Die Unterkunft der Bediensteten

  • Sim-Off:

    Lassen wir es so, man soll uns nicht vorwerfen können uns nicht um unsere Leute zu kümmern... ;)


    Albin nickte ernst, als er von Marga aus dem Zimmer gewunken wurde, damit das Mädchen in Ruhe schlafen konnte. Vor der Tür verfinsterte sich seine Miene noch weiter, als seine Gedanken sich auf das konzentrierten was Sveija zugestoßen war. Dem zufolge, was sie erzählte, waren es Römer gewesen. Im besten Falle irgendwelche Veteranen, welche sich aus bestimmten Gründen an der Gens rächen wollten, sich aber nicht direkt an die Familie wagten, im schlimmsten Falle Legionäre mit höherem Auftrag.
    Der alte Mann hielt von den Römern sowieso nicht viel, und noch weniger von der Entscheidung seiner Familie in Mogontiacum zu verweilen, doch sein Schwur hielt ihn hier.


    Es bedurfte eines ernsten Wortes...

  • Sillko öffnete leise die Tür zur Unterkunft. Es war spät geworden, und er hatte vergessen seine Sachen an seine Schlafstatt zu stellen. Nun kam er also mit seinem ganzen Gepäck hinein. Alle schienen schon zu schlafen, wie ihm ein Blick verriet. Erfreut stellte er fest, dass Sveija wirklich wieder da war, und beim Anblick von Marga und Albin musste er grinsen. Er hatte die Köchin und den Alten irgendwie vermisst. Also räumte er, im Schein einer Öllampe, seine Sachen schnell unter sein Bett und begann sich dann zu entkleiden und bettfertig zu machen. In Rom hatte er ein eigenes Zimmer gehabt, aber so war es ihm bedeutend lieber, denn hier spürte man seine Einsamkeit nicht ganz so stark.


    Zu guterletzt stellte er noch die Figur der Göttin Bastet, die er geschnitzt hatte, auf den Stuhl neben sein Bett.

  • Lando schlurfte, immernoch mit bleichem Gesicht und triefender Nase, durch das Haus, auf der Suche nach Silko. Die erste Adresse, bei der er es versuchte war direkt das Zimmer, in dem der Leibwächter der Familie und die anderen Bediensteten ihre Unterkunft hatte.


    Er klopfte an, trat ein und fand den dunklen Hünen im Gebet vor dieser Katzenminiatur, die er sich wohl angefertigt hatte. Lando zog es vor sich nicht bemerkbar zu machen, drehte sich zum Fenster und schaute hinaus auf die Mauer und das schneebedeckte Efeu darauf. Er fand es unangebracht, Menschen in ihrer Zweisamkeit mit den Göttern zu stören, als wartete er bis der Nubier sein Gebet beendet hatte.

  • Silko hatte sich bei Bastet bedankt, dass sie ihre Reisegruppe beschützt hatte. Den ganzen Weg über hatte er immer wieder Katzen gesehen, und sich daher auch sicher gefühlt. Allerdings war er ein wenig in Sorge, denn die kleine schwarze Katze, die er hier immer versorgt hatte, war ihm seit ihrer Rückkehr noch nicht unter die Augen gekommen. Wenn sie wirklich verschwunden wäre, wäre das ein schlechtes Omen für das Haus und die Familie.


    So war er also in Gebet vertieft, als er hörte wie sich die Tür öffnete. Allerdings ließ er sich davon nicht beirren. Schließlich waren die Götter für ihn die einzigen, die über seinem Herrn standen. Nach einigen Augenblicken war er fertig und erhob sich. Als er sich umdrehte, sah er Lando vor sich stehen. Er sah schlecht aus, allerdings stand es Silko natürlich nicht zu, sich dazu zu äußern.


    "Herr.", meinte er knapp und nickte ihm zu. "Entschuldige bitte, dass ich dich nicht sofort beachtet habe. Es ist nicht gut die Götter zu erzürnen. Wie kann ich dienen?"

  • "Natürlich ist es nicht gut, die Götter zu reizen.", winkte Lando ab, der mehr als ein geduldiger Mensch war, dann wies er dem Hünen sich zu setzen, "Du hast gedient, und das sogar auf sehr gute Art und Weise. Ich gehe nicht davon aus, dass du vorher wusstest was für ein Mensch meine Schwester sein kann... nun, du hast sie sicher durch die halbe Welt begleitet, ohne dass sie dabei gekreuzigt oder den Bestien vorgeworfen wurde, das ist eine Leistung."


    Er hustete ausgiebig, und hielt sich dabei die Hand vor'm Mund. Seitdem er wusste dass seine Schwester zurück war, ging es ihm schon einen ganzen Schlag besser.


    "Nun, ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem, was du geleistet hast. Wie du sicherlich weißt, sind im Moment die Saturnalien. Die Römer hier feiern das immer groß und ausgiebig, wir tun das nicht. Wir feiern unser Julfest in drei Nächten. Wie dem auch sei, es sind Saturnalien, und ich erlaube sie dir in der Stadt zu begehen."


    Er warf seinem Sklaven einen Beutel mit Münzen vor die Füße.


    "Dies sind hundert Sesterzen. Die kannst du auf den Kopf hauen wie du lustig bist... ich weiß nicht wie die Saturnalien gefeiert werden, aber es geht dabei irgendwie um herrenlose Sklaven, und so. Und vom Stand her bist du einer, also hast du auch ein Recht darauf diesen Tag zu feiern, so wie es die anderen in dieser Stadt tun..."


    Er verschränkte die Arme, und sah seinen Leibwächter milde lächelnd an: "Alles klar soweit?"

  • Eigentlich hatte er mit Ärger gerechnet, wegen dem Vorfall mit dem Praetorianerpräfekten-und er hätte das auch noch gut verstanden. Sie hatten nur beinahe unglaubliches Glück, und einen Beschützer namens Balbus, gehabt und waren daher davongekommen. Aber eigentlich war Landos Schwester wirklich in Ordnung: Silko mochte Eila sehr, sie war ein gutes und kluges Mädchen mit einem Temperament, dass von hohem Stand zeugte.


    Daher war er schon ein wenig überrascht, was Lando da zu ihm sagte. Natürlich kannte Silko die Saturnalien. Aber daran hätte er im Leben nicht gedacht. Früher war er in Lugdunum mit den anderen Sklaven um die Häuser gezogen. Aber was sollte er hier schon machen? Er kannte nicht einen anderen Sklaven in Mogontiacum. Trotzdem freute er sich natürlich über das überaus großzügige Angebot seines Herrn und es wäre unhöflich gewesen das zurückzuweisen...


    "Danke, Herr. Das ist sehr großzügig von dir. Ich kenne die Saturnalien von meinem früheren Herrn. Daher habe ich keine weiteren Fragen." Silko hob den schweren Beutel auf und blickte dann zu Lando.

  • Sim-Off:

    Sveija ist ja jetzt schon eine ganze Weile wieder da, daher gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass sie Loki schon von ihren Erlebnissen berichtet hat...


    Man hatte sie seit ihrer Rückkehr weitestgehend in Ruhe gelassen, damit sie wieder zu Kräften kommen konnte. Leichte Arbeit und Margas gute Küche taten ihr Übriges. Schon bald kam das Gefühl der Geborgenheit eines Zuhauses zurück und Sveija fühlte sich wieder wohl in ihrer Haut... solange die Sonne am Himmel stand.
    Wenn es dunkelte, kamen die Ängste zurück. Die Schatten wurden mit einem mal bedrohlich und überall standen Männer im Dunkel, die sie anstarrten. Gleich würden sie sie packen und wieder verschleppen. Das Mädchen war schreckhaft und blickte sich stets und ständig um...


    Es war stickig und furchtbar warm. Sveija konnte nichts sehen, wohl aber riechen: Schweiß, Fekalien, Erde, Rauch... Sie hörte ein Lachen, ein gehässiges Lachen. Es war laut und nah, und dennoch ein wenig gedämpft, ganz so, als wäre es hinter einer Tür... Das Mädchen tastete an den Seiten und spürte Holz, der Untergrund war jedoch weich. Es fühlte sich ganz so an, als läge sie in einem engen Erdloch, das teilweise wieder zugeschüttet worden war und über das man Holz gelegt hatte... Es war jetzt sehr warm, und sie konnte sich kaum bewegen. Der Geruch nach Feuer und Rauch legte sich wie ein dickes Tuch über ihr Gesicht. Sie drehte den Kopf hin und her, und dann sah sie es. Wie durch einen dichten Schleier, doch es war da... das Feuer!


    Mit einer gewaltigen Anstrengung und einem furchtbaren, gellenden Schrei brach die Ubierin aus den Fellen und Decken, die sie vor der Kälte des Winters schützen sollten, hervor. Gebadet in kalten, klebrigen Schweiß schrie sie immer weiter...


    Nein! NEIN! NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!

  • Silko war sofort aus dem Bett gesprungen, als er den Schrei hörte. Er merkte schnell, dass es sich um Sveija handelte, die da schrie. In letzter Zeit hatte sie häufiger im Schlaf geschrien, aber so starkk war es noch nicht gewesen. Also entzündete der Nubier schnell eine Öllampe und ging zu ihr um sie beruhigen. Am Bett angekommen ging er in die Hocke und redete ihr beruhigend mit seiner tiefen und momentan erstaunlich sanften Stimme zu. "Psssst Sveija, ruhig, du hast nur geträumt. Keine Angst, du bist hier in Sicherheit. Ich bin ja da, keine Angst." Sanft legte er ihr seine Hand auf den Rücken und strich ihr beruhigend über den Rücken, wie man es bei einem Kind normal machte. "Ich bin ja da und pass auf dich auf. Keine Angst, Silko ist ja da."

  • Lanthilda:
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    Auch Lanthilda wurde von dem Lärm, den Sveija machte, aufgeweckt. Irritiert blickte sie sich in der dunklen Nacht um, die nur von einer schwachen Talglampe erleuchtet wurde.


    "Wasn los?", murmelte sie enorm verschlafen, und rieb sich die Augen. Als sie zu Sveija blickte, sah sie in der Halbdunkelheit einen großen schwarzen Fleck, Silko, der sich um das junge Mädchen zu kümmern schien. Leises Schnarchen im Hintergrund ließ darauf schließen, dass Albin und Marga noch schließen, und sie selbst fühlte sich mehr als gerädert vom anstrengenden Tag zuvor.


    "Alles in Ordnung?"

  • Schluchzend vergrub Sveija ihr Gesicht an Silkos Oberarm, der auch nicht wesentlich kleiner zu sein schien als der Kopf des Mädchens.


    Eine kleine Weile weinte sie, dann schniefte sie nur noch und hörte schließlich auf.


    Danke, dass ihr alle da seid und auf mich achtet. Ich habe immer wieder Angst, dass diese bösen Männer aus der Dunkelheit kommen und mich wieder mitnehmen.

  • Silko legte ihr seine Pranke sanft auf die Schulter.
    "Du brauchst keine Angst zu haben, ich bin da. Ich verspreche dir, dass dich niemand mehr entführen wird. Ich werde auf dich aufpassen und niemand wird dir mehr Schmerzen zufügen, dafür sorge ich."


    Der Nubier hatte immernoch ein schlechtes gewissen, schließlich wurde die arme Magd an dem Tag entführt, als er mit Eila nach Rom geritten war. Vielleicht hätte er sie deutlich schneller finden können, oder gar die Entführung direkt verhindern. Schließlich war Silko ja für die Sicherheit der weiblichen Familienmitglieder zuständig. Wenn er eines tages herausfinden würde, wer das gewesen war, würde es für den schmerzlich werden, das hatte er sich geschworen...

  • Geduldig beobachtete Sontje Silkos abendliche Gepflogenheiten und passte dann den richtigen und einzigen Moment ab, in dem das Zimmer die Bediensteten vollkommen leer war. Auf bloßen Füßen huhschte sie hinein, suchte nach Silkos Bett und legte es unter sein Kopfkissen. Das Kopfkissen war ganz schön hart.. rasch schüttelte sie es auf und postierte es noch einmal über das Geschenk. Noch ein Rundum-Blick, um sich die Anordnung der Betten einzuprägen. Sontje machte sich wieder auf den Weg zurück zum Flur, liess die Tür hinter sich angelehnt zurück. Sollte sie sofort gehen oder sich ganz in der Nähe verstecken? Nein.. sie würde lieber gehen.. schliesslich war das ganze eine Überraschung! Sie nahm die Schuhe in die Hand und huschte um die Ecke, die sie wieder zurück zu den Räumlichkeiten der Duccier bringen würde. Ein paar Blumenblätter fielen aus Sontjes besonders schön geschmückten blonden Haaren und sanken wirbelnd auf den Boden nieder.

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