[Übung] Tiberius Iulius Drusus

  • Lupus sah Probus ein wenig konstaniert an,...wenn zwei Offiziere eine solche Anfrage stellten, war für einen Probatus relativ wenig Spielraum...
    Honor ruborque*, Probus,... sagte er zu seinem Kameraden der offensichtlich ein paar Bedenken hatte...und sich dann warm machte. Er persönlich bevorzugte den Kampf ohne Schild,...es war intensiver und vor allem dauerte es nicht so lange und man war wesentlich agiler.
    Das Scutum der Legionäre war zwar sehr gut zum Blocken und für den Formationskampf, beim Kampf Mann gegen Mann jedoch eher hinderlich und aufgrund des Gewichts ermüdend in der Handhabung.


    Sim-Off:

    * Ehre und Stärke :D

  • Was immer du sagst, Lupus, dachte ich immer noch verärgert, während ich mich dehnte. Ich schaute in dabei aus leicht funkelnden Augen an. Aber ich wusste, dass ich diesen Ärger so schnell wie möglich wieder los werden musste. Denn er würde mich zu Fehlern im Kampf verleiten. Das war eine der ersten Lektionen, die ich im Schwertkampf gelernt hatte. Aber ich machte mir immer noch Sorgen, dass wir ohne Schilder kämpfen würden. Ich hatte nur die Stiche mit dem Gladius gelernt. Aber nicht die Abwehr mit dem selbigen. Dafür gab es ja den Schild.


    Wie ich Lupus bei meinen Dehnübungen so beobachtete, machte er auf mich einen ziemlich optimistischen Eindruck. Wahrscheinlich hatte er sowas schon mal geübt, dachte ich. Warum sollte er sonst auch solch einem Kampf zustimmen. Ich beendete meine Übungen und streckte mich wieder.


    "Honor ruborque, Lupus." sagte ich zu ihm. Soviel Fairness musste trotz allem noch sein. Nun stand ich da und wartete auf die Entscheidung der anderen beiden, wer nun gegen wen kämpfen sollte. Ich hoffte nur, dass sie nicht beide gegen Lupus und mich fechten wollten. Dies wäre nicht besonders nett. Mittlerweile war ich auf Lupus nicht mehr wütend, sondern viel mehr aufgeregt.

  • "Im Prinzip liegt's bei dir, ob wir mit Schild kämpfen, oder nicht", meinte Drusus an den Stabsoffizier gewandt. "Bei der Legion ist zumindest bei Übungen beides durchaus üblich. Das Scututm vermittelt zwar ein Sicherheitsgefühl, in einer so kleinen Gruppe mag es aber unter Umstände hinderlicher sein, als es Vorteile bringt. Außerdem ist die Handhabung auch nicht unbedingt die leichteste. Mir wäre es zwar mit Schild lieber, aber die Entscheidung liegt bei der, Tribun!"

  • Probus tat Ursus nun fast ein wenig leid, so wie er von seinem Kameraden einfach dazu gedrängt wurde, bei dem Übungskampf mitzumachen. Im Grunde gab es keine Möglichkeit mehr für ihn, da rauszukommen, ohne das Gesicht zu verlieren. Und das hatte er wohl auch begriffen, seinen Worten nach zu urteilen.


    Und es war sehr schade, daß der Optio nicht die Entscheidung übernahm, ob sie nun mit oder ohne scutum kämpfen sollten. So oblag jetzt ihm die Entscheidung. Und das, wo er doch von den Anwesenden vermutlich die geringste Erfahrung aufweisen konnte, so glaubte er zumindest. Doch es gab noch etwas, was noch schlimmer war, als nicht zu wissen, ob eine Entscheidung falsch oder richtig war: Zu zögerlich zu entscheiden.


    Also fackelte Ursus nicht lange, sondern traf die Entscheidung, die ihm spontan als die richtige erschien. "Dann schlage ich vor, wir kämpfen zunächst ohne Schild. Wenn wir anschließend noch Lust haben, es mal mit Schild zu versuchen, können wir das ja auch noch machen." Mit Schild war es auf jeden Fall auf die Dauer anstrengender. Deshalb schien es ihm klüger, diese Variante erst als zweite in Betracht zu ziehen. Dann würde seine Kraft länger reichen.


    Für Ursus war es gar keine Frage, gegen wen er antreten wollte. Wenn ein Übungskampf, dann richtig. Wenn verlieren, dann gegen jemanden, bei dem es nicht ganz so peinlich war. Er faßte also sein Übungsgladius etwas fester und nickte Drusus zu. "Dann wollen wir mal." Er ging ein paar Schritte weiter auf die Wiese, damit sie genug Platz hatten, behielt Drusus aber schon mal im Auge, nicht daß der jetzt sofort einen Überraschungsangriff startete.

  • Lupus lächelte, als der Tribun sich den Optio als Gegner auswählte...so war es also Probus der ihm gegenüberstand.
    Lupus grüßte ihn nach Art der Gladiatoren und sah ihn mit einem Blick an der dem Gegner vermitteln sollte, daß dies hier ein Kampf ohne Kompromisse sein würde. Er wußte nicht wie sich Probus auf den Schwertkampf verstand, das war auch nicht Lupus´Problem. Er würde leicht anfangen um den Gegner kennenzulernen...er ahtte in der großen Arena oft zugesehen wie man einen Gegner mürbe machte, Finten setzte und schließlich den finalen Stoß setzte.
    Plötzlich kamen in ihm wieder die Erinnerungen auf als er von der Prima verdroschen worden ist, nachdem er 3 von ihnen "ausgeschaltet" hatte...naja, aus der heutigen Sicht waren die Kerle nur in ihrem Stolz verletzt...damals dachte er, er käme da nicht mehr Lebend heraus.
    Der Kampf konnte beginnen,...lauernd umkreiste Lupus seinen Gegner ...Probus,...das mußte er sich immer wieder in´s Gedächtnis rufen,...es war Probus! Seine Haltung glich der eines Raubtieres,...einer jener Raubkatzen im Circus,...bevor sie sich auf ihr Opfer stürzten.
    Nur lächelten diese dabei nicht...

  • Drusus nickte. Dann eben ohne Schild. Der Tribun sollte schließlich nicht glauben, dass ein römischer Soldat es nicht genauso vermochte sich dem Feind, oder in diesem Falle dem Tribun ohne Schild zu Wehr zu setzen. Ihm selbst sagte der Kampf mit dem Schild eigentlich nur aus Gewohnheit mehr zu, außerdem ließen sich auch mit dem Schild Angriffe durchführen und in der Legion kämpfte man meistens mit Schild, ohne eigentlich nur wenn man noch zu schwach das schwere Scutum zu halten, also war es vielleicht gar nicht schlecht für den Tribun, ohne zu beginnen.


    Kampfbereit nickte Drusus dem Aurelier noch einmal zu. Zeitgleich huschte ein ein wenig verschmitztes Grinsen über das Gesicht des Optios. Der Nachwuchsschreihals ging in die Grundstellung und legte sich eine Taktik zu Recht. Zu Beginn würde er dem senatroischen Tribun einmal zeigen was er von seinem Handwerk verstand und das war gar nicht so wenig. Dann würde er den Tribun kommen lassen um heruaszufinden was er denn drauf hatte!


    Drusus näherte sich Ursus langsam, vorsichitg um nicht wie ein Anfänger attackiert zu werden und ließ schließlich sein Holzschwert mit Blitzesschnell nach vorne, auf Ursus zu wandern. Doch noch bevor die Übungswaffe die Rüstung des Tribuns hatte treffen können, zog der Iulier die Klinge wieder zurück und stach an einer anderen Stelle zu.


    Ob die Überraschungstaktik des Iuliers wohl gefruchtet hatte?

  • Zitat

    Original von Marcus Terentius Lupus


    Als ich hörte, wie sich der Tribun für einen Kampf ohne Schild entschied, stöhnte ich innerlich auf. Na dann gute Nacht. Natürlich war ich kein völliger Anfänger im Fechten. Aber ich wusste genauso gut, dass ich noch mehr als genug in dieser Kunst zu lernen hatte. Vielleicht sollte ich das so sehen, sagte ich mir. Diese ganze Sache war eine Lehrstunde für mich. Und mal sehen, wie weit ich mithalten konnte.


    Mein Gegner wäre also Lupus. Da stiegen doch meine Möglichkeiten gleich wieder. Denn das war für mich das leichteste Los gewesen. Allerdings würde es doppelt so schmerzhaft sein, wenn ich gegen Lupus verlieren sollte. Bei den anderen beiden hätte ich mich immer noch mit ihren überragenden Fechtkünsten herausreden können. Also dann. Ich drehte mich zu Lupus und nickte ihm kurz zu. Was der da veranstaltete, kannte ich nicht. Aber es sah beeindruckend aus, so wir er mich grüßte. Dann ging ich in die Grundstellung.


    Ich wusste, dass ich mich schneller als sonst bewegen musste, da mir der Schutz des Scutums fehlte. Außerdem musste ich das Schwert wesentlich agiler nutzen. Es müsste die Arbeit des Schildes mit leisten. Und es würde neben den Stichen auch zu Schlägen kommen. Aber vielmehr konnte ich mir auf die Schnelle nicht zusammen reimen. Als ich sah, wie Lupus begann, mich zu umkreisen, nahm ich eher die Grundstellung im Ringen als im Fechten ein. Dadurch konnte ich mein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilen. Ich tat es Lupus nach und fing an, ihn meinerseits zu umkreisen. Ich beschloss, mich erstmal defensiv zu verhalten. Mit kalter Entschlossenheit beobachtete ich Lupus. Meine Lippen waren nur noch zwei dünne Linien in meinem Gesicht. Dann sollte er mal kommen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus



    Ursus wußte überhaupt nicht, wie er seine Fähigkeiten einschätzen sollte. Schon gar nicht im Vergleich zu jemandem wie Drusus. Daher war er vorsichtig und verhielt sich erst einmal defensiv. Die Finte, mit der Drusus den Kampf einleitete, war zwar geschickt gemacht, aber doch leicht zu durchschauen. Niemand, schon gar nicht ein kampferprobter Optio, würde einfach so zustechen. Ursus wich ein wenig zurück, für den Fall der Fälle und konzentrierte sich dann darauf, den eigentlichen Stich abzuwehren, was auch ganz gut gelang. Na, zumindest hatte er nicht gleich in der ersten Minute verloren.


    Und nahezu übergangslos stieß nun Ursus seinerseits zu. Hoffentlich schnell genug, daß eine Abwehrreaktion von Drusus zu spät kam. Ursus wußte, daß er schnell war. Gerade darin hatte Cadhla ihn geschult. Schnell zu sein, zu überraschen. Doch genügte es für einen Gegner, der seit Jahren täglich stundenlang trainierte? Das würde sich wohl im nächsten Moment herausstellen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus


    Probus schien sich über seine Art des Kampfes nicht sicher zu sein,zunächst wechselte er seine Grundhaltung und schließlich begann er ebenfalls Lupus zu umkreisen...
    Hin und wieder zuckte Lupus um die Reaktionen seines Gegenübers zu prüfen. Er sammelte Fakten über seinen Gegner, suchte nach Lücken und machte Finten um diese zu offenbaren. Dabei hielt er stets einen sicheren Stand uns verlagerte sein Gewicht so, daß er nie aus dem Gleichgewicht geriet. Bald war klar, daß Probus defensiv kämpfen würde und der Angriff bei ihm lag,...also konzentrietrte sich Lupus auf eine Lücke in Probus Bewegungungen, machte eine Finte und fand die Lücke...
    Er stieß nach vorne und zwang Probus zu einem Defensivschlag, welchen Lupus nach unten parierte, gleichzeitig drehte er sich um die eigene Achse und befand sich so seitlich von Probus...seine Seite und seine Körperhaltung machten ihn zu einem lohnenden Ziel,...jedoch beließ es Lupus dabei, verzichtete auf einen Stoß mit dem Gladius und stellte sich wieder in Ausgangsposition. Er mochte zwar nur Probatus sein, aber sein Faible für Schwertkämpfe pflegte er schon sein seinem 8. Lebensjahr...er hatte von allen gelernt,...den Thrakern, den Lakedaimoniern,...und von Primus,...dessen Kampfstil sich mit nichts vergleichen ließ,...er glitt bei den Übungskämpfen immer wie ein Schnitter durch ein Weizenfeld,...bewegte sich nahezu schwebens und hielt sein Schwert dabei zweihändig...
    Lupus konzentrierte sich auf Probus...nun sollte er einmal zeigen wie er angriff...

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    .....


    Gut, der erste Angriff des Iuliers war von dem Etappenhasen abgewehrt worden, aber das hätte ja sogar ein Anfänger geschafft! Allerdings zeigte die Reaktion seines Gegners ihm, dass er durchaus etwas konnte und nicht völlig hilflos war. Ein Detail, dass dem Optio nicht unbedingt gefiel, aber er würde schon mit diesem Patrizier fertig werden, locker!


    Dann folgte Ursus' Gegenangriff. Hätte er sein Scutum zu Hand, hätte der Nachwuchsschreihals den Tribun jetzt ausheben und auf den Boden der Tatsachen befördern können. Doch so musste er umdisponieren. Sofort führte der Iulier einen schnellen Ausfallschritt nach rechts durch und stach von dort aus mit voller Wucht in Richtung der Seite des Aureliers.

  • Zitat

    Original von Marcus Terentius Lupus


    Lupus umkreiste mich noch immer und ich tat es ihm nach. Er machte ständig irgendwelche Scheinangriffe, auf die ich aber nur mit einem leichten Zucken meines Gladius reagierte. Sollte er sich austoben. Aber sie zeigten mir, dass Lupus scheinbar wirklich guter Dinge war und glaubte diesen Kampf gewinnen zu können. Auf Dauer waren diese Finten etwas nervig und ich überlegte gerade, ob ich nicht lieber angreifen sollte, als mir Lupus zuvor kam.


    Er war so schnell, dass ich kaum noch Zeit hatte, seinen Angriff zu parieren. Ich fing seinen Stich mit einem Schlag von unten ab, was sich sogleich als keine gute Idee herausstellte, denn Lupus drückte mein Gladius nach unten weg. Ich machte einen Schritt zur Seite um mich aus der Linie zu bringen, als Lupus sich wie ein Derwisch um seine eigene Achse drehte. Ob er mich getroffen hätte, wusste ich nicht. Denn ich spürte keinen Treffer. Aber ich war mir sicher, dass ich seinen Angriff kaum hätte abblocken können. Auch wenn seine Drehung ihm viel Zeit gekostet hatte und ich mich, für ihn schwer zu treffen, einen Schritt von ihm seitlich stand, hätte ich mein Gladius von unten schräg nach oben zur anderen Seite führen müssen.


    Und schon war Lupus wieder einige Schritte von mir entfernt und schien auf einen Angriff meinerseits zu warten. Mir war klar, dass ich ihm hoffnungslos unterlegen war. Diese Schnelligkeit und diese Geschmeidigkeit, mit der er seinen Angriff ausgeführt hatte, ließen auf ein langes Training und umfangreiche Fechtkenntnisse schließen. Was hatte ich dem entgegenzusetzen. Nur Mut und Herz. Also griff ich an. Ohne irgendwelche Finten oder Schnörkel. Ich machte einen kleinen Schritt nach vorne auf ihn zu, um dann mit einem Ausfallschritt einen geraden Stich nach seiner Brust zu führen und mich glleich darauf wieder in die Grundstellung zu begeben.

  • Lupus erkannte an den Bewegungen von Probus, daß er es hier mit einem Kämpfer und keinem Fechter zu tun hatte...er exerzierte ziemlich genau das was sie in der Grundausbildung gelernt hatten und nutzte seine Klinge als Spießwaffe. Auch beging er den Fehler nach einer Attacke immer wieder in die Grundstellung zurück zu gehen.
    Das machte ihn ziemlich berechenbar...wie jetzt,...der Stich nach Lupus´ Brust, danach zurück in Grundstellung und genau da griff Lupus an.
    Er flog auf Probus zu, der in diesem Moment intuitiv die Klinge hochzog. Doch Lupus ging in die Knie und zog seine Klinge über beide Knie, drehte sich nach Rechts weg und im Hochkommen zog er die Klinge über Probus linken hochgezogenen Arm,...während dieser mit dem Gladius nach ihm stieß,...ins Leere,...denn Lupus war inzwischen hinter ihm und zog die Klinge über den Nacken. Was zur letzten intuitiven Bewegung Probus führen sollte,...die Drehung nach Hinten um den Gegner abzuwehren...doch er drehte sich genau in Lupus Klinge, welche entlang seiner Lorica todsicher ihren Weg unter die ungeschützte Achsel suchte und fand.
    Innerhalb kürzester Zeit war sein Gegner an vier Stellen getroffen und schließlich mortal verletzt worden.
    Deswegen schätzte Lupus den Kampf ohne sein Scutum, ...es überwog hier die Eleganz und Beweglichkeit...
    Er nickte seinem Kameraden zu und las in dessen Gesicht vielerlei,...doch die feinen roten Striemen an Knien, Unterarm, Nacken und Achsel zeigten ihm daß er nicht träumte.
    Entschuldige Probus,...da ist der Gaul mit mir durchgegangen,...greif du jetzt mal an,...
    Fast tat es ihm leid aber dieser Kampfstil war schon was,...und sein Lehrmeister wäre sicher stolz auf ihn,...er war jederzeit Herr der Lage gewesen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Drusus


    Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sein Stich durchgegangen wäre. Schon als er Drusus zur Seite ausweichen sah, wußte er, was die Stunde geschlagen hatte. Es konnte gar nicht anders sein, es mußte ein Stich von links kommen. Ursus reagierte eher aus Reflex, als mit Überlegung. Es gab eigentlich nur eine Richtung, in die er konnte, ohne dem gladius von Drusus in die Quere zu kommen. Die Richtung, in die er auch sein eigener Stich gegangen war, der ja eh ins Leere ging: Nach vorne. Also eilte er zwei Schritte vor und drehte sich sofort um. Er spürte noch, wie das Holzschwert des Optios ihn berührte, doch nicht so kräftig, wie die Wucht des Schlages es hätte erwarten lassen. Er war also praktisch dem Schlag davon gelaufen. Der Treffer wäre sicherlich auch bei einer echten Waffe von der Rüstung abgefangen worden. Trotzdem war es ein Treffer und Ursus biß sich kurz auf die Lippen. Er mußte sich mehr zusammenreißen und aufpassen!

  • Drusus hatte ehrlich gesagt mehr damit gerechnet, dass der Aurelier versuchen würde den Schlag abzuwehren anstatt, dass er die Taktik des Iuliers imitieren würde und einfach die Position wechselte. Doch auch für den Optio war jetzt klar, was er zu tun hatte! Der Iulier sprang regelrecht zur ehemaligen Position des senatorischen Tribuns. Ein schneller Stich nach vorne folgte und ein Hieb zur Seite in Richtung des Schwertes des Aureliers um selbigen zu entwaffnen! Doch würde das Vorhaben des Iuliers gelingen?

  • Ja, so etwas in der Art hätte Ursus wohl auch versucht, wenn er an Drusus' Stelle gewesen wäre. Nur wäre es bei ihm vermutlich nicht ganz so gekonnt ausgefallen. Ausweichen funktionierte nicht mehr, er konnte nur noch versuchen, abzuwehren und zwar in solch einem Winkel, daß er sein Schwert nicht verlor. Schwer klockerten die Schwerter aneinander und Ursus' Handgelenk vibrierte schmerzhaft, da es auch leicht verdreht wurde. Fast hätte er loslassen müssen, doch er konnte sein gladius doch noch so gerade eben in einen Winkel nach unten drücken, mit dem er zumindest dies verhindern konnte. Doch die Richtung paßte nicht, Drusus' Schwert wurde zur falschen Seite gedrückt, so daß es Ursus' Bein traf und im Ernstfall eine schmerzhafte, vermutlich schwere Wunde verursacht hatte. "Treffer", gab Ursus mißmutig zu. Doch wenigstens wäre es kein tödlicher Treffer gewesen.

  • Ha! Treffer! Ein leicht triumphierendes Grinsen zeigte sich auf Drusus' Gesichtszügen. Mit sich selbst zufrieden betrachtete er den etwas zerknirscht wirkenden Tribun. Wenn der Aurelier auch jetzt einen Treffer kassiert hatte, so hatte er sich dennoch sehr gut geschlagen, zumindest für einen Etappenhasen! Wenn Ursus bereit war, sich für allabendliche Trainingseinheiten mit Drusus Zeit zu nehmen würde er es am Ende seines Jahren bei der Secunda sicher mit einem ausgebildeten Legionär der Legion aufnehmen können. Der Iulier selbst hätte dagegen nichts einzuwenden. Der Tribun schien entgegen der allgemeinen Vorurteile gegen senatorische Tribune in Ordnung zu sein. Vielleicht konnten sie ja mal gemeinsam einen trinken gehen...


    "Du hast dich gut geschlagen, Tribun!", meinte der Iulier versöhnlich und klpfte dem Tribun schon fast kameradschaftlich auf die Schulter. "Sollen wir weitermachen, oder wechseln?"

  • Ursus lächelte ein wenig schief. "Danke für das Lob, aber ich bin mit mir nicht so zufrieden." Natürlich hatte er nicht damit gerechnet, daß er gegen Drusus gewinnen würde. Das wäre wohl nur möglich, wenn Drusus ein erheblicher Fehler passieren oder er einen Wadenkrampf oder so etwas bekommen würde. Doch Ursus hatte gehofft, ein klein wenig länger durchzuhalten. Aber gut, es zeigte, wie viel er noch zu lernen hatte.


    Er blickte zu den beiden Probati, die noch mitten in ihrem Kampf waren. "Da die beiden noch nicht fertig sind, würde ich sagen, wir versuchen es einfach noch einmal." Er zögerte auch nicht länger, sondern machte einen Ausfallschritt und stieß mit dem gladius vor. Natürlich rechnete er fest damit, pariert zu werden, doch er wollte sehen, wie Drusus von der Parade zum nächsten Angriff überleiten würde. Denn genau das war seine eigene Schwachstelle.

  • Zitat

    Original von Marcus Terentius Lupus


    Ich wusste nicht, was genau passiert war. Aber es war definitiv etwas passiert, denn ich spürte kleine Schmerzen an Knie, Unterarm, Nacken und Achsel. Eben hatte ich noch nach Lupus mit meinem Gladius gestochen, da war er auch schon bei mir gewesen und schon wieder weg. Und doch war er scheinbar überall gewesen. Ich starrte ihn an, denn ich konnte es immer noch nicht fassen. Greif du jetzt mal an, wiederholte ich seine Worte in meinem Kopf. Womit bitte schön? Seine Worte klangen fast wie Hohn in meinen Ohren. Wenn ich mein Gladius nach ihm werfen würde, hätte ich größere Chancen ihn zu treffen. Und außerdem, hatte ich eben nicht angegriffen? Ich nickte ihm nur stumm zu und nahm zähneknirschend wieder die Grundkampfstellung ein. Die Ringerstellung hatte sich als unzureichend erwiesen. Diesmal stürmte ich nicht nach vorne, sondern näherte mich Lupus mit kleinen Schritten, jeder Zeit bereit, einem möglichen Angriff auszuweichen. Als ich fast bei ihm war, schnellte ich noch mit erhobenen Gladius nach vorne, um einen Schlag von oben rechts nach unten links zu führen....

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ....


    Normalerweise hätte Drusus den Stoß des Aureliers locker abgewehrt und gleich mit seinem Angriff weitermachen können, doch Ursus' Angriff kam in diesem Fall zu überraschend für den Iulier. "Verdammt!", verfluchte er sich selbst. Er hätte besser aufpassen sollen. Zum Ausweichen war es jetzt zu spät, ordentlich abwehren würde er diese Attacke allerdings auch nicht mehr können, also musste er ein Zwischending versuchen. Er machte einen Ausfallschritt nach hinten und versuchten den Schlag noch rechtzeitig zu parieren, was ihm aber nur zur Hälfte gelang. Zwar verminderte die Abwehrreaktion des Iuliers die Kraft des Stoßes, allerdings brachte sie das Gladius des Aureliers auch gleichzeitig dazu an seiner Rüstung abzurutschen. Ein Streifschuss sozusagen.


    Ein wenig wütend machte Drusus sich daran zum Gegenangriff anzusetzen. Er deutete einen Ausfallschritt nach links an, sprang aber in Wirklichkeit nach rechts. Von dort holte er zu einem schnellen Hieb auf das Holzschwert des Tribuns aus. Das aufeinander prallende Holz klirrte, Drusus meinte sogar einige leichte Splitter wegfliegen zu sehen. Anschließend zog er sein Kurzschwert wieder zurück und ließ es in Richtung der Brust des Patriziers nach vorne schnellen.

  • Die Rüstung fing den halben Treffer ab. Aber immerhin war er durchgekommen und das wertete Ursus schon mal als Erfolg. Denn er hätte nicht damit gerechnet, auch nur so weit zu kommen. Allerdings wurden die Atacken des Iuliers nun etwas kräftiger. Anscheinend hatte dieser Fasttreffer den Optio in seinem Stolz verletzt.


    Ursus quittierte den harten Schlag auf sein Holzschwert, bei dem tatsächlich einige Holzsplitter flogen und dazu Ursus' Handgelenk schmerzhaft vibrierte, mit einem überraschten Schnaufen, und wich dann schnell zur Seite und mit einem Rückschritt aus, als das gladius des Iuliers im nächsten Augenblick auf ihn zuschnellte. Nur haarscharf schaffte er es, dem Treffer zu entkommen, das war wirklich knapp gewesen. Ursus hoffte, daß der Schwung Drusus lange genug beschäftigte, daß ein Stoß von der Seite von Erfolg gekrönt sein konnte. Doch sicher war das nicht. Die Geschwindigkeit des Kampfes war mittlerweile schwindelerregend.

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