[Officium Praefectus] Evander - Architectus Italiae

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Ein gewisser Redivius meldete sich bei mir an und offerierte mir ein Schreiben von dir, Präfekt. Er möchte dich sprechen."


    Ja, ich erwarte diesen Mann. Immer herein mit ihm!

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    CIVIS

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  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    ...


    Evander trat ein. Sein Blick suchte den Flottenpraefekt und während er die wenigen Schritte auf ihn zuging, musterte er einen der derzeit einflußreichsten Männer in Italia ausserhalb Roms.
    "Salve, praefectus Annaeus"
    grüßte er den Mann, immer noch den Brief in den Händen haltend.
    "Danke, dass du Zeit erübrigst. Ich bin Redivivus Evander, wir haben schriftlich korrespondiert. Es betraf mein Bemühen um das Amt des architectus"
    stellte er sich vor.




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  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    Evander trat ein. Sein Blick suchte den Flottenpraefekt und während er die wenigen Schritte auf ihn zuging, musterte er einen der derzeit einflußreichsten Männer in Italia ausserhalb Roms.
    "Salve, praefectus Annaeus"
    grüßte er den Mann, immer noch den Brief in den Händen haltend.
    "Danke, dass du Zeit erübrigst. Ich bin Redivivus Evander, wir haben schriftlich korrespondiert. Es betraf mein Bemühen um das Amt des architectus"
    stellte er sich vor.


    Salve Civis,


    Mein Name ist Lucius Annaeus Florus. Willkommen in Italien. Du hast also mein Schreiben erhalten.?


    Dies war mehr Aussage als Frage, aber es ermöglichte dem Gast, welcher nach der Begrüssung und einem kleinen Hinweis Platz nehmen durfte, sein Anliegen vorzutragen.

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  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    ...


    "Es freut mich, dich persönlich kennenzulernen, praefectus. In der Tat, das habe ich"
    wiederholte sich Evander und legte das Schreiben auf den Tisch. Um sein Anliegen vorzutragen musste er nicht erneut reinschauen. Den Inhalt kannte er mehr oder weniger auswendig, während seiner Überfahrt vom Tarraco nach Ostia hatte er den Inhalt öfter gelesen, als gut für ihn war.
    "Wenn du erlaubst, komme ich gleich zum ersten Punkt, den du in deinem Brief angesprochen hast. Und zwar, wenn ich dich erinnern darf, äußerst du gewisse Bedenken hinsichtlich meines Ordo und schriebst, dass obwohl ich dem ordo decurionum der Stadt Tarraco angehöre, eine erneute Verleihung durch eine italische Stadt statthaft wäre"
    Evander sprach ruhig und mit fester Stimme. Wenn sich seine Sätze wie auswendig gelernt anhörten, dann... weil er sie vorher niedergeschrieben und auswendig gelernt hatte.
    "Hier, verzeih mir meinen Trotz, sehe ich das Problem nicht. Der ordo decurionum ist, wie du sagst, stadtbezogen, nicht provinzbezogen. Ob die Stadt in Italia liegt oder in Hispania dürfte doch unerheblich sein"
    sagte er vorsichtig. Schließlich wollte er nicht den Eindruck erwecken, der Praefekt belehren zu wollen. Drum ruderte er an dieser Stelle zurück, in den Strohm sozusagen und nicht gegen diesen.
    "Aber da es notwendig ist, eine Verleihung des ordo erneut zu erfahren durch eine italische Stadt, werde ich das nötige Standesgeld selbstverständlich aufbringen und zwar hier und jetzt"
    sagte er entschlossen und deutete damit an, dass Misenum dann wohl die Stadt sein sollte. Entschlossen auch deshalb, damit der Praefekt sah, dass es Evander ernst war um das Amt und er bereit war, einen Großteil seines Vermögens aufzubringen, um die im Wege stehenden Formalia zu überwinden. Natürlich konnte der Praefekt nicht wissen, dass Evander mit dem Rücken zur Wand stand und seine Heimat, seine Freunde und nicht zuletzt die Gunst des hispanischen Proconsuls aufgegeben hatte, um nach Italia zu kommen. Den zweiten Punkt, der im Brief angesprochen wurde, ließ er vorerst unerwähnt, ganz nach dem Motto, eins nach dem anderen...



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  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    ...


    Der Ordo Decurionum ist tatsächlich stadtbezogen. Das bedeutet, dass man ihn nur so lange innehat, wie man in der verleihenden Stadt eine entsprechende Position hat. Da du zweifelsohne diese Positionen in Hispania nicht innehaben kannst, wenn du in Italia einer Anstellung nachgehst, wirst du dich hier entsprechend bewerben müssen.


    Gemäss Codex Universalis, Anhang des Codex Universalis, Pars Quarta Decima - Lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum, Abschnitt V, benötigt man zur Aufnahme in den Ordo eine Amtszeit als Magistrat der betroffenen Stadt. Kannst du eine solche bereits vorweisen?


    Natürlich würde Florus sich dafür einsetzen, dass es auch ohne ginge, falls der Bewerber ihm einen entsprechen guten Eindruck machte, aber um solche Dinge zu formulieren war es jetzt noch viel zu früh.

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  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    ...


    Evander war etwas verwirrt wegen der Ausführungen des Praefekten. Einerseits sprach er von Stadtbezogenheit des Amtes, gleichzeitig stellte er aber auf Provinzen ab. In diesem Fall wusste der Rediviver also nicht recht, was er antworten sollte, ohne dass er nach Widerspruch klang, was denkbar ungünstig für ihn wäre, war er es doch, der sich hier bewarb. Drum war er froh, dass der Praefekt nicht einfach stehenbliebn sondern weitersprach, auch, wenn die Antwort, die Evander ihm auf seine Frage geben würde, seiner Bewerbung nicht gerade förderlich war.
    "Nein, praefecte, das kann ich zu meinem großen Bedauern leider nicht"
    sagte er, spielte jedoch den arglosen und berief sich auf die im Brief genannte Möglichkeit, die der Praefekt genannt hatte.
    "Ich habe nach der Lektüre deines Briefes fest damit gerechnet, dass diese Formalität nicht ausschlaggebend ist oder zumindest die Möglichkeit besteht, dieses kleine Problem aus der Welt zu schaffen"
    sagte er zuversichtlich. Damit nagelte er den Praefekt zwar an dessen schriftlicher Aussage fest, aber er wollte dieses Gespräch unbedingt in diese Richtung lenken. Je früher hier Klarheit geschaffen wurde - egal wie das Ergebnis ausfiel - umso besser.



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  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    "Nein, praefecte, das kann ich zu meinem großen Bedauern leider nicht"
    sagte er, spielte jedoch den arglosen und berief sich auf die im Brief genannte Möglichkeit, die der Praefekt genannt hatte.
    "Ich habe nach der Lektüre deines Briefes fest damit gerechnet, dass diese Formalität nicht ausschlaggebend ist oder zumindest die Möglichkeit besteht, dieses kleine Problem aus der Welt zu schaffen"


    Ja, das ist sicherlich so. Dieses Hindernis kann man aus dem Weg schaffen.


    Das war zwar etwas lästig, weil es bedeutete, nach einer Hintertür in den Gesetzen zu forschen oder einige Magistraten auf private Gespräche zu laden, doch war es sicherlich möglich, wenn der Mann mich sonst überzeugte. Daher ging ich einen Schritt weiter.


    Viel wichtiger ist deine Eignung für dieses Amt. Dein Wissen über Architektur und die Bedürfnisse der Regio Italia. Wie sieht es hier aus. Was hast du mir Nachweisbares zu liefern? Einen cursus architectura oder so?

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  • Das sah aber gar nicht gut aus. Kurse in Architektur hatte Evander - an der Schola Atheniensis zumindest - nicht besucht, weil schlicht seit Ewigkeiten keine mehr gehalten wurden.
    "Da du mich insbesondere auf diese Kurse ansprichst, verstehe ich dich so, dass du diese als eine starke Vermutung für eine Eignung für das Amt des architectus ansiehst. Zu meinem Bedauern, praefecte, werden die Kurse in Architektur nur spärlich, wenn überhaupt gehalten"
    setzte Evander zur Antwort ein.
    "Doch du siehst diese besagten Kurse, wie ich der Formulierung deiner Frage weiter zu verstehen meine, nicht als einzige Befähigung an. Das ist natürlich erfreulich, denn, praefecte, ich vermag nicht eine diploma vorzulegen, die beweisen würde, dass ich candidatus eines solchen cursus bin oder war und doch... würde sie kaum mehr beweisen als das. Nämlich, dass ich ein Theoretiker wäre, der sich Gedanken um die Beschaffenheit und Statik bestimmter Bauwerke den Kopf zerbricht. Das Amt des architectus ist jedoch eines, wo es nicht oder nicht nur das einzelne Projekt geht, das einzelne Bauwerk, sondern - vor allem! - um die Koordination verschiedener Projekte, um Organisation und Verwaltung. Anders vermag ich nicht zu erklären, warum man ausgerechnet einen decurio für dieses Amt sucht, einen Mann also, der aus zivilen Verwaltung kommt"
    Evander machte eine kurze Pause, atmete tief ein und versuchte anhand der Mimik des Praefekten abzuschätzen, ob diesen seine Worte auch nur im geringsten beeindrucken würden. Dann fuhr er fort.
    "Und ich bin ein decurio, praefecte. Kein decurio einer italischen Stadt, wie ich bereits gesagt habe, aber ein Mann mit Erfahrung auf dem Gebiet der Verwaltung. Und bevor der Einwand erhoben wird, dass ein Mann meines Alters doch nicht mit Recht behaupten kann, erfahren zu sein, sei gesagt... Ich bin jung, das stimmt [simoff: Evander ist etwa zwanzig]. Doch Tatsache ist, ich habe es in der Verwaltungshierarchie einer Provinzhauptstadt bis zum Amte eines duumvir gebracht. Gerade die Tatsache, dass! ich es in meinem Alter so weit gebracht habe - für einen einfachen Plebejer zumindest - würde das Argument, auf dem dieser Einwand also beruhen würde, geradezu ins Gegenteil verkehren"
    Wieder eine kleine Pause, um Luft zu holen und die nächsten Worte zu überlegen.
    "Und um auf deine Frage eine konkrete Antwort zu geben... Ja, ich kann mit Recht behaupten, über gewisse Erfahrungen in Planung und Organisation zu verfügen. Ich habe als duumvir, wie ich dir in meinem Schreiben bereits geschildert habe, den Umbau des Hafens von Tarraco mitgestaltet, an den Plänen mitgewirkt und die eigentlichen Arbeiten überwacht und überwachen lassen. Ein großes Projekt, das sogar in der Acta Diurna nicht unerwähnt blieb"
    sprach Evander.
    "Und nein... ich kann nicht behaupten, viel Erfahrung in Italia gesammelt zu haben. Doch wie jedes Amt, ist auch dieses nicht nur ein Vergnügen, sondern auch eine Herausforderung. In Ämter wächst man sozusagen hinein, lernt jeden Tag dazu. Niemand wird als architectus oder praefectus geboren. Drum bin ich sicher, dass ich mich mit Italia und seinen Bedürfnissen vertraut machen können werde, ich in das Amt des architectus hineinwachsen werde. Mehr, als dass ich meine Arbeit, nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen beabsichtige, so, wie es ich bisher bei jeder mir anvertraute Aufgabe tat"
    Damit endete Evander, gespannt auf die Antwort des Praefekten.

  • Nun, also ein Redner war er ja gewiss, der junge Redivivus. Doch ob das ein Pluspunkt war?


    Schön sprichst du, eloquent, deine Vorteile nicht zu stark betonend, jedoch dabei die Nachteile schön übergehend. Doch dies wirst du als Architectus nicht so sehr benötigen, wie andere Dinge.


    Erzähl mir, welche Ideen bringst du aus Hispania für Italia mit? Du wirst doch wohl kaum gänzlich unvorbereitet, ohne cursus, ohne Ideen, ohne Empfehlungsschreiben, ohne irgendetwas, nach diesem Amt streben?

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  • Evander konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass jemand, der - wie es der Praefekt so schön ausdrückte - 'schön sprach' dadurch Nachteile erfahren würde. Seit je her wurde Redegewandheit viel Wert beigemessen. Dass sie sich als hinderlich erweisen sollte, war für den jungen Redivivus einfach undenkbar. Dennoch beschlich ihn immer mehr das Gefühl, dass seine Aussichten auf das Amt immer mehr schwanden und so beschloss er, zu versuchen das zu retten, was noch zu retten war.
    "Das stimmt, praefecte. Ich stehe ohne cursus, seine Aussagekraft für dieses Verwaltungsamt mal dahingestellt, da und ohne ein Empfehlungschreiben. Wenn ich ungeeignet erscheine, weil ich kein Empfehlungsschreiben eines großen Mannes vorlegen kann, praefecte, dann soll es wohl so sein, dies hier und jetzt zu ändern vermag ich nicht"
    sagte er, wahrte dabei aber die Fassung. Weder hatte er dabei seinen Tonfall geändert, noch vergessen, an seine Mimik und Gestik zu achten. Dem Praefekt über seinen Bruch mit dem flavischen Proconsul zu berichte und sich bei ihm auszuheulen, an sein Mitgefühl zu appellieren und um das Amt zu betteln war das letzte, was er wollte. Ob der Praefekt irgendwelche aussergewöhnlichen Ideen erwartete oder auf etwas bestimmtes wollte oder einfach nur wissen wollte, ob Evander wenigstens Ahnung hatte, was er als Architectus tun würde, wusste Evander nicht abzuschätzen.
    "Ich gedenke als erstes den Lebensadern der regio meine Aufmerksamkeit zu widmen, die Aqädukte und die Strassen also zu inspizieren, etwaige Mängel zu beseitigen. Beschädigungen zu reparieren, die Anordnung und Richtigkeit der Meilensteine zu überprüfen, den Zustand und die Menge des geführten Wassers zu kontrollieren. Ich gedenke mich mit den Befehlshabern der Truppen in Italia in Verbindung zu setzen, so mit dir als dem Flottenpraefekt oder dem Stadtpraefekt als Befehlshaber der Stadtkohorten. Dies zu dem Zweck, bei Bedarf Soldaten anfordern zu können, die ja bekanntlich so manchen talentierten Handwerker in ihren Reihen haben. Ich gedenke ausserdem, mich mit den Magistraten der Städte abzusprechen und unsere Arbeiten aufeinander abzustimmen, getreu dem Motto eine Hand wäscht die andere"
    sagte er, wobei der letzte Satz auch ein Wink in Richtung des Praefekten war. Ob dieser ihn erkannte und, so er das tat, darauf einging, war ungewiss. Wenn nicht, hatte Evander einfach keine Argumente mehr, die für ihn sprechen würden und würde wissen, dass seine Reise nach Misenum rausgeworfenes Geld und verschwendete Zeit war.

  • Zumindest schien der Mann eine Ahnung davon zu haben, was bei Abwesenheit eines Architectus die ersten Aufgaben waren, welche nicht ausgeführt wurden. Seine kurze Liste erschien mir daher durchaus plausibel.


    Nun gut. Ich werde dann mal sehen, was ich machen kann.


    Ich holte mir aus dem Regal hinter mir den Brief des Caesar nochmals hervor und las mir diesen nochmals genau durch. Ich verstand den letzten Satz so, dass ich durchaus das Recht hatte, diesen Mann zu ernennen.


    Eine weitere Rolle holte ich aus dem Regal und suchte die richtige Stelle.


    Ach, oje! Wenn meine Angaben korrekt sind, dann ist das Amt des Architectus Italiae aber bereits seit ANTE DIEM VIII KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (24.9.2007/104 n.Chr.) durch einen Decimus Artorius Corvinus besetzt.


    Bitte verzeih mir, dass ich das nicht schon früher bemerkt habe, bevor ich dich nach Italia gerufen habe! Wie sollen wir nun weiter vorgehen? Ich habe zwar die Befugnis, dich zu ernennen, nicht aber einen bereits ernannten Architectus zu entlassen! Dafür müsstest du nach Roma und die Kaiserliche Kanzlei aufsuchen!

  • Evander hatte sich auf den Briefinhalt verlassen und war davon ausgegangen, dass das Amt bereits vakant war oder es in absehbarer Zeit sein würde. Evander stockte, blickte einen Augenblick lang etwas verwirrt drein, fing sich jedoch schnellstens wieder.
    "Oh..."
    entfuhr es ihm. Andererseits, ein kleiner Trost war es immerhin, dass er sich vormachen konnte, dass es nicht unbedingt an ihm lag, dass das Bewerbungsgespräch nicht das so sehr gewünschte Ergebnis für ihn brachte.


    Evander wusste nicht recht, wie nun tatsächlich weiter verfahren werden sollte. Sollte er wirklich - wie der Praefekt vorschlug - nach Rom gehen und bei der Kalnzlei anfragen, ob man den jetzigen Archtiectus... nicht doch bitte seines Amtes entheben könne? Die würden ihn auslachen oder beschimpfen und rauswerfen lassen und auf eine solche Begegnung mit den Praetorianern hatte der Rediviver keine große Lust.
    "Da du die Befugnis hast, mich zu ernennen..."
    bewusst sagte er 'mich' und nicht generell 'einen architectus'
    "... könnten wir doch so verfahren, dass du mein starkes Interesse an diesem Amte nicht ausser Betracht lässt, sollte es in Zukunft zu besetzen sein"
    schlug er vor. Sich auf eine Art Warteliste setzen zu lassen, war vielleicht etwas ungewöhnlich und barg neben anderen unbekannten Faktoren das - wie es aussah - große Risiko, dass der Praefekt es wieder vergessen würde, aber einen Versuch war es doch wert.

  • Man hätte meinen können, dass es dem Praefekten für einen kurzen Augenblick - der Evander aber wie eine ganze Woche vorkam - die Sprache verschlagen hatte. Sich das erklären konnte der Rediviver nicht und vielleicht irrte er auch. So blickte er den Befehlshaber der Flotte in der Erwartung einer - irgendeiner, am besten aber der gewünschten, erhofften - Antwort an.

  • Sim-Off:

    Danke für den dezenten Hinweis, dieser Thread wurde mir nicht als "mit neuen Beiträgen" angezeigt.


    Nach einer kurzen Überlegungszeit antwortete ich:


    Ich werde dich ernennen. Ich kenne kein Gesetz, keinen Paragraphen, welcher aussagt, dass es nur einen Architectus geben darf. Hat der andere, von dem ich übrigens noch nie etwas gehört habe, was Arbeit angeht, etwas dagegen, so soll er sich beschweren!

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  • Sim-Off:

    naja, es war weniger dezent, eher ein Stoß in die Rippen, aber ich hab mir schon gedacht, dass du mich irgendwie übersehen hast :)


    Das war aber... eben noch hieß es, dass Evander umsonst hergekommen war und er hatte alle Hoffnung aufgegeben, dann, im nächsten Augenblick hatte es sich der Praefekt offensichtlich anders überlegt. Wenn das keine guten Neuigkeiten waren. Evander lächelte, sichtlich erfreut über diese Antwort.
    "Das ist ja höchst... ähm..."
    Nun schien es ihm für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben und er suchte händeringend nach Worten.
    "Das freut mich sehr, praefecte, wirklich sehr erfreulich"
    sagte er und erhob sich. Blieb noch die Sache mit dem Ordo. Diese Angelegenheit würde der Praefekt bestimmt auch regeln können, wie er gesagt hatte.
    "Ich will hoffen, dass mein zukünftiger Kollege keine Beschwerden vorzutragen hat. Ich bin sicher, wir werden miteinander gut auskommen"
    Oder sich zumindest nicht in die Quere kommen, wobei das dann schon eine ganz pessimistische Sichtweise wäre und so vorurteilsbehaftet wollte Evander dem Mann gegenüber nicht eingestellt sein.

  • Gut! Ich bin erfreut zu hören, dass ich dir eine Freude machen konnte. Nicht immer ist es leicht, eine gute Variante zu finden und gerade in Anstellungsfragen muss ich äusserst vorsichtig sein!


    Die Ernennungsurkunde kann noch einen Moment dauern!


    Nimmst du einen Schluck Wein?

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  • Evander winkte ab. Das Gespräch hatte nur wenige Minuten gedauert, ihm kam es vor wie eine kleine Ewigkeit und daher konnte er sich natürlich noch etwas gedulden wegen der Ernennungsurkunde.
    "Das macht doch nichts, praefecte. Vertreiben wir uns diesen Moment doch mit einem Schluck Wein, dein Angebot nehme ich gerne an"
    sagte er und nahm wieder Platz.
    "Ich muss allerdings sagen, dass ich durchaus erstaunt bin, dass du den architectus Artorius nicht kennst"
    dachte er laut.
    "Ich werde ihn aufsuchen oder anschreiben, wenn ich wieder in Rom bin"
    er grinste leicht.
    "Ich möchte mich mit ihm absprechen, wer von uns beiden in Zukunft für was zuständig sein soll. Er ist ja ausserdem nun bestimmt seit geraumer Zeit im Amte und hat für jemanden wie mich sicherlich auch den einen oder anderen Rat"
    sagte Evander, nachdem er nun seine Sprache wiedergefunden hatte. Wenn'n nach ihm ging, war es ihm gleich, ob er die Aquädukte oder die Strassen bekam, beides wäre ihm recht. Und bei besonderen Anfragen, wie zum Beispiel seitens privater Bauherren oder bestimmter Priesterschaften könnte man immer noch von Fall zu Fall entscheiden, wer aktiv wird. Er musste ausserdem mit den Aquarii und den Landvermessern der Regio in Kontakt treten, um sich einen Überblick über deren Zahl, Können und aktuelle Bauprojekte zu unterrichten... viel zu tun. Er merkte, dass er etwas in Gedanken vertieft war und blickte wieder zum Praefekten.

  • Während der Scriba sich an die entsprechende Urkunde machte, nahm ich die kleine gläserne Kanne, in welcher immer frischer Wein war, und goss 2 Becher ein:


    Hier, bitte.


    Was den Architectus angeht, so muss ich dir mitteilen, dass wir für unsere eigenen Bauvorhaben durchaus auch gute Leute haben, und auch, dass ich selbst sehr erstaunt bin, dass während des ganzen Krieges in Parthia, wo ja keine Legionen in Italia stationiert waren, welche Bautätigkeiten unterstützen konnten, keine einzige entsprechende Anfrage an mich gerichtet wurde!

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    CIVIS

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  • Interessiert warf Evander einen Blick auf die Kanne aus Glas. Er selbst als jemand, der in Hispania Glaswaren vertrieb, schätzte sie als doch recht wertvoll und in diesem Moment überlegte er sich, sein Geschäft entweder auf Italia auszuweiten oder sich aus Hispania gänzlich zurückzuziehen und in Italia zu handeln. Wohnen und Leben würde er in Zukunft wohl in dieser Provinz, warum sie also nicht als neue Heimat ansehen. Ein gewisses Heimweh hatte er dennoch, wenn er an Hispania dachte. Doch ein Zurück gab es jetzt wohl nicht mehr. Er musste nach vorne blicken, sich seines neuen Amtes erfreuen und versuchen, sich in Italia einen Namen und gewisses Ansehen zu erarbeiten.
    "Danke, praefecte"
    Er trank einen Schluck. Der Geschmack des Getränks war angenehm. Er trank noch einen Schluck.
    "Wohlschmeckend, der Wein, den du deinen Besuchern anbietest, praefecte"
    sagte er anerkennend.
    "Nun, ausser den Legionen und der Flotte stehen ja noch die Stadtkohorten aus Rom in Italia. Vielleicht hat er ja mit diesen zusammengearbeitet. Sie sind doch auch ausserhalb Roms in gewissem Umfang zuständig"
    sagte er. Ein Schuss ins Blaue, diese Überlegung, denn mit militärischen Dingen kannte sich Evander nicht wirklich gut aus. Es war nie sein großer Wunsch gewesen, Soldat zu werden, das harte und rauhe Leben eines Legionärs zu führen, die Entbehrungen auf sich zu nehmen. Nein, er führte lieber das angenehme - meistens zumindest - Leben eines Zivilisten, mit einem anständigen Amte, in relativer Sicherheit und gewissem - zwar leider auch schwankendem, aber immerhin - Wohlstand.



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