[Grundausbildung] Tribunus Kaeso Annaeus Modestus

  • Tiberius Vitamalacus hatte das Geschehen aufmerksam verfolgt, auch als der Tribun die zwei jungen Probati zu sich rief. Die beiden mussten anscheinend irgendwelche Bemerkungen gemacht haben haben, die Worte selbst waren nicht zum Legatus vorgedrungen und er bezweifelte, das Centurio und Tribun wirklich etwas davon verstanden haben konnten. Innerlich schüttelte er den Kopf, denn es wäre an dem Centurio gewesen, die Männer zur Ordnung zu rufen, schliesslich war es die aufgabe des Tribuns, auf die Fragen des Centurios zu antworten und nicht die Ordnung auf dem Campus aufrecht zuerhalten.


    Nur die Tatsache, das es sich bei den Annaeer um einen Stansoffizier handelte, verhinderte das Flut Worte gleich einem Gewitter über dem Tribun nieder ging. So war es nur ein kalter Blick, der den Tribun traf und ein kaltes : "Du lässt den nötigen Ernst missen, Tribun !" erwiedernd, setzte sich der Legatus in Bewegung, steuerte mit schnellen, langen Schritten auf den Centurio zu, nur knapp ein Zeichen gebend, das sowohl der Tribun, wie auch Titus ihm folgen sollten.


    Als er den Artorier erreichte hatte, blickte er erst den Centurio an, dann wandte er sich abrupt an den Tribun.


    "Tribun ! Was habe ich dir bezüglich deiner Ausbildung gesagt ?"

  • Zitat

    Original von Caius Valerius Tacitus


    Sim-Off:

    Macht nichts, kann passieren ;)


    Der Artorier schaute die Beiden an. Sie dienten also unter Licinus,... er würde mir ihm mal reden müssen.


    " Gut,....lauft nun eure Runden, bevor es noch mehr ärger gibt. "
    befahl er knapp, als er bemerkte, wie der Legatus auf ihn zu kam.


    Tiberius salutierte sofort, als Vitamalacus vor ihm stand. Sicherlich hatte der Tribun sich bereits bei ihm beschwert, was er als eifnacher Centurio sicherlich noch zu spüren bekommen wird.

  • Das ließen sich Tacitus und Callistus nicht zweimal sagen. Sie salutierten, und machten sich auf ihre Runden zu laufen.
    Wenn jetzt auch noch der Legat ins spiel kam, wollten beide nur schnellstmöglich außerhalb des 'gefahrenbereichs' kommen.


    Als sie weit außer hörweite gekommen waren, machte Callistus seinem Ärger luft.


    Sag mal, geht's dir noch gut?! Ja, Ja, lass uns noch mal vorm' Frühstück n' bissl' frische Luft Schnapp'n! Schadet doch nichts!!!!. EIN VERDAMMTER TRIBUN TACITUS!!! Ein, bei den göttern VERDAMMTER TRIB....


    Das wusste ich doch nicht! und außerdem bist du doch auch mitgekommen! Da hättest du auch ein wenig mehr drauf aufpassen können welchem schlechtgelaunten Offizieren wir über den weg laufen könnten! Oh verflucht. Wenn das der Iulier zu hören bekommt... Dann sind wir ... ach verdammt...



    Als die runden abgeleistet waren, machten sich die beiden Probati auf zu ihrerem Quartier. Callistus rieb sich seinen dicken bauch.


    Zumindest Frühstück gibts heut noch. Wir sin' fertig, bis der Iulier davon wind bekommt. und mit vollem magen schuftets sich besser!


    Vorerst verschwand die angespannte stimmung und Tacitus grinste. Ob Callistus bis dahin wirklich mit dem essen fertig war bezweifelte er. besonders an einem freien tag...


  • >Dass ich auf dem Campus die Befehle, des Centurios befolgen soll, Legat. Nicht, dass ich mich von ihm vor aller Welt demütigen und meine Autorität untergraben lassen soll, Legat. Wenn ich mit ihm trainieren soll gerne. Ich muss sowieso trainierne, damit ich nicht wieder Fett ansetzte und träge werde. Dann aber auf einem entsprechenden Niveau, denn er will mir schon die Grundausbildung eines Probatus angedeihen lassen, und mit einem entsprechenden Respekt. Mag er mich auch persönlich nicht leiden, so schuldet er zumindest meinem Amt Respekt und hat mich entsprechend zu behandeln. So einen lachsen Ton, wie er ihn mir gegenüber angeschlagen hat, verbitte ich mir.<


    antworte Modestus in einem gemäßigten Ton, da er wusste, dass er einem Vorgesetzten gegenüber stand.

  • In den Augen des Legatus blitzte für den Bruchteil eines Augenblick etwas auf, das dessen Missfallen über die Worte des Tribuns ausdrückte. Aber nur kurz, dann war sein sein Blick genauso kühl wie immer. "Tribun, ich sagte, das jedes Worte des Centurios genauso zu werten sei, wie ein Wort von mir !"

    Tiberius Vitamalacus war wie immer in voller Rüstung unterwegs, anders als die anderen die auf Campuis gekommen waren, um zu trainieren. Er nahm seinen Helm ab, reichte ihn Titus und tat das gleiche mit seinem Umhang.


    "Und mein Befehl jetzt ist es, das du mich auf einige Runden um den Platz begleitest ! Du entschuldigst uns, Centurio !"


    "Tribun ! Marsch, marsch !"


    Tiberius Vitamalacus setzte sich in Bewegung, legte ein Tempo vor, das er nur bei besten Legionären erwartet hätte.

  • Modestus folgte dem Legaten ohne zu zögern. Da er nach seiner Krankheit und mit dem mit dieser einhergehenden Gewichtsverlust, viel gelaufen war und sogar den zweiten Platz bei einem Rennen in Roma eingenommen hatte, war es für ihn kein Problem, das Tempo zu halten. Vor einem Jahr wäre er nach einer Runde vieleicht keuchend umgefallen und hätte sich erbrochen. Zwar war der Legat recht schnell, schneller als es Modestus gewohnt war und auch das Gewicht der unbequemen Rüstung war neu, doch wenn der Tiberier nicht zu lange durchhielt, würde Modestus schon mitkommen. Er bemerkte wie unangenehm, die Rüstung auf seinen Bauch drückte, weshalb er versuchte sie im Laufen zurechtzurücken, was ihm mehr schlecht als recht gelangt. Es war ihm wichtig mit dem Legaten mitzuhalten, denn so konnte er dem Legatus zeigen, dass er sich eine gewisse Arroganz leisten konnte.

  • Tiberius Vitamalacus sagte keine Wort, während er die erste Runde um den Campus zurücklegte. Und eine Runde um den Campus war eine betrachtliche Distanz, schliesslich war die Grundfläche des Campus ähnlich der des Castellums. Tiberius Vitamalacus lief sein Tempo, scheinbar schien ihm seine Rüstung in keiner Weise zu behindern.


    Und er hielt nicht an, als sie Avitus das erste Mal passierten, er hielt auch auch nicht an, als sie ihn das zweite und dritte Mal passierten. Erst auf der vierten Runde um den Platz setzte er zu sprechen an.


    "Tribun, meine Anweisung war klar : Auf dem Campus haben die Worte des Centurios das gleiche Gewicht wie meine. Der Centurio führt das Kommando, nicht du ! Er stellt eine Frage und du antwortest ! Und zwar auf die Frage und auf nichts anderes !"


    Er blieb abrupt stehen.


    "40 Liegestütze !" befahl er knapp. Natürlich waren sie nicht allein auf dem Campus und natürlich zogen sie beide einige Blicke auf sich, schliesslich passierte es nicht allzu oft, das der Legatus persönlich einen Mann um den Campus scheuchte.

  • >Ab..<


    wollte Modestus protestieren. Wer war er denn? Ein Probatus? Selbst mit einem Centurio würde der Legat wohl kaum so umspringen. Doch er sparte sich den Atem, der ihm sowieso langsam ausging. Und so lies er sich herunter und begann mit den Liegestützen und gab keinen Ton mehr von sich. 40 Stück! Das würde er schon irgendwie schaffen.

  • Das kurze Zeichen des Protestes bestätigte dem Legatus jenes Bild, welches er sich vom Tribun gemacht hatte und welche Vorstellung dieser von seiner Position hatte, eine Vorstellung die sich so diametral von der Vorstellung des Tiberiers unterschied.
    Wohl kaum ein Rang in Legion konnte so unterschiedlich ausgefüllt werden wie der senatorische Tribun. Es gab auf der einen Seite Männer, welche diesen Dienst nur antaten, weil es ihr angestrebtes Ziel, die Berufung in Senat, so verlangte. Auf der anderen waren es Männer, welche ein eigenes Kommando anstrebten. Es konnte Männer sein, welche den Umgang mit Gladius und Spartha knapp in privaten Stunden gelernt hatten oder aber erfahrene Soldaten. Und in die jeweilige erste Kategorie sortierte er den Annaeer ein, ein Civilist in Rüstung, kein Mann den er zu seinem Stellvertreter machen würde, kein Mann, dem er viel mehr Respekt als einem einfachen Miles gegenüber aufbringen würde, schon gar nicht mehr als einem Centurio, waren diese doch das Rückrat der Legion.


    Während der Tribun seine Liegestütze machte, kniete sich Tiberius Vitamalacus neben ihm hin, damit seine folgenden Worte auch nicht überhört werden konnten.


    "Morgen, Tribun, wirst du die Möglichkeit haben, selbst ein kleines Kommando zu führen : Zusammen mit der Gruppe Probati wirst du einen Geländemarsch unternehmen, 30 Meilen mindestens und das zu Fuss, auch Du ! Und du wirst auf diesem Marsch das komplette Gepäck eines Miles tragen !"

  • Modestus hörte die Worte des Legaten, doch er hatte keine Zeit über sie nachzudenken oder wütend zu werden, denn er benötigte seine ganze Konzentration um sich zu den letzten Liegstützen zu zwingen. Langsam wurden seine Arme schwach, doch die restlichen Liegestütze würde er sicher noch schaffen. Als er fertig war stand er auf und wischte sich etwas Schweiß aus dem Gesicht und wartete ohne besondere Gefühlsregung auf dem Gesicht auf die nächsten Worte des Legaten. Der Tiberier sollte nicht wissen was er davon hielt.

  • Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte sich Tiberius Vitamalacus wieder im schnellen Laufschritt in bewegung, er setzte vorraus, das der Tribun ihm folgte. Nach eine halben Runde kam er wieder zum halten, genau vor dem Centurio.


    "Centurio, ich denke, du kannst weiter machen," stellte er knapp fest, grüsste militärisch und wandte sich zum gehen um.


    Doch er war kaum zwei Schritte gegangen, da blieb er stehen und drehte sich wieder um.


    "Ich denke, ich selbst kann etwas Drill vertragen. Ich werde mich den Übungen anschliessen. Centurio, für die nächsten Stunden stehe ich unter deinem Kommando !"


    Drill und Ausbildung konnten in seinen Augen nur funktionieren, wenn der Ausbilder uneingeschränkt das Sagen hatte. Seine regelmässigen Übungen mit Titus und anderen Milites aus seiner engsten Begleitung waren nützliche Übungen, aber bei weitem kein Drill, führten sie ihn doch selten an seine Grenzen.

  • Imperiosus sah, wie nun der Legat sowie der Tribun zurück zu ihm kam. Er grüßte kurz zurück und nickte seinem Patron zu, damit dieser wusste, dass er nun die Ausbildung wieder übernehmen würde. doch als er hörte, dass er auch Vitamalacus trainieren sollte, war er doch ein wenig überrascht. Wahrscheinlich hatte dies seine Gründe und Tiberius wollte diese auch nicht hinterfragen.


    " Verstanden... Legat. "


    Kurz dachte er nach, was er nun mit den beiden machen konnte, da der Tiberier ja schon mit dem Tribun gelaufen war. Vielleicht wäre ein wenig Training mit dem Pilum ganz gut.


    " Da hinten werde ich gleich eine markierung auf den Boden legen. Ihr beide werdet von hier aus werfenmüssen und ich hoffe doch, dass das Pilum hinter der von mir gelegten markierung geht. Für jedes Pilum, dass nicht weiter als die markierung geworfen wird, gibt es zur Strafe fünf Liegestützen. "


    Dann gab er jeden der Männer 10 Pilas und schaute nun, wo er die Markierung legen sollte. Als er ca. 35 m von ihnen entfernt war, legte er mit einem Seil die Markierung und ging dann wieder zu den Beiden zurück. Sicherlich würden sie die Entfernung schaffen, so glaubte er zumindest. Doch da der Tribun bereits den Lauf und einige Liegestützen in den Knochen hatte, wusste er nicht, ob er noch so gut bei Kräften war, um diese Übung zu bewältigen. Beim Legaten wusste er natürlich nicht, ob die viele Arbeit im Officium etwas schwächeln ließ, doch würde er dies ja gleich sehen.

  • Es mochten mittlerweile gut 20 Jahre her sein, da er auf dem Campus der IX. als junger Probatus Pila geworfen hatte, doch jenen Tag hatte er nicht vergessen. Er blickte kurz zu Titus, der etwas abseits stand und das Geschehen verfolgte und das Grinsen auf dem Gesicht seines langjährigen Waffengefährten verriet ihm, das auch dieser jenen Tag nicht vergessen hatte, als er den jungen Patrizier neben sich bei Pilawurf gestört hatte.


    Der Legatus wog das erste Pilum in seiner Hand, schätzte die Distanz ab, eine Distanz, die auf jedem Campus von den Probati erwartet wurde. Sein erster Pilumwurf als Probati mochte lange her sein, doch sein allererster Pilumwurf war noch länger her. Das Werfen eines Pilums war ihm in Fleisch und Blut übergegangen sein.... doch gehörte es nicht zu den Dingen, die er Tag für Tag übte.


    Und so war er innerlich angespannt, auch wenn er nichts davon nach aussen dringen liess. Die Liegestütze waren nichts, das das er fürchtete, es war die Gefahr selbst hinter jenen Forderungen zurück zu bleiben, die er von allen anderen erwartete und das vor den Augen aller Anwesenden. Die Ausrede, das man den Tag nur im Officium verbrachte, liess er für andere nicht gelten und für sich würde er sie auch nicht gelten lassen.


    Die Bewegungsabläufe waren die Gleichen wie immer, so wie er es schon als Kind gelernt hatte, auch wenn die innere Anspannung grösser war als sonst. Der Wurfspeer verliess die Hand und wenn er sonst schon nach dem nächsten Speer gegriffen hätte, verfolgte er diesmal den Speer, bis dieser knapp hinter der Markierung den Boden berührte.


    Erst dann, als er selbst wusste, das er immer noch über nötige Routine verfügte, griff er zu dem nächsten Pilum, warf es und wiederholte diesen Bewegungsablauf bis alle Pila geworfen waren.

  • Wozu sollte er bitte den Pilum werfen können? Selbst wenn er weiterhin eine Karriere im Militär angestrebt hätte, würde es wohl kaum einen kümmern ob er sowas konnte oder nicht! Er war doch Stabsoffizier! Und wie konnten sie erwarten eigentlich, dass er die Leistungen eines Legionärs erbrachte, wenn sie ihn ihn für einen untrainierten, lächerlichen, Zivilisten hielten? Das war eine lächerliche Logik. Dennoch kam der den Befehlen des Centurios ohne Protest nach. Glücklicherweise würde das Tribunat sowieso nicht ewig dauern und bald würde er wieder in Roma sein und diese lächerliche Farce war nur noch eine schlechte Erinnerung.
    Bisher hatte kannte er sich nur mit den kürzeren Wurspeeren aus, weshalb er erst einen der Pila in die Hand nahm, um ein Gespür für das Gebilde aus Holz und Metall zu bekommen. Sie waren ganz anders als die Wurfspeere, die man für ein für den Sport benutzte. Er hob den Pilum kurz hoch, um zu sehen wie schwer der Wurfspeer war. Er nahm sich noch etwas Zeit und begann dann mit seinem ersten Wurf. Er machte es so wie er es für die kleineren, ausgewogenen Speere gelernt hatte, achtete dabei jedoch auf die Unterschiede des klobigen Pilums so gut er es eben konnte. Einige Meter weiter bohrte sich die Spitze in den Boden und der eiserne Schaft verbog sich. Modestus konnte nicht genau sehen ob er die geforderten 35 Meter erreicht hatte. Aber ohne viel Aufhebens darum zu machen nahm er den nächsten Pilum und begann von Neuem.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!