Eila musterte den Römer interessiert, während er sprach. Er war ihr durchaus nicht unsympathisch und dem was er sagte, stimmte sie vollkommen zu.
"Ich kann deine Position auch gut nachvollziehen." gab sie zunächst zu. Einen Moment lang überlegte sie, wie sie am besten ausdrücken konnte, worum es ihr ging.
"Als erstes sollte ich anmerken, dass ich nichts will, was ich nicht verdient habe und es scheint im Vergleich durchaus so, als hätte ich das Bürgerrecht im Gegensatz zu dem, was andere dafür leisten, sicher noch nicht verdient. Ich kann nicht mehr tun als meinen Standpunkt darlegen. Als ich ins Imperium kam, war ich nichts weiter, als ein Flüchting. Doch ich hatte das Glück sowohl meinen Bruder wiederzufinden, als auch damit verbunden die gens duccia kennenzulernen. Diese Menschen sind für mich zu der Familie geworden, die ich von meinem Bruder einmal abgesehen nicht mehr habe. In keine andere Familie würde ich aufgenommen werden wollen, wenn nicht in diese.", versuchte sie deutlich zu machen, dass es nicht einzig um die Möglichkeit auf Arbeit ging, sondern auch das Gefühl zu dieser Familie zu gehören, die sie mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen hatte und die Wärme, die ihre Worte begleiteten belegten deren Aufrichtigkeit.
"Doch ich streite nicht ab, dass es nicht auch um die Möglichkeit geht, eine Arbeit in der Verwaltung zu bekommen. Ich möchte in der Schola unterrichten, weil das Lehren und Lernen sowie die Leidenschaft zur Schrift schon lange ein Teil von mir sind. Und genau darin möchte ich etwas für das Imperium leisten... Doch wie kann ich etwas großartiges für das Imperium leisten und mir das Bürgerrecht damit verdienen, wenn ich nicht mit meiner besten Fähigkeit dafür arbeiten kann, weil mir eben jenes Bürgerrecht fehlt?" Sie machte eine kurze Pause und blickte den Legat an, bevor sie hinzufügte: "Glaub mir, Legat, wenn du mir das Bürgerrecht verleihst und mir die Möglichkeit gibst, dadurch etwas großartiges zu leisten, so werde ich stets mein Möglichstes tun."
Mit diesen Worten schloss sie vorerst. Sie hatte soviel geredet, dass sie am liebsten ein Glas Wasser gegen den trockenen Hals getrunken hätte. Doch solch eine Angelegenheit bedurfte nun einmal mitunter einiger Worte. Gespannt auf die Antwort und ein wenig unsicher, ob der Legat von dem was sie sagte überzeugt war, lächelte sie ihn an.