Verschiedenes

  • Nikolaos hatte wieder einmal eine Sitzung des Pytaneions einberufen.
    "Pyrtanen! Ich möchte den Vorschlag machen, allen Pyrtanen der letzten Pyrtanie Auszeichnungen zukommen zu lassen, die Zeugnis über ihren Verdienst zum Wohl der Polis ablegen. Zwar ist dies vielleicht etwas verspätet, jedoch sollte es zum Dank nie zu spät sein. Es würde sich dabei um keine aufwendige Angelegenheit handeln, einfache kleine versiegelte Klapptafeln aus Bronze dürften genügen, dennoch möchte ich euch dazu um Erlaubnis bitten." Im Grunde war dieser Anlaß sehr nichtig, was Nikolaos durchaus bewusst war. Jedoch wollte er feststellen, ob weiterhin soviele Pyrtanen ihre Pflicht, die der Teilnahme an den Sitzungen, vernachlässigten.

  • "Das hört sich für mich nach einem guten Vorschlag an", pflichtete Mithridates dem Exegetes bei und richtete seinen Blick auf die übrigen Pyrtanen. Er konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass es irgendwelche Vorbehalte gegen diese Auszeichnugen innerhalb des Koinon gab. Dazu erschien diese Angelegenheit einfach als zu unbedeutend, so dass auch der Agoranomos seine persönlichen Animositäten gegen Nikolaos Kerykes zurückstellen konnte.

  • Nikolaos blickte sich in der Runde um. Als er keinen Widerspruch, und mehr noch, nämlich den Zuspruch seines Gegners erntete, fuhr er fort, denn nur um so nichtiges Thema allein hätte er das Koinon sicher nicht einberufen. Vielmehr hatte es als harmloser Einstieg gedient.
    "Gut. Ich werde veranlassen, dass die versiegelten Tafeln hergestellt werden und ihrer Bestimmung zugeführt. Nun aber hätte ich gerne den Strategos gebeten, über die Fortschritte in der Ausbildung und Bewaffnung der Stadtwache Berich zu erstatten, doch wie ich sehe, ist er leider nicht hier. Weiß jemand etwas über sein Verbleiben?"

  • Cleonymus wanderte gerade über die Nilwiesen und fröhnte dem Anblick einer wunderschönenen ... als er plötzlich einen Stoß in die Rippen bekam ...


    Soisma sein Grammateus hatte ihn in die Seite gestoßen um ihn zu wecken, wahrscheinlich war das Gespräch gerade auf ihn gefallen oder der Schreiber dachte es würde wichtig sein das er dies hörte ...


    "Man fragt sich wo du bist!"


    Erschrocken über das plötzliche Interesse der anderen Prytanen strafte Cleonymus sich und räusperte sich gut vernehmbar ...


    "Ich bin hier verehrter Nikolaos, wie kann ich der Polis zu Diensten sein?"

  • Ein gehässiges Grinsen konnte sich Nikolaos nicht verkneifen. Der Strategos hatte offenbar hinter Marmorsitzen versteckt geschlafen. Schnell jedoch nahm sein Gesicht einen ernsten, beinahe strengen Ausdruck an.
    "Du kannst der Polis dienen, indem dem hier versammelten Pyrtaneion darlegst, wie es um die Stadtwache steht.", antwortete Nikolaos knapp.

  • Cleonymus nickte, etwas anderes wäre ihm schließlich auch wohl kaum übrig geblieben ...


    "Gerne!"


    Cleonymus erhob sich und sah in die Runde, die meisten der Männer hier waren ihm unbekannt, was allerdings in seinen Augen unbedeutend war, doch als sein Blick auf Nikolaos fiel zuckten seine Mundwinkel kurz und er begann zu den Versammelten zu sprechen ...


    "Die Stadtwache erfreut sich momentan regem Zuwachs, immer mehr junge Leute fühlen sich der Polis verpflichtet und möchten ihren Beitrag leisten, so das es mir nunmehr möglich ist auch regelmäßige Patroullien in der Rhakotis einzusetzen, was wenn ich so sagen darf, verehrte Herren, auch bitter nötig ist!
    Weiterhin befinden wir uns zur Zeit in Zusammenarbeit mit dem Eparchos und der Legion, um einen prikären Fall aufzulösen bei dem es sich um Wüstenräuber handelt, welche Karawanen überfallen die Alexandria zum Ziel haben oder es verlassen!
    Das wäre soweit eigentlich auch alles, sofern die Herren nicht noch eine Frage an mich haben?"

  • Mit stiller Freude registrierte M.C., dass das Verhältnis zwischen dem Exegetes und dem Strategos wohl nicht mehr zum Besten stand. Wenn dem Archiprytanen langsam aber sicher die Anhänger wegliefen, konnte ihm das nur recht sein. "Das hört sich doch gut an!" erwiderte der Agoranomos also gönnerhaft auf die Ausführungen des Strategos, während er überlegte, ob sich dieser Cleonymus nicht doch auf seine Seite würde ziehen lassen.

  • Nikolaos hatte sehr wohl bemerkt, dass der vorlaute Zwerg ihm seinen einstigen Günstling abspenstig machen wollte. Doch seltsamerweise störte ihn das gar nicht. Er wollte sich ohnehin in der nächsten Pyrtanie etwas aus der Politik zurückziehen. Vollkommen natürlich nicht, denn trotz allen Überdrusses, den Nikolaos mit seinen Pflichten hatte, war die Machtgier in ihm noch nicht ganz erloschen.
    Er machte ein freundliches Gesicht. "Vielen Dank, werter Strategos.", sagte er mit gespieltem Wohlwollen. Den Passus, es fühlten es immer mehr junge Leute der Polis verpflichtet, erheiterte ihn sogar ein wenig, trotz seiner ansonsten eher finsteren und gereizten Stimmung. Damit hatte der Strategos sehr hübsch wohl umschrieben, dass von dem zwar geringen aber dennoch nicht zu verachtenden Sold stets Leute angelockt worden, die ansonsten eher zu denen gehört hätten, die aus der Stadt zu jagen oder einzusperren die Stadtwache meist beschäftigt war. "Eine Frage hätte ich jedoch noch: Wie steht es um die Bewaffnung und Ausbildung deiner Männer durch die Rhomäer? Gab es in dieser Hinsicht bereits Fortschritte? In meiner Amtszeit war es mir leider nicht vergönnt gewesen, dies zu einem Abschluss zu führen, da, wie wir alle wissen, die Aufklärung eines grausamen Verbrechen, zugleich ein ungeheurer Frevel, meine Kraft in Anspruch nahm..." Der letzte Satz erhielt einen Vorwurf, der jedoch so fein versteckt war, dass ihn kaum jemand bemerken würde.

  • Darauf lief es also hinaus der Exegetes wollte wissen ob er sich mit den Römern eingelassen hatte, um seine Männer mit überflüssigem und nutzlosem Wissen vollzustopfen. Aber dazu würde es vorerst nicht kommen!


    "Ich muss euch enttäuschen werter Exegetes weder haben sich die Römer seit meinem Antritt mit mir in Verbindung gesetzt noch zeigen sie Interesse an meiner Arbeit ... mit Ausnahme des Epharchos, welcher wie bereits erwähnt, seit kurzem gemeinsam mit der Stadtwache und der Legion nach Hinweisen bezüglich der Wüstenbaniten sucht!"


    Cleonymus hoffte das würde genügen er hatte keine Lust sich noch mehr mit überflüssiger Politik zu beschäftigen schließlich war er in diesem Amt um etwas zu erreichen und nicht um darüber zu reden ....

  • Der Strategos schien in Bezug auf die Rhomäer etwas ahnungslos zu sein. Ihm war offenbar entgangen, dass der Eparchos die Rhomäer war. Nikolaos Gefühl, sein Günstling konnte ihm noch gefährlich werden, verstärkte sich. Er würde ihn zurück auf den rechten Weg bringen müssen. Dieser sich anbahnende Kontrollverlust behagte Nikolaos nicht. Die Gleichgültigkeit, die sich bereits eingestellt hatte, verflog wieder.
    "Vielleicht ist dir dies neu, werter Strategos, doch ich hatte mit den Rhomäern vereinbart, es würde von seiten der Polis eine Benachrichtigung an die Rhomäer gehen, sobald die Stadtwache für die Ausbildung und die Bewaffnung bereit wäre. Vielleicht könntest du kurz darlegen, inwieweit sie es zur Zeit ist. Du musst im übrigen lediglich ein Gesuch an die Rhomäer wenden, es möge nun beginnen, über die Art der Bewaffnung und den Preis sowie über das Stattfinden der Ausbildung hat die Polis mit dem Eparchos bereits Vereinbarungen getroffen. Auch wurde vom vorherigen Pyrtaneion die Übernahme der Kosten, die sich auf, soweit ich mich entsinne, fünfhundert Drachmen belaufen, bereits bewilligt. So müsstest du nicht viel mehr tun, als dich bei den Rhomäern zu melden. Doch wann dies geschehen soll, musst du entscheiden. Nur ist es ratsam, dich den Rhomäern gegenüber zur Zusammenarbeit bereit zu zeigen, denn die Vereinbarung bezüglich der Bewaffnung und der Ausbildung ist als ein Freundschaftsdienst von seiten der Rhomäer anzusehen. Ich bitte dich, dies zu bedenken."

  • Cleonymus nickte, es gefiehl ihm zwar nicht die Römer um hilfe zu bitten aber da man es wie Nikolaos gesagt hatte als Freundschafts Dienst sah konnte man dort wohl nichts verkehrt machen ...


    "Gut. Dann werde ich mich als bald als möglich mit dem Primus Pilus der 22 Legion in Verbindung setzen um eben jene Ausbildung anzuberaumen. Ich hoffe jedoch das mir die werten Kollegen nachsehen werden, das ich damit noch warte bis sich der Fall um die Wüstenbanditen aufgeklärt hat."

  • "Die Aufklärung des Falles ist in jedem Fall vorzuziehen", pflichtete Nikolaos ihm bei. Da der Strategos versprochen hatte, sich an die Rhomäer zu wenden, war der Exegetes spürbar freundlicher geworden. "Wenn es die Aufklärung nicht gefährdet und es bereits etwas nennenswertes über die Angelegenheit zu berichten gibt, wäre es doch sehr interessant, wenn du, werter Strategos, der Versammlung etwas darüber berichten könntest."

  • Cleonymus überlegte kurz ob es wahrscheinlich war das einer der anwesenden irgendwie involviert sein mochte und kam dann zu dem Schluss das dieser sich so eventuell nervös machen lies also beschloss er die anderen Prytanen teilhaben zu lassen an seiner Arbeit ...


    "Sehr gern! Anfänglich stand unsereins vor dem Problem das die Berichte und Gerüchte kaum auseinanderzuhalten waren, bis eine Überlebende einen sehr vertrauenswürdigen Bericht ablieferte der nahelegte das die Banditen nicht nur mordeten und stahlen, sondern die kompletten Karawanen entführten mit jedem Kind jeder Frau und jedem Tier! So kam ich unweigerlich zu dem Schluss das all jene Dinge irgendwo landen mussten, da die Banditen wohl kaum alles für sich behielten sondern tauschten und verkauften was sie selbst nicht brauchten. So kam ich darauf die Märkte etwas genauer betrachten zu wollen, was allerdings hofnungslos war da es mir an Fachwissen und den ausreichenden Kräften fehlte um überall zugleich zu sein! Also beschloss ich einen alten bekannten zu besuchen um so an die etwaigen Informationen zu kommen ... allerdings erfuhr ich nicht genug um die Verbrecher aufzuspüren, aber die Informationen reichten aus um den nächsten Informanten zu finden, welchen ich gedenke Morgen aufzusuchen!"


    Cleonymus sah den einzelnen Männern in die Gesichter und hoffte irgendwo die verräterische Regung aufzufangen nach der er suchte ...

  • ... allerdings rührten sich die Männer garnicht was ihn auch leicht stutzen lies diese alten Säcke schienen geradezu festgewachsen zu seien auf ihren Bänken und Klinen am besten er würde all dies wieder seinem Grammateos überlassen und sich selbst wieder seiner Suche widmen ...

  • Sim-Off:

    Man verzeihe mir die zeitliche Differenz. Doch in Bezug auf Auszeichnungen haben sich Neuerungen ergeben (siehe Privatforum), allerdings wollte ich dafür nicht gleich eine neue Sitzung eröffnen.


    "Vielen Dank, werter Strategos. Wie ich höre, scheinen es sehr ereignisreiche Tage für dich zu sein. Sei jedoch versichert, dass die Polis dir deine harte Arbeit nicht ungedankt lassen wird.", sagte Nikolaos nachdem er den Bericht eine Weile auf sich wirken gelassen hatte. Beim Dank der Polis war er wieder beim Thema der Auszeichnungen angekommen. "Neben den Urkunden würde ich auch vorschlagen, in der Stoa Meya kleine Inschriften anzubringen für die vorherigen Pyrtanen, wie es seit Anbeginn Brauch ist in unserer Stadt. Habe ich dafür eure Zustimmung?", fragte er in die Runde. "Ich würde mich dann um alles Nötige kümmern."

  • Cleonymus, eigentlich schon im gehen begriffen machte nocheinmal kehrt und nahm wieder Platz um dem Exegetes zu lauschen. Als dieser schließlich geendet hatte hjob er seine Hand zum Zechen der Zustimmung und lies seinen Grammateos das Ergebnis mitschreiben, während er selbst seinen Blick durch den Raum schweifen lies um das allgemeine Ergebnis abzuwarten ...

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