officium damals, als Evander zum Duumvir ernannt wurde, hatte er aber immer noch deutlich in Erinnerung. Evander wollte sich diesmal geschickter verhalten, auch wenn ihm dieses Arschkriechergehabe mehr und mehr zuwider wurde. Vermutlich eine Nebenwirkung seines gestiegenen Ansehend und gesellschaftlichen Ranges, aber er weigerte sich einfach, sich als einfachen, profil- und namenlosen Togaträger im Gefolge eines reichen Senators zu sehen. Doch die Fides verlangte hier nunmal von ihm, seine Zustimmung abzugeben und Evander war natürlich bewusst, dass er ohne den reichen Senator nie Duumvir und Decurio geworden wäre. Darum hatte er es bisher auch unterlassen, ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass er ein Schreiben an den Flottenpraefectus aufgesetzt und abgeschickt hatte, in dem er sich um das verantwortungsvolle Amt des Architectus in Italia bewarb. Würde dem stattgegeben, brauchte er sich wenigstens bei einer Sache nicht ständig entgegenhalten zu lassen, dass er alles, aber auch wirklich alles dem Patron verdankte. Würden sein Anliegen abgelehnt, würde der Proconsul nie was davon erfahren und alles würde den gewohnten Gang laufen.


    Er stand auf. Als Klient des Genannten, wurde von ihm gewiss erwartet, etwas zu sagen und natürlich erwartet, zustimmend zu reagieren. Langsam schweifte sein Blick über die versammelten Honoratioren. Die Veranstaltung war im Grunde eine Farce. Diejenigen, die nicht Klient des Proconsuls waren, waren gewiss gekauft. Vermutlich hatte er es vorher nicht sehen wollen oder sehen können... das, was sich hinter den Kulissen abspielte, die Intrigen, die Abmachungen. Und dabei waren sie im schönen Tarraco, im schönen sonnigen Hispania, bei den Göttern. Wie ging es dann wohl erst in Rom, in den 'ehrwürdigen' Hallen des Senats zu?


    Evander hob die Arme, als Zeochen, dass er sprechen wollte.
    "Wie der ehrenwerte Octavius Augustinus sagte, wenn etwas gut gemacht wurde, dann ist es zu honorieren. Das ist unser Verständnis der Dinge, sei es beim Militär, sei es in der zivilen Verwaltung. Und dass es mit Hispania aufwärts geht, seit Senator Flavius die Amtsgeschäfte führt, ist wohl nicht zu bestreiten"
    sprach er.
    "Drum stimme ich Octavius Augustinus zu und spreche mich ebenfalls dafür aus, die Bemühungen des proconsul Flavius mit einer großen inscriptio zu würdigen"
    sagte er.


    Dann setzte er sich...


    Sim-Off:

    SimOff bin ich dafür, da Anreize geschaffen wurden, in Hispania wieder zu spielen, sei es in einem Amt oder einfach "nur" als Civis und gezeigt wurde, dass es nicht gezwungenermaßen eine militärische Einheit geben muss, damit eine Provinz ihre Daseinsberechtigung behält.

  • Natürlich saß der Proconsul auf seinem Stuhl am Ende der Halle, geradezu thronend über die Anwesenden auf einem kleinen Podest.
    Sollte er nun dem Octavier die Ehre erweisen und das einfordern, was abgemacht war? Furianus saß auf seinem Stuhl und überlegte.
    Eigentlich könnte er nun aufstehen, sich bedanken und wieder hinsetzen, die große Inscriptio war ihm sicher, alles andere egal. Der Octavier würde schon mitmachen müssen.
    So stand er auf und nickte lächelnd den beiden Rednern zu.


    "Sodales. Nicht als Proconsul, sondern als der, der ich hinter diesem Amte bin, als Lucius Flavius Furianus, danke ich dem Procurator Viarum sowie auch dem Duumvir Tarracos für diese Ehre."


    Nun hätte er sich setzen können, den Octavier auflaufen lassen. Ein wirklich amüsanter Zug von ihm, der Furianus mehr und mehr zu gefallen schien. Doch er würde den Octavier noch in Hispania brauchen.


    "Doch diese Ehrbekundung würde ich mit einem Manne teilen wollen, welcher sich ebenfalls in seinem Amte stets um das Wohl der Provinz gekümmert hat. Einem Mann, der weder Mühe, Zeit, noch Geld gescheut hat für diese Provinz zu geben. So schlage ich ebenfalls vor, dem Procurator Viarum unseren Dank in Form einer kleinen Inscriptio für seine besonderen Verdienste um die hispanische Infrastruktur, inbesondere der Straßen, auszusprechen."

  • Mit gespieltem Lächeln erhob sich der Octavier und nickte dem Proconsul - freudig - zu.

    "Ich danke dir, Proconsul, für deinen Vorschlag. Es ist immer schön, wenn man etwas getan hat und etwas zurückbekommt."
    was bei diesem miesen Gehalt durchaus gerechtfertigt war, wie der Eques empfand.


    Er lächelte, diesmal nicht gespielt, in die Runde von Sodales, dann setzte er sich auf seinen Stuhl.

  • Bei der folgenden Abstimmung unterließ es Evander, seine Stimme abzugeben... weder pro, noch contra.


    Er selbst befand, dass eine Inscriptio nicht dafür zu erteilen war, dass man ordnungegemäß seine Pflichten erledigte. Das würde sie abwerten. Nicht, dass gewissenhafte Pflicherfüllung nicht zu honorieren war, aber eine Inscripio zu verleihen war seiner bescheidenen Meinung nach in diesem Falle unangebracht, auch vor dem Hintergrund der Bemühungen des Octavius Augustinus um die Instandsetzung der hispanischen Strassen. Eine Diploma vielleicht, aber keine Inscriptio, auch eine kleine nicht. Die großzügige Einzahlung des Octaviers ließ Evander dabei bewusst ausser Betracht. Hispania stand ohnehin in dem schlechten Ruf, große Auszeichnungen für nichts und wieder nichts zu verleihen, selbst die Acta Diurna in Rom hatte vor ein paar Jahren darüber berichtet und damals ging es um 'gerademal' Diplomae. Diese Tradition wollte er nicht wiederaufleben lassen. Darum konnte er nicht mit einem 'pro' abstimmen. Die Klientel hinderte ihn aber auch daran, offen dagegen abzustimmen. Da er sich für seinen Patron stark gemacht hatte und dieser mit der großen Inscriptio bereits bekommen hatte, was er wollte und Evander damit seiner Pflicht als Klient mehr als nachgekommen war, befand er nun, einen Anfall von plötzlichem Unwohlsein vorzutäuschen, seinen Sitznachbarn sein Bedauern für sein plötzliches Aufbrechen mitzuteilen und den Saal zu verlassen. Vielleicht sollte er einen Vorschlag einreichen, dass man im Vorfeld jeder Sitzung eine Tagesordnung bekanntgeben sollte. So würde es einfacher fallen, unerwünschten Diskussionen von vornherein fernzubleiben.

  • Da sowohl Princeps als auch Vicarius nicht scheinbar nicht anwesend waren meinte der Octavier nur, acnhdem der Duumvir gegangen war:

    "Gut die Diskussion wäre dann beendet. Dann können wir ja zu Abstimmung kommen: Wer spricht sich für die zwei Ehrungen aus? Ich bitte um Handzeichen."


    Er selbst war natürlich für die Auszeichnungen, da dies ja so vereinbart war.


    :dafuer:

  • Verwundert blickte der Proconsul zu dem Procurator.


    "Die Curia hat eine Hierarchie. Erst der Princeps, dann der Vicarius und an dritter Stelle meine Wenigkeit.
    Da beide derzeit verhindert sind, kommen wir nun zur Abstimmung."


    Der Octavier gebarte sich merkwürdig. Machthungrig schien er zu sein. Na Furianus würde das schon austreiben können. :D

  • Der Octavier grinste breit, denn er sah das anders. Der Proconsul hatte - soweit er wusste - keinerlei Befugnisse, da das ein Beratungsgremium für ihn war. Wenn er hier was zu sagen hätte würde er sich selbst beraten wäre dieses Gremium sinnlos, deshalb war er ja auch Beisitzer, also hatte er nicht mal Sprachrecht, wenn er es nicht erteilt bekam. Da es hier jedoch zu seinem Vorteil ging sagte er nichts und grinste freudig vor sich hin. Dann entdeckte er etwas, was seine Aufmerksamkeit erregte. Die Duumvir von Caesaraugusta, mit er schon mal eine Nacht verbracht hatte, saß genau in seiner Blickrichtung. Sie hob gerade etwas vom Boden auf, weshalb er die folgenden Beiträge nicht wirklich mitbekam 8)

  • Nachdem er sich an der hübschen Frau satt gesehen, wollte er sich wieder wegdrehen doch was war das?! War der Bauch etwa leicht gewölbt :no:


    Er rieb sich die Augen und sah nochmal hin. Jetzt war es nicht mehr... war wohl nur der Schatten. :]


    Sim-Off:

    War dein Vorgänger :D

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