• Mit dem flauen Gefühl im Bauch, das mein Begleiter keine Ahnung hatte was nun zu tun war, schätze ich das weiterführen der Konversation, als eine Art 'pfeifen im Wald' ein.


    "Hier in Alexandria hatte ich bisher kaum etwas zu tun, ausser Cousinen pflegen und Sklaven auf Trab bringen. Zu Hause, in Tarraco, hab ich viel gelesen, bin ausgeritten, hab Freundinnen getroffen, war oft im Theater und hab versucht den Haushalt zu führen, als meine Mutter starb. Du warst nur Soldat oder gab es eine Zeit davor."

  • Also die Straße lang, dann da abbiegen und die Ecke... Und da waren sie. Die Straße kannte Minor. "Ah, jetzt weiß ich wieder wo wir sind." Meinte er mit stolzer Miene. Obs dafür eine Belohnung gab? =) Wohl eher nicht.


    Interessiert höre er Varilia zu. "Es tut mir Leid, dass deine Mutter gestorben ist. Auch ich bin mit dem Tod vertraut. Ich habe Männer sterben gesehen und ich habe Männer getötet, 52 An der Zahl." sagte er mit ernster Miene. "Bis heute habe ich kein eines Gesicht vergessen..."


    Wieder kehrten die Bilder jener Schlacht zurück, die seine größte bisher gewesen war...


    "Bitte wie war die Frage?" zuckte er hoch.

  • Scheinbar war er doch ganz pfiffig. Jedenfalls war er sensibel. Das hatte ich von einen Centurio am allerwenigsten erwartet.


    "Meine Mutter ist in meinen Armen gestorben. Ganz friedlich, im Gegensatz zu dem was Du wohl erlebt hast. Aber lassen wir das. Ich hatte Dich gefragt, ob es vor deinem Soldatenleben noch ein anderes Leben gab."


    Ernster als zuvor, ging ich immer noch eingehackt mit ihm diese Straße hinunter.

  • Augustinus Minor blickte sie an.


    "Woran ist sie gestorben?" fragte er, weiterhin mit ernster Miene.


    Er nickte langsam.


    "Vor meinem Dasein als Soldat war ich ein hübscher, intelligenter Knabe, der viel lernen musste und nur wenig Freizeit hatte. Trifft ja alles bis heute noch zu - außer das 'Knabe'" grinste er breit.

  • Nun musst ich doch lachen. Männer! Sind sie nicht ihr lebenlang Knaben?


    "Wer muss in dem Alter nicht lernen? Ich musste auch viel lernen und bin dankbar das ich so viel lernen durfte."

  • Sim-Off:

    Tut mir Leid. Bin wieder da :)


    "Na dann auf." Eigentlich hatte er gar keinen durst, aber er brauchte etwas um die Frau nicht gleich wieder los zu sein.


    Auf der Suche nach einer Taverne oder etwas vergleichbarem liefen sie nun durch die Straßen.

  • Es machte Spaß so einfach durch die Straßen zu laufen und sich um zusehen. Ein Gewimmel und Gewusel. Wie beschaulich war doch dagegen Tarraco gewesen. Jedenfall verließ ich mich auf meinen stattlichen Begleiter und fühlte mich sicher.


    "Wir müssen nicht in eine Taverne. Mir würde auch ein guter Schluck frischen Wassers genügen."


    Wobei sich die Frage stelle, wo das zufinden wäre.


    "Hast Du schon Pläne, was Du nach deiner Zeit bei der Legion machen willst?".


    Ich wollte mehr über meinen Octavier wissen

  • "Wie du willst."


    Meinte er und dachte über die Frage nach.


    "Nach meiner Zeit in der Legion? Die Götter mögen mir noch viel Zeit dort schenken. Ich liebe die Legion. Was danach ist? Nach meinen 25 Dienstjahren werde ich wohl darum bitten weiter dienen zu dürfen. Aber irgendwann werde ich wohl soweit sein, dass ich nicht mehr dienen kann. Dann werde ich es meinen Vorfahren gleich tun: Mich mit meiner Familie auf einem hübschen Landgut in Italien niederlassen."


    Er überlegte sich, wer alles zu dieser Familie gehören würde? Zwei oder drei Kinder mit möglichst einem männlichen Erstgeborenen und natürlich einer Frau. Wer das sein würde, wusste er aber noch nicht.

  • Wir gingen langsam weiter. Seine Worte hatte ich irgendwie erwartet. Schliesslich weis ein Mann worauf er sich einläßt, wenn er zu Legion geht.


    "Du willst dann Bauer werden?"zog ich ihn etwas auf.

  • Er lachte.


    "... Großgrundbesitzer wäre wohl treffender... aber ich würde wohl auch selbst Wein anbauen."


    Er dachte nach.


    "Bevor ich aber so mit meinem Leben abschließe, will ich einen Sohn haben, der auf meinem geleisteten aufbaut und dann vielleicht Senator wird?"


    dachte er nach. Womöglich würde er das irgendeinmal sein... nein wohl eher nicht...

  • Hochfliegende Pläne hatte mein Begleiter. Warum nicht?


    "Du hast noch viel vor. Meine Pläne sind nicht so weitreichend. Heiraten, Kinder bekommen und mein Leben so gestalten, das es nicht ganz langweilig wird."


    Einen Mann zu suchen, lag nicht in meinem Verständnis. Mein konservatives Weltbild ließ dies nicht zu. Meine Familie würde sich kümmern oder es würde jemand anklopfen. Mal sehen, was sich da tun würde.

  • Er schmunzelte.


    "Meine Familie vertritt ein ähnliches Weltbild... daher entscheide ich nicht unbedingt mit, ob ich heirate, sondern mein Vater entscheidet das maßgeblich."


    Eins hatte er jedoch vergessen zu fragen.


    "Nur aus Interesse, Varilia, hat deine Familie..." er blickte ihr tief in die Augen. "... schon jemanden für dich ausgesucht... also... äh... den du heiraten wirst."


    Er hätte sich auch gleich ein Schild um den Hals hängen können auf dem in etwa stand: "Hey, du gefällst mir, willst du mich heiraten?"
    Innerlich gab er sich für diesen Gedanken eine Kopfnuss. Er hatte die Frau doch erst kennen gelernt und dachte schon an heiraten...

  • Diese Frage traf mich unvorbereitet. Erschrocken blieb ich stehen. Erst jetzt wurde mir klar, das er vielleicht ......


    Ich drehte mich zu Quintus hin und schaute ihm ins Gesicht.


    "Ich will ehrlich sein, noch hat niemand etwas davon gesagt. Mein Cousin hat sich da nur mal vage geäußert, aber mehr so mit sich selbst redent. Nur meine Cousine, die Dame die Du in unser Haus gebracht hast, scheint da enerigscher zu sein. Konkret wurde aber noch nichts gesagt."


    Das war grundehrlich. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht, obwohl frau das mit Anfang 20 durchaus machen sollte. Quintus hatte mich daran erinnert, das es Zeit wurde zum heiraten.

  • Er schmunzelte leicht.


    "Das wundert mich jetzt aber: Eine junge gut aussehende Frau in deinem Alter aus vornehmer Abstammung..."


    Stimmte mit ihr irgendwas nicht? War sie vielleicht etwas gaga? Nein eher doch nicht. Das hätte er wohl gemerkt.


    Die beiden erreichten einen Brunnen, der etwas abseits von der Straße lag. Um ihn herum standen drei hohe Palmen, in deren schatten sich der Octavier nieder ließ, nachdem er am Brunnen einen Schluck Wasser.


    Er blickte die Iunia an. "Soll ich dir Wasser aus dem Brunnen holen oder schaffst du das selbst?" fragte er lachend, nahm seinen Umhang ab, legte ihn auf den Boden, sodass beide drauf Platz hatten und lächelte sie an.

  • Ganz der edle Ritter. Galant wie ein Holzklotz, ein Soldaten eben. Dachte ich so vor mich hin. Also machte ich mich wortlos auf zum Brunnen und trank etwas von dem kühlen erfrischenden Nass.


    Als ich wieder im Schatten auf seinem Umhang saß, antwortete ich.


    "Wie gesagt, mit mir hat man nicht darüber gesprochen. Vielleicht gibt es Pläne und Absprachen. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls sind mir keine bekannt. Ich werde sehen was sich da tut. Im Sinne der Familie werde ich dann heiraten, wen die Familie ausgesucht hat."

  • Geschickter Wechsel.


    "Ich versuche unser Haus etwas anders einzurichten. Es ist zwar schön und luxuriös, aber mit etwas zu Überladen ... zu aegyptisch, wenn Du weist was ich meine. Eine Spur zu dekadent. Manchmal wäre da weinger, mehr gewesen. Somit bin ich also auf der Suche nach neuen Einrichtungsgegenständen. Mit dieser Tätigkeit ist mein Tag gut angefüllt."

  • Der Octavier lachte. Typisch Frau :D


    "Natürlich verstehe ich was du meinst."


    Er dachte an die Einrichtung in seiner Stube. Als er Primus Pilus geworden war hatte er alles ausräumen lassen und durch Mobiliar aus Rom direkt ersetzen lassen.


    "Ich habe ähnliches durchgemacht. Auch wenn ich für das ganze nicht unbedingt lange gebraucht habe." meinte er grinsend und überlegte, mit welcher Taktik sie dem Tribunen wohl das Geld aus der Tasche zog.

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