Man musste kein medizinisches Studium durchlaufen um zu erkennen, dass Nikolaos sich verausgabte. Allerdings beschloss Antigonos nichts zu sagen, er musste subtiler vorgehen. Er umarte seinen Freund und lächelte vor ehrlicher Freude. Antigonos nahm eine Seite und schaute sie sich an. Diese Arbeit war fast eine Lebensaufgabe, da war er sich sicher. Dies war also der Grund, weshalb er seinen Freund schon so lange nicht mehr gesehen hatte. „Wenn ich Dir irgendwie zur Hand gehen kann, würde ich mich geehrt fühlen.“ So könnte er auch mehr Zeit mit Nikolaos verbringen und ihn vielleicht dazu bringen, sein Lehrer zu werden. „Jaja, Doros unterrichtet mich noch immer… erst ist eine… anstrengende Person. Seine Charakterzüge sind nicht die besten und auch sein Verhalten ist seinem Rang nicht gebührlich, aber er ist ein guter Lehrer. Auch wenn man es nicht auf dem ersten Blick sieht… so behandelt er jeden Patienten gleich und mit größter Sorgfalt. So wie es unser heiliger Eid vorsieht.“ Antigonos hasste Doros, er behandelte ihn wie einen Hund. Vielleicht lag es an seinen Klumpfuß, da Doros die Theorie vertrat, dass die Götter einen Menschen mit Behinderungen straften. Aber er war ein guter Arzt und Mentor. Nur das zählte. „Wir hatten neulich einen sehr interessanten Fall. Ein Junger Mann, vielleicht dein Alter. Ständig unter Druck, immer nur mit Arbeit beschäftigt, wie wir später erfuhren. Er kam zu uns und klagte über Krämpfe im Bereich des Herzens. Wenige Augenblicke später fiel er einfach um. Hades hatte ihn in sein Reich geholt.“ Die Fähigkeit etwas durch die Blume zu sagen, fiel Antigonos nie besonders leicht, aber er hoffte, dass sein Freund die Andeutung verstanden hatte. Er machte sich ernsthafte Sorgen.
Die Räume des Nikolaos
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- Stege - Philosophos
- Nikolaos Kerykes
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Nikolaos erblaßte, als Antigonos ihm die Geschichte des jungen Mannes erzählte. Bei den Göttern! Dieser Mann hätte auch Nikolaos selbst sein können... . Er erinnerte sich der Gelage, mit denen er seinen Magen und seinen Kopf strapaziert hatte, als er noch Zeit hatte, er erinnerte sich der unzähligen, immer fetter werdenden Opiumbrocken, die er geschluckt hatte, zuletzt am vorigen Tag. Er erinnerte sich der Nächte, die er im augenverderbenden Lampenlicht mit Arbeit verbracht hatte, in denen ihm sein Ehrgeiz keine Ruhe gelassen hatte, eher er vor Erschöpfung den Kopf nicht mehr aufrecht halten konnte. Er erinnerte sich der unzähligen Gastmähler, die er nur besucht hatte, um mit den einflussreichen Gastgebern in Kontakt zu kommen, um ihnen aufs widerlichste zu schmeicheln, um sie auszusaugen wie es sonst nur Schröpfköpfe oder Blutegel tun, doch natürlich nicht heilsam auszusaugen. Er erinnerte sich der nächtlichen Mysterien, bei denen er sich berauscht in Richtung der Himmlischen getanzt hatte, um sich noch Tage später zu fühlen, als sei zumindest ein Teil von ihm in der Unterwelt. Seine Kinnlade klappte, für einen kurzen Moment, ein Stück weit nach unten.
Dann kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück.
"Über deine Hilfe wäre ich sehr froh, denn ich fürchte, die Aufgabe, die ich mir vorgenommen habe, ist zu groß für ein Menschenleben.", er lächelte zart, jedoch stand ihm das Entsetzen immer noch im Gesicht geschrieben. Er stützte die zitterne rechte Hand auf der Lehne eines Sessels aus Schilfrohr ab. "Wenn du magst, kann ich dir auch Unterricht in der Sprache der Rhomäer oder aber in den großen Werken von Männern unseres Stammes geben, oder in der Geschichte, oder in der Lehre von den Ideen." Er sah Antigonos mit leuchtenden Augen an. Die Möglichkeit, vielleicht einen Schüler zu bekommen, erfreute ihn und ließ ihn seine Furcht etwas vergessen. "Die Philosophie ist durchaus auch einem Arzt nützlich." Er lächelte. "Wenn du magst, kann ich dich zu meinem Gehilfen ernennen. Dies kann dir sehr nützlich sein, denn den Gehilfen eines Mitgelehrten behandeln auch sehr grobe Gelehrte in der Regel mit einer gewissen Achtung, die sie bei Schülern vermissen lassen." Nikolaos eigenen, leidvollen Erfahrungen des Schülerdaseins waren noch nicht so lange her, dass er sie vergessen hätte. -
Trotz der merkwürdigen Gewandung bekam ich Auskunft, an wen ich mich in meinem Anliegen wenden könnte. Den Staub hatte ich am Eingang des Museions von meiner Kleidung abgeklopft, so dass das Material meines Seidenmantels auch wieder erkennbar war. Das Schwert hatte ich in meinen Reisebeutel, de facto ein einfacher Wollsack, gepackt.
Mit drei sachten Schlägen meiner Fingerknöchel klopfte ich an die Tür und wartete.
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"Herein", antwortete Nikolaos mit tonloser Stimme. Er hatte wieder einmal bis zur Erschöpfung gearbeitet und wollte eigentlich gerade den Wohnraum im Museion aufsuchen, der ihm als noch aus den Schätzen der Besseren der Ptolomäierkönige alimentierter Gelehrte zustand. Jedoch erhoffte er sich in dem Besucher einen neuen Schüler. Diese waren nämlich sehr dünn gesäat, es schien, als gingen die großen Zeiten der Gelehrsamkeit nun langsam ihrem Ende zu. Wenn schon der größte Kultverein der Musen und des Apollons der ganzen Welt allmählich ausstarb, wie mochte es denn mit den vielen, weitaus Kleineren aussehen?*
Sim-Off: *Das ist keine historisch sondern eine spieltechnische Tatsache ;).
Der Einfachheit halber spielen wir dies mal auf einer ganz anderen Zeitebene als der mit Antigonos, in Ordnung?
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Marcus trat ein und stellte seinen Beutel auf den Boden.
"Chaire. Ich bin Marcus Achilleos, aber das wird dir wahrscheinlich nichts sagen." Er sprach in ziemlich gutem Griechisch. Er konnte das zwar mal besser, aber er hatte die Sprache schon lange nicht mehr benutzt. "Ich habe ein paar Schriften aus Indien und von noch weiter östlich dabei, die ich gerne als Übersetzung dem Museion vermachen würde. Falls du dich fragst, wo ich die her habe, das ist eine lange Geschichte. Die Kleidung, die ich trage, stammt aus dem Reich Han, ist aber die gleiche Geschichte. Prinzipiell habe ich zwei Fragen. Erstens, hat das Museion Interesse an den Schriften? Zweitens, besteht die Möglichkeit, mich zur Übersetzung der Schriften einzustellen?"
Sim-Off: Die andere Zeitebene ist okay. Macht es in der Tat einfacher.
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Es schien als hätte Antigonos seine Andeutung etwas Eindruck hinterlassen. Er war froh darüber und hörte seinen Freund aufmerksam zu. Als ihn Nikolaos anbot, sein Gehilfe zu werden, brauchte er nicht lange zu überlegen. Er nickte eifrig. „Die Geschichte unserer Vorfahren und deren Ideen… ich bin einverstanden.“ Er reichte seinen Freund die Hand, als würde sie einen Packt besiegeln. Antigonos fand, mit dieser Verpflichtung wäre beiden geholfen. Antigonos konnte mehr Wissen aus bester Hand bekommen und sein Freund hätte endlich etwas Hilfe, die er wohl auch dringend benötigte. „Was wären meine Aufgaben? Soll ich für dich schreiben, essen holen, Ordnung halten?“ Er schaute nicht unauffällig auf das Chaos, welches sein Freund, als sein Arbeitszimmer bezeichnete. Obwohl Antigonos, ohne mit der Wimper zu zucken, diese Gelegenheit ergriff, wusste er rein gar nicht, wie er zu Diensten sein könnte. Auf was hatte er sich da eigentlich eingelassen?
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"Diese Dinge würden mir meine Arbeit auf jeden Fall sehr erleichtern und ich wäre überaus dankbar, wenn du sie übernehmen könntest.", stimmte Nikolaos seinem einstigen Mitschüler zu. "Allerdings habe ich auch Aufgaben für dich, die deiner, einem schon sehr gelehrten jungen Mann, würdiger sind. So wäre ich dir dankbar, wenn du meine Schriften zu Heilmitteln und dergleichen vor dem Hintergrund deiner bereits erworbenen Kenntnisse durchsehen könntest. Ich würde dich, sollte einmal das Werk fertiggestellt sein oder zumindest in einem Zustand, der angemessen wäre für eine Aufstellung in der Bibliothekt, im Titel miterwähnen. Das wäre deinem Ruf zuträglich, sodass du auf eine Aufnahme in die Priesterschaft des Apollons und der Musen hoffen könntest.", meinte Nikolaos wohlwollend aber gänzlich ohne die ihm sonst eigene Hoffart. "Außerdem hast du noch deine Aufgaben als Schüler zu verrichten: Mir gut zuzuhören, mitzuschreiben, mir zu antworten, wenn ich dich frage.", fügte er noch hinzu, in einem gespielt strengen Ton, jedoch nicht ohne ein Augenzwinkern. "Komme zu mir, sooft du Zeit hast; ich werde demnächst gelegentlich draußen unter der großen Zeder sprechen, du bist herzlich eingeladen, zu kommen.", meinte Nikolaos.
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Nikolaos musterte den Fremden von seinem geschwungenen Klismos (eigentlich ein Frauensessel, doch Nikolaos schätzte die Form, die das Sitzen auch über längere Zeit erträglich bleiben ließ für den Rücken und die Gliedmaßen) aus, als dieser eintrat.
Der Mann trug eine Kleidung, die Nikolaos vom Schnitt her wie Barbarenkleidung anmutete, wäre sie nicht aus einem edlen Stoff gefertigt gewesen. Ein Barbarenfürst, dachte Nikolaos. Ihn wunderte, dass der Mann nicht den Hitzetod starb in diesem Aufzug. In der Glut des mittäglichen Alexandrias war diese Kleidung sicher nicht die beste.
Das Attisch* des Mannes war zwar sehr unschön und etwas holprig, also im Grunde doch recht barbarisch, doch die Tatsache, dass er überhaupt Attisch sprach, zeichnete ihn in gewisser Weise aus.
"Chaire", antwortete Nikolaos mit einer gewissen Höflichkeit. Indien? Das Reich Han? Nikolaos hörte dem Mann genau zu. Als dieser versprach, dem Museion Bücher schenken zu wollen, leuchteten Nikolaos Augen. Attische Übersetzungen von Schriften aus Indien und dem geheimnisvollen Land dahinter waren am Museion sehr selten, obgleich Nikolaos bereits einige in den Händen hatte. Keine Frage, wenn der Mann nicht log, war er Gold wert. Zeig her!, hätte Nikolaos ihm am liebsten sofort gesagt. Doch dann kam der Mann mit Anstellung. Ganz ohne Gegenleistung sollte sein edler Dienst an den Musen also nicht sein.
"Das Museion lebt davon, ständig mit neuen Schriften und neuem Wissen versorgt zu werden.", antwortete Nikolaos. "Natürlich stehen dir die heiligen Hallen für deinen Dienst an den Musen offen. Wenn du jedoch in die Priesterschaft der Musen -" Und damit in eine Stellung, die dich mit einer hübschen Rente versorgt, fügte Nikolaos in Gedanken hinzu. "-aufgenommen werden möchtest, so bin ich nicht befugt, darüber zu entscheiden. Du solltest dich in dieser Angelegenheit an Theodoros wenden. Er ist der Stellvertreter unseres Bibliothekars." Dass der Bibliothekar selbst wohl inzwischen von Maden und Gewürm zerfressen war, erwähnte Nikolaos nicht. "Falls du diesen nicht antreffen solltest, gehe zu Sosimos. Er ist einer der Ältesten von uns und wird dir sicher weiter helfen können, als ich es kann." Nikolaos hatte den Beutel des Mannes bemerkt. "Du kannst in der Zwischenzeit deine Schriften bei mir unterbringen.", meinte er höflich, aber nicht frei von Hintergedanken. Gierig dachte Nikolaos an die Schätze aus dem Osten der Welt. Was wohl darunter sein mochte? Für seinen Geschmack konnte der Mann ihm gar nicht schnell genug eine Übersetzung liefern. "Möchtest du mir vielleicht die lange Geschichte erzählen, die du ansprachst?"Sim-Off: *Da dein Charakter gebürtig in Athen ist, gehe ich mal davon aus, dass du mit "Griechisch" das Attische meinst ;).
edit: SimOff-Fußnote
edit II: zweideutiges Demonstrativpronomen durch eindeutiges Nomen ersetzt.
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"Ich habe nicht vor, in die Priesterschaft der Musen aufgenommen zu werden," erwiderte ich lapidar. "Vielmehr wünsche ich, für die Zeit, die ich mit der Übersetzung verbringe, Unterkunft, Verpflegung und etwas Geld zu erhalten. Das Geld ist noch am wenigsten von Bedeutung."
Ich musterte mein Gegenüber einen Moment lang.
"Was meine Geschichte angeht, ich werde mich kurz fassen. Ich bin in Athen geboren und aufgewachsen. Dort erhielt ich bis zu meinem 15. Lebensjahreine Ausbildung in Lesen, Schreiben und Rechnen. Danach wollte ich mehr von der Welt sehen. Also schloss ich mich Karawanen an und zog mit ihnen immer weiter nach Osten. Zwei Jahre später war ich im Reich Han angekommen. Ein Provinzfürst nahm sich meiner an und sorgte dafür, dass ich die Sprache, Staatsphilosophie, Verwaltung und Kriegskunst lernte. Nach sieben Jahre des Lernens war ich so weit, dass man mir einen Posten anvertrauen konnte. Drei Jahre lang war ich für eine kleine Grenzstadt mit etwa 4000 Einwohnern verantwortlich. Danach wurde ich durch eine Intrige entlassen. Ich zog über ein großes Gebirge, genannt Himalaya, nach Indien und verbrachte dort weitere dreieinhalb Jahre, in denen ich vor allem Philosophie und Religion der Inder studierte. Das letzte halbe Jahr verbrachte ich mit der Reise zurück in die Zivilisation. Und jetzt bin ich hier. Und nun kommen wir auf mein Angebot zurück. Unterkunft, Verpflegung und etwas Geld für die Übersetzung der Texte, die ich mitgebracht habe. Dann habe ich auch genug Zeit, die Details meiner Geschichte zu erzählen. Nun?"
Ich wusste, dass er neugierig war.
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Antigonos sollte erwähnt werden in diesem Werk? Welch eine große Ehre, allerdings konnte er dies nicht Annehmen. „Mit besten Kräften werde ich Dir helfen, dein Werk zu vollenden. Doch erwähne mich bitte nicht. Wie beneide ich den Mann, der ruhig und still in Verborgenheit lebt und von Ruhm nichts weiß.*“ Er grinste, da er glaubte, Nikolaos kenne dieses Zitat ebenfalls. „Aber gerne werde ich die Blätter durchsehen und Dir unter den großen Zedern lausche, Herr.“ Antigonos schaute sich um und überlegte angestrengt. Was Nikolaos jetzt brauchte, war Ruhe und eine Stärkung. „Das beste ist, wenn Du jetzt erst einmal weiter machst, ich werde in der Zwischenzeit für eine Stärkung sorgen.“ Er nickte seinen Freund und Mentor zu und verließ das Zimmer in Richtung Kantine, um etwas geeignetes für seinen Freund zu finden. Nach einer knappen viertel Stunde war er wieder bei Nikolaos. Bei sich trug er ein Tablett mit Brot, Oliven und Käse. Natürlich durfte ein Krug kaltes Wasser nicht fehlen. Sicherlich hätte Nikolaos lieber Wein bevorzugt, aber bei all seinen guten Eigenschaften, konnte dieses Gesöff auch Tücken haben. Vor allem für Menschen wie seinen Mentor, der ständig hart arbeitete. Da war eine ausgewogene Ernährung von größter Wichtigkeit. Ganz leise stellte er das Tablett auf den Tisch und machte sich daran, herumfliegende Papyrusrollen aufzuheben und alphabetisch zu ordnen.
*Euripides
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Dankbar nahm Nikolaos die Stärkung an, die ihm sein fürsorglicher Gehilfe gebracht hatte. Allerdings bestand er darauf, dass Antigonos selbst die Hälfte davon verzerrte.
Sein Gesicht gewann wieder etwas Farbe, auch wenn Nikolaos natürlicherweise etwas bleich war. Als er zuende gekaut hatte, sah er Antigonos an.
"Vielleicht ist dir bekannt, dass ich der Stadt als Beamter diene.", begann er. "Bald tue ich dies schon sehr lange und langsam merke ich, dass meine Kräfte nicht mehr ausreichen, um den Anfeindungen meiner Gegner und meinen täglichen Pflichten standzuhalten. Ich werde mich in der nächsten Pyrtanie* aus den öffentlichen Angelegenheiten etwas zurückziehen. Vielleicht lasse ich mich zum Eponminatographen wählen. Dieser hat lediglich die Verehrung des göttlichen Basileus zu überwachen und die Einhaltung der Feiertage."
Er legte eine Pause ein und griff nach einer Olive. Lange betrachtete er sie mit Wohlgefallen. Sie war schön geformt und glänzte nass und saftig. Er biss hinein und beschaute dann den Kern und das Innere. Schließlich schluckte er auch dieses Stück hinunter und ließ den Kern in eine Schale fallen, die den Essensresten als Behältnis diente.
"Ich will offen dir gegenüber sein. Ich habe Feinde , und sobald ich mich selbst gewissermaßen auf einen ruhigen, etwas abseits stehenden Posten geschoben habe, werden sie, Geiern gleich oder Schakalen, über die Stadt herfallen und sie rupfen und ausweiden. Das will ich verhindern. Daher will ich sichergehen, dass auch in Zukunft sich Diener der Stadt finden werden-" Er machte eine Pause und sah Antigonos tief in die Augen. "-, auf die ich mich verlassen kann." Eine weitere Olive nahm er sich und verspeiste sie. Sein Blick wanderte auf die Säulenhalle und in den Garten, bis er sich wieder Antigonos zuwandte.
"Vielleicht siehst du dich berufen, die Geschicke der Stadt zu ihrem Wohl zu führen?", fragte er intonativ.
"Ich werde die Tage nach dem Fest der Tyche und des Alexanders auf meinem kleinen Landgut eine Zusammenkunft veranstalten. Fühle dich dazu eingeladen als einer meiner liebsten Gäste."Sim-Off: *Ich gehe hier einfach davon aus, dass der Thread nach der Ekklesia spielt. Ich hoffe, dass ist dir genehm.
edit: SimOff eingefügt.
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Nikolaos hörte sich die Geschichte des Mannes an. Reichlich wild war sie, doch Nikolaos beschloss, ihm zunächst einmal Glauben zu schenken. Er machte keine Anstalten, die Schriften Nikolaos zu zeigen, was diesen verärgerte. Davon ließ er sich freilich nichts anmerken. Gerne hätte er den genauen Verlauf der Intrige erfahren, hatte er doch selbst fast täglich mit Intrigen zu tun... .
Aber die Worte des Fremden waren eindeutig. Er wollte Geld haben, der alte Sophist (wobei Nikolaos die Sophisten durchaus schätzte und ihnen nicht übel nahm, dass sie für ihre hochwertigen Dienste Geld genommen hatten. Neben dem bezahlten Unterricht in Rhetorik hatten sie auch ihre Scharfsinnigkeit benutzt, um gewissermaßen den hoffärtigen Gelehrten und Staatsmännern und Priestern die Nichtigkeit ihrer Absoluta vorzuhalten, viele Jahrhunderte später sollte man die Sophisten gar in den Kreis der Erkenntnisphilosophen einordnen, wovon Nikolaos jedoch nicht einmal etwas ahnen konnte).
"Wenn du aus den Schätzen des Museions Geld haben willst, musst du Tempeldienst verrichten und auch dazu befugt sein.", entgegnete Nikolaos scharf. "Und in dieser Sache kann dir nur Theodoros weiterhelfen oder Sosimos." Er blickte den Fremden durchdringend an. "Verpflegung und Unterkunft bekommst du freilich auch ohne derartiges. Es ist die heilige Pflicht der Gastfreundschaft, die uns hier Gelehrte aus allen Teilen der Welt aufnehmen läßt. Unser Haus ist groß, es gibt hier viele Gästezimmer.", meinte Nikolaos nun wohlwollend und lächelnd. Er dachte nach. Er könnte natürlich den Mann selbst unterhalten, auf eigene Kosten gewissermaßen. Davonjagen konnte er ihn später auch noch. Außerdem war die Befriedigung seiner Neugier dem Nikolaos einiges wert. Also noch ein Mann, den er durchzufüttern hätte? Nikolaos rechnete aus, was er wohl kosten würde und ihm wurde schwindelig. Das Amt des Gymnasiarchos war schon sehr kostspielig, dann noch seine Klientenschar und die Schreiber und die Dienstboten... .
"Du könntest freilich, neben dem Gast der Priesterschaft der Musen, auch mein persönlicher Gast sein. Allerdings erwarte ich in diesem Fall eine gewisse Bereitschaft deinerseits, die Früchte deiner Arbeit mir nicht vorzuenthalten." -
"Also gut, machen wir es einfacher. Geld ist nicht das Wichtigste. Ändern wir das Ganze in Unterkunft, Verpflegung und ein wenig Unterricht. Die Sprache meiner attischen Heimat ist bei mir etwas eingerostet, aber das mag darn liegen, dass ich so lange in der Fremde war. Unterrichte mich in Rhetorik und ich verzichte auf das Geld." Ich sah den Gelehrten fragend an und holte einige Stapel Papier aus meinem Reisebeutel. Das Papier war komplett mit chinesischen Schriftzeichen in Tusche beschrieben. Ich rezitierte den ersten Absatz vom obersten Blatt zunächst auf chinesisch, um ihn dann ins Attische zu übersetzen.
"Jede... Kriegshandlung ist für den Staat von... Bedeutung... größter Bedeutung. Ist... Sie ist der Grund von Leben und Tod, der Pfad, er das Überleben... sichert... oder... in den Untergang führt. Daher ist es... nicht... nein, falsch... ähm... unumgänglich, sie eingehend zu prüfen."
Ich sah den Gelerten wieder an. "Der erste Stapel ist die Bingfa, die Kunst des Krieges des meister Sun. Aber man kann daraus durchaus auch Lehren für andere Bereiche des Lebens ziehen. Diesen Text gibt es schon seit einigen Jahrhunderten. Der andere Text ist noch länger... er heißt Daodejing und den Namen kann man eigentlich nicht übersetzen. Es ist ein rein philosophischer Text, der sich mit der Erleuchtung des Geistes beschäftigt."
Ich holte nun ein paar zusammengebundene Bambusbretter, auf denen etwas in Sanskrit geschrieben stand, heraus. "Das sind noch ein paar Sutren, heilige Texte aus Indien. Wen es hier jemanden gibt, der Indisch spricht, können die ja von dem übersetzt werden. Die Texte aus Han sind schwer genug zu übersetzen, ohne dass deren Sinn verloren geht. Kommentare werden nötig sein. Letztlich ist auch die Bingfa ein philosophischer Text. Wenn du mich als deinen persönlichen Gast aufnimmst, dann kann ich dir auch ein paar zusätzliche Kommentare und auch ein paar Gesichtspunkte der Staatsphilosophie aus Han mitteilen." -
Mit glänzenden Augen und einem fast lüsternen Lächeln hörte Nikolaos den Ausführungen des Weitgereisten zu. Als dieser zuende vorgetragen hatte, griff er vorsichtig nach den Blättern. Er betrachtete die eigenartigen Zeichen, die ihm wie Bilder vorkamen, ähnlich der heiligen Schrift, die vor Jahrhunderten die Ägypter benutzt hatten (oder zumindest die wenigen, die sie benutzen konnten) und die jetzt noch bei einigen Priestern weiter im Süden angeblich im Gebrauch war. Doch diese Bilder waren Nikolaos fremdartig, er konnte keine Dinge erkennen. Er befühlt behutsam und andächtig das Material, auf das die Zeichen geschrieben (oder besser gemalt) waren.
"Was ist das für ein eigenartiger Stoff?", fragte Nikolaos den Besucher. Er legte die Blätter vor sich auf eine freie Stelle seines überladenen Arbeitstisches. Auch die zusammengebundenen Holzstücken, die beschrieben waren mit andersartigen Zeichen, betrachtete Nikolaos eingehend. Langsam schenkte er dem Mann Glauben.
"Aus Indien also... ." Nachdenklich fuhr Nikolaos über die Blätter. Zeichen, die er nicht deuten konnte, versetzten ihn in Unruhe.
"Du sollst genug Zeit haben, dies alles in das Attische zu bringen. Eine Unterkunft kann dir jeder beliebige Bedienstete dieses Kultes zuweisen, empfehle dich ihnen als Gast der Priesterschaft und grüße sie von Nikolaos Kerykes." Er sah dem Mann tief in die Augen. Er versuchte, wie oft, darin zu lesen. "Für Verpflegung ist auch gesorgt, es ist Brauch bei uns, dass alle Lehrer und ihre Schüler gemeinsam speisen. Im Gebäude der Bibliothek gibt es einen Speisesaal." Wieder tauchte er in die Augen des Mannes ein. Gerne hätte er gesehen, was diese gesehen haben mochten. Nikolaos stellte sich fremdartige Gegenden vor, Wüsten, noch größer als die große Wüste Afrikas, feuchte Wälder mit riesigen Bäumen, bewohnt von allerhand seltsamer Wesen, Kopffüßlern, dreiköpfigen Menschen (gleich dem Kerberos), Schlangen, wie Hydren, doch nicht das Meer bewohnend, sondern die Luft wie Wasser durchschwimmend, Städte aus Elfenbein... .
"In deiner Unterkunft wird auch Platz für dich zum Arbeiten sein. Allerdings liegen die Gästezimmer oft in Nebengebäuden, die Bibliothek ist also ein Stück weit entfernt. Du kannst dir daher eine Ecke in der Bibliothek einrichten, sie ist riesig, sie besteht aus unzähligen Hallen und Räumen, irgendwo wirst du schon einen Platz finden, an dem du ungestört bist, oder aber du läßt dich in dem Nebenraum -" Er deutete auf die angrenzende Türöffnung, die ein Vorhang verschloss. "-bei mir nieder. Achte nur darauf, dass du mit meinem Gehilfen nicht in die Quere kommst. Die Bibliothek ist von hier aus nicht weit. Wenn du irgendwelche Bücher einsehen möchtest, sage mir bescheid. Die Priesterschaft ist in Bezug auf ihre Bücher sehr eigen.", fügte er lächelnd hinzu. "Es sollte immer ein Priester oder zumindest ein Bibliothekssklave bei dir sein, wenn du Bücher suchst. Fremde und Schüler dürfen Bücher auch nur innerhalb der Bibliothek benutzen. Bücher, das ist eben-" Wieder ein Lächeln. "-unser Tempelschatz." Andächtig blätterte Nikolaos in den Schriften aus den fernen Gegenden.
"Was den Unterricht angeht, so sollst du ihn selbstverständlich erhalten. Ich bin jeden zweiten Tag da draußen im Garten unter den Bäumen zu finden. Jeder ist eingeladen zu kommen, doch meine persönlichen Schüler und Gäste natürlich in besonderer Weise." -
"Dieses Material?" fragte ich und betrachtete kurz das Papier. "Das wird aus Holz und Pflanzen gemacht. Wie genau, kann ich nicht sagen, aber man löst die Pflanzen und das Holz wohl in Wasser auf und trocknet das Ganze dann wieder. Es ist dem Material sehr ähnlich, aus dem Wespen ihre Nester bauen. Und, ganz nebenbei, sehr gut geeignet, um darauf zu schreiben und zu malen."
Nachdem Nikolaos mir eine Unterkunft zugesagt hatte und mir Örtlichkeiten für die Übersetzungsarbeit genannt hatte, entschied ich mich recht schnell. "Ich werde mir dann eine Ecke in der Bibliothek einrichten. Es ist der passende Ort. Was die Bücher angeht, nun, das ist durchaus verständlich. Bücher sind Wissen. Wissen ist die Grundlage von Bildung. Bildung veredelt den Menschen. Nur der edle Mensch strebt nach Harmonie. Nur Harmonie beseitigt das Chaos und stellt die Ordnung des Kosmos wieder her. Allerdings: Wissen ohne Denken ist sinnlos, doch Denken ohne Wissen, das ist gefährlich." Zum ersten Mal in diesem Gespräch zeigte ich ein leichtes Lächeln.
"Ich freue mich bereits auf deinen Unterricht. Die Schriften lasse ich am besten bei dir, da sind sie sicher. Vielleicht finde ich ja mal Gelegenheit, dir die Schrift der Han beizubringen. Auch wenn ich selbst nur etwa zwei Drittel der ungefähr 6000 Zeichen kenne. Da sind aber zumindest alle Zeichen dabei, die in diesen Schriften verwendet werden." Ich verbeugte mich kurz. "Ich bitte, mich zu entschuldigen, aber die Reise war lang und ich möchte mich gerne in ein Gästezimmer zurückziehen und mich reinigen." -
Ein Stoiker, dachte Nikolaos, als der Mann von einer kosmischen Ordnung sprach. Dass er dabei auf eine ganz andere Lehre anspielte, wusste Nikolaos natürlich nicht, denn er kannte diese Lehre nicht.
"Es wäre mir eine Freude", antwortete Nikolaos auf das Angebot des Mannes. Als dieser jedoch von 6000 Zeichen sprach, staunte Nikolaos. Es schien eine ganz andere Sprache zu sein, als die, die er kannte, dass sie soviele Zeichen zur Niederschrift brauchte. Andererseits benötigte seine Muttersprache nur etwa zweiundzwanzig bis vierundzwanzig Zeichen, abgesehen von Zusätzen, und sie war immerhin seiner Meinung nach die vollendete Sprache der Welt... .
"Wenn du dich ausgiebig reinigen möchtest, so kannst du auch die Thermen im Gymnasion besuchen.", sagte Nikolaos. "Allerdings wird sich auch hier ein Sklave finden, der dir einen Bottich mit heißem Wasser füllt." -
Antigonos kaute bedächtig an einem Stück Käse und lauschte seinem Mentor. „Das ist Wahr. Als Eponminatograph hättest du sicherlich etwas mehr Ruhe und könntest dich auf mächtigere Ämter vorbereiten und Kräfte sammeln.“ Auch wenn es sich nicht gehörte, so beobachtete Antigonos sein Gegenüber intensiv und versuchte aus seinem Gesicht zu lesen. Als das Gespräch auf die Politik kam wurde Antigonos schlecht. Was wollte Nikolaos bezwecken? Wollte er ihn zu einer Figur im Spiel der Lügen und Intrigen machen? Der Politik.
Antigonos nahm sich noch ein Stück Käse um nicht gleich zu Antworten. Er wollte seinen Gönner nicht vor den Kopf stoßen. Aber irgendwie musste er sich da heraus bringen. Antigonos und Politik? Dafür verachtete er diese viel zu sehr. Antigonos hatte sich seinen Mentor nicht aus politischen Hintergründen gesucht, sondern wegen seiner Fähigkeiten als Lehrer. Als dieser Teil des Gespräches übersprungen war ging Antigonos nicht mehr darauf ein. „Ich fühle mich geehrt, Herr. Gerne möchte ich an dem Fest teilnehmen. Sicherlich werden viele Größen der Provinz anwesend sein.“ Er verneigte sich leicht und brachte die Schüssel mit den Resten zurück zur Kantine. Als er wiedergekehrt war, machte er sich an das Einräumen von Büchern, die Nikolaos nicht mehr brauchte. Einige seltene Stücke waren dabei. „Nikolaos, hast du schon einmal davon geträumt, die Welt zu bereisen?“ Antigonos biss sich auf die Zunge, die Frage war ihn einfach aus dem Mund geschossen. Dennoch blickte er nun fragend zu seinem Mentor. „Ich habe mit dem Gedanken gespielt, nach meiner Ausbildung für ein paar Jahre die Welt zu bereisen. Rom, Germania, Hispania und Gallia….. die ganze Welt eben…“ -
Nikolaos war nicht entgangen, dass Antigonos das Thema der öffentlichen Angelegenheiten umging. Im Nachhinein war ihm das sogar recht. Der Junge war ihm zu kostbar, als dass er es fertigbrächte, ihn zu verderben. Nikolaos selbst war ausreichend verdorben und grämte sich darüber in zunehmendem Maße. Je mehr er an Macht gewann, desto schneller verblühte er. Diese Stadt war wahrlich keine gute Erde für zarte Pflanzen.
Als Antigonos vom Reisen sprach, ging ein Schauer der Erregung durch Nikolaos, keine Wolllust freilich, sondern vielmehr eine seligmachende Sehnsucht, die zugleich jede frühere Seligkeit vernichtete. (Jahrhunder später sollte man dies Enthymesis nennen.) Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. Dieses Lächeln war für Nikolaos' Verhältnisse ungewöhnlich warm und echt. Seine Augen glänzten und das Lächeln schwandt nicht sogleich, sondern blieb eine Weile.
"Ich habe ein Schiff", murmelte er, wie für sich, doch deutlich genug, dass es sein Gegenüber hören konnte. Dann sah er Antigonos wieder an. "Ich werde mich nicht zum Eponminatographen wählen lassen, glaube ich.", sagte er trocken und ohne jeglichen Pathos in der Stimme. "Ich wohne schon seit Jahren an diesem Ort. Zuvor war ich in Rom-" Die Erinnerung an seine dortigen Frevel gegen die Himmlischen ließ ihn erschaudern. Er war jung gewesen und hatte sich verführen lassen von Wahrsagern und dem seltsamen Gemurmel von Wolllustpropheten. Er hatte die Isis und die Aphrodite in einer Gestalt verehrt, die ihn heute noch mit einem Gefühl der Scham verfolgte. "-und davor in Athen." Er sah den Jüngeren nachdenklich an. "Ich habe eine Pyrtanie noch Zeit, meine Geschäfte hier zu ordnen.", sagte er schließlich. "Beim Gastmahl werde ich dafür sorgen, dass in Alexandria nach meiner Abreise nicht alles den Bach hinunter geht." Plötzlich schien Nikolaos dazu überzugehen, den von Antigonos geäußerten und von ihm selbst lange gehegten Wunsch in die Tat umzusetzen. In seinem Gesicht zeichnete sich nun eine Entschlossenheit ab, die manchen Menschen geängstigt hätte. "Wir könnten den Teil der Welt bereisen, an dem die Sonne abendlich hinabsinkt und dann an die Ufer des Teils der Welt fahren, wo sie morgendlich aufsteigt. Soweit ich weiß, haben die Rhomäer ihren Krieg gegen die kriegerischen und hinterhältigen Parther zunächst beendet." Er sah sein Gegenüber fragend an. -
Von der Spontantität des Nikolaos geschockt, griff Antigonos zu einem Stuhl und musste sich setzen. Seine Beine waren weich wie der Käse, den er vor wenigen Augenblicke noch verspeist hatte. Dieser Kerl musste sich einen Scherz erlauben, aber Antigonos konnte die Ernsthaftigkeit erkennen die sich in seinen Augen wiederspiegelte. „Ich möchte deine politische Karriere nicht gefährden, Nikolaos. Überleg doch mal…“ Ja? Was sollte er überlegen? Antigonos fiel spontan kein Einwand ein. „Ich meine… du sagtest selbst das die Geier nur darauf warten, dass du schwäche zeigst…“ Zu gerne hätte er sofort seine wenigen Habseeligkeiten gepackt und wäre mit Nikolaos zum Schiff geeilt, aber er musste an die Zukunft seines Freundes denken. Die dieser, ohne mit der Wimper zu zucken, aufs Spiel setzte. „Ich weiß nicht… was soll ich sagen…“ Er begann zu stottern und sein Bein zu massieren, was er immer tat, wenn er schrecklich nervös war.
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Nikolaos lächelte. Das Lächeln wurde unheimlich, gleich dem Lachen der Sardinier. Lautlos jedoch. Über die Augen des Nikolaos ging ein fast fiebriger Glanz.
"Du weißt nach mir am besten, wie häufig und angestrengt ich denke.", meinte Nikolaos ruhig und fast gleichförmig im Ton. Das Lächeln verschwandt und wich einem ernsten Gesichtsausdruck.
"Die Geier", begann er. "werden über mich nicht herfallen, wenn ich im hintersten Indien bin." Er blickte Antigonos durchdringend an. "Außerdem habe ich doch gerade das höchste Amt erreicht, das man in diesem Staat erreichen kann. Ich werde noch dafür sorgen, dass man mir eine hübsche Statue aus Marmor in die Stoa stellt, und dass sich immer jemand finden wird, sie neu zu bemalen. Meine Amtszeit hat gerade begonnen. Findest du nicht, dass die Zahl drei eine überaus schöne Zahl ist?" Wieder ein Grinsen wie das eines Totgeweihtens. Doch schnell kehrte wieder der alte Nikolaos zurück mit seinem scharfen, kühlen Verstand. "Ich hoffe, ich kann mich auf dich verlassen.", sagte er. "Meine Gesundheit ist nicht mehr die Beste, da ist es gut einen Arzt in der Nähe zu wissen. Außerdem -" Sein Blick trübte sich etwas, fast wehleidig sah er sein Gegenüber an. "ist es schön, einen Menschen als Gefährten zu wissen, den man noch nie belogen hat und der einen wohl auch noch nie belogen hat und den man aus den Augen lassen kann, da er kein Messer hinterrücks ziehen wird." Er fing sich wieder. Er schwieg eine Weile nachdenklich. "Wir werden in nächster Zeit die Reise planen.", beschloss er und ließ dabei deutlich werden, dass er keinen Widerspruch erwartete.
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