„Na ich hab natürlich gewusst, dass du so verrückt bist genau hier genau jetzt in den Rhenus zu springen und das wollte ich auf keinen Fall verpassen!“
Sie grinste Lando frech an und fuhr fort: „Dass eine der beeindruckensten Brücken da drüben steht, die jeder mal gesehen haben will, ist natürlich vollkommener Zufall.“
Sie sah zu der Brücke und unterdrückte ein Lachen.
„Aber vielleicht sollten wir diesen Zufal nutzen und sie uns genauer ansehen, damit du nicht festfrierst!“
[Pontis et Rhenus] Die Brücke und der Rhein
-
-
"Hätte ich gewusst dass mich zwei so hübsche Augen beobachten, wäre ich vielleicht auch etwas angezogener reingesprungen. Ihr Römer habt da so eine seltsame Ansicht, was das angeht."
Loki verschränkte die Arme und sah sie durch seine nassen Haare heraus an.
"Die Brücke begucken? Von hier.", er zeichnete im Kopf die Stadtkarte nach, und sah sie kritisch an, "Mädchen, auch wenn du das denken magst: ich bin nicht dumm. Die mir jetzt auf Lebzeit verbotene Casa Quintilia ist in Mogontiacum West, kurz vor dem Castellum. Und wir sind in Mogontiacum Süd. Verarschen kann ich mich alleine. Aber wenn du magst, können wir gerne ein Stück zusammen gehen. Ich brauch was warmes, und da hinten war eine Straßentaberna mit warmem Gewürzwein."
-
Flava schmunzelte über seine Worte bezüglich des anzüglicher Reinspringens, aber was er zu ihrer Geschichte sagte ließ sie die Schultern zucken. Sollte er doch denken was er wollte, aber dass ihm die Casa Quintilia verboten war, wusste sie auch noch nicht. Doch das würde sie ihn später fragen.
„Ich lauf gerne ein Stück mit dir, und auch zur Taberna, aber ich trink mit dir garantiert nicht anderes als Wasser.“, sprach sie entschieden und innerlich leicht beschämt, wenn sie daran dachte, wie er sie heimgebracht haben musste, so genau konnte sie sich daran nicht mehr erinnern. „Aber ich kann dir beim Gewürzweintrinken zusehen.“, schlug sie schmunzelnd vor, denn Lando sah in ihren Augen so aus, als würde er den brauchen. Ihm musste furchtbar kalt sein! Ihr fröstelte ja auch, und dabei waren ihre Klamotten größtenteils trocken, von ein paar Spritzern mal abgesehen. War wohl wegen der noch feuchten Haare.
-
Also sie nur Wasser wollte, blieb Loki abrupt stehen und sah sie stirnrunzelnd an. Dann fiel es ihm wieder ein, und er begann schallend zu lachen.
"Muhah! Stimmt ja... wie war dein nächster Morgen?", fragte er immernoch lachend. Großartig, er entsann sich des sehr eindrücklichen Abends, und der sehr betrunkenen Flava in einer Mischung aus Reue und Freude.
-
Jetzt lachte der auch noch darüber... Flava schob kurz die Unterlippe vor, dachte sich dann aber, besser er lachte drüber, als dass es ihm unangenehm oder sonst irgendwas war... Und ihre Gesichtszüge entspannten sich wieder, ehe er fragte, wie ihr nächster Morgen war.
Sie seufzte und sah Lando kurz vorwurfsvoll an, ehe sie schmunzelte und meinte: „Ich weiß jetzt endlich, was ihr Männer immer mit eurem ‚Am Morgen danach’ - Gefühl meint.“ Mehr sagte sie dazu nicht und ihr Gesicht konnte sich zunächst nicht so ganz zwischen vorwurfsvoll und amüsiert entscheiden. Doch letztendlich blieb es bei amüsiert. Es war vergangen und sie war jetzt gewarnt, das würde sie nie wieder riskieren!
-
"Wenigstens war ich so nicht der einzige der einen miesen Abend hatte.", grollte Loki finster, während sie bei der Straßentaberna ankam, und Loki Flava einen Becher Wasser in die Hand drückte, während er selbst an seinem heißen Becher nippte. Er stellte sich neben eine kleine Feuerstelle, auf der diverse Leckereien gebraten wurden, und genoss das Gefühl wie die Wärme seine Tunika trocknete und seine kalten Glieder auftaute.
-
Der Abend war also mies gewesen? Flava nahm das Wasser entgegen und stellte sich ebenfalls in die Nähe der Wärme, schmollte jedoch ein bisschen, sie fand das stand ihr nach dieser Äußerung zu! Der Abend war also mies gewesen, pfff... Vom Ende mal abgesehen fand sie ihn eigentlich... püh... na das würde sie Lando nun sicher nicht mehr unter die Nase reiben!
Sie legte sich selbst einen Arm um den Bauch, wie wenn ihr kalt wäre und hielt mit der anderen Hand den Becher ganz nah an ihre Lippen, ohne jedoch davon zu trinken, oder den Becher auch nur zu kippen. Ihr Blick ging irgendwo an Landos linkem Oberarm vorbei und dann ins Leere.
-
Als er wieder wahrnahm dass er in Gesellschaft war, bemerkte er ihren ernsten, in Gedanken versunkenen Blick. Er kannte das. Nur zu gut. Und er hasste es. Das war genau derselbe Blick den seine Schwester aufsetzte wenn er mal wieder den Bär im Feinkeramikladen gespielt hatte, und nicht wusste was er eigentlich falsch gemacht hatte. Wie in diesem Fall. Er sah wieder klar, und stand vor einem Scherbenhaufen. Was war also zu tun?
Ihm fiel nichts besseres ein als das was auch seine Schwester immer beruhigte.Er sah sie mit besorgten Unschuldsaugen an, strich ihr eine Strähne aus dem Haar und äffte den Akzent der Kelten nach: "Allo, jemond zü 'ause?"
-
Ihre Augen verloren sofort den leeren Ausdruck, als sie spürte, wie jemand ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. Die Augen huschten sofort zu Lando und dessen besorgten Unschuldsaugen, die einem Welpen in nichts nachstanden, brachten sie zumindest mal schon zum Schmunzeln. Dann kam dieser seltsame Akzent bei der Frage und Flava konnte nicht anders, sie musste lachen, obwohl sie gerne noch weiter geschmollt hätte.
„Ja, ich bin wieder da...“, erwiderte sie und ihre Mundwinkel zuckten noch immer. Wieso bei den Göttern schaffte sie es nicht länger sauer über seine Aussage zu sein? Das war mal verdammt ungerecht! Das war Kämpfen mit unfairen Mitteln!
-
"Sehr schön. Ich hatte schon Angst dich nur mit einem Tauchgang im Rhenus wieder zurückbringen zu können. Nun, wollen wir weiter? Wenn ich hier noch länger stehe, verbrennts mir den Arsch.", moserte er gespielt, während er sie mit viel Schalk in den Augen anzwinkerte.
-
Männer waren schon seltsame Wesen, oder zumindest Lando. Badete ohne Probleme im kalten Rhenus, vertrug aber keine Wärme. Flava fand die Wärme grad sehr angenehm...
„Na, ehe du mir verbrennst, lass uns weiter gehen!“, stimmte sie mit einem gespielten Seufzen zu, grinste ihn dann an und trank noch rasch ihren Wasserbecher aus. Sie hatte zwar keine Ahnung, wohin sie jetzt liefen, aber sie hatte noch eine Frage auf der Zunge brennen: „Warum ist dir die Casa Quintilia auf Lebzeiten verboten? Und vor allem von wem?“ -
Argh. Falsches Thema.
"Va-len-ti-na.", grollte Loki einem Erdbeben gleich, während er starr geradeaus guckte, während sie zur Brücke gingen.
-
Doch Flava verstand nur Bahnhof, auch wenn es so etwas noch gar nicht gab. Sie spürte und hörte und sah, dass es ein wohl sehr heikles Thema war, doch sie musste nachfragen.
„Valentina hat dir verboten zur Casa zu kommen? Sah ich so schlimm aus? Du hast mich doch sicher und einigermaßen gesund heimgebracht... Wieso?“
Sie runzelte verwirrt die Stirn und breitete ihre Arme in einer Geste des Unverständnis aus.„Ich hätte nicht gedacht, dass Valentina so...“ Flava fiel kein passendes Wort ein und nahm deshalb: „resolut ist.“
-
Bei den Göttern! Musste das sein? Es war ja nun nicht so dass Loki sich jetzt reelle Chancen bei Flava ausrechnete, doch dieses Thema konnte leicht dazu führen dass er das auch garnicht musste.
"Err... nun... daran lag es ja auch nicht... unbedingt... also.... naja... fast... du weißt schon... nicht wirklich.... öhm... hah! Schau! Eine Möwe!!!!", er zeigte mit dem Finger auf einen weißen Vogel, welcher auf der Kaimauer saß, und sie mit stoischem Blick beobachtete, darauf wartend dass irgendein Trottel sich hergab und ihr etwas Brot zuwarf.
-
Ah, da war sie wohl auf was gestoßen... Flava zog die Augenbrauen hoch und musste fast lachen, als er so plump versuchte abzulenken. Ohne die Augen von Lando zu nehmen, sprach sie: „Schönes Tier“ Und fuhr dann unerbittlich fort: „Und woran hat es dann gelegen?“ Und damit Lando sich nicht einfach herausredete: „Ich kann auch Valentina fragen, doch irgendwie hab ich das Gefühl, dass du da überhaupt nicht gut bei wegkommen würdest. Also erzähl lieber du es mir!“ Das war gemein, sicher, aber manchmal musste das sein.
-
Als sie versuchte ihn zu erpressen blieb er abrupt stehen und funkelte sie böse an.
"Dann tue sie das doch einfach,", blaffte er sie in der dritten Person an, "Meine Fresse, glaubst du nicht mir ist das mittlerweile SCHEISS EGAL? Verdammte Axt..."
Er ließ sie einfach stehend und stapfte grummelnd vor sich herfluchend weiter..
-
So, dann war ihm das also auch noch scheiß egal? Schön! Bitte schön! Dann konnte ihr das ja auch egal sein, oder? Immerhin war der Abend ja mies gewesen! Während er also grummelnd und fluchend blieb Flava mit empörter Miene und zu Fäusten geballten Händen stehen wo sie war.
„Schön!“, blaffte sie ihrerseits ihm hinterher und befürchtete zunächst, dass ihr die passenden Worte fehlten. „Dann eben nicht! Bitte sehr!“ Ja, ihr fehlten eindeutig die Worte, verdammt noch mal! Sie knirschte mit den Zähnen und fragte sich, ob sie jetzt einfach umdrehen sollte, und in die andere Richtung laufen sollte.
-
Womit sie in perfekter quintilischer Tradition stehen würde.
Loki auf jedenfall machte sich nicht die Mühe noch einmal umzudrehen, sondern stapfte mit düsteren und wenig Flavafreundlichen Gedanken weiter vorwärts, in Richtung Brücke. Die Menschen gingen ihm aus dem Weg, aus Angst einfach umgetreten und in das Pflaster gestampft zu werden.
-
Flava ihrerseits drehte sich nun auf dem Absatz um und stapfte den Weg zurück den sie gekommen war. So ein egozentrischer, egoistischer, rücksichtsloser, unverschämter, verrückter, dreister grober Klotz! Schimpfte Flava innerlich und rang um immer mehr bezeichnende und bissige Worte.
Sie steigerte sich selbst in ihre Wut hinein, indem sie sich sagte, wie unverschämt er schon zu Anfang gewesen war, und wir rücksichtslos, dass er ihr nicht gesagt hatte wie gefährlich Met sein konnte, und dann auch noch vorhin, als er sie nass spritzte! Und dann sagte er auch noch der Abend mit ihr wäre mies gewesen! So ein ungehobelter Kerl war ihr ja noch nie untergekommen! Innerlich immer weiterschimpfend stapfte sie zurück zur Casa und dort in ihr Zimmer um sich auf ihr Bett zuwerfen und dort weiter zu grummeln.
-
Lokis Rückweg zur Casa lief ähnlich ab, wobei er nicht auf seinem Bett weitergrummelte, sondern sich auf einer Bank im Garten mit trockenen Kleidern mit zwei der Stallburschen so richtig volllaufen ließ. Mit mehr als fünf Bechern Met.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!