atrium | Immer Ärger mit Caelyn! - Ende eines Beutezugs

  • Nikki schüttelte nur mit dem Kopf und sagte nix. Noch nix! Dann fin sie unverhofft an zu groll´n. "Was hast du dir eigentlich nur dabei gedacht, Caelyn? Das, was du getan hast, ist eine Schande fur das ganze Haus! Für uns alle, Caelyn! Die Herrschaften vertrauen uns. Sie vertrauen auf unsere Loyalität! Oder warum glaubst du, haben wir hier ein so gutes Leben? Was denkst du, wird passieren, wenn dieses Vertrauen gestört oder sogar missbraucht wird, hmm?"
    Ich hatte gar nich gedacht! Das war mein Problem! Ich hatt auch nich nachgedacht, ob ich damit noch jemand andern in die Scheiße mit rein ritt! Ich fühlte mich so zum kotzen!
    Nikki würdigte mich keines Blickes mehr. Wortlos reichte sie mir dann ein Tablett mit den Speisen, einem Krug Wein und drei Bechern.
    "Es tut mir leid!" Tja, das war leider alles, was ich sag´n konnte! Aber dieser Satz verhallte auch mehr oder weniger ungehört wieder.
    Ich schnappte mir das Tablett und lief, von mein´n Gewissensbissen gequält, zum Atrium.
    Die drei unterhielten sich und ich glaubte wenigstens, sie würd´n mich nich wahr nehm´n. Schnell stellte ich das Tablett ab und machte mich gleich wieder aus´m Staub - zur Sklavenunterkunft, um mich umzuzieh´n.

  • Noch während Ursus mit Caelyn sprach, fiel sein Blick auf Sertorio, der sich erstaunlich unauffällig im Hintergrund hielt. Doch er schien keine dringende Botschaft zu haben, so daß Ursus sich beruhigt den beiden Gästen widmete.


    "Ja, richtig. Enschuldige. Dein Vater, wenn ich das recht in Erinnerung habe? Laß mich Dir noch einmal persönlich mein herzliches Beileid aussprechen. Ich weiß noch gut, wie ich mich gefühlt habe, als ich die Nachricht vom Tod meines Vaters erhielt." Jetzt erinnerte er sich auch, woher er den Namen Iulius Labeo kannte. Er hatte den Mann angeschrieben wegen des Erbes.


    Und Verus? Die Verwandtschaftsverhältnisse hatte Ursus jetzt nicht ganz im Kopf, aber es ging bei ihm sicherlich um den Sohn von Senator Decimus. Auch ein Fall, den er bearbeitet hatte. Soviel Tod überall.


    Besser, jetzt an etwas anderes zu denken. Sonst würden sie noch in dumpfe Trauer verfallen, hier.


    "Mit der Flotte hatte ich bis jetzt noch gar nichts zu tun", griff er daher das andere Thema schnell wieder auf. "Und mit Schiffen habe ich es auch nicht ganz so innig, muß ich zugeben. Obwohl mir zumindest bisher noch nicht schlecht geworden ist, wenn ich auf Schiffen war." Er grinste ein wenig verlegen und zuckte die Schultern. "Wer weiß, vielleicht entdecke ich doch noch eines Tages meine Liebe zur Seefahrt."


    Caelyn erschien mit dem Essen und Ursus machte eine einladende Geste. "Bitte, greift doch zu."


    [SIZE=7]Edit: Hatte Caelyns Post noch nicht gesehen[/SIZE]

  • Das Beileid des Vigintivir tat Labeo gut, dennoch nickte er nur dankbar auf diese Bemerkung und war erfreut als der Aurelier sogleich das Thema wechselte. Dann kam Caelyn auch schon mit dem angekündigten Imbiss.


    Labeo nahm sich dann aber zuerst einen Schluck Wein und ein paar der angebotenen Kleinigkeiten. Er kostete den Wein und lehnte sich genüsslich zurück:


    "Ah, ein Falerner. Auch wenn wir in Misenum ja nicht so weit von den besten Anbaugebieten Campaniens weg sind, kosten wir in der Flotte so einen Tropfen wahrscheinlich erst ab Dienstgrad Nauarch. Welch eine Freude also, dass er uns heute hier beschert wird."


    Das Thema wechselte auf die Seefahrt.


    "Ja die Liebe zur Seefahrt, ist das eine aber wie der Verus ja richtgi sagte wir sind bei der Marineinfanterie - und auch wenn wir in bestimmten Dingen, wie ausgefeilte Formationen, nicht mit einer Legion mithalten können, sind wir in anderen - wie der Mann-gegenMann-Kampf falls die Formation gebrochen sein sollte oder der Kampf auf engem Raum und ähnliches, mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen."

  • ~Auf dem Weg zur Sklavenunterkunft~


    Nachdem ich das Tablett auf ´nem Tischchen abgelad´n hatte, verschwand ich in Richtung Sklavenunterkunft, nee, eigentlich war´s fast schon ´ne Flucht. Nich nur vor Ursus und den zwei Kerlen, nee auch vor mir selber und dem Scheiß Gefühl, das in mir war.
    Dass Sertorio, die Pfeife uns gefolgt war und nun auch schon da war, hatte ich gar nich mitgekriegt. Nee, ich hatt´echt and´re Sorg´n!
    Aber jetzt, als ich durch die Gänge eilte, hatte ich dieses seltsame Gefühl, mich würd´einer verfolg´n. Ich drehte mich ma schnell um, aber da war nix. Fing ich jetzt schon an zu spinn´n? "Hey, wer is´n da? Komm raus!" rief ich und blieb steh´n.

  • Auch Ursus nahm sich etwas zu essen und hörte ansonsten sehr interessiert zu, was Labeo erzählte. Verus war ja wirklich ausgesprochen schweigsam. Doch auch er sah nicht unzufrieden aus und so konnte Ursus hoffen, daß er Caelyns Untat einigermaßen hatte wiedergutmachen können. Ihm war die Sache ungeheuer peinlich, fast als wäre er selbst der Übeltäter.


    "Naja, was würde euch auf den Schiffen auch eine Formation nützen, die für große Ebenen konzipiert wurde? Es ist doch gut, daß es diese Spezialisierungen gibt, so kann jeder in seinem Einsatzgebiet das bestmögliche leisten. Ich hege großen Respekt gegenüber allen Soldaten des Imperium. Wer ist es schließlich, der das römische Reich zusammenhält? Und ich hoffe, daß ich eines Tages ein Tribunat zugewiesen bekomme, damit ich auch mein Scherflein beitragen kann, so klein es auch sein mag." Natürlich war ihm klar, daß er trotz des täglichen Trainings in Kampfesfertigkeiten nicht mit den Leistungen dieser Männer mithalten konnte. Doch Organisation und Verwaltungsaufgaben, und das waren ja die Hauptaufgaben von senatorischen Tribunen, traute er sich ohne weiteres zu.


    "Ward ihr beide schon mal im Kampfeinsatz?", fragte er dann neugierig. Er wußte ja nicht, wie lange sie schon Dienst taten. Zumindest Verus mußte ja schon eine Weile dabei sein, wenn er es schon zum Optio gebracht hatte.

  • Was bloß mit Verus los war, fragte sich Labeo - er war so schweigsam geworden. Naja - er würde ihn zu gegebener Zeit darauf ansprechen.


    "Richtig. Dennoch könnte es ja auch Zeiten geben, in den die Marineinfanterie nicht auf Schiffen zu kämpfen hat. Denn wenn die Prima nicht im Land ist, sind die Flotten die wichtigsten militärischen Einheiten auf italischem Boden. Ein Tribunat - ja das wäre natürlich angebracht - auch wenn Dich das in die weite Welt verschlagen würde - nach Germania zum Beispiel. Auch nicht schlecht. Über kurz oder lang wird ja wohl ein Aurelier ein gutes Tribunat bekommen."


    Labeo griff noch einmal zu dann blickte er zu Verus, ob dieser nicht die Frage nach der bisherigen dienstzeit beantworten wollte, nach einer kurzen Pause fuhr er aber dann doch selbst fort:


    "Wir beide haben erst vor kurzem die Probatio abgelegt. Verus als geborener Burokrat ist aber schnell zum Optio und zum Scriba des Präfecten ernannt worden."


    Sie unterhielten sich noch eine Weile, schließlich sagte Labeo:


    "So. Für mich wenigstens wird es langsam Zeit. Ich muss heute noch zum Tempel des DIS PATER. Um für meinen Vater zu opfern. Vielen Dank für den Imbiss - ich denke zumindest ich werde Dich als guten Gastgeber in Erinnerung behalten und die andere Sache werden wir alle vergessen!"


    Labeo stand auf und war im Begriff sich zu verabschieden.

  • "Ich werde mich nun ebenfalls entfernen. Ich hoffe wir sehen uns noch einmal wieder, werter Aurelie. Danke wiedermals ... für diese Köstlichkeiten."


    So entfernte sich auch der Schweigsame von dieser kleinen Party aber nicht ohne sich gebührend zu verabschieden. ;)

  • Zitat

    Original von Caelyn

    ~Auf dem Weg zur Sklavenunterkunft~


    "Na?" fragte Sertorio. "Super gelaufn, nich?"


    Er steht lässig anner Büste irgendnes Römers mit Glatze, guckt sich seine Finganägl an un' beißt dann'n Stück Haut ab.

  • Die beiden waren wirklich in Ordnung, das konnten man nicht anders ausdrücken. Ursus war heilfroh, daß Caelyn wenigstens an solch großzügige Menschen geraten war. Ansonsten würde sie jetzt vermutlich schon im Kerker auf ihre Hinrichtung warten. Er mußte ihr unbedingt klarmachen, wie knapp sie einem solchen Schicksal entronnen war. Und wie sehr sie dem Anssehen der Familie geschadet hatte.


    Doch die beiden Gäste hatten leider nur wenig Zeit und verkündeten nur allzubald ihren Aufbruch. Ursus erhob sich und begleitete sie noch bis zur Tür. "Ich danke euch für euren Großmut und hoffe, daß wir uns bald mal aus netteren Gründen treffen. Einen schönen Tag wünsche ich euch noch." Bevor die beiden das Haus verließen, nickte er ihnen noch einmal freundlich zu.


    Das war wahrhaftig Glück im Unglück gewesen. Doch nun galt es, Caelyn den Kopf zu waschen. Ursus blickte sich suchend nach seiner Sklavin um. Die müßte doch eigentlich bald vom Umziehen wiederkommen.

  • Zitat

    Original von Sertorio


    Na, eigentlich hätt´ich´s mir ja denken könn´n! Sertorio, mein Beinahe-Retter war mir nachgeschlich´n. Ich war schon kurz davor, verpiss dich Alter zu zisch´n, aber selbst ich sah ein, dass dies nich so der richtge Moment für solche Neckerei´n war.
    Nix war super gelaufn! Absolut gar nix!
    "Ey, ´s tut mir echt leid, dass du... aber ey, warum hängst´n auch einfach da in ´ner Gegend ab, wo mich diese zwei blöd´n Typ´n wieder einfang´n? Scheiße Mann, ich wollt´ das Geld, um bald von hier weg zu komm´n! Ich kann nich ewig und drei Tage wart´n , wie du, bis ich mir was zusamm´n gespart hab!"
    Wenn ich ehrlich war, tat´s mir am meisten weh, was Sertorio nun über mich dachte! Mir war´s egal, ob sich nu alle ander´n das Maul über mich zerreiss´n würd´n, selbst Ursus´ Strafe, die mir ja auch noch bevor stand, konnte nich schlimmer sein!
    "Ey, ich muss mich jetzt umzieh´n geh´n! Ursus wartet schon und ich will seine Geduld nich noch mehr strapaziern! Ich schätze ma, das war´s jetzt eh für mich!"
    Ich selbst war ja noch unschlüssig, auf welche Strafe ich tipp´n sollte. Ab zu´n scheiß Löw´n in´ne Arena oder so zehn bis zwanzig Hiebe mit´er scheiß Peitsche?

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