Eine Jägerin und ihr Opfer

  • Kurz darauf waren sie in der Taverna angekommen und Celeste steuerte zielstrebig auf einen Tisch in einer Ecke zu. Hier hatte man immer die Wand im Rücken und es würde keine ungebetenen und unliebsamen Überraschungen Überraschungen geben. Ebenso hate man die Tür genau im Auge. Eine Angewohnheit, die sie nicht ablegen konnte und sie vielleicht auch verraten würde...
    "Ich finde solch ruhigen Plätzchen am besten und man alles gut einsehen,"
    versuchte sie ihre Platzwahl zu erklären. Zu dieser Stunde war es noch recht leer in der Taverna und nur jene, die schon am frühen Morgen ihre Weinbecher nicht ruhig halten konnten, waren schon hier. Wie versprochen bestellte Celeste also zwei Säfte für sie beide.
    "Was machst du hier? Kannst du mir vielleicht auch etwas über deine Heimat erzählen. Mich interessiert das immer brennend."
    Sie platze nun gerade heraus mit ihren Fragen und überfiel damit ihr gegenüber.

  • Widerstandslos war Amneris ihrer neuen Bekanntschaft gefolgt, bis sie schließlich in der taverna Apicia angekommen waren. Nachdem Celeste einen Platz gewählt hatte, setzte sich auch die Nubierin hin, um umgehend zu stutzen. Man kann alles einsehen?
    Sie runzelte die Stirn. Eine sonderbare Äußerung. Ob der Rempler auf dem mercatus doch kein Versehen, sondern die kalkulierte Handlung einer Taschendiebin war? Unauffällig glitt ihre Hand zu einem kleinen Beutel, in welchem sie einige Sesterzen verwahrte. Alles noch da. Auch der Armreif war an Ort und Stelle. Nein, gewiss irrte sie sich und es war Zufall.
    "Ich bin in der Immobilienbranche.", antwortete sie, nach ihrer Tätigkeit gefragt. Nicht wirklich gelogen, bedachte man, dass es ohne diese Immobilien sicher schwierig wäre, irgendwo einzubrechen.
    Schon ist sie versucht, auch gleich die zweite Frage zu beantworten, doch würde sie selbst auf diese Art nichts über die Blonde erfahren.
    "Bevor ich zu meiner Heimat komme - Was tust du denn?"

  • Immobilienbranche? Innerlich legte Celeste den Kopf schief und fragte sich was man darunter verstand. Die Frau war wirklich ein wenig sonderbar. Das nächste...wie sollte sie denn nun ihre Branche bezeichnen. Es war wirklich eine gute Frage und dann kam ihr doch tatsächlich die Erleuchtung.
    "Ich bin relativ erfolgreich in der Finanzbranche unterwegs. Eine durchaus einträgliche Tätigkeit."
    Auch das war nicht gelogen. Sie beschaffte Gelder oder stahl Dinge aus denen sie dann Geld machte. Es hatte also alles mit dem lieben Geld zu tun.
    Die Bedienung brachte dann die beiden bestellten Säfte.
    "Dann noch einmal Entschuldigung."
    Sie hob kurz den Becher um ihr zuzuprosten und trank dann einen Schluck.
    "Nun wieder zu dir,"
    gab sie den Schub zurück auf ihre noch unbeantwortete Frage.

  • Das Lächeln in Amneris Gesicht wuchs ein wenig in die Breite. Finanzbranche. Einträglich. Ein ganz dicker Fisch am Ende. Celeste sah zwar nicht aus wie eine Millionärin, doch der ein oder andere Aureus ließe sich da am Ende noch organisieren. So hob auch sie ihren Becher, um einen Schluck zu trinken.
    "Zu mir, ja.", erwiderte sie kryptisch, um ein wenig Zeit zu schinden. "Meine Familie kam aus Nubien hierher. Ich weiß nicht, ob du es kennst? Liegt in Africa."
    Eine andere Art Lächeln zeigte sich in ihren Zügen, als sie über ihre Heimat sprach.
    "Wäre ich nicht hier, würde ich wohl durch das Land reisen. Dorthin, wo jede Sehnsucht schweigt. Wo über Palmenhainen Vögel kreisen und Schönheit sich in wilder Freiheit zeigt. Immer den Nil aufwärts ... "
    Als sie bemerkte, dass sie mehr von sich preis gab, als sie eigentlich vorhatte, verstummte sie verlegen.

  • "VOn Nubien habe ich bisher nur gehört, dass es ein Land gibt, das so heißt. Sonst nicht mehr. Und es ist ein schönes Land?"
    Von Afrika hatte sie bisher nur gehört, dass es entweder grün und fruchtbar ist oder trocken und heiß. Eine Welt dazwischen war ihr noch nicht beschrieben worden. Ob sie nur noch nie jemand gesehen hatte oder ob es so etwas wirklich nicht gab? Das würde etwas sein worüber sie sich mal wann anders den Kopf zerbrechen könnte, jetzt gerade nicht.
    "Warst du schon einmal dort? also am Nil? Hast du ihn schon einmal gesehen oder stellst du dir so in deinem Kopf vor?"
    Es hörte sich wirklich gut an und vor allem interessant. Gerade für sie, die sie nie etwas anderes gesehen hatte als Italia und Italia. Noch nie war sie aus dieser Provinz herausgekommen...
    "Ich lebe schon so lange hier, wie ich mich erinnern kann. Ich habe noch nie etwas anderes gesehen. Ich könnte dir nicht einmal sagen wo ich gern hinwollte, denn ich weiß es nicht."
    Sie wusste ja nicht einmal wo ihre Familie ursprünglich herstammte. Zumindest nicht von hier, das wusste sie weil sie sonst ja keine Peregrinen gewesen wären und sie vermutlich auch nicht so gänzlich anders aussehen würde als jemand, der hier geboren wurde genauso wie seine ganze Familie vorher schon. Hin und wieder hörte sie Vermutungen über den Norden, aber ob das wirklich richtig war? Sie wusste es nicht....

  • "Ein schönes Land?"
    Ein melodisches Lachen drang aus Amneris' Kehle.
    "Gewiss, das schönste der Welt.", beteuerte sie. "Doch vermutlich sagt das jeder von seiner Heimat."
    Ihr Vorhaben, nicht mehr zu viel preis zu geben und nun erst einmal weiter Celeste ausfragen wollte, schien nicht recht zu klappen.
    "Ja, ich war schon einmal dort. Ich wurde dort geboren. Bis ich Dreizehn war lebte ich in Nubien. Dann zog meine Familie erst nach Ägypten und von dort aus weiter nach Ostia. Ich bin dann irgendwann nach Rom gekommen ... schien mir lukrativer."
    Wieder schlich sich ein undeutbares Lächeln in ihr Gesicht. Zumindest wusste sie nun, dass ihr Gegenüber wohl doch von hier stammte.
    "Das ist schade.", meinte sie mit einem Nicken. "Es muss doch furchtbar sein, seine Wurzeln nicht zu kennen. Aber ... anhand deiner Haarfarbe denke ich, dass deine Familie einmal aus dem Norden kam, nicht?"

  • Celeste nickte verstehnd und hörte Amneris Erzählungen zu. Allerdings wollte diese scheinbar nicht mit genaueren Informationen über ihr Land herausrücken. Nun ja....da würde sie noch nachfragen. Ihr Gast würde sicher nicht gleich wieder fortlaufen? Erst einmal war wohl sie wieder an der Reihe.
    So griff sie nach ihren Haaren, die sie sich hinter die Ohren geschoben hatte um sie nicht immer im Gesicht zu haben. Ihre Haare waren ziemlich eigensinnig und meinten ihr ständig die Sicht nehmen zu wollen und Celeste wollte sie nicht zusammenbinden. Also trug sie sie dennoch offen und versuchte sie alle Zeit mal wieder hinter die Ohren zu stopfen in der Hoffnung sie so ein wenig unter Kontrolle zu bekommen. Doch jetzt nahm sie eine Strähne heraus, besah sie sich genauer und antwortete Amneris dann.
    "Das blonde steht allerdings recht deutlich für den Norden. Ich glaube du musst recht haben. Blonde Haare und helle Augen..."
    Aus diesen strahlte sie Amneris freundlich an und grinste fast schon als sie dann die Strähne einfach in ihr Gesicht fallen ließ.
    "Ich habe allerdings viel mehr über Mein Land im Norden gehört als über deines. Es soll kalt dort oben sein und immer dunkel. Aber das glaube ich nicht. Die Sonne muss doch überall scheinen. Es soll dort viel Schnee geben. Ich glaube das könnte ein Grund sein warum ich irgendwann mal eine Reise dorthin unternehmen möchte. Ich möchte mal ganz viel Schnee sehen. In Nubien gibt es keinen oder? Ist es in der Nähe von Ägypten? In deiner Heimat ist es sicher immer sehr warm oder?"
    Wenn Celeste erst einmal in Fahrt war, konnte sie viel fragen und wo sich nun jetzt eine Pause für sie andeutete, trank sie etwas von ihrem Saft.

  • Als würde die Welt um sie herum langsamer ablaufen, als betrachte sie die Menschen in Zeitlupe, so stellte sich in diesem Moment die Zeit für Amneris dar. Die blitzenden, grauen Augen von Celeste, wie ihr die störrische Haarsträhne ins Gesicht fiel, nichts entging ihr. Nur um ihre Frage zu verstehen brauchte sie nicht allzu lange.
    "Über den Norden weiß ich auch kaum etwas.", gestand sie. "Ich habe gehört, die Menschen dort hüllen sich in Felle von Tieren ein, die größer als Elefanten sind."
    Die Afrikanerin, die selbstverständlich bereits diese Tiere gesehen hatte, sprach ehrfurchtsvoll. Ein Elefant war riesig. Wie groß mussten die Tiere in Germanien und den vielen uneroberten Ländern dahinter sein?
    "Schnee? Nein, Schnee gibt es in Nubien nicht. Dort ist es das ganze Jahr über warm. Zu warm für Menschen, die es nicht gewohnt sind."
    Das zurückhaltende Lächeln verbarg sie, indem sie erneut einen Schluck trank.
    "Nubien liegt direkt neben Ägypten. Oder eher darunter, im Süden. Man kann im Nildelta ein Schiff besteigen und direkt in meine Heimat segeln. Man sieht direkt, wo Nubien beginnt, denn der Nil wird dunkler und die Sonne brennt nicht mehr so stark auf die Erde. Es ist wie ... ich weiß nicht recht, wie ich es beschreiben soll. Für jemanden, der es nicht kennt, ist es denke ich schwierig zu verstehen."

  • "Größer als Elefanten,"
    fragte sie noch einmal nach und legte ihre Stirn in Falten. Von Elefanten hatte sie schon einmal gehört, aber das waren doch eigentlich riesige Ungetüme. Groß, schwer und massig. Zumindest hatte sie das gesagt bekommen und von solchen Tieren wusste sie in ihrer vermutlichen Heimat nichts. Noch immer zog sie die Falten auf der Stirn als sie etwas unsicher wirkend antwortete.
    "Ich glaube, da hat man dir etwas Falsches erzählt. Das mit den Fellen habe ich von vielen gehört, von anderen aber wieder, dass sie KLeidungsstücke trugen, die nur ihre Beine und den Bauch verdeckten und Hemden. Aber sie sollen kein Benehmen haben. Ich weiß nicht ob ich von denen abstammen möchte,"
    gab sie nun leise kichernd zur Antwort und das ganze Gesicht zeigte keine Anzeichen mehr von den Gedankenfalten von vor gar nicht all zu langer Zeit. Es gab einen Ort, der zu warm für Menschen war? Das war wiederum erneut isehr interessant...
    "Aber man könnte sich doch sicher daran gewöhnen oder? Dein Land hört sich sehr interessant an und nach Alexandria wollte ich eh einmal. Vielleicht sollte ich dann wirklich doch etwas weiter reisen. Dein Land hört sich sehr interessant an. Viel interessanter als meine Heimat. Viele meinen, dass Germanien ein Land wie ein schwarzer Fleck sei. Alles sei dumkel, trostlos und angsteinflößend. Doch von Menschen, die schon einmal dort waren, weß ich, dass das nicht stimmt. Im Sommer soll es ein sehr grünes und buntes Land sein. Wenn alles blüht und viele Flüsse soll es dort geben. Im Winter färben sich die meisten Bäume bunt, verlieren ihre Blätter und dann wird das Land für den Winter grau und trostlos um im Frühjahr wieder in neuem Grün zu erstrahlen und es ist wesentlich kühler als bei uns hier."
    Man konntein ihrer Stimme genau Sehnsucht und Unentschlossenheit heraushören. Genau in diesem Zwiespalt, der nun wieder neu erweckt wurde, befand sie sich jetzt. Um das alles etwas zu überspielen, trank sie einen Schluck, viel mehr wollte sie das. Doch ihr Becher war leer. Also stellte sie ihn etwas verlegen lächelnd zurück und sah amneris einen Moment an ehe sich ihr Blick auf die konzentrierte wo gerade ein paar Leute hineinkamen.

  • Sim-Off:

    Wieder da :)


    "Meinst du? Schade, solche Tiere hätte ich zu gerne einmal gesehen."
    Ihr Lächeln zuckte nach oben, zumindest schienen einige andere Dinge, die sie gehört hatte, wahr zu sein.
    "Von wem auch immer du abstammen magst, für seine Herkunft kann doch niemand etwas. Ich erkenne zumindest nichts barbarisches an dir, also scheint so etwas nicht erblich zu sein."


    "Oh, mein Land ist auch interessant. Und du würdest überall herausstechen, denn auch mein Land ist dunkel. Wenn auch auf eine andere Art, als dein Germania.", prophezeite Amneris mit einem Schmunzeln. "Doch ob es interessanter ist als deine Heimat ... ich glaube, das kann man nicht vergleichen. Es ist eben anders.
    Kälte mag ich allerdings nicht. Mag daran liegen, dass ich früher nicht einmal Winter kannte. Ich friere ja hier oft schon, wenn sich die Sonne für kurze Zeit versteckt."

    Angesichts ihres Berufs war dies natürlich besonders ungünstig.
    Kurz trafen sich dann ihre Blicke, doch schnell wandte Celeste ihre Aufmerksamkeit der Tür zu. Wie ein gehetztes Tier auf der Flucht wirkte sie in diesem Moment auf die Nubierin. Immer alles im Blick, immer auf der Hut. Sonderbar.

  • Sim-Off:

    "Das ist super *freu*"


    Ihr verzog sich gespielt enttäuscht. Aus einem unerfindlichen Grund machte es einfach Spaß so herum zu albern.
    "Sehe ich nicht? Aber...Wirklich nicht ein klitzekleines bischen? Ich muss doch irgendetwas von meinen ahnen geerbt haben und wenn es das ist, dass ich ein wenig so aussehe wie sie."
    Lang konnte sie diese Miene nicht aufrecht erhalten und begann breit zu grinsen.


    "Ich würde dort noch mehr herausstechen als hier? Dann muss ich mir das aber noch einmal überlegen ob ich dein Land mal besuchen werde. So auffallen mag ich nun auch wieder nicht."
    Ein kleines Zwinkern und Lächeln verriet, dass sie das nicht so ernst meinte und dennoch neugierig auf dieses Land war.Von den Männern an der Tür ging augenscheinlich keine Gefahr aus. Es waren nur einige, die sich am Morgen schon begannen in der Taverne der Verstand fortzuspülen. Wobei das eine gute Idee war. Etwas trinken könnte sie auch. Allerdings verriet der Blick in den Becher, dass dieser schon leer war.
    "Möchtest du auch noch einen Saft trinken. Ich denke, ich genehmige mir noch einen."
    Sicher würde sie der Wirt wieder komisch ansehen, aber sie hielt eben nicht viel vom Alkohol und vertrug ihn auch nicht besnders gut und sie musste sich nicht damit den ganzen Tag verderben. Ganz nebenbei bemerkt, hatte sie auch nie das Gefühl verspürt das zu ändern. Mit Saft und Wasser ließ es sich auch gut leben.

  • Prüfend bohrte sich Amneris Blick zunächst in Celestes Gesicht, um schließlich einmal die junge Frau auf- und wieder abzuwandern. Ein Spielchen, das ihr nur zu gut gefiel, wie das leichte Lächeln auf ihren Lippen verriet.
    "Nun, du bist nicht so groß, nicht so behaart und nicht so grimmig, wie die Germanen, von denen man hört. Also fürchte ich, dich enttäuschen zu müssen. Obwohl... "
    Scheinbar nachdenklich legte sie ihr Kinn in eine Hand und hielt den Kopf schräg.
    "Naja, Augen- und Haarfarbe stimmen zumindest."
    Auch sie begann schließlich zu Grinsen.


    "Nunja, dort unten sind fast alle mit dunkler Haut und dunklem Haar gesegnet. Jemand wie du fällt da zwangsläufig auf."
    Ebenso wie sie selbst in Italien, wenngleich sie glücklicherweise einen recht hellen Teint für eine Nubierin hatte. Nichtsdestotrotz erleichterte es ihre Arbeit oft nicht gerade.
    "Noch Saft? Gerne. Aber diese 'Runde' übernehme dann ich."
    Spitzbübisch zwinkerte sie ihrem Gegenüber zu und winkte den Wirt heran, bei dem sie die gleiche Bestellung wie zuvor aufgab. Jener zuckte unverständig mit den Schultern und trollte sich wieder.

  • Die junge Frau dachte sich nichts bei den Blicken der anderen. Schließlich hatte sie sie ja auch fast drum gebeten als sie diese nach ihrer vermutlichen Herkunft fragte und das Lächeln erwiderte sie mit einem etwas anderen Hintergedanken als amneris. Denn diese hatte wieder einmal alle Vorurteile gegen die Germanen herausgekramt und so lustig verwand, dass Celeste einfach nur lachen musste.
    "Da hast du wohl recht. Bis auf mein Aussehen passe ich nicht in die eigentlich Erscheinung jeder Menschen aus dem Norden. Aber vielleicht sehen ja auch nur die Männer so aus und die Frauen sind wesentlich hübscher als sie. Anders kann ich mir das nicht erklären."
    Wieder kicherte sie leise vor sich hin.
    "Nicht immer ist es schlecht auffällig zu sein, aber es hat auch manchmal seine Nachteile. Aber je nachdem wie man es will kann man sich ja entsprechend drauf einrichten."
    Nun lächelte sie ein etwas undeutbares Lächeln. In ihren Gedanken dachte sie an die vielen Situationen wo es durchaus von Vorteil wqar die Aufmerksamkeit ihrer Opfer auf sich zu lenken und andere diese dann bestehlen zu lassen oder eben jene Möglichkeiten wo Tücher und Umhänge ihre Erscheinung dann genug verschleierten um sie unaufällig zu gestalten.
    "Deine Einladung nehme ich gern an"
    Als der Wirt dann die beiden Becher mit den Säften brachte, nahm sie den ihrigen und hob ihn um Ameris zuzuprosten.
    "Dann auf uns beide, die wir hier schon ein wenig den gleichen römischen Haufen bunt mischen."
    Denn das Amneris nicht auch auffiel, konnte sie diese nicht leugnen. Denn in das römische Einerlei passte sie auch nicht hinein. Danach trank sie einen Schluck, musterte die Fremde ihr gegenüber unauffällig über den Becherrand hinweg. Sie hoffte zumindest, dass es unauffällig war. 8)
    "Darf ich dich fragen was du heute noch so machst? Ich wollte heute einfach ein wenig durch die Straßen gehen und schauen was mich so erwartet."
    Dass sie dabei an den ein oder anderen Raub dachte, verschwieg sie natürlich. Nur das kurze Aufblitzen ihrer Augen als sie Amneris ansah, verriet, dass es wohl nicht nur das hin und herlaufen bleiben würde.

  • "Nun, wenn alle Frauen im Norden auch nur halb so hübsch sind wie du, werde ich wohl doch einmal einen Ausflug dorthin unternehmen müssen."
    Gleich einer Schlange, die eine unglückliche Maus als ihr Opfer auserkoren hat, beobachtete Amneris die nun folgende Reaktion. Sie konnte nicht verhehlen, dass ihr jenes Katz und Maus Spiel ein gewisses Vergnügen bereitete - sei es nun von Erfolg gekrönt oder nicht. So kräuselte ein feines Lächeln ihre Lippen, als sie erneut zu Trinken ansetzte.
    "Auf uns beide.", stimmte sie zuvor noch in den Tost mit ein.
    Sie fiel in der Tat auf. Vor allem, weil man sie meist für eine Sklavin hielt, wurden doch viele ihrer Landsmänner vor allem als Sänftenträger 'importiert'. Die Männer, natürlich. Für Frauen fanden sich stets andere Verwendungsmöglichkeiten. Stets suchte der Mensch das exotische für seine Phantasien. Sie selbst war da nicht anders. Nur dass 'exotisch' für sie eher helle Haut und Haare waren.
    "Was ich heute noch mache?", wiederholte sie Celestes Frage und begann zu grübeln. 'Da ist diese insula, drüben in der subura...', lag ihr auf der Zunge, dies laut zu äußern verbat sie sich jedoch aus naheliegenden Gründen.
    "Oh, ich weiß noch nicht. Ich werde mich wohl auch ein wenig durch das römische Gewühl treiben lassen und sehen, was sich ergibt."

  • Nun machte das Celeste aber ganz verlegen und ihr stieg glatt ein wenig Röte ins Gesicht und färbte die hellen Wangen rötlich. Allerdings machte sie sich sonst keine weiteren Gedanken darüber und scherzte flott weiter.
    "Nun ja, das würde es dann herauszufinden gelten, denn versprechen kann ich es dir nicht. Ich habe mir jedoch sagen lassen, daß die Männer auch nicht wirklich schlecht aussehen sollen."
    Die junge Frau lächelte ihr gegenüber keck an und zwinkerte ihr zu.
    Nachdem sie etws getrunken hatte, stellte sie den Becher ab und dachte einen Moment nach. Sie könnten sich ja beide gemeinsam umsehen. Amneris schien scheinbar auch kein Ziel zu haben und wenn Celeste ein reiches Opfer entdecken würde, dass sich zu erleichtern lohnte, so würde sie dies auch unbemerkt nebenher tun können. Das Amneris eigentlich in ihrem Bereich tätig war, darauf kam Celeste nicht und es war nicht zu vermuten. Zumindest von ihr aus nicht.
    "Wenn ich nichts bestimmtes vorhabe und du auch nichts vor hast, dann könnten wir doch vielleicht beide gemeinsam die Straßen unsicher machen. Es würde vielleicht gemeinsam mehr Spaß machen als alllein seinen Weg zu gehen. Was meinst du?"
    Dass man das Straßen unsicher machen wortwörtlich nehmen konnte, dass lag ja zum Glück nicht auf der Hand und Celeste hatte das eben vor. Zum einen musste sie eben nicht allein sein und zum anderen konnte sie vielleicht doch noch die ein oder ndere Frage beantwortet bekommen...Irgendetwas würde ihr da sicher einfallen und seinen Weg über ihre Zunge und Lippen hinausfinden. Was wohl Amneris dazu sagt?

  • Entweder sie verstand nicht, oder sie war es gewohnt, von Frauen Komplimente zu bekommen. Angesichts der leichten Röte, die nun Celestes Wangen überzog, vermutete Amneris eher Ersteres und schmunzelte leicht. Um das Ganze in die richtige Richtung zu schubbsen, winkte Amneris ab.
    "Ach, Männer. Wenn du mich fragst, ein Mann wird in Sachen Schönheit niemals einer Frau das Wasser reichen können."
    Das Zwinkern mit einem ebensolchen erwidernd, versteckte sie ihren schelmischen Gesichtsausdruck hinter ihrem Saftbecher.


    Die Einladung, gemeinsam durch die Straßen zu ziehen, freute sie indes sehr, hatte sie doch genau auf so etwas gehofft, wenngleich sie keine Ahnung hatte, wie sie es hätte anstellen sollen. Celeste war da aber glücklicherweise kreativer.
    "Mit dem größten Vergnügen.", erwiderte sie daher lächelnd. "Vielleicht tun sich auf diese Art ja gleich ein paar neue.. Geschäftsfelder auf. Denn ich bin sicher, jede von uns beiden kennt sich in einer anderen Ecke Roms hervorragend aus. Kann nur von Vorteil sein."
    Hintergründig lächelnd, war Amneris sich sicher, dass jene unschuldig wirkende junge Frau natürlich keinesfalls im gleichen Gewerbe tätig sein konnte wie sie selbst.

  • Das sie ständig direkt oder indirekt Komplimente bekam, machte sie wirklich verlegen und es sorgte dafür, dass ihre leichte Gesichtsröte nicht verschwand sondern sich schon fast manifestierte. Hätte sie je an die Möglichkeit gedacht, dass Amneris es vielleicht auf sie abgesehen hatte, wäre sie vermutlich stutig geworden, das aber für die junge Celeste nur die Zweisamkeit zwischen Männern und Frauen bestand hatte, tat sie es einfach ab und machte sich keine weiteren Gedanken darüber, die sie sich vielleicht hätte machen sollen.



    "DU hast recht. Ein Bündnis könnte sicher von Nutzem sein. Aber vielleicht sollten wir erst einmal schauen was der Tag am Abend begracht hat. Ich denke wir sollten dann los, sonst ist alles vorbei und wir haben den ganzen tag hier zugebracht, was man aber dennoch sicher nicht vertrödelt nennen kann."
    Wieder lächelte sie und erhob sich dann. Es war alles bezahlt, so dass die beiden Frauen einfach aufstehen konnten und gehen.
    "Ich denke, wir gehen einfach über den Markt zurück und schauen dann wohin uns unsere Füße tragen."
    Gesagt und getan, standen sie schließlich draußen und machten sich auf den Weg.

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