Titus
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Von dem Riesen war nur noch ein weiteres Grummeln zu vernehmen, er war immer noch schlecht gelaunt und dieser Zustand würde sich auch nicht ändern. So bahnte er ihnen den Weg, nutzte dabei seine Masse aus, und wenn das nicht genügte, zögerte er auch nicht, mal jemanden kräftig zu schupsen.
Und so dauerte es nicht lange und er stiess die Tür zu einem Haus auf, welches für den Legaten bereitstand. Es war ein kleines Haus, doch es verfügte wie jedes Römisches Haus über ein zugegeben kleines Attrium. Und genau dahin führte Titus die junge Frau, dahin, wo sich schon einige Sklaven aus dem Gefolge des Legaten eingefunden hatte.
"Warte hier, der Legatus kommt bald,.. " grummelte Titus.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tiberia Arvinia
Es war laut. Es stank. Es war brechend voll.
Titus spaltete die Menschenmenge aus Händlern, Soldaten, Neugierigen, Raffgierigen, Bettelkindern und Familien.
Arvinia folgte ihm mit Ilias und Minos im Gefolge. Sie passten auf das der kleine Durchgang den Titus mit seinem kräftigen Körperbau geschaffen hatte, nicht direkt wieder zusammenfällt und die junge Frau erdrückt wird.
Er führte die drei schließlich zu einem Haus und führte sie in dessen Atrium.
Ein paar Menschen, vermutlich Sklaven hatten sich schon im Atrium versammelt.
Nachdem Titus ihr gesagt hatte, dass der Legat bald kommen würde und sie hier warten solle sagte sie "Danke für deine Mühe Titus" sie lächelte ihn dabei freundlich an und drehte sich dann zu Ilias und Minos.
"Wenn wir in Rom sind, werde ich euch vermutlich nach Hause schicken, es reicht wenn ich unser gutes altes Landgut verlassen muss, ihr habt dort euer zu Hause. Aber ich werde euch schrecklich vermissen" die beiden hatten sie schon in ihren frühen Jahren begleitet und waren in ihrem Leben ein wichtiger Bestandteil.
Sie entgegneten ihr "Wie du wünschst Herrin" fast Synchron. Ilias fügte noch hinzu "Pass auf dich auf Herrin, Roma ist ein raues Pflaster wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist." Ilias wusste wovon er sprach, schließlich stand er vor Jahren beim Skalvenmarkt als Angebot aus, bevor Arvinias Vater ihn auf einem Besuch in Rom kaufte und mit nach Sizilien nahm.
Minos fügte anbei "Vergesst nicht zu schreiben, der dominus wäre sicherlich enttäuscht, wenn ihr ihn vergessen würdet domina."
Sie lächelte die beiden an "Macht euch keine Sorgen, ich bin schließlich kein Wiegenkind mehr. Passt auch gut auf euch auf."
Es war alles so aufregend.
Mania sass in der Ecke des Atriums, es war das Vorrecht ihres Alters , das sie sich nicht mehr an den schweren Arbeiten beteiligte. Doch ihren wachen Augen entging nichts von dem, was in ihrer Umgebung vor sich ging. "Pass auf,.. die Parther haben es nicht geschafft sie kaput zu machen,... fang du jetzt nicht damit an," herrschte sie einen Sklaven an, der ziemlich ungschickt eine Kiste durch das Atrium schleppte. Sie mochte streng klingen, doch ihre Augen blieben immer freundlich und gütig.
Ihr entging auch nicht das Gespräch, das die junge Frau mit ihren Sklaven führte. Und ohne sich zu erheben, wie es vielleicht jeder andere Sklave getan hatte, wenn jemand von den Herrschafften anwesend war, sprach sie sie an : "Wer bist denn, mein Kind ?"
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tiberia Arvinia
Kaum hatte sie den letzten Satz gegenüber ihren Sklaven verlauten lassen, vernahm sie die strengen Worte einer Frau, es klang so als ob ein Sklave ermahnt wurde.
Arvinia und ihre beiden Sklaven Ilias und Minos schauten in die Ecke des Atriums, aus der die Worte kamen. Es war eine alte Frau mit weißem, schönen Haar. Die meisten ihrer Haare waren jedoch unter einer Kapuze verdeckt.
Vor ihr schleppte ein Sklave eine Kiste, der auf ihre Anweisung nur einen leichten Seufzer ausstieß.
Arvinia entgegnete der alten Frau auf ihre Frage "Salve gute Frau, ich bin Arvinia, die Schwester des Gaius Tiberius Andronicus und die Adoptivschwester von Quintus Tiberius Vitamalacus, er ist mein Vormund. Das sind übrigens meine beiden treuen Sklaven Ilias und Minos. Und wer seid ihr?" Arvinia war sich nicht sicher wen sie vor sich hatte, eine Sklavin? Sie war schon recht alt, sie hätte auch die Mutter eines Soldaten sein können oder sonst irgendwas.
Aufjedenfall war die Freundlichkeit, die sich in den Augen der alten Frau spiegelte unübersehbar.
Ilias und Minos nickten ihr zu, sagten aber vorerst nichts.
Sie stand nicht auf, weniger aus respektlosigkeit, sondern deshalb, weil ihre Knochen nach der langen Reise einfach schmerzten. Sie wurde einfach zu alt, für das ewige herum reisen. So blieb sie sitzen, blickte die junge Frau an, blickte dann zu ihren beiden Sklaven. Diesen Andronicus kannte sie nur von den Berichten von Quintus und aus der Ferne, auch wenn sie die Legionen seit Edessa begleitet hatte.
"Du bist also die kleinste Schwester von meinem kleinen Quintus ?" erwiederte sie. "Ich bin Mania," fügte sie an, um gleich darauf weiter zusprechen. "Ihr seit gerade angekommen ? Ihr müst hungrig sein."
Auch wenn sie selbst gerade erst dieses Quartir bezogen hatte und selbst von nichts gegessen hatte, lag es ihr einfach im blut, in diesem Moment für das leibliche Wohl der jungen Frau und ihrer Begleiter zu sorgen. "Kiria," rief sie," bring Brot, Käse und Wurst !"
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tiberia Arvinia
Sie setzte sich neben die alte Frau und Ilias und Minos halfen den anderen Sklaven währenddessen mit den Kisten und bei anderen Dingen.
"Dein kleiner Quintus? Bist du eine Verwandte?" Die Neugier in Arvinia wuchs immer mehr, sie hatte ihre Familie das letzte mal vor 15 Jahren auf einer Hochzeit in Rom gesehen. Sie war zu dieser Zeit erst vier Jahre alt und konnte sich somit nicht an alle Familienmitglieder erinnern, schon gar nicht an eine alte Frau.
Die Sklaven brachten Essen und Trinken.
Das Gespür anderen Menschen entgegen zu kommen beherrschte Mania wirklich gut, Arvinia war nämlich von dem Gedränge in der Menge und von der vorherigen Reise nach Ravenna sichtlich hungrig und durstig.
"Wohnst du mit Quintus in Rom? Kannst du mir etwas über die Familie erzählen? Es ist schon so lange her .. ich hoffe ich habe bei Quintus nicht ins Fettnäpfchen getreten, ich habe ihn mitten in seiner Befehlsausteilung gestört.." Arvinia schmollte und brach sich ein neues Stück Brot ab.
Von den Speisen, die die Sklaven auf Manias geheiss gebracht hatten, rührte sie nichts an, die alte Frau hatte nicht wirklich hunger, ihr genügte es in der letzten Zeit auch schon, nur von den Speise zu probieren, welche sie zubereitete. Es war das Alter, das sie immer mehr so spüren bekam und sie, die ihr gnaze Leben lang nie schwere Arbeit gescheut hatte, mochte es gar nicht, nun manche Arbeiten anderen übertragen zu müssen, sogar mla um Hilfe zu bitten.
"Verwandt mit ihm bin ich nicht,.. doch habe ich ihn mit aufgezogen. E war immer ein guter Junge," meinte sie nachdenklich, mit ihren Gedanken immer wieder in der Vergangenheit , aber auch in der Zukunft, wusste sie doch, das sie bald ihren Sohn Cato wieder sehen würde. "Er ist nur ein bisschen zu sehr sein alter Herr, zu sehr Soldat... "