[Borbetomagus] Im Wald

  • Merowech wandte sich auf die rechte Seite, so wie es Cupidus befohlen hatte. Plötzlich hörte er dicht neben ihm ein Stöhnen. Da lag ein verwundeter Kamerad. Merowech ging in die Hocke, damit er nicht so schnell gesehen werden konnte, und fragte leise: "Bist du schwer verletzt oder kannst du laufen?"
    Der Soldat antwortet: "Ich glaube, mich hats am Bein erwischt. Ich komme nur langsam voran."
    Merowech riskierte noch einmal einen Blick. Im Moment sah er keinen Germanen. "Gut", meinte er dann, "stütz dich auf mich. Es kann nicht mehr weit sein."
    Da ertönte Geschrei in seinem Rücken. Reflexartig wandte sich Merowech in die Richtung, aus welcher der Lärm kam. Da regestrierte er abe, dass es lateinisches Geschrei war. Endlich! Verstärkung! Er half dem Eques auf die Beine, stützte ihn und sagte: "Komm, wir müssen so schnelle wie möglich zu den Pferden. Es ist nicht mehr weit."
    Der Soldat bis die Zähne zusammen. Er hatte sichtlich Schmerzen. Doch so gut und so schnell er konnte, hüpfte er auf einem Bein und von Merowech gestützt vorwärts. Sie erreichten die Equites der Verstärkung und Merowech brüllte ihnen entgegen: "Ich bins! Merowech! Haltet uns den Arsch frei!" Er wollte nicht durch eine dumme Verwechslung den eigenen Leuten ins Schwert laufen. Endlich hatten sie die Pferde erreicht. Als er Brigio sah, japst Merowech zynisch: "Ein schöner Abend, nicht wahr?"

  • Auf der linken Flanke war Cupidus bei einem Kameraden, dem ein Pfeil in der Schulter stak. Zwei Equites stützten ihn, während Cupidus den Schaft mit beiden Händen packte.
    Mit einem Nicken vom Verwundeten zog Cupidus mit aller Kraft.
    Ein Schrei, dann Stöhnen, dann hatte Cupidus den Pfeil in der Hand.
    "Nehmt ihn mit, laufen kann er ja noch. Wir sind gleich da"


    Mit einem lauten "Tock" schlug ein Pfeil neben den Männern in den Stamm einer Tanne.
    "Los, zurück", rief er und deckte den Kameraden den Rücken.


    "Roma victrix", kam es aus ihrem Rücken. Als Cupidus sich umwandte, sah er abgesessene Equites in Schlachtordnung auf sich zukommen.
    Hoffentlich erkannten sie ihre Kameraden, die Equites der Ersten hatten schwarze Gesichter und keine Rüstungen mehr an.
    Cupidus lief auf die Männer zu.
    Den einzigen, den er erkannte, war Eburnus.
    "Den Göttern sei dank, dass ihr hier seid. Wo ist euer Duplicarius?", keuchte er, als er sie erreichte. Die anderen Equites hatten den Sammelplatz mittlerweile erreicht und scheinbar waren alle noch am Leben... Mehr oder weniger.
    "Haltet die Stellung, bis wir abmarschbereit sind. Dann ziehen wir uns zur Hauptstreitmacht zurück."


    Mit diesen Worten rannte er zu den Pferden.
    "Männer, rüstet euch und dann auf die Pferde. Helft den Verwundeten. Alle die noch kämpfen können gleich zu mir, wir decken dann das Aufsitzen von Eburnus und der Vierten.", brüllte er über die Köpfe der Männer.
    Dann ging er zu Stratos, zog das Kettenhemd vom Sattel und warf es sich über, dann noch der Schwertgurt, dann konnte er sich in den Sattel schwingen. Er setzte seinen Helm auf und band den Kinnriemen fest. Mit Hasta und Parma in der Hand beobachtete er vom Pferd aus, wie sich die Männer rüsteten und den Verwundeten auf die Pferde halfen.

  • Zitat

    Original von Justinianus Cupidus
    Hoffentlich erkannten sie ihre Kameraden, die Equites der Ersten hatten schwarze Gesichter und keine Rüstungen mehr an.
    Cupidus lief auf die Männer zu.
    Den einzigen, den er erkannte, war Eburnus.
    "Den Göttern sei dank, dass ihr hier seid. Wo ist euer Duplicarius?", keuchte er, als er sie erreichte. Die anderen Equites hatten den Sammelplatz mittlerweile erreicht und scheinbar waren alle noch am Leben... Mehr oder weniger.
    "Haltet die Stellung, bis wir abmarschbereit sind. Dann ziehen wir uns zur Hauptstreitmacht zurück."


    Quintus nickte Cupidus zu, als er ihn sah und dirigierte seine Reihe so, dass sie den Duplicarius und mehrere nehr oder weniger verwundete Reiter abdeckte. Mit einem lauten Geräusch schlug ein Pfeil in die Parma seines Nebenmannes ein.


    Unser Duplicarius ist schwer verletzt ins Lager zurück und wir hatten Verluste. Momentan führe ich die Vierte.


    Soweit er das erkennen konnte, war Cupidus der letzte Soldat gewesen, der sich noch zwischen der Vierten und dem Feind befunden hatte. Jetzt konnten sie die Reihe Schließen und sich dann ebenfalls bis an den Waldrand zurückziehen.


    Vierte in geschlossene Reihe! Langsamer Rückzug! Und achtet mir auch auf die Flanken!!


    Die Banditen stürmten jetzt auf sie ein.So fanden die ersten Wurfspeere ihre Ziele und verrichteten ihr blutiges Werk. Quintus nagelte einen Räuber an einen knorrigen Baum und brachte zwei weitere mit seinem letzten Speer zum Straucheln. Dann zog er die Spatha...

  • "Equites, corpora premite- Glieder schließen", brüllte Cupidus den aufgesessenen Equites zu. Die fünf Verwundeten waren mit drei Bewachern bereits auf dem Rückweg zu Wigands Dorf, um sich dort versorgen zu lassen.
    Die Reiter traten in einer Linie an, viele hatten ihre Wurfspeere aus den Köchern gezogen. Zwischen den einzelnen Reitern war genug Platz, damit sich die Kameraden der Vierten durch die Lücken zurückziehen konnten.


    "Turma IV hört auf mein Kommando," rief er den sich zurückziehenden Männern entgegen, "sofort aufsitzen, wir decken euch. Dann ziehen wir uns geschlossen zurück. Beeilung, bevor sich die Banditen wieder sammeln."


    Cupidus zog seine Spatha und nahm den Platz zur Linken der Reihe ein. Gespannt wartete er auf die Männer, alles musste sehr schnell gehen.

  • Brigio hatte mit ein paar weiteren Eques die verbliebenen Waffen und Schilde an die zurückeilenden Männer der Turma I verteilt.
    Einige Kameraden schienen es nicht geschafft zu haben, oder hatten sich auf einem anderen Weg in Sicherheit gebracht.
    Als niemand mehr kam, saß er auf sein Pferd und wartete mit den anderen, bis sich die Männer der Turma IV durch ihre Reihen zurückgezogen hatten.
    Welch ein Glück, daß sie zur rechten Zeit gekommen waren.
    In geschlossener Formation zogen sich die Reiter zurück.
    Brigio war erfreut, daß Merowech unverwundet zurück gelangt war.
    Nun mußten sie schnellstens die Haupttruppe erreichen, um sicher zu sein.

  • Als sie sich schließlich, nicht ohne den einen oder anderen Zusammenstoß mit den wild gewordenen Banditen, hinter die Reihe der Prima zurückgezogen hatten, saßen auch die verbliebenen Männer der Vierten wieder auf.


    Neirix und Gunnar hatten es nicht geschafft. Quintus hatte mit ansehen müssen, wie ein Pfeil den Hals des Galliers aus der Belgica durchschlagen hatte, während kurz zuvor der Kamerad aus dem rätischen Raum von einer Axt getroffen worden war, die Parma und Brust des Eques förmlich zerfetzt hatte.


    Als alle Eques im Sattel saßen, nahmen sie sogleich die Position am Ende der Gruppe ein und folgten im Galopp der Turma I in Richtung des Dorfes...

  • Von den Männern, deren Rückzug Merowech dirigiert hatte, waren nur zwei verletzt: Dunovirix und der Eques, von dem sich herausstellte, dass er Marbod genannt wurde. Sie waren bereits mit den anderen Verwundeten ins Dorf zurückgekehrt, während der Rest der Prima den Rückzug der Quarta deckte. Merowech nagelte noch einen der Banditen mit einem Wurfspieß an einen Baum, bevor der Rückzug endgültig von statten gehen konnte. Die Reiter der Ala zogen sich nun in Wigands Dorf zurück...

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