Mit etwas Verspätung kam Modestus vermutlich wohl als letzter der Magistraten zur Rostra um seine Res Gestae zu halten. Da es an diesem Tag im Frühling noch recht kühl, war trug er eine Toga aus dickerer Wolle. Er sah einen Moment lang hoch zur Rostra und sah, dass dort im Moment keiner seine Reden schwang erklomm er die Stufen und räusperte sich, bevor er mit seiner Res Gestae begann.
>Quirites! Vor einem Jahr wählte mich der Senat in das Kollegium der zwanzig Männer und ich wurde dazu bestimmt als einer der Tresviri aere argento auro flando ferundo mich um die Münzprägestätte hier in Roma zu kümmern und ich bin bereit Rechenschaft abzulegen.<
>Zu einer meiner ersten Aufgaben gehörte es eine Inventur durchzuführen, da es sich bei den Matrialien der Prägestätte schließlich auch um Gold und Silber handelt! So würden sämtliche Edelmetallbestände gewogen, die ungeprägten Münzrohlinge und bereits fertiggestellten Münzen gezählt und in versiegelten Truhen in den Schatzkammern wieder weggeschlossen.<
>Ich führte auch ein neues strengeres Kontrollsystem zur Prävention von Diebstahl ein. So wurden Schloss und Rand der Truhen mit Siegel versehen. Beim öffnen der Kisten muss nun ein höherer Beamter der Prägestätte anwesend sein und eine Quittung anfertigen.<
>Meine wichtigste Aufgabe aber war es neue Prägestempel für den Aureus, den Denar, den Sesterz und das Ass entwerfen zu lassen. Leider wurden Graveure erst spät fertig und die Münzen wurden mir erst an dem schwarzen Tag vorgelegt, an dem unser verehrter Kaiser Julianus in Parthia von einem Pfeil der schändlichen Parther getroffen starb.<
>Deswegen wurden die Münzen auch noch nicht ausgegeben, denn erst sollte die Zustimmung des Caesars eingehollt werden, doch das ist nun die Aufgabe meines Nachfolgers. Falls noch irgendwelche Fragen zu meiner Arbeit bestehen ,werde ich euch nun Rede und Antwort stehen<
erklärte Modestus am Schluss seiner Rede und wartete für den Fall ab, dass es Fragen gab. Er hoffte aber, dass es keine gab, denn das verhieß selten etwas Gutes.