[Tablinium] Vorbereitung auf die Rosaliae Signorum

  • Es war ein Bild, das so manchen Sklaven im Praetorium in erstaunen versetzte :
    Es war weniger, das im Tablinium des Praetoriums die Rüstungsteile des Legatus standen, es war vielmehr, das diese von eben diesem selbst auf hochglanz poliert wurden.

  • Andere mochten erstaunt sein, Mania war es nicht. Die alte Frau blieb eine Weile im Türrahmen des Tabliniums stehen und schaute ihrem Zögling zu, wie dieser dabei war, die Spuren des Alltages vom Metall der Rüstung zu entfernen. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein leichtes, warmes Lächeln, ein Lächeln, das sich immer wieder zeigte, wenn sie Bilder sah, welche sie an die frühen Zeiten erinnerte.

    "Vergiss nicht das Innere, Quintus,"
    sagte sie, während sie einfach in das Zimmer herein trat und sich auf einen Stuhl setzte. "Der alte Legatus hat das gerne übersehen..."

  • Fast wäre dem Legatus ein ungehaltenes "Mach ich natürlich" von den Lippen gekommen, was eine Reaktion gewesen wäre, die ihm eigentlich ferngelegen hätte. Doch statt etwas zu sagen, kümmerte er sich sofort um das Innere der Rüstung und tat so, was sein Sklavin von ihm verlangte, was eigentlich auch nicht zu ihm passste.


    Stattdessen polierte auch das innere der Rüstung und hielt diese dann hoch.


    "Zufrieden ?"

  • Die Knochen schmerzten ihr immer wenn sie etwas länger stehen musste, daher tat es gut, so zu sitzen und ihren Schützling zu beobachten. Es erinnerte sie an die alten Zeiten, in denen sie noch die Kraft ihrer Jugend gehabt hatte. Und sie hatte viel Kraft gehabt, hatte sie doch Töpfe und Pfannen in der Culina des Haushaltes gechwungen. Und es war ein grosser Haushalt gewesen und es waren grosse Töpfe und Pfannen gewesen.

    "Meine Knochen werden zwar schnell müde," erwiederte sie ihm, "doch meine Augen sind noch so scharf wie immer. Du hast einen Fleck direkt unter der Schulter vergessen...."


    Nicht das sie ihn sehen konnte, denn auch ihre Augen wurden, entgegen aller Beteuerungen immer schlechter, doch sie wusste, das dort immer ein Fleck zu finden war.


    "Ist dir übrigens an deiner Verlobten in letzter Zeit etwas aufgefallen," fragte sie unvermittelt.

  • Es war ein leise Murren, welches der Tiberier von sich gab, während er sich die bemängelte Stelle ansah und in der Tat noch einen flech vorwand, den er mit einem Tuch rasch weg polierte.


    "Du solltest eigentlich Stubenkontrollen durchführen," erwiederte er, während er der Rüstung einen letzten prüfend zu warf. Ohne sich ihr zu wenden, antwortete er auf ihre Frage : "Nein, was soll mir aufgefallen sein..."

  • Es wunderte sie nicht wirklich, das ihm nichts aufgefallen war. Das tat es eigentlich Männern eigentlich nie, denn eigentlich suchte ein römischer Mann meist nur die Nähe seiner Frau, wenn ihm ein gewisses Verlangen trieb und gerade keine andere Frau zur verfügung stand. Und auch wenn bei Quintus und Helena anders sein mochte, allein dardurch das er ein Mann war, fehlte ihm einfach der Blick für die Veränderungen im Verhalten seiner Verlobten.

    "Ach, nichts wirklich bedeutendes,..."
    winkte sie ab, auch wenn sie wusste, das nicht stimmte. Aber sie war sich auch nicht mal sicher ob Helena sich über ihren Zustand im klaren war. So wechselte sie das Thema, ohne es es eigentlich zu wechseln.

    "Wann wird eigentlich eure heirat sein ? Es sollte doch mal langsam Zeit sein ?"

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