Kanopus | Ein bescheidener Landsitz in der Nähe der Stadt

  • Auf einer kleinen Anhöhe in der Nähe von Kanopus direkt am Strand befindet sich der Landsitz des Timokrates, wo er sich manchmal aufhält, um den hektischen Treiben der Stadt und seiner Arbeit zu entkommen.


    Der Landsitz ist ganz nach kanopischem Ideal mit einen prächtigen Lustgarten mit Zierteich ausgestattet, wo sich unter freistehenden Säulen und schattigen Bäumen normalerweise mehrere Tische und Klinen befinden, in denen es sich gut feiern lässt. Wenn der Hausherr anwesend ist, entfaltet sich hier vor Allem in den Morgenstunden ein hektisches Treiben, wenn die Abendgesellschaft nach ihren ausgedehnten Ausflügen in die Stadt ihren Schlummertrunk genießt. Ansonsten dient das Haus auch als repräsentatives Empfangshäuschen für wichtige und beeindruckenswürdige Besucher.


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    Woher die plötzlichen Gelder für den Kauf dieses luxuriösen Grundstücks kommen, weiß niemand so genau, aber man munkelt allerhand über diverse Geschäftchen, welche der Besitzer im geheimen tätigt. Und außerdem: Hatte der Hausherr nicht mal Aufsicht über die Stadtkasse von Alexandria? Hat irgendjemand damals genau nachgezählt...? Naja, durch Arbeit ist bekanntlich noch nie jemand reich geworden... 8)

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    Seit einiger Zeit ist die feuchtfröhliche Provinzaristokratie von Kanopus um ein Mitglied reicher, das die angenehmen Seiten des Lebens genauso zu schätzen weiß, wie die alteingesessenen; Die Morgensonne tunkt den Garten in ein rosiges Licht, aber die frivol gekleideten Tänzerinnen tanzen immer noch ihre erotischen Tänze unter den Blicken der ägyptischen Noblesse, welche nun bereits den dritten Tag in Folge hier verbringt, zecht, schlemmt, hurt und alle erdenklichen Rauschmittel zumindest anprobiert hat.


    Durch den Garten des Bhupendra, so heißt der dubiose indische Händler, torkeln zwei Freunde auf psychedelischem Erkundungsausflug, der römische Aristokrat Caius Cornelius Cubitus und sein Freund Ptolemaios Lysander. Cornelius betrachtet gerade ausgiebig die bunten Verzweigungen, Muster und Gesichter eines Blattes, während Lysander mit ruckartigen Bewegungen und verkrampft wirkenden Gliedmaßen, ähnlich denen ägyptischer Reliefdarstellungen, durch den psychotropen Dschungel irrt. Nachdem Cubitus beschließt, genug gesehen zu haben, wendet er seine tellergroßen Pupillen an Lysander.



    "Bsst- ... Bsst- ... Bsst- ..."
    "He, Lysander?"
    "Bsst- ... Bsst- ... Bsst- ... Jaaa?"
    "Was hältst du eigentlich von diesen Bhupendra?"


    Lysander denkt scharf nach, während sich Cubitus auf die Antwort wartet und sich nicht von dem blaugrünen Stachelrochen beirren lässt, der sich ganz leise und unauffällig immer näher an Cubitus annähert, mit der heimtückischen Absicht, Cubitus nicht vorhandenen Honigkuchen zu mopsen.


    "Keine Ahnung. Weiß ich nicht. Nichts. Alles. Äääh... Ein Inder. Schön sind sie, die Inder. Ich glaub, der handelt mit irgendwas. Tücher und Leberkäsriegel. Nee, nur Tücher, Leberkäsriegel gibts gar nicht. Keine Ahnung, wo diese Inder immer so überall herkommen."
    "Ja, komisch. Auf einmal da und seitdem jeden Tag eine Menge Spaß in seinem Haus."
    "Riesenspaß!
    "Aber dass keiner irgendwann irgendwie was von dem gehört hat, bevor er aufgetaucht ist...?"


    -Cubitus schubst den frechen Rochen unsanft beiseite, ehe er antwortet-


    "Jetzt langt's aber!"
    "Naja, zumindest weiß er, zu leben und seine Gäste zu bewirten."
    "Das ist ja wohl das Mindeste. Aber komisch ist's schon. Und der ist immer so freundlich. Fast, als wäre er selbst Diener..."


    Der Rochen nutzt Cubitus' Unaufmerksamkeit und startet einen erneuten Versuch.


    "Verdammtes Drecksvieh! Finger weg von meinem Honigkuchen, bei Merkur!"
    "Hä? Was?"
    "Na, der Rochen da! Will meinen Honigkuchen klauen!"
    "Ach so, der Rochen! HöHö. Höhöhö..."
    Höhöhö... Höhö...
    "Mann, sind wir breit..."


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