Sklave Gaius und das Geheimnis des rasenden Reporters

  • Eigentlich war es ja unter Caius' Würde, sich auf solche Missionen zu begeben. Doch der Auctor saß bisweilen einfach am längeren Hebel, und unter gewissen Betrachtungsumständen war es schließlich auch Caius' eigene Idee gewesen, diesen Bombasticus Fantastus aufzusuchen und ihm anzubieten, was Caius ihm eben anbieten sollte. Wollte. Und würde. Wär doch gelacht, wenn ihm das nicht gelang, schließlich war er ein langjähriger, kampferprobter Verhandlungsspezialist. Dass dies sein erster Auftrag dieser Art war, zählte nicht wirklich. Zumindest nicht für Caius, der an den Marktständen vorbeischlenderte, als würde ihm jeder verdammte Stein gehören, auf denen die Stände aufgebaut waren. Souverän grüßte er hier und dort ihm unbekannte Leute, nur um wichtig zu erscheinen (was ihm nicht nur einen skeptischen Blick eintrug).


    Schließlich steuerte er einen von der römischen Jugend gut besuchten Stand an. Die Hände fachmännisch auf dem Rücken gekreuzt und die Brauen prüfend nach oben gezogen, besah er sich die Auslage. "Du da", sagte Caius Columnus plötzlich zu einem untersetzten Mann. "Ich suche einen gewissen Primus Bombasticus Fantastus." Um wichtiger zu wirken, wippte er einmal auf den Fußspitzen auf und nieder. Seinem Gesprächspartner entlockte er damit allerdings nur ein mildes Lächeln und die leicht spöttische Erwiderung: "Wenn du Primus Fantasticus Bombastus meinst - den hast du gefunden." Caius wirkte kurz irritiert, setzte dann jedoch ein weltbewegendes, breits Lächeln auf (wäre es ein sonniger Tag gewesen, hätte es einen wahnsinnig tollen Glanzeffekt an einem Eckzahn gegeben, aber leider war der Himmel grau und die Sonne nicht zu sehen). "Von mir aus auch den. Ich komme von der Acta." Als wäre damit alles gesagt, wartete Caius nun auf eine entsprechende Erwiderung.



    Sim-Off:

    please do not disturb 8)

  • Sie kam nicht. Natürlich nicht. Fantasticus Bombastus sah den schmächtigen Hinterwäldler vor sich nur fragend an. In einem seiner Zeichnungen hätte er nun drei Fragezeichen über seinen eigenen Kopf gemalt. Nach einigen peinlichen Momenten des Schweigens ging es auch Caius auf, dass sie so nicht weiterkommen würden. Er hustete gekünstelt und straffte seinen Rücken. "Die Acta kennst du aber doch schon, ja?" vergewisserte er sich mit prüfendem Blick und ließ dem armen Menschen weder Zeit, sich aufzuregen, noch für eine entsprechende Entgegnung. "Feinfein. Gut, also ich komme von der Acta, der Auctor schickt mich höchstpersönlich." Sowas schindete schließlich immer Eindruck. "Und ich bin bevollmächtigt, dir ein lukratives Angebot zu machen!" Hier zwinkerte Caius Columnus übertrieben kumpelhaft mit dem rechten Auge. Fantasticus Bombastus unterdrückte ein Gähnen.


    "Äh. Ööh. Hm, ja, also. Nech?" "Wenn du vielleicht die Güte hättest, dich etwas genauer auszudrücken?" entgegnete der Schöpfer des Sklaven Gaius entnervt, nicht ahnend, dass er Caius damit vollkommen verwirrte. Immerhin war doch für ihn selbst alles glasklar. "Noch....? *räusper* Nun gut, also... Die Acta schickt mich-" "...das weiß ich bereits..." brummte Bombastus. "-um, äh, ich soll dir ein Angebot machen." "Sagtest du eben. Habt ihr eigentlich auch fähige Mitarbeiter?" In seiner Ehre verletzt, verstummte Caius und starrte sein Gegenüber geplättet mit halb geöffnetem Mund an. Schließlich folgte sein nächster Versuch. "Die Acta würde gern in Zukunft deine Geschichten veröffentlichen. Natürlich mit Exklusivrechten und extraordinären Sklave-Gaius-Beigaben."


    Und jetzt war es Primus Fantasticus Bombastus, dem der Mund offen stand.

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