[Ausbildung] Probatus Marcus Iunius Varus

  • Der Primus Pilus, eingehüllt in seinen roten Mantel, betrat in voller Montur den Campus.


    Auf dem Weg dorthin hatten ihn schon einige Probaten überholt, die unbedingt vor dem Chef da sein wollten.


    Als er bei den Probaten eintraf, waren schon alle 12 da. Er nickte zufrieden.


    "GUTEN MORGEN PROBATI!" brüllte er launisch und laut. Dieses Geschrei würde die müden Kinder schon noch aus dem Bett werfen, bzw. aus dem Schlaf wecken.


    Gerade wollte er noch etwas sagen, da trat der Optio Crassus dazu, den der Centurio mit einem Nicken begrüßte.


    Nun erwartete er, dass die Probaten ihm auch lauf und deutlich guten Morgen sagten.

  • Es dauerte nicht lange und der Platz füllte sich etwas, die anderen Probati sahen noch müde aus und so mancher war nicht wirklich wach.
    Ich blieb ruhig stehen und harrte der Din ge die da kommen sollten. Als der Primus Pilus eintraf nahmen alle Haltung an und ich tat es ihnen einfach nach.
    Durch so manchen ging einen Ruck des Erwachens als der Primus Pilus uns begrüsste und wie aus einem Mund antworteten wir ihm.


    „Guten Morgen Primus Pilus. Die Probatie der I.Centurie, der I.Cohors melden sich zum Dienst.“


    schallte es über den Platz.

  • Der Octavier grinste leicht, nach diesem schallenden Gruß.


    Er ging durch die Reihen und half hier und da mit seiner Vitis, dem Weidenstock, nach, damit die Probati gerade standen. Auch der Iunier bekam einen Schlag, woraufhin sich sein ganzer Körper, wie gewollt, straffte.


    "Zieht euren Schwabbelbauch mal ein. Rücken durchdrücken..." rief er etwas lauter.

  • Wieder vor den Probati angekommen startete ich meine - übliche - Predigt.


    "PROBATI. DAS NÄCHSTE JAHR WIRD DAS WICHTIGSTE UND HÄRTESTE EURES GANZEN LEBENS SEIN. WENN IHR ES NICHT SCHAFFT, DANN SEID IHR VERSAGER. WER EIN VERSAGER IST, DEN WILL KEINER... WENN IHR EUCH ANSTRENGT UND MACHT WAS MAN EUCH SAGT, WERDET IHR IN DEN REGULÄREN DIENST ÜBERNOMMEN. ABER WENN AUCH NUR IRGENDEINER VON ECUH MEINT, ER KÖNNTE MIR ODER SONST JEMANDEM AUF DEM KOPF HERUMTANZEN... DEN ZEREIS ICH IN STÜCKE.
    STRENGT EUCH AN UND EUER LEBEN WIRD EINEN SINN BEKOMMEN: IHR WERDET DEM GÖTTLICHEN KAISER, UNTER EINSATZ EURES LEBENS, DIENEN UND WENN ES SEIN MUSS, DANN WERDET IHR AUCH FÜR IHN STERBEN... WOLLT IHR DAS?"

  • Ich lies mich auf den Boden, stütze mich ab und stellte die Fußspitzen auf, spannte den Bauch an und begann mit der Übung. 1….2….3….4….5….
    Das war eine der leichteren für mich.15....25....35....45....46....47....48....49....50.
    Ich richtete mich wieder auf, mit der ganzen Ausrüstung war es dann doch nicht so einfach gewesen wie ich dachte. Langsam lief mir der Schweis den Rücken herunter.

  • Der Octavier, welcher natürlich mitgemacht hatte, blickte die Männer an. Er konnte nicht alle behalten. Lediglich zwei Probati konnte noch in seiner Centurie unterbringen. 10 würden auf andere Centurien aufgeteilt werden oder wurden nicht übernommen.


    "Der Optio wird nun ein paar Runden laufen..." Die Anzahl stand nicht fest. Er würde solange laufen lassen, bis zwei Männer übrig blieben. Er selbst nahm eine Tabula und einen Griffel, notierte die Namen und nickte dem Optio zu...

  • Der Optio stampfte die Reihe ab.


    "Seid ihr bereit? Dann los." Der Optio setzte sich in Bewegung. Am Anfang langsam, und wurde Runde, für Runde schneller...


    Schon nach 12 Runden setzte sich der erste Probat an den Rand. Der Optio ließ die anderen weiterlaufen und schrie den Mann an.


    "DU BIST DAS UNNÜTZESTE UND UNBRAUCHBARSTE, WAS ICH JE IN MEINEM LEBEN GESEHEN HABE. AUF DIE BEINE JETZT DU FAULE SAU. BEWEG DICH. NA LOS!"


    Nun lief der Optio ganz hinten und machte ordentlich Dampf






  • Laufen? Na das sollte jetzt so gar kein Problem sein für mich. Ich stellte mich mit den anderen auf und fühlte mich sicher und gut in diesem Haufen. Dann lasst uns mal laufen, dachte ich mir.
    Ich drehte eine Runde nach der andern, gleichmäßig und ruhig. Ich wusste das ich mich nicht gleich am Anfang verausgaben durfte. Der Tag wurde warm und die Ausrüstung war auch mehr als ich sonst so bei mir trug. Einige der Probati stürmten los, als ob wer weis hinter ihnen her war. Das hielt sich aber nicht lange, der erste war schon bald erschöpft und der Opti machte ihn zur Schnecke. Langsam aber sicher zog ich meine Runden und einer nach dem andern fiel hinter mich und noch drei andere zurück.

  • Der Optio hetzte immer noch hinter den Probaten her.


    "Schneller. Ich schlafe ja gleich ein. VERDAMMT LAUFT DOCH MAL SCHNELLER!" er begann aufzuholen, und drohte die Probaten wegzustoßen, wenn sie nicht schneller liefen.


    Einer von ihnen, Probatus Allus Essus, sprintete plötzlich los. Nach nur wenigen Doppelschritten ging er zu Boden und blieb liegen.


    Dem Optio war das egal.


    "WEITERLAUFEN! LOS. LAMÄRSCHE SEID IHR!"






  • Ich schwitze, das Leder die Lorica scheuerte. Nur noch zwei konnten mit mir mithalten, der Rest war weit hinter uns. Der Optio hinter uns vergeudete seine Luft damit das er die andern anfeuerte und antrieb.
    Ich spürte langsam die inne ruhe und das rauschen im ganzen Körper, was immer kam wenn ich wirklich lange Strecken lief. Ich hatte jetzt das Gefühl ewig laufen zu können, was mich nur noch störte war das ich nicht wirklich vorne lag aber ich hatte Zeit, auch diese beiden würde ich über kurz oder lang hinter mit lassen. Eine Runde nach der andern drehten wir, langsam wurde die Luft trocken und staubig und ich dachte mir, etwas Wasser wäre jetzt nicht schlecht. Da hörte ich den Optio wieder hinter mit brüllen und diesmal legte auch ich noch eine Zahn zu.

  • Misst, jetzt holt der uns zurück und ich habe mein Ziel noch nicht erreicht. Zusammen mit dem letzen übrig geblieben trabte ich zurück und stellte mich auf. Mein Herz raste und noch wirklich ruhig atmen tat ich auch noch nicht. Jetzt bekam ich auch noch Seitenstechen. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte meinen Atem zu kontrollieren, den Schmerz zu unterdrücken. Oh Mann, ich hoffte das er uns jetzt erstmal ein paar Minuten Ruhe gönnte.

  • Als wieder alle da waren und ein einer Reihe vor dem Centurio standen, schmunzelte dieser.


    "Das war ein Härtetest. Das war der erste... es folgen weitere. Das wichtigste in Aegypten ist das Wasser. Immer müsst immer Wasser in eurer Trinkflasche haben, denn sonst sterbt ihr, bevor ihr kämpft."


    Jeder der Männer hatte eine Trinkflasche dabei.


    "FLASCHE ÖFFNEN! ANSETZTEN! AUSTRINKEN...! WIEDER VOLLMACHEN. Wenn ihr wieder da seid, 10 Minuten Pause." gönnte er ihnen etwas Ruhe.

  • So schnell wie jetzt hatte ich meine Flasche noch nie offen. inen Teil goss ich mir über den erhitzten Kopf, den Rest trank ich. Ein paar hustet und spuckten, weil sie das Wasser nur so in sich reinschütteten wie ertrinkende. Da war das Wasser schneller wieder draußen als sie es schlucken konnten.
    Ich ging und füllte die Flasche wieder, befestige sie wieder an ihren Platz und kehrte zurück. Jetzt löste sich der Krampf in meiner Seite auch wieder und ich war fast schon erholt als ich wieder auf meinem Platz ankam. Ich streckte mich und lockerte die Musken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!