Das Manöver der Reiterei

  • Nach einem etwas längeren Ritt erreichte Modestus mit den beiden Turmae eine große Wiese auf der das Manöver stattfinden sollte. Die langezogene Wiese wurde im Westen von einem kleinen Flüsschen samt Holzbrücke abgegrenzt, der einige hundert Meter südlich in einem Wald verschwand, der die Wiese im Süden und im Osten einschloss. Im Norden verschwand das Flüsschen hinter einem großen Hügel. Langsam lies Modestus Perseverans über die Brücke trotten und wandte sich dann an den Tribun.


    >Wie geht es nun weiter, Tribun? Beginnen wir gleich mit dem Übungsgefecht oder machen wir uns vorher erst ein wenig Warm?<

  • Hinter den beiden Tribunen erreichten die gut sechzig Reiter der beiden Turmae die große Wiese. Zeitgleich mit dem Tribunus Laticlavius verlangsamten die Reiter und ihre Offiziere das Tempo und warteten gespannt was nun folgen würde. Die meisten hofften ja darauf, sofort kämpfen zu können...

  • >Übrigens Duplicarius, gibt es irgendwelche Besonderheiten über die ich unterrichtet sein sollte? Besondere Stärken oder Schwächen deiner oder der anderen Turma?<


    raunte Modest dem Duplicarius zu, während er auf dem Tribun wartete. Falls es wirklich gleich losgehen sollte wollte er solche Dinge wissen. Schließlich wollte er das Manöver gewinnen.

  • "Nun Tribun"
    raunte Andronicus möglichst unauffällig zurück.
    "Die andere Turma ist schwächer besetzt, sie ist im Krieg schwerer von Verlusten heimgesucht worden als wir und ist uns daher ein wenig zahlenmäßig unterlegen, allerdings nicht um soviel, dass sie nicht gewinnen könnten. Außerdem sind unsere Reiter im Durchschnitt efahrener. Aber ich würde die Secunda nicht unterschätzen. Deren Decurio ist ein sehr fähiger Mann und seine Männer folgen ihm beinahe überall hin."

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Nach einem etwas längeren Ritt erreichte Modestus mit den beiden Turmae eine große Wiese auf der das Manöver stattfinden sollte. Die langezogene Wiese wurde im Westen von einem kleinen Flüsschen samt Holzbrücke abgegrenzt, der einige hundert Meter südlich in einem Wald verschwand, der die Wiese im Süden und im Osten einschloss. Im Norden verschwand das Flüsschen hinter einem großen Hügel. Langsam lies Modestus Perseverans über die Brücke trotten und wandte sich dann an den Tribun.


    >Wie geht es nun weiter, Tribun? Beginnen wir gleich mit dem Übungsgefecht oder machen wir uns vorher erst ein wenig Warm?<


    "Warmmachen?.. Nun Tribunus, das übliche, einreiten, die Tiere auf Temperatur bringen. Wir beginnen damit im leichten Trab und Marsch Formation hin und her zu traben. Auf mein Kommando... LOS!"


    sagte er, während er die Befehle an seine Truppe weitergab..

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Auf den Befehl ihres Tribuns spurten die Equites der Prima. Sofort setzte sich die Turma Secunda in Bewegung. Die Turma Prima hingegen wartete noch darauf, dass sich ihr Interimsvorgsetzter, der Tribunus Laticlavius Annaeus Modestus ebenfalls in Bewegung setzte, man wollte seine Autorität ja nicht einfach so untergraben.

  • >Los.<


    sagte Modestus gelassen und trieb Perseverans an. Er ging davon aus, dass die Equites und der Duplicarius ihm folgten. In der Mitte Wiese ritt er nach rechts und hielt dann an.


    >Duplicarius, lass die Männer in einer Linie antreten!<


    rief er etwas lauter, da er nicht wusste wie weit der Unteroffizier von ihm entfernt war. Er wollte sie ein wenig die Formation ändern und in Formation herumtraben lassen, wie es der Tribun empfohlen hatte.

  • Während die Männer warteten lies Modestus sein Pferd langsam zu dem Duplicarius herübertraben. Dann sagte er ihm etwas nicht im Flüsterton, aber auch nicht laut genug, damit ihn die Equites hörten.


    >Duplicarius ich kenne mich in den militärischen Fachausdrücken noch nicht so gut aus. Deshalb gib du meinen Befehl weiter wie du es für angemessen hälst. Die Männer sollen jetzt eine Drehung nach Rechts machen. Dabei sollen sie in einer Linie bleiben. Wenn sie fertig sind soll die neue Linie die alte genau in der Mitte kreuzen. Verstehst du was ich meine? Das ganze aber etwas schneller. Ich möchte sehen wie schnell, sie die Formation ändern können.<

  • Andronicus nickte verstehend und gab die Befehle wenige Augenblicke später an seine Männer wieter:


    "Equites! Ad dextram!"


    Mehr war nicht dahinter, das mit der Geschwindigkeit brauchte er nicht zu erwähnen, denn Soldaten hatten ihr ebefehle grundsätzlich so schnell wie möglich auszuführen. Was sie auch taten. Sofort gaben sie ihren Pferden die nötigen Anweisungen und kurz darauf schwenkte die gesamte Linie in der Formation nach rechts.

  • >Sehr gut. Und nun eine Kehrtwende. Und sie sollen in einem schnellen Tempo bis zum Wald reiten, Duplicarius. Als würden sie einen Feind angreifen. Danach sollen sie ein paar kleine Übungskämpfe machen. So wie es aussieht braucht der Tribun noch etwas. Du wirst mit mir trainieren, Duplicarius.<


    sagte Modestus zu dem Duplicarius und höflichen Ton, da er wieder nur mit dem Duplicarius und nicht mit den Männern selbst sprach. Die Männer machten sich gut und der Duplicarius auch. Modestus beschloss demnächst einige Informationen über den Mann einzuhollen. Vieleicht war er es wert, um für eine Beförderung zum Decurion vorgeschlagen zu werden.

  • "In Ordnung Tribun"


    meinte Androncius nur und nickte zugleich.


    "Equites! Retro! Und jetzt so schnell wie möglich zum Wald! Bildet dort Zweiergruppen und kämpft übungshalber gegeneinander!"


    wies der Duplciarius seine Männer an. Diese kamen dem Befehl ihres Unteroffizier auch sofort nach, bemüht ihren Duplicarius nicht vor dem Tribun zu blamieren und galoppierten auf den Wald zu. Der Tiberier gab seinem Pfed einen leichten Tritt in die Flanken und ritt seinen Männern hinterher. Ebenfalls beim Wald angekommen wartete Andronicus noch auf dei Ankunft des Tribuns, dami sie beginnen konnten...

  • Modestus sah den Equites erst noch einige Zeit nach, bevor er auf Perseverans hinter ihnen herritt. Zufrieden sah er, wie die Männer anfingen mit den Spathae aus Holz mit einander zu kämpfen. Er verlangsamte das Tempo von Perseverans und band seine runde Parma von dem Sattel los und zog sein Gladius.


    >Lass uns beginnen, Duplicarius.<


    sagte Modestus zu dem Unteroffizier und wartete an Ort und stelle. Sollte der Tiberier den ersten Schritt machen. Er rechnete nicht nur wegen der Waffenwahl, mit einem unausgeglichenen Kampf und sein Ziel war es gegen den Mann zu bestehen. Wenn er ihn besiegen sollte um so besser, doch Modestus war Realist.

  • Andronicus nickte dem Tribun ernst zu, zog seine hölzerne Spatha hervor und gab Inivctus, seinem Pferd erneut einen Tritt in die Flagen. Augenblicklich galoppierte der Hengst auf das Tier des Tribuns zu. Geschickt steuerte der Tiberier sein Pferd rechts an dem des Annaeers vorbei und holte, als er das Reittier des Tribuns passierte zu einem heftigen Schlag auf die Parma des senatorischen Tribuns aus, als Warnschuss sozusagen.


    Anschließend ritt der Duplicarius gerade aus weiter, machte hinter Modestus kehrt und näherte sich ihm jetzt von hinten...

  • Modestus hatte noch versucht, den Tiberier mit einem Stoß vom Pferd zu werfen, doch der Mann war zu schnell gewesen. Er drehte sich aber um, um dem Duplicarius weiter sehen zu können. So sah er den Angriff gerade kommen und schaffte es noch seine Parma hochzureisen. Er hatte Mühe seine Parma nach dem Hieb unter Kontrolle zu halten und startete dann einem Gegenangriff, als er eine günstigen Moment sah. Da sein Gladius kürzer war, musste er sich leicht nach vorn lehnen, um mit seinem schnellen Stich den Oberschenkel des Duplicarius überhaupt zu treffen. Den Schild hob er dabei etwas höher um sich vor einem Konter zu schützen.

  • Angriffslustig ritt Andronicus nun erneut auf den Tribunus Laticlavius zu. Dieses Mal wollte er die Spatha anders als gewohnt als Stichwaffe verwenden und den Annaeer so von seinem hohen Ross stoßen. Doch kurz bevor zu dem Stich ausholen konnte gab sein Pferd auf einmal nach. Irritiert zog der Tiberier sein Schwert zurück und warf schnell einen Blick auf den rechten Vorderfuß seines Pferdes. Es war wohl in einen Loch getreten und war deshalb gestolpert, nicht unbedingt etas gefährliches... Erst schien es so als ob der Gaul sich doch noch einmal fangen könnte, doch dann knickte Invictus plötzlich um. Für das Pfer ging es noch halbwegs glimpflich aus. Es fiel regelrecht sanft hin. Warscheinlich hatte es sich "nur" den Fuß verstaucht, oder schlimmstenfalls gebrochen. Andronicus hingegen wurde von dem Rücken des Pferdes unsanft seitlich auf den Boden geschleudert. Kurz bevor er aus dem Sattel flog spürte er noch den Stoß des Modestus, wenig später landete er auf der harten Erde. Kurz durchfuhr den Duplicarius ein entsetzlicher Schmerz, doch dann wurde es bereits schwarz um ihn...

  • Da er nur auf den Kampf bedacht war, erstaunte es ihn plötzlich als das plötzlich stürzte und der Reiter mit ihm fiel. War er das gewesen? Dann erst sah er das Bein des Pferdes und erkannte das Loch. Er sah einen Moment auf den verletzten Duplicarius, bis er sich wieder fing.


    >Capsarius!<


    rief Modestus und einer der Reiter brach kam sofort angeritten. Die anderen Reiter auch, doch bis auf vier Männer schickte er sie weg zum weiter zu trainieren. Sie würden nur stören. Der Capsarius sah es sofort und stieg ab, um sich um den verletzten Unteroffizier zu kümmern. Er sah sich den Duplicarius und seine Glieder genau an und tätschelte, dann vorsichtig sein Gesicht, um ihn zu wecken. Währendessen gab er einem der vier Equites Anweisungen und machte ihn zu seinem Gehilfen.
    Ein anderer Reiter stieg derweil ab und kümmerte sich, um das Pferd.
    Modestus blickte auf den Duplicarius herab und wunderte sich wie schwer er wohl verletzt war.

  • Langsam, sehr langsam lichtete sich die Dunkelheit um den Tiberier wieder... Schemenhaft bemerkte er wie sich ein Mann in Legionsuniform sich über ihn beugte. Da er sich über ihn beugte und seine Beine abtastete war er wohl ein Capsarius. Als der Capsarius Andronicus rechtes Schienbein berührte stöhnte der Duplicarius schmerzerfüllt auf. Gebrochen war das Bein zwar warscheinlich nicht, aber trotzdem schmerzte es höllisch. Warscheinlich war es verstaucht, dazu kamen noch unzählige große Blutergüsse, die sich langsam auf seinen Beinen und anderen Körperstellen zeigten. Womöglich hatten auch irgendwelche Sehnen etwas, aber das ließ sich noch nicht feststellen.

  • Nachdem der Capsarius den Duplicarius eingehend untersucht hatte, stellte er fest, dass der Mann erstmal ins Valetudinarium geschaft werden musste, damit sich die Arztsoldaten dort um ihn kümmern konnten. Er war nicht lebensgefährlich Verletzt und auch transportfähig. Eine Trage wurde gebaut, die am Sattel eines Miles befestigt wurde. Vorsichtig legten die Männer unter der Aufsicht von Modestus den Tiberier auf die Trage und zusammen mit Modestus und vier anderen Equites ritten sie zurück zum Lager. Die restlichen Soldaten sollten nun wieder von ihrem Decurio kommandiert mit dem Manöver weitermachen. Modestus verständigte natürlich auch den ritterlichen Tribun von dem Vorfall und dass er selbst ebenfalls zum Lager zurückkehren würde.

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