Von der Villa Flavia Felix zum Domus Aeliana - Der Heimweg der jungen Botin

  • Zusammen mit Micipsa, der zu unserem Schutz mitgekommen war, machte ich mich mit Fhina auf den Weg. Die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings umschmeichelten uns und ich war froh, wieder einmal aus dem Haus gehen zu können. Trotzdem hatte ich mir noch schnell einen Umhang übergezogen, damit ich mich nicht doch noch erkältete. In meinem Zustand, wollte ich nichts riskieren. Mittlerweile konnte man schon eine kleine Wölbung meines Bauches erahnen.


    Der erste Kontakt zwischen Fhina und mir war geknüpft. Zwar hatte es anfangs einige Missverständnisse gegeben, doch hatte ich in ihr eine nette junge Frau erkannt, die vielleicht auch einmal eine Freundin werden konnte.


    Seit fünf Jahren bist du also schon von zu Hause weg? , begann ich, um das Gespräch, das wir in der Villa begonnen hatten, nun fortführen zu können.


    Das ist eine ganz schön lange Zeit! Was ist geschehen? Warum haben diese Männer dich mitgenommen?


    Ich war mir nicht sicher, ob ich mich mit meinen Fragen vielleicht zu weit hinaus gewagt hatte. Mir selbst war es ja manchmal auch unangenehm, mich an den Tag meiner Entführung zu erinnern. Aber sie kam aus einem Teil des Imperiums. Konnten da denn auch einfach so Menschen entführt werden, die man dann anschließend zu Sklaven machte?

  • Sie hatte den begleitenden Sklaven mit einem scheuen Lächeln begrüßt und ging nun mit den beiden durch die Stadt. Alleine war sie gekommen und nun hatte sie zwei Begleiter und eine davon mochte sie schon jetzt da sie doch einige Ähnlichkeiten hatten.
    Freunde konnte man immer sehr gut gebrauchen und wenn sie gut arbeitete dann durfte sie ja vielleicht auch einfach mal raus um Bridhe zu besuchen, zumindest wäre das ja nicht ganz so abwegig da ihr Herr wirklich ein guter Herr war und Fhina war sich sicher, dass sie sich sicher niemals beklagen müsste über ihn.
    Ihr war vorher schon aufgefallen, dass die junge Sklavin einen leichten Bauch hatte, aber eben keinen der darauf hinwies, dass sie dick war oder so, nein es schien eher eine andere Ursache zu haben, eine über die man sich freuen konnte.


    "Ja seien schon fünf Jahre, aber ich wissen nicht was seien mit Familie von mir passiert. Warum geschehen, dass sie kamen ich auch nicht wissen. Dorf gewesen sein klein und Römer nicht gemocht wahrscheinlich darum sie gekommen um zwingen den Willen von ihnen auf. Es seien gewesen schöner Tag als sie kamen. Man hatte sehen können viel Staub als sie kamen auf Pferd. Ich noch wissen, dass Vater gewollt haben sollen verstecken aber es seien dann doch gewesen zu spät. Ich erinnern mich an Schreie und durcheinander viel und dann mich gepackt zwei Männer und nehmen mit. Ich durcheinander gewesen sein und dann ich nie wieder gesehen meine Familie," erzählte sie ein wenig darüber wie sie von ihrem zu Hause weggeholt wurde. Trotz allem konnte man keinen Hass aus ihrer Stimme hören. Sie glaubte an die Götter und, dass sie ihren Weg vorherbestimmten und wenn der Wille der Götter war, dass sie einem Römer diente dann tat sie es denn sie wusste am Ende konnte sie nur siegen, vielleicht dachte sie auch nur so weil sie noch keine wirklich schlechte Seite kennen gelernt hatte, ausser das eine mal bei Marcellus.


    "Wie du bist gekommen her? Wie lange und all das?"

  • Gebannt hörte ich Fhina zu, während wir immer weiter in die Stadt hinein liefen. Auch sie hatte Schreckliches erlebt. Doch es wunderte mich, wie sie es schaffte, so ungezwungen davon berichten zu können. Vielleicht war sie dazu in der Lage, weil es doch schon vor fünf Jahen passiert war. Die Zeit heilt alle Wunden, so sagt man. Ob sie auch Fhinas Wunden geheilt hatte?
    Natürlich wollte sie nun auch meine Geschichte hören und ich wollte sie ihr gerne erzählen, auch wenn es vielleicht wieder schmerzhaft für mich wäre.


    Da, wo ich herkomme gibt es einen Fluß, der in der Nähe unseres Dorfes ins Meer mündet. Ich liebe es immer, am Strand spazieren zu gehen. Eines Tages, es war vor etwa einem Jahr, der Frühling war gerade zurückgekehrt, ging ich alleine zum Strand. Es war Ebbe und ich wollte Muscheln im Schlick sammeln. Plötzlich waren da Männer. Ich hatte sie erst gar nicht bemerkt. Sie kamen auf mich zu und sie sprachen eine fremde Sprache. Ich rannte vor ihnen weg und sie verfolgten mich. Beinahe hätte ich es geschafft, zu entkommen. Aber dan stolperte ich und fiel hin. Sie überwältigten und fesselten mich. Ich versuchte, mich mit aller Kraft zu wehren. Doch leider vergebens! Sie brachten mich dann auf ihr Boot und entrissen mich so meiner Heimat.


    Wie seltsam, heute machte es mir fast gar nichts aus, darüber zu sprechen. Ich sah Fhina an und versuchte zu lächeln.
    Micipsa folgte uns immer noch. Eine eigenartige Stille herrschte zwischen uns dreien. Die galt es zu durchbrechen!


    Hört mal, wollen wir uns etwas Obst und etwas zu trinken kaufen? Aquilius hat mir etwas Geld mitgegeben.

  • Scheinbar desinteressiert hatte Micipsa die bisherige Unterhaltung der beiden jungen Frauen verfolgt. Dabei musterte er die kleinere der beiden jedoch sehr aufmerksam. Ihre Geschichte ähnelte denen anderer Leidensgenossen, die er in jüngster Zeit erzählt bekommen hatte. Der Bedarf an Sklaven, insbesondere weiblichen Geschlechts, musste gewaltige Ausmaße angenommen haben, wenn römische Sklavenjäger nun auch in überwiegend befriedete Gebiete ausschwärmten. Mit einer Einordnung Fhinas nach Volksstamm oder Herkunftsland tat sich der Nubier allerdings schwer. Dafür sahen sich die Angehörigen verschiedener nordischer Völker aus seiner Sicht viel zu ähnlich. "Sind eure Völker denn verwandt? Und eure Götter die Gleichen?" fragte er also das Mädchen namens Fhina, sich an seine Begegnung mit Brigid erinnernd.
    Während sie weiter in Richtung Stadtzentrum spazierten, nahm er Bridhes Vorschlag wohlwollend auf.
    "Gute Idee! Auch wenn ich nicht weiß, was zu dieser Jahreszeit in Rom an Obst angeboten wird!"
    In Leptis Magna waren die Märkte auch in den kälteren Monaten recht ansehnlich ausgestattet gewesen, aber wie das in Rom aussah, wusste er nicht. Und die Sklavenverpflegung fiel in der Regel wenig abwechslungsreich aus.

  • Aufmerksam hörte Fhina der jungen Sklavin zu und warf dem anderen Sklaven immer wieder einen Blick von der Seite her zu. Die Geschichte von Bridhe klang traurig für sie aber sie bewunderte den Mut den die junge Frau anscheinend gehabt hatte denn Fhina hatte sich nicht weiter groß gewehrt. Am Anfang ganz kurz aber dann hatte sie sich sozusagen ergeben. "Das traurig wenn ich hören machen mich, aber du müssen fest glauben, dass du sehen wirst eines Tages dein Heimat wieder. Ich sein sicher irgendwan du wirst und auch wenn wir sein nicht mehr in Heimat wir haben gutes Herrn nicht? Dein Herr er kamen mir vor sehr freundlich und nett und ich denken du haben gutes Leben bei ihm wie ich haben auch gutes Leben bei meinem. Mit Zeit Schmerz wegen Heimat wird weniger. Er nicht gehen und bleiben immer da aber er weniger werden und man lernen damit zu gehen um in Herzen."
    Fhina lächelte Bridhe aufrichtig an. Sie selber dachte oft an ihre Familie war sich aber sicher, dass eines Tages der ersehnte Tag kam und wenn es nach diesem Leben war irgendwann würde sie sie wiedersehen und sie waren dann wieder vereint.
    Als Micipsa, dessen Namen sich Fhina nicht behalten konnte, zu Wort meldete sah sie zu ihm. "Ich nicht wissen ob verwandt und Götter? Bridhe welches Gotter haben du in deiner Heimat? Bei uns haben Nornen die Fäden in Hand bestimmen Schicksalund dann wir haben Taranis und vieles andere Namen sie haben und sein anders als Gotter der Römer."


    Fhina begann bei dem Vorschlag von Bridhe wieder zu lächeln und nickte wegen dem Obst und dem Trinken. Sie wusste nicht wie eilig sie wieder im Domus sein musste aber sicher wäre es nicht ganz so schlimm noch Zeit mit den beiden zu verbringen.

  • Fhinas Äußerungen, meiner Geschichte betreffend, ließ mich wieder etwas hoffungsvoll lächeln. Jeder, dem ich bis jetzt meine Geschichte erzählt hatte, wollte mich damit aufmuntern, eines Tages meine Heimat wieder sehen zu können. Doch insgeheim glaubte ich selbst nicht mehr daran. Mit dem Kind des Flaviers unter meinem Herzen, würde es für mich fast unmöglich werden, jemals wieder nach Éirinn zurück zu kommen. Niemals würde ich ohne mein Kind gehen, wäre es erst einmal auf der Welt!
    Doch Fhina wollte ich im Glauben lassen, dass ich noch Hoffnung auf eine Rückkehr in mir hatte.


    Ja, wir haben wirklich Glück gehabt! Er ist sehr nett und freundlich und ich kann mich wirklich nicht beklagen.


    Ich bestätigte Fhinas Aussage und suchte auch gleichzeitig Micipsas Blick, so als wollte ich auch von ihm eine Bestätigung einfordern.


    Als die Sprache auf die Götter kam und ob unsere beiden Völker in einer Verbindung standen, schweifte mein Blick wieder von Micipsa ab und ich konzentrierte mich wieder auf Fhina. Sie erwähnte einen Gott namens Taranis. Diesen Namen hatte ich schon oft gehört. Insbesondere dann, wenn ich mich mit anderen keltischen Sklaven, die vom Festland stammten, unterhalten hatten. Taranis, der Gott des Donners, den man mit den abgeschlagenen Köpfen der Feinde wieder besänftigen konnte.


    Torann! Bei uns nennt man ihn Torann. Ja, ich glaube schon, unsere Völker sind miteinander verwandt. Einer alten Legende zufolge, sollen meine Vorfahren vor vielen Jahrhunderten übers Meer gekommen sein und haben Éirinn dann erobert und besiedelt. Zwar haben unsere Götter etwas andere Namen, doch gehen sie auf den gleichen Ursprung zurück. Meine Göttin zum Beispiel, Brigid nennt man in Britannia Bigantia… oder Cerunnos, der Gehörnte findet sich bei uns als Cernach wieder.


    Es war, als konnte ich alles um mich herum für eine Weile vergessen. Es war schön, in Fhina so eine Art Verwandte gefunden zu haben. Ich lächelte ihr freundlich zu und diesmal war es ein wirklich überzeugtes und aufrichtiges Lächeln.
    In einiger Entfernung vor uns, erblickte ich schon vereinzelte Verkaufsstände und kleine Läden. Dort sollte es sicher auch einige Erfrischungen für uns geben.


    Laßt uns doch dort hingehen! Dort können wir uns sicher etwas Obst kaufen!


    Zielsicher schlug ich den Weg zu einem der Stände ein, der allerhand Gemüse und Obst feilbot. Einiges davon war mir bisher völlig unbekannt. Darum hielt ich mich an die Obstsorten, die ich kannte.


    Wie wäre es mit einigen Äpfeln?


    Fragend blickte ich zu meinen Begleitern.

  • Micipsa erwiderte Bridhes nach Bestätigung suchenden Blick mit einem kurzen Nicken: "Solange meine Aufgaben unter anderem darin bestehen, zwei gut aussehende junge Frauen begleiten zu dürfen, werde ich wohl auch kein Bedürfnis haben, mich über Aquilius zu beklagen." Tatsächlich war er recht zufrieden mit seinem Besitzer und dem neuen Leben in Rom. Auch wenn er in der Regel Vorsicht walten ließ, wenn es darum ging, sich ein Urteil über andere Personen zu machen. Menschen konnten sich eben auch verstellen oder ihren Charakter über Nacht vollkommen verändern. Doch bis zu diesem Tag hatte er nichts derartiges bei seinem Herrn entdecken können.
    Den gedanklichen Austausch über ihre Götter verfolgte er interessiert, ehe er sich an dem von Bridhe ausgesuchten Obststand wieder zu Wort meldete: "Einen Apfel nehm ich mir gerne. Wenn schon Aufpasser, kann ich ja gleich noch den Vorkoster spielen." Er griff nach einem der kleinen, gelbfarbenen Äpfeln in der Auslage. "Die Frauen bezahlen natürlich", fügte er schmunzelnd mit Blick auf den Beutel in Bridhes Händen an.
    Ob es am Frühlingswetter lag oder nicht , der großgewachsene Nubier war jedenfalls so gut gelaunt wie lange nicht mehr.

  • Sie hatten wirklich viele Gemeinsamkeiten auch wenn sie aus verschiedenen Ecken kamen. In gewisser Weise schienen sie wirklich verbunden zu sein wenn doch schon die Götter eigentlich gleich waren auch wenn jeder sie anders nannte so waren es schlussendlich doch die gleichen Götter die sie anbeteten. „Ich steunen, ich finden staunlich, dass haben wir so viel gemeinsam. Mich freuen sehr, dass getroffen dich durch Zufall es bringen einem Heimat wenig näher. Ich denken dran an früher aber ich gelernt haben zu leben denn Leben kann sein wirklich gut wenn man haben richtig Leute um sich. Aber ich sein fester Überzeugung du sehen Heimat wieder, mir glauben mein Gefühl nie betrügen mich,“ sagte Fhina noch einmal aufmunternd und meinte ihre Worte sehr ernst. Sie irrte sich eigentlich nur selten und bei Bridhe hatte sie das Gefühl, dass dem so sein würde, aber vielleicht glaubte sie es auch nur weil sie es ihr vom ganzen Herzen eben wünschte.
    „Namen von Göttern sein ja auch wichtig nicht wirklich. Zwar heißen anders doch sein gleich. Gemeinsam haben viel. Beten du noch zu unsere Götter?“ wollte sie dann von Bridhe wissen und lief mit den beiden in Richtung des Obststandes.
    Fhina neigte ihren Kopf hin und her und nickte wegen den Äpfeln. Sie sahen lecker aus und sie mochte dieses Obst sehr begann dann aber zu schmunzeln wegen Micipsa. Er war wie Bridhe ebenso nett. War hatte sie am Anfang ein seltsames Gefühl gehabt denn im ersten Moment wirkte der große Mann auf sie ein wenig bedrohlich aber nun da sie jetzt schon so lange zusammen liefen war sie zu einem anderen Entschluss gekommen und zwar, dass er auch sehr nett war.
    Fhina war wegen seiner Aussage bezüglich der zwei jungen hübschen Frauen etwas errötet und hoffte, dass man es nicht merkte denn ihre Wangen schienen zu glühen, zumindest fühlte es sich so an.
    "Was sein eigentlich Götter von dir?" wollte sie dann von dem Sklaven wissen.

  • Ich ging zu dem Obststand hin und suchte einige der schönsten Äpfel aus, die ich dann sogleich auch bei dem freundlichen Händler bezahlte.


    Hier nehmt!


    Ich bot Fhina und Micipsa einen Apfel und nachdem sich beide bedient hatten, biss ich selbst erst einmal herzhaft in meinen Apfel hinein. Köstlich! Dieser süßlich-sauere Geschmack! Gab es etwas besseres, als frisches Obst? Leider gab es frisches Obst oder Gemüse nicht so oft für die Sklaven der Villa. Deshalb empfand ich es als besonders freundliche Geste von Aquilius, als er mir das Geld für das Obst und für ein Getränk gegeben hatte. Die Frische des Apfels und das was in ihm steckte, würden auf jeden Fall dem Kind zu Gute kommen!


    Ja, es ist wirklich erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten wir doch haben, obwohl wir doch von so unterschiedlichen Orten herstammen.
    Lächelnd betrachtete ich die andere Sklavin, die mit einer ähnlchen Hingabe ihren Apfel zu genießen schien. Ihre Frage, ob ich denn noch zu den Göttern beten würde, erstaunte mich in keinster Weise.


    Oh ja, das tue ich, so oft ich kann! Es war mir sogar vergönnt, vor einigen Wochen Imbolc zu feiern. Dabei konnte ich sogar Brigid ein Opfer darbringen. Vor einigen Monaten, es war kurz vor Samhein, traf ich einige andere keltische Sklavinnen und stell dir vor, wir haben zusammen ein geheimes Samhainfest veranstaltet! Das war in der Villa der Aurelier.


    Nun ja, dass dieses Fest damit endete, dass wir von einem Römer erwischt wurden, der uns glücklicherweise dann doch nicht ans Messer lieferte und ich, nachdem ich ein etwas zu groß geratenes Stück Fliegenpilz gegessen hatte, mich so gut wie an nichts mehr erinnern konnte, was danach geschah, erwähnte ich lieber nicht!

  • Zufrieden machte er sich über seinen Apfel her. Irgendwie versorgte ihn Bridhe in letzter Zeit häufiger mit - zumindest für Sklavenverhältnisse - etwas ausgefalleneren Speisen. Er nahm sich vor, das demnächst einmal zu ändern.
    "Meine Götter?" erwiderte er auf die Frage von Fhina, deren Wangen offenbar durch den Einfluss der Frühlingssone leicht gerötet waren. "Wenn ich zu irgendeiner Gottheit meiner Vorfahren eine engere Bindung habe, ist es wohl Mandulis, der nubische Sonnengott. Aber ich lebe im Allgemeinen zu lange unter Römern, als dass er noch viel mehr für mich bedeuten könnte als verblassende Erinnerungen", sagte er ohne Wehmut.
    Sie standen noch immer in unmittelbarer Nähe der Verkaufsstände. Aber ihnen war für ihre Rückkehr scheinbar kein zeitliches Limit gesetzt worden und so führte er die Unterhaltung fort:
    "Was haben eigentlich Aquilius und dein Dominus miteinander zu tun? Und wer ist dieser Dominus überhaupt?"
    Das ging ihn zwar eigentlich nichts an und wahrscheinlich wusste auch weder Fhina noch Bridhe genauer über das Verhältnis ihrer Herren Bescheid, aber irgendeinen Grund musste es ja geben, warum Fhina die Villa Flavia aufgesucht hatte und sie nun von ihnen zurückbegleitet wurde. Und Micipsa war nun einmal ein neugieriger Mensch.

  • "Danke," sagte die junge Sklavin freundlich und nahm den Apfel entgegen den Bridhe ihr eben hinhielt und auch sie biss in diesen hinein und freute sich über diesen köstlichen Geachmack. Auch wenn sie vorher schon einen guten Herrn gehabt hatte war es doch sehr selten gewesen, dass sie so etwas zu essen bekommen hatte und so konnte sie es in diesem Moment doch noch um einiges mehr genießen als sie es schon tat.
    "Das gnädig wenn du feiern diese Feste, das nicht kommen oft bei Herren vor oder?" dann musste sie lächeln wegen dem kleinen Geheimnis was sie anscheinend mit einer anderen Sklavin hatte wegen dem geheimen Fest welches sie gefeiert hatte. Es war erstaunlich wie sie es hatten geheim halten können und bewundernswert dazu.


    Dann hörte sie dem anderen Sklaven aufmerksam zu. Sie fand es schade zu hören, dass er scheinbar den Weg zu seinen Göttern ein wenig verloren hatte aber sie konnte es auch auf der anderen Seite verstehen fühlte man sicher bestimmt nach vielen Jahren auch von den eigenen Göttern vernachlässigt.


    "Oh ich wissen nicht. Ich haben überbringen Botschaft für eures Herrn und was sie machen ich haben keine Ahnung dazu. Mein Herr seien Marcus Aelius Callidus. Ein nettes Mann er seien sehr freundlich zu mir sein. Ich denken eures Herr und meiner sie haben Geschäfte? Ich nicht wirklich wissen wie nennen sollen oder sein Freunde?"

  • Schmunzelnd beobachtete ich Fhina, mit welcher Hingabe sie in den Apfel biss und ihn sich dann schmecken ließ. Wahrscheinlich kam sie nicht oft in den Genuss von Obst. Was früher eine Selbstverständlichkeit war, hatte sich grundlegend geändert, wie so manches andere auch.


    Naja, ob er immer noch so gnädig wäre, wenn er davon wüsste, das sei jetzt einmal dahin gestellt. Aquilius ist Priester, so etwas wie ein Druide. Wenn er wüsste, dass ich und auch die anderen, die dabei waren, fremden Göttern huldigen, dann wäre er ganz sicherlich nicht so davon angetan. Aber wie ist es bei dir? Hast du die Möglichkeit, zu den Göttern zu beten?


    Micipsas Verhältnis zu seinen Göttern war mir ja bekannt. Daher wunderte ich mich nicht darüber, was er sagte. Für mich stand es immer außer Frage, ob ich nun, da ich Sklavin war, meine Götter aufgeben sollte. Sie waren doch mein letzter Halt! Wenn ich sie nicht mehr hätten, dann hätte ich auch meine Identität verloren. Aber es stimmte, was Fhina sagte! Es kam sicher nicht oft vor, das man völlig unbemerkt, quasi vor der Nase seines Herrn, unbeschadet ein solches Fest feiern konnte. Wobei das nächste Fest bereits auch schon vor der Tür stand. In wenigen Wochen war Bealtaine, eines der vier wichtigsten Feste im keltischen Jahreszyklus. Bealtaine war das Fest der Liebe und der Fruchtbarkeit und stand zum völligen Kontrast zu Samhain. Doch auch dieses Fest, feierte man mit einem großen Feuer – und mit demjenigen, den man liebte!
    Leider hatte ich niemanden, der mich wirklich liebte und es war auch niemand in Sichtweite, der diesen Platz so schnell hätte füllen können. So ließ ich meine Gedanken unausgesprochen, auch wenn eine erneute Feier sehr reizvoll gewesen wäre, bestimmt auch für Fhina.
    Nachdem auch ich den Apfel verputzt hatte, schlug ich vor weiter gehen. Ich wusste nämlich auch nicht, in welchem Verhältnis Fhinas Herr zu Aquilius stand und ich wollte auch nicht, dass Fhina Ärger bekam, nur weil wir hier herumtrödelten.

  • Verwundert blickte sie die andere Sklavin nun an denn wie ein Priester hatte der Herr nicht ausgesehen. "Dieses Mann er sein ein Priester? Er nicht sehen aus wie Priester. Ich verstehen nicht warum sie lassen nicht uns unsere Götter? Warum sie wollen, dass wir beten Götter von ihnen an? Oder verstehe ich das nun falsch?Ich haben mir nie Gedanken gemacht ich müssen fragen ob dürfen ich denn so groß beten ich nicht haben wenn dann ich haben gebetet im stillen zum Beispiel, dass sie mich schützen sollen die Götter. Das haben ich getan als sie damals kamen um mich zu holen. Ich werden fragen mein Herrn aber ich nicht wissen was er sagen aber auch nicht vorstellen kann, dass er sagen wird nein." Fhina hatte darüber noch nie nachgedacht ob sie ihre Götter anbeten durfte oder nicht. Oft betete sie nicht auch nicht so, dass es andere mitbekamen es waren eher die stillen kleinen Gebete die sie von sich gab.
    Vielleicht sollte sie einmal ihren Herrn ansprechen und ihn fragen ob sie ihre Götter denn anbeten durfte. Sie konnte sich im Moment nicht vorstellen, dass er es ihr verbieten würde dazu fand sie ihn viel zu nett oder täuschte sie sich da in ihm?

  • Ich hatte mir nie die Frage gestellt, ob ich weiterhin zu meinen Göttern und insbesondere zu Brigid beten durfte. Ich hatte es einfach getan! Doch ich erinnerte mich auch an einen Abend, an dem dieses Thema zur Sprache gekommen war. Ich hatte Aquilius ein selbstgeflochtenes Sonnenrad aus Stroh geschenkt, das ich unter dem Bett versteckt hatte. Ich konnte mich noch sehr genau an seinen Gesichtsausdruck erinnern. Ihm war dieses Ding nicht ganz geheuer gewesen und er hatte es nur mit seinen Fingerspitzen genommen, so als könne man sich davon eine schlimme Krankheit holen.


    Ja, ist er und nein, die Priester der Römer sehen ganz anders aus. Bei uns erkennt man einen Druiden bereits an seiner Kleidung. Die römischen Priester sind eigentlich ganz anders, als unsere Druiden. Sie widmen ihren Lebensinhalt auch nicht nur ihren Göttern oder ihren Lehren. Manchmal begleiten sie auch Ämter in der Politik.


    Sollte ich sie vielleicht fragen, ob sie Beltaine feierte. Dieser Feiertag stand bald an. Es war einer meiner liebsten Feiertage, denn er war im Gegensatz zu Samhain ein Freudenfest.


    Würdest du gerne Beltaine feiern?



    Sim-Off:

    Beltaine wäre zwar heute Nacht schon, aber wir sind ja nicht so sehr zeitlich gebunden. Wenn du magst?

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