Auf den Strassen Augustodunums

  • In Iustus Unterkunft angekommen, kümmerte sich der Hausherr erst einmal um die Belange von Louan. Ich wurde langsam unruhig, ließ es mir aber nicht anmerken.
    Ließ nur Matrinius mit einem Augenzwinkern zu verstehen geben, das wir uns vielleicht so bald wie möglich auf den Heimweg machen sollten.


    Als sich louan nach uns erkundigte, überlegte ich erst, wie ich am besten anfangen sollte, schließlich wollte ich nicht mit der Tür ins Haus fallen.
    "Hmmmm..., ich sage es mal so Louan. Ich soll dich von Caelyn grüßen." Dabei beließ ich es erst einmal, um die Reaktion von Louan abzuwarten.

  • "W..Was? Von wem? Caelyn? Wiso? Du meinst.. Wo ist sie? He, woher kennst du meine Schwester?" Das war ja jetzt ein dicker Hund! Ich war völlig von der Rolle, nachdem ich den Namen meiner Schwester aus Maecenas Mund gehört hatte. Der wollte mich doch jetzt nicht verarschen! "Na los, sag schon, was is mit ihr? Lebt sie noch? Wo is sie?" Wenn das jetzt ein Scherz sein sollte, dann war´s ein verdammt schlechter! Maecenas musste ein guter Schauspieler sein, wenn er mich wirklich täuschen wollte. Sein Gesicht verriet jedenfalls nichts, was darauf hindeutete.
    Ich sah zu Iustus, der schweigend neben mir stand. Wenn Maecenas mich hinters Licht führen wollte, hätte Iustus bestimmt estwas gesagt. Er war auch kein Freund solcher Scherze.
    "Stimmt das, was er sagt? Is Caelyn noch am leben?" Iustus nickte. "Ja, Junge! Sie lebt! Die beiden sind nur wegen dir hierher gekommen. Caelyn hat sie geschickt." Er nickte Matrinus und Maecenas zu, damit sie Louan Caelyns Nachricht überbringen konnten.

  • Louan`s Reaktion konnte ich ganz und gar nachvollziehen. Maecenas hatte in solch einer Situation sicher genauso reagiert.
    Ich blickte abwechselnd zu Iustus und Matrinius, ehe ich weiter sprach.
    "Deine Schwester macht sich große Sorgen um dich, auch soll ich dir liebe Grüße von ihr ausrichten." Das war jetzt sehr viel auf einmal. Ich schaute wieder zu Iustus und Matrinius und sprach vorsichtig weiter.
    "Deiner Schwester geht es gut. Sie lebt in der Provinz Germania, genauer genommen in Mogontiacum. Und ich soll dich fragen, ob du uns dorthin, zu deiner Schwester begleitest." Dies alles sprach ich in ruhigem, sachlichem Ton.
    "Jetzt fragst du dich, wie wir zwei ausgerechnet hierher kommen. Nun Louan, das hast du alles Caelyn zu verdanken. Sie möchte wissen wie es dir geht und wenn du es willst, möchte sie dich gern wieder in ihre Arme schließen." Ich denke, das reichte für das erste. Der arme Louan hatte jetzt eine Menge Fakten zu verarbeiten.
    Ich hingegen ging zu Iustus und fasste ihm freundschaftlich an die Schulter.
    Das waren sehr bewegende Momente.

  • Oh mein Gott! Jetzt wurde es schnulzig. :D
    Mit solchen Situationen bzw. Gesprächen konnte ich noch nie sonderlich gut umgehen.
    Also beschloss ich Maecenas das Wort zu überlassen und beobachtete aus dem Hintergrund weiterhin das Gespräch, während ich es mir auf einem Sessel bequem gemacht hatte.
    Und schließlich packte Maecenas auch richtig aus und erzählte Louan, warum wir wirklich hier waren.
    Interresiert wartete ich auf eine Reaktion von Louan.

  • Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte! Caelyn war am Leben! Sie lebte! In Mogontiacum - wo immer das auch war. Mit jedem Satz, der Maecenas sprach, schaute ich argwöhnischer zu Iustus, der nur bestätigend nickte und dabei lächelte.
    Nach einer Weile fragte ich mich insgeheim, wie Caelyn nach Mogontiacum gekommen war und woher hatte sie soviel Geld, um gleich zwei Männer zu schicken, die mich finden sollten? Iustus hatte den beiden Männern Glauben geschenkt, dann konnte auch ich eigentlich beruhigt sein.
    "Sie will, dass ich mit euch nach Mogondingens mitkomme?" Was war dann mit Iustus? Wer sollte ihm dann helfen? Fragend schaute ich zu meinem Freund hinüber. Doch der winkte gleich ab. "Mach dir da mal keine Sorgen um mich, Junge! Geh ruhig mit den beiden mit und finde deine Schwester wieder!"
    Jetzt lag es nur noch an mir, zu entscheiden, ob ich gehen wollte oder nicht. Natürlich wollte ich nichts lieber, als meine Schwester wieder zu sehen und nachdem, was heute mit Bran´s Leuten geschehen war, hätte ich in Augustodunum keine ruhige Minute mehr! Also, musste ich gar nicht lange überlegen.
    "Na gut, dann komm´ ich mit! Wann geht´s los? Morgen früh?"

  • Louan schien den Ausführungen von Maecenas glauben zu schenken und beschloss am Ende, dass er mit uns mitkommen wollte.
    Das ging ja doch einfacher als erwartet!
    Nun, da der gefühlsmäßige Teil vorüber zu seien schien, ergriff ich nun das Wort, um den sachlichen Teil zu klären.
    Wir werden gleich morgen früh bei Tagesanbruch aufbrechen.
    Sagte ich ruhig und sachlich.
    Ich denke, dass Maecenas mir zustimmt, wenn ich sage, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden sollten. Denn ansonsten ist wohl eine weitere Auseinandersetzung mit den Banditen unvermeidlich.
    Sagte ich und blickte kurz in die versammelte Runde.


    Sim-Off:

    Da war ich wohl einen Tick schneller! :D

  • Sichtlich beruhigt nahm ich die Worte von Louan entgegen. Ich war froh, das es keiner großen Worte bedurfte, um Louan zum mitkommen zu bewegen.
    Ich schaute zu Iustus. "Also wenn ich einen Vorschlag machen darf, würden wir die heutige Nacht noch hier verbringen und im Morgengrauen aufbrechen." Nun schaute ich zu Matrinius und wiederholte seine Idee.. "Was meinst du? Oder willst du heute Abend noch aufbrechen? Wir können ja morgen nach dem Frühstück noch Iustus beim einräumen seines Ladens helfen und dann ziehen wir gen Mogontiacum?" Vielleicht hatten die anderen zwei andere Ideen, doch ich hielt es für angemessen noch eine Nacht Kraft zu tanken, vor allem Louan.

  • Ich stimmte Maecenas zu. Heute Abend noch aufzubrechen wäre keine gute Idee gewesen. Dafür war ich einfach zu müde und auch zu schwach. Sein Vorschlag, die Nacht in Iustus´ Wohnung zu verbringen und morgen, nachdem wir Iustus noch ein wenig zu Hand gegangen waren, aufzubrechen, fand ich sehr gut. "Ja, so können wir´s machen! Morgen helfen wir erst noch Iustus und dann können wir aufbrechen." Dann würde ich zum ersten Mal richtig aus Augustodunum raus kommen. Mein bisheriges Leben und alles was mein Schicksal bestimmt hatte, würde ich zurück lassen. Ob ich jemals zurückkehren würde, stand in den Sternen.
    An diesem Abend ging ich früh zu Bett. Ich war todmüde und meine schmerzenden Glieder sehnten sich nach Ruhe und Schlaf.


    Am nächsten Morgen


    Die Nacht war sehr erholsam für mich gewesen. Am Morgen fühlte ich mich fast, wie neu geboren. Iustus hatte mich mit einem reichhaltigen Frühstück überrascht. Da hatte ich nochmal ordentlich zugelangt.
    Wir hatten ihm dann noch mit dem Laden geholfen und dann kam der unvermeidliche Augenblick, dem ich schon gespannt entgegen fieberte und vor dem ich aber auch Angst hatte. Ich musste mich von Iustus verabschieden. Der Mann, der so viel für mich getan hatte und dem ich so viel verdankte und der mir nun auch noch zu guter letzt ein Pferd besorgt hatte, das jetzt mir gehörte. Er schloss mich noch einmal in die Arme, so wie es ein Vater tat, wenn er sich von seinem Sohn verabschiedete.
    "Mach´s gut, Junge und grüß mir Caelyn!"
    Ich war wirklich nah dran, die eine oder andere Träne zu vergießen, so nah ging mir der Abschied. "Danke Iustus! Danke für alles!" Dann drückte ich ihn noch einmal fest und wandte mich dann zu meinem Pferd.

  • Louan war am Abend schon vor uns schlafen gegangen. Ich besprach derweil noch mit Matrinius die Rückreise und wir tauschten uns noch mit Iustus aus.


    Am nächsten Morgen, nachdem wir gefrühstückt hatten und uns bereit für die Heimreise machten, halfen wir noch Iustus bei dem auffüllen der Auslage seines Geschäftes und verabschiedeten uns schließlich von ihm.
    "Ich danke dir für deine Hilfe Iustus. Ohne dich würden wir immer noch hier herumirren. Gehabe dich wohl und mögen die Götter dir wohl gesonnen sein."
    Und so machten wir uns auf den Heimweg. Louan schien es kaum erwarten zu können, in seinem neuen Zuhause anzukommen.

  • Während wir nun auf der Straße in Richtung Heimat unterwegs waren, bombadierte Louan uns mit Fragen über seine Schwester und Mogontiacum.
    Maecenas und ich beantworteten, nun doch etwas entnervt, alle seine Fragen, bis wir schließlich das Stadttor passierten.
    Dabei bemerkten wir doch, wie Louan mehrmals einen sehnsüchtigen Blick zurück auf seine alte Heimat warf.
    Mach dir mal keine Sorgen, sagte ich zu Louan, in Mogontiacum wird es dir sehr gut gefallen.

  • Ich hatte noch einmal zurück geblickt und Iustus ein letztes Mal zu gewunken. Erst als wir das Stadttor passiert hatten und uns immer weiter von meiner Heimatstadt entfernten, wurde es mir richtig bewußt: jetzt hatte ich endgültig mit meinem alten Leben gebrochen und war auf dem Weg in ein neues, hoffentlich zufriedeneres Leben. Ich konnte es natürlich kaum erwarten, meine Schwester wieder zu sehen. Insgeheim fragte ich mich aber noch immer, was sie angestellt haben musste, um zu einer so begüterten Frau zu werden, die sie ja jetzt zweifelsohne sein musste. Wie hätte sie es sonst fertig bringen können, zwei Männer zu engagieren, die nach mir suchten?
    Da der Weg ein lager war, den wir vor uns hatten, verkürzte ich mir die Zeit damit, meine Begleiter nach meiner Schwester und dem Ort, wo sie wohnte, auszufragen. Irgendwann stellte ich aber fest, dass ich die Beiden damit ganz schön nervte. Also ließ ich davon ab.
    Einige Tage später erreichten wir die Provinz Germania. Jetzt hatte ich auch Gallien hinter mir gelassen. Nur noch wenige Tage trennten mich von meiner Schwester.


    Sim-Off:

    Ich melde mich jetzt um! ;)

  • Der kleine schien ganz schön neugierig zu sein aber ich leiß mir nichts anmerken und beantwortete jede noch so komische Frage.
    Das Stadttor Augustodunum`s hatten wir schon etliche Tage passiert und waren schon wieder in Germanischen Gefilden.


    Sim-Off:

    Ich auch :D

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