Atrium | Frühlingsbrise...

  • Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    Schnell waren Fiona und Minna gefunden, nach Nordwin hatte sie schicken lassen, und schon war Epicharis dabei, Anweisungen zu erteilen. "... aber achtet darauf, dass ihr nur Geflügel eingepackt. Am besten, ich fange jetzt schon damit an, ein wenig auf Aristides' Figur zu achten. Er selbst scheint bisher nicht so genau zu nehmen. Deswegen lasst ihr auch die in Honig eingelegten Naschereien besser weg und nehmt stattdessen Obst und Nüsse und sowas, ich bin mir sicher, ihr werdet schon das ein oder andere finden. Und beeilt euch bitte - wir werden ihn schonmal in die Sänfte verfrachten..."


    Fiona war daraufhin sofort in die Küche geeilt und gab die Anweisungen der Herrin an Pustulla, die Köchin weiter. Die ließ sich nicht lange bitten und holte so manche Leckerei, allerdings durchweg fettarm, aus der Speisekammer. Neben kaltem Braten vom Geflügel brachte sie auch noch eine Platte mit gedünstetem Spargel, einer der ersten, der in diesem Jahr gestochen worden war.Allerdings ließ sie die Buttersauce beiseite. Pustullas weithin gerühmter marinierte Flaschenkürbis durfte natürlich auch nicht fehlen! Desweitern brachte sie auch noch Obst, Äpfel, Feigen und Birnen. Mit den Nüssen sparte sie eher, denn Pustulla erklärte den beiden Sklavinnen, Nüsse seien sehr reich an Ölen, die in großen Mengen gegessen, nicht sonderlich hilfreich waren, bei einer Gewichtsreduzierung.
    Fiona, unterstützt von Minna, begann alles sorgsam für den Ausflug in einen Korb einzupacken. Natürlich durfte auch das Geschirr nicht fehlen. Nach einer Weile war der Korb randvoll gepackt. "Puh, der wird ganz schön schwer sein! Hoffentlich müssen wir den nicht so weit tragen", sagte Fiona und sah dabei Minna an, die wohl soeben an das Gleiche gedacht haben musste. Aber sei es drum! Heute war wirklich ein wunderschöner Frühlingstag, die Sonne schien, alles blühte so schön und außerdem wäre dies eine willkommene Abwechslung zu dem sonst so tristen Leben.
    Schon wollten sie die Küche verlassen, da fiel Fiona noch etwas ein. "Wir haben die Decken vergessen! Die Herrin will sich bestimmt nicht auf den blanken Boden setzen! Warte hie, ich hole noch welche!" So lief sie schnell los und holte noch eine große Decke, die sie dann als Abschluß noch auf den Korb legte. "So, jetzt kannn´s aber losgehen!"Die beiden liefen zum Atrium hin, aber dort war niemand mehr! Die waren doch jetzt nicht ohne sie losgegangen?!

  • Etwas verdutzt war Hannibal schon gewesen, als sich Epicharis bei ihm bedankte. Zurück gebracht hat? Ganz ersichtlich, was sie damit meinte, war es ihm nicht. Denn den Weg von der Villa Flavia zur claudischen Residenz konnte sie wohl kaum gemeint haben. Er hob seinen rechten Mundwinkel ein Wenig und erwiderte darauf nichts. Was auch, wenn man nicht wusste, was wirklich gemeint war? Hannibal schlenderte ein wenig weiter und ging bis zu den Flügeln des Atriums. Dort angekommen betrachtete er eine Statue, die an jenem Ort aufgestellt war. Während in seinem Rücken das Wiedersehen gefeiert wurde. Da wäre er jetzt nur das fünfte Rad am Wagen, weswegen er weiter hier stehen blieb. Es dauerte eine Weile, bis sich hinter ihm wieder etwas anderes zu regen schien als das Gurren zweier Turteltauben. Hannibal dreht sich um, als er von den Plänen hörte, noch einen Ausflug zu unternehmen. Langsam ging er auch wieder zurück und blieb einige Schritte neben seinem Herrn stehen. Und in der Tat konnte sich Hannibal schwer ein Schmunzeln unterdrücken, als er die Beiden betrachtete. Vor sich hin lächelnd sah Hannibal auf den Boden und wich dem Blick von Aristides aus. Womöglich hätte er dort dann die Belustigung erkannt, die Hannibal durchaus verspürte. Wenn diese auch mehr freundlicher Natur war. Als sich Epicharis ein weiteres Mal an ihn wandte, sah Hannibal von den Mustern des Bodens auf. Er schüttelte sachte den Kopf. "Nein, Domina, ich kenne die Beiden leider noch nicht.", erwiderte er ruhiger Stimme. "Ich werde hier auf die Anderen warten.", meinte er dann mehr zu seinem Herrn. Aber der, wohl ganz beflügelt von seinem Wiedersehensglück, schien ihn sowieso nicht zu bemerken.


    Erst als die Beiden aus dem Atrium heraus waren, begann Hannibal wieder etwas entlang zu schlendern. Er blieb neben dem Wasserbecken stehen. Sah auf das glitzernde Wasser. Er ging einige Schritte weiter und lehnte sich schlussendlich an eine Säule, die seine Gestalt mit ihrem Schatten zu verbergen wußte. Dort harrte er und wartete, dass das Gefolge von Epicharis noch kommen würde. Und er musste nicht lange warten, schon tauchte der rotbraune Lockenschopf von Fiona auf, den Hannibal als erstes ausmachen konnte. Hannibal löste sich aus dem Schatten der Säule und schlenderte auf die Sklaven zu. "Salve!", grüßte er freundlich. "Ich bin Hannibal, der Sklave von Flavius Aristides. Seid ihr Fiona und Minna?", fragte er und sah von der einen schönen Frau zu der Anderen. "Du kannst mir den Korb geben!" Hannibal streckte die Hand aus, um den Korb zu ergreifen.

  • Das war doch jetzt..! Fiona sah Minna fragend an. Was jetzt? Sollte es das schon gewesen sein? Sie hatten sich doch schon so sehr auf den Ausflug gefreut! Enttäuschung wollte sich schon breit machen.
    Als dann eine Stimme aus dem Hintergrund sie mit einem 'Salve' grüßte, fuhr Fiona erschrocken um. Ein etwas älterer Mann, der sie mit ihren Namen ansprach, war hinter den Säulen hervorgetreten. Aha, das war also dieser Hannibal! "Salve! Schön, dich kennenzulernen, Hannibal!" Fionas erschrockener Ausdruck in ihrem Gesicht war längst verschwunden. Stattdessen lächelte sie nun freundlich.
    Das war ja richtig nett, dass Hannibal sich nun diesem schweren Korb annehmen wollte!
    "Weißt du eigentlich, wo es hingehen soll?" fragte Fiona, als sie losgehen wollten. Epicharis hatte darüber gar nichts gesagt.

  • Immer, wenn Hannibal mit seinem Herrn unterwegs war wie bei solchen Gelegenheiten, hatte es sich Hannibal zur Angewohnheit gemacht, irgendwo im Hintergrund zu warten. Wie auch jetzt, als er an der Säule gelehnt verharrt hatte. Auf den Gedanken, die beiden Frauen hätte ihn nicht gesehen, war er erst gekommen als er das erschrockene Gesicht des Lockenschopfs Fiona gesehen hatte. Ihre schönen Locken, die stachen Hannibal sofort in die Augen. Er lächelte kurz als er die munteren rotbraunen Strähnen betrachtete und ergriff den Korb. Der deutlich schwerer war, als Hannibal gedacht hätte. Wenn das alles mit Essen gefüllt war, würde sich ein ganz bestimmter Flavier bestimmt sehr freuen. "Es freut mich ebenso. Du bist Fiona? Oder Minna?", fragte Hannibal sicherheitshalber nach. Er sah kurz in die Richtung, in der Epicharis und sein Herr verschwunden waren. "Die Herrin hatte vorgeschlagen, den Ausflug zum Esquilin zu veranstalten. Aber womöglich ändern sie noch ihre Meinung unterwegs." Aber immerhin, der Tag war von schönem Wetter geprägt. Zwei gut gelaunten Patriziern hinter her zu laufen war auch nicht die schlimmste Beschäftigung für Sklaven, womöglich würden sie selber noch dazu kommen, den schönen Tag ein wenig genießen zu können. Ein Luxus den wohl wenige Sklaven in Rom hatten. "Wollen wir?", fragte Hannibal und deutete einladend mit der freien Hand in die Richtung, wo es auch zur Tür ging.

  • Im atrium angekommen trafen sie auf den flavischen Sklaven Hannibal. Die Patrizier selbst waren bereits vorangegangen. "Salve." grüßte auch die blonde Germanin freundlich und war heilfroh, als er auch gleich so nett war und ihnen diesen furchtbar schweren Korb abnahm. "Also, das hier ist Fiona..." Mit einer Handbewegung deutete sie zuerst auf ihre Mitsklavin und schließlich auf sich selbst. "... und ich bin Minna." So, jetzt wo das geklärt war, konnte es ja endlich losgehen. Das Gleiche schien auch der italische Sklave gedacht zu haben. "Gut, gehen wir." Minna nickte zustimmend und machte sich anschließend mit den beiden anderen Sklaven auf den Weg zur Tür hinaus. Schließlich konnten sie es sich nicht erlauben, die Herrschaften warten zu lassen. Die waren heute bei so guter Laune, dass wollte man als Sklave nicht durch solche Patzer gefährden. Während sie sich zur Sänfte aufmachten, musste sie an Epicharis denken. Daran, wie sie vorhin zu ihnen geeilt war. Vom weiten hatte man schon das strahlende Gesicht von der Claudia erkennen können. Gleich darauf hatten sie auch den Grund für ihre Ausgelassenheit erfahren und zugegeben, auch wenn Minna den Römern immer noch nicht viel abgewinnen konnte, so freute sie sich ein wenig für die Herrin mit. Sie konnte sich nur sehr gut vorstellen, wie es sich anfühlen musste, wenn ein geliebter Mensch nach so langer Zeit wieder in die Heimat zurückkehrte. Aber dass das Essen für den Ausflug nicht so fettreich sein sollte, konnte sie nicht so ganz nachvollziehen. Der arme Kerl war doch sicher ganz ausgezerrt nach dem Krieg, da brauchte er doch erst recht etwas Nahrhaftes. Aber gut, das war nicht Minnas Problem. 8)

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