Officium | Kaeso Annaeus Modestus

  • Modestus saß in seinem Officium, dass seinem ehemaligen Officium in der Curia von Mantua sehr glich. Aus gutem Grund. Er hatte den Schreibtisch damals gekauft und ihn bei jedem Umzug mitgenommen. Und die restlichen Möbel hatte er sich von einem Schreiner nachbauen lassen. Er lass einige Briefe aus Rom und so bemerkte er den Lärm, der aus der Küche durch die angelehnte Zimmertür, drang auch nicht. Während er gerade las wie ein Bekannter über das Theaterstückt des kurulischen Ädils schwärmte, bemerkte er endlich ein lautes Klackern das langsam in sein Zimmer vordrang und lauter wurde. Schließlich war es in seinem Zimmer angelangt und Modestus stand von seinem Stuhl auf und sah verdutzt vor seinen Schreibtisch. Dort stand ein kleiner blauer Vogel. An der langen Federschleppe, die noch zur Hälfte nicht im Zimmer war, erkannte er, dass es sich um einen Pfau handelte.


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    Was bei Iuppiters Blitzen hatte ein Pfau in seinem Officium verloren? Und wie kam der überhaupt in sein Haus und das Lager der Legion? Der Pfau rannte so schnell es seine enorme Schleppe erlaubte durch das Officium bis zu Modestus, der wie versteiner da stand. Der Pfau kauerte sich hinter Modestus und schrie kläglich auf. Modestus sah den Pfau nur verwirrt an und erschrack bei dem Schrei. Dann endlich platzte die Tür auf und der kleine, rothaarige Gallier kam in das Officium gehastet.


    >Verzeiht Herr. Der Pfau für das Essen ist uns entkommen. Er hat mich in die Hand gebissen als ich ihn schlachten wollte. Ihr habt ihn nicht zufällig gesehen ?<


    sagte er mit zittriger Stimme, weil er fürchtete, dass sein Herr zornig sein würde. Modestus sah wieder zu dem Pfau und dann zu dem Gallier. An mit der linken presste er ein Tuch, das einen großen roten Fleck aufwies, auf seine rechte Hand. Er hatte also nicht gelogen. Der Pfau schrie noch einmal kläglich was Modestus aus seiner Überaschung hollte.


    >Der Pfau ist hier...<


    sagte Modestus und dachte nach. Irgendwie wollte er nicht, dass das klägliche Tier einfach so geschlachtet wurde. Er hatte irgendwie Mitleid mit dem Tier, aber er fand es auch belustigend, dass es den Gallier gebissen hatte. Es musste also nicht sehr wählerisch sein.


    >... aber er wird nicht geschlachtet. Er wird hier im Haus bleiben. Ich glaube ich nenne ihn Lucullus.<


    sagte Modestus schmunzelnd und sah zu dem Pfau herunter und bückte sich zu dem Tier herunter. Er nahm ein wenig Braten von dem Tablett, auf dem sein Imbiss stand, und hielt es dem Pfauen hin.


    >Na Lucullus? Magst du Braten?<


    Zögerlich pickte Lucullus der Pfau nach dem Fleisch und schlang es gierig herunter. Dann schrie er laut, aber diesmal nicht kläglich sondern eher ehreitert. Modestus nahm noch ein Stück und der Pfau frass es gierig auf. Langsam furh Modestus dem Pfau über die Federn. Dann nahm er ihn langsam und ruhig, um ihn nicht zu erschrecken, mit beiden Armen hoch und reichte ihm dem Sklaven.


    >Räumt eines der leeren Zimmer aus und richtet es für ihn her. Und pass auf mit ihm. Du kannst gehen.<

    meinte Modestus, denn er wollte erst noch seine Briefe lesen, bevor er sich noch ein wenig Lucullus anschaute. Vom draußen hörte er noch einmal einen lauten Schrei des Pfaus, bevor er sich wieder in die Briefe vertiefte, und musste grinsen.

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