"Ja, das ist bewundernswert. Du wirst vielleicht staunen, aber nicht jeder Soldat ist unbedingt Patriot. Es gibt Leute, die gehen nur zur Legion, um Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Da trifft es sich doch gut, dass man sogar dafür besoldet wird. Daher schätze ich diese Männer umso mehr, die für Rom kämpfen.". Tatsächlich gab es beide Sorten dieser Männer, sogar in den eigenen Reihen. Reatinus musste an seinen verstorbenen Neffen Severus denken, der einer von diesen Männern war. Sein Verlust schmerzte noch lange nach den Geschehenissen von damals. Als diese Erinnerung wieder hochfuhr, blieb Reatinus einen Moment lang still. Doch er lenkte sich schnell ab, indem er weiter mit dem Aurelier neben ihm plauderte.
Tatsächlich brachte er Reatinus erneut zum lachen. "Keine Sorge, Tribun! Wenn du erfahrene Männer brauchst, komm ruhig zu meiner Centuria!". Dann sprach der Tribun das Risiko an. Ja, für einen Soldaten war die Gefahr allgegenwärtig. Es gehörte einfach dazu. Reines Berufsrisiko, fand sich Reatinus damit ab. "Risiko und Gefahr gehören zum Militäralltag dazu. Vorallem in ernsthaften Situationen. Doch obwohl es reinstes Berufsrisiko ist, verletzt oder gar getötet zu werden, ist jeder Verlust schade. Ich bin immer darum bemüht, meine Männer lebendig durch schwierige Fälle zu bringen.". Das war eben einfach die Aufgabe eines Centurios.