Hier, im Atrium des Domus traf man sich nun, um die weiteren Details der Mission zu besprechen.
Ich hatte mich schon ein wenig vorbereitet und war auf allerlei Fragen meines neuen Mitstreiters gefasst.
Hier, im Atrium des Domus traf man sich nun, um die weiteren Details der Mission zu besprechen.
Ich hatte mich schon ein wenig vorbereitet und war auf allerlei Fragen meines neuen Mitstreiters gefasst.
Er hatte sich noch etwas bequemeres angezogen und war dann zum vereinbarten Ort gekommen. Der Decimer wartete bereits. Herius ließ sich auf einem Platz nieder und wollte erstmal hören, was jener Mann Magnus sich für dieses Unternehmen ausgedacht hatte. "So da wären wir... ich nehme an, du hast dir bereits überlegt, wie wir nach Parthien kommen, wie wir den Legaten ausfindig machen können und schließlich heim bringen?" Vielleicht waren ihre Ansichten ja garnicht so unterschiedlich. Der Hadrianii wartete erstmal ab. Seine Version brauchte wahrscheinlich nicht soviel Zeit, war aber auch gefährlich genug, um davon abzulassen.
Ich hatte Wasser und Wein bereitstellen lassen und deutete Subdolus sich zu bedienen, bevor ich anfing.
"Nunja, einen genauen Plan habe ich nicht ausgearbeitet...... natürlich könnte man taktisch vorgehen, lang planen und vorsichtig sich dem Ziel nähern, so wie wir es gelernt haben bei den Legionen, doch ich bin überzeugt, dass die Zeit dafür nicht reicht.
Wir müssen schnell handeln, was zwar gefährlich werden kann, aber sicher effektiver.
Ich denke, wir reisen zu Pferde durch Syria bis zur Grenzstadt Zeugma. Meines Wissen kamen die Legionen damal dort durch und genau dort beginnt unsere Arbeit. Wir werden Fragen stellen, laut und viel und werden Aufmerksamkeit erregen. Ein paar sesterzen hie und ein paar da und es wird sich jemand finden, der Infiormationen verkaufen will. Dann folgen wir der Spur, die uns am glaubhaftesten scheint!"
Zu mehr reichte es im Moment wohl nicht
"Ich habe ein paar Söldner angeheuert, etwa 10 Mann, die du dir aber noch ansehen sollst..... sie sind teils ehemalige Stadtwachen oder einfach nur peregrini, die sich ein paar Sesterzen verdienen wollen!"
nun war ich gespannt, was der ehemalige Soldat zu meinen Ausführungen sagen würde....
Er nahm vom Wasser und lauschte den Ausführungen. So unterschiedlich begannen diese garnicht, wie Herius sich die Sache vorstellte.
"Nun ich denke mit einem Dutzend Männern wird es fast unmöglich sein taktisch vorzugehen und die Vorsicht dabei walten zu lassen. Ich habe mir auf der Reise hierher auch so meine Gedanken gemacht und dabei festgestellt, das das Risiko für die Mission immer gleich hoch blieb. Egal welchen Plan man verfolgen würde. Mein Vorschlag beginnt ähnlich deinem, jedoch mit dem Unterschied, das die zwölf Männer aufgeteilt in drei Gruppen reisen. Eine Speerspitze, die den direktesten Weg nimmt und letztlich den gefährlichsten Part hat. Sie wird in die feindliche Stadt gehen und laut Fragen stellen. Ich denke nicht, das die parthischen Bewohner derart leichtsinnig sein werden diese -auch mit genügend Sesterzen gekaufte- Fragen zu beantworten. Nein vielmehr werden sie zum erstbesten Wachsoldaten laufen, um sich in der Stadt eine bessere Position zu erheucheln. Doch genau damit sollten wir rechnen. Die vier Männer werden also den Köder spielen und nach Gefühl die Stadt verlassen. Günstigerweise bevor sie ins Visier der örtlichen Wachsoldaten gekommen sind. Mit etwas Glück funktioniert der erste Angelschlag und die Parther schicken Reiter, die unsere Speerspitze verfolgen gef. aufbringen wollen."
Er trank einen Schluck.
"Das wird natürlich nicht geschehen, denn die beiden Verfolgergruppen drehen den Spieß um und beseitigen alle, bis auf einen der Feinde. Jener wird zurückkehren und berichten. Dann sollten wir uns auf eine gute übersichtliche Position vor der Stadt zurückziehen und warten, das man neue Soldaten auf uns ansetzt. Praktischerweise lassen wir dabei immernoch eine Trennung aktiv, um im zweifelsfall agieren zu können, fliegt ein Versteck auf. Wir warten dann, bis die neuen Soldaten unsere Positionen passiert haben und in die endlose Ferne reiten. Natürlich wissen wir nicht wie weit sie suchen werden, aber ich bin mir ziemlich sicher, das der Satrap von Zeugma einen Boten schicken wird, um genau jenen Männern zu berichten, die den Römer gefangen halten. Eine Gruppe wird die Verfolgung in nahen Abstand aufnehmen, eine weitere etwas später, um der Gefahr zu entgehen, das die Parther schlau genug sind und wie wir denken. Die letzten vier Männer folgen dann einen Tag später mit der Absicherung, das die Soldaten nicht den Pfad betreten, den der Bote und unsere zwei Gruppen genommen haben. Dazu müssen wir noch Zeichen vereinbaren, damit die Gruppen den Weg auch finden und wir brauchen ein paar zuverlässige Boten, das wir untereinander die taktische Richtung individuell verändern können, treten andere Bedingungen ein."
Erneut ein Schlückchen.
"Schicken sie keinen Boten, müssen wir uns etwas Anderes einfallen lassen. Vielleicht eine kleine revolutionäre Taktik. Irgendwann müssen sie einfach genügend Aufmerksamkeit auf uns richten. Dabei sollten wir uns einen Rückzugspunkt einrichten, der von ihnen nicht so leicht enttarnt werden kann. Wenn wir ständig verfolgt werden, leben wir nicht lang. Dazu sind wir zu wenige. Außerdem sollten wir uns dort gut bevorraten und evtl. auch die Möglichkeit haben Kontakt mit dem Imperium aufzunehmen."
Er blickte den Decimus an.
"Nun was sagst du dazu?"
Es würde mit Sicherheit ein heikles Spiel werden. Jede Gruppe mußte sich darüber im Klaren sein, das sie nie -auch unter Folter- von den anderen Grüppchen berichtete. Fiel ein Quartum aus, mußten die beiden Anderen sich neu orientieren und dabei nicht die Nerven verlieren. Außerdem war es besonders wichtig, das evtl. Verfolger, die -auch wenn sie nur die Aktionen einer Gruppe beobachteten- trotzdem ebenfalls verfolgt blieben. In einem Landstricht, der nicht unbedingt bekannt war, eine sehr schwierige Aufgabe und trotzdem überlebenswichtig.
Es schien, als hätte sich Subdolus schon weit mehr Gedanken gemacht als ich, was wohl auch kein Wunder war, hatte er doch eine lange Anreise ud viel Zeit.
"Das klingt alles sehr..... nunja, zwar einleuchtend und einfach, aber doch sehr gefährlich..... aber es wird der einzige Weg sein, schnell zu Handeln.
Nun ist es die Frage, wie weit wir die Männer die uns folgen aufklären und einweihen, immerhin könnten sie alle ihr Leben dabei verlieren!"
Nach kurzem Überlegen fuhr ich fort
"Sag, wo hast du gelernt so zu agieren? Das ist nicht unbedingt die Handschrift der Legio, eher vielleicht einer Auxilia, aber nicht mal das..."
"Oh ich hatte eine schwere Kindheit. Mein Vater trieb mich zeitig fort aus dem Haus. das heißt ich bin selbst gegangen und zwar nach Africa. Dort fand sich immer eine zahlende Hand. Eine Armee oder ein Haufen Verrückter. Paar Jahre habe ich dort zugebracht, bis ich zurück ins römische Reich kam und mein Weg in die Legion führte. Daher kommt wohl auch die Möglichkeit zu denken wie ein Barbar."
Er rang sich ein Grinser ab, wurde aber sofort wieder ernst. Geboren war Herius immerhin als Römer und mußte sich diesen Status nicht in einem Hilfheer verdienen.
"Es wird natürlich schwierig, wenn wir die Männer nicht oder nur begrenzt einweihen. Daher schlage ich vor, die Gruppen auf zwei zu verringern. Das sichert uns zwar den letzten Zug nicht ab, aber es macht die Sache auch flexibler. Sehen wir zu, das der Köder die volle Aufmerksamkeit erhält, dann wird die nachfolgende Schaar vielleicht nichtmal unbedingt bemerkt. Sie sollte natürlich landestypisch gekleidet sein. Wenn wir es so ändern, brauchen wir die Männer nicht weiter einweihen. Sie wissen ohnehin, das der Tod hinter der römisch-parthischen Grenze lauert. Zu solch einem Unternehmen meldet man sich doch nicht einfach aus Abenteuerlust... oder?"
Nochmal überdachte er den Plan. Dabei kam ihm eine Idee.
"Vielleicht können wir uns ein paar brandaktuelle Informationen noch in Syria beschaffen. Soweit ich weiß, war Germanicus Corvus doch mal Trecenarius... evtl. hilft uns dies weiter... ich werde später am Abend nochmal mit ihm reden."
Und die Männerfrage stand ebenfalls noch aus.
"Wann können wir uns die angeheuerten Kerle ansehen?"
"Es wäre mir sehr lieb, wenn du dies tun würdest, ich habe noch einiges vor der Abreise zu erledigen!" und abgesehen davon, schien es mir, dass Subdolus doch einen besseren Draht zu Corvus hatte...
"Was die Männer angeht, sie halten sich bereit.... da ich nicht genau wusste, wann es losgeht, habe ich mit ihnen abgemacht, dass ich sie informiere, über einen Verbindungsmann in einer Taverne in der Rhakotis... dort könntest du sie auch begutachten!"
"Gut ich werde dann nochmal mit Corvus reden." Kürzte Herius das Thema zur Informationsbeschaffung ab und legte auch zu den Haudegen ein Wörtchen ein: "Die Männer begutachten wir am Besten zusammen. Ich habe hier wenig zu tun, daher ist es an dir eine Stunde festzulegen in der wir dahin gehen können." Soweit schienen sie ersteinmal alles beredet zu haben. Einige Ausrüstungsfragen blieben noch. So recht wollte der Hadrianii sich nicht damit zufrieden geben als Römer identifiziert zu werden, sollte die Sache im Feindesland in die Hose gehen. Das könnte dann nämlich weitreichende provagandische Folgen haben. Wie sie zu den Gegenständen kamen und sie zu nutzen lernten, würde sich aber noch ergeben, da war er sich sicher drin.
"Ich schlage vor, wir verlieren keine Zeit und treffen uns in zwei Stunden wieder hier....."
Herius nickte dem Gegenüber als Bestätigung zu und machte sich auf.
Die Zeit nutzte der Hadrianus, um sich anders zu kleiden und auch ein Bad zu nehmen. Einige Stapazen verursachte die ständig drückende heiße Luft für seinen Körper. Mit den Tagen oder Wochen hoffte er natürlich diese Wetterlage besser zu vertragen und darauf, das der Körper sich den Umständen anpasste. Weiter dort, wo Schatten Mangelware war, würde es das Wasser in den Trinkschläuchen auch sein. Spätestens dann mußte er sich auf das Land eingestellt haben.
Pünktlich zur verabredeten Zeit erschien er wieder in jenem Atrium und wartete auf Decimus Magnus.
Der nicht lange auf sich warten liess....
"Salve, wir können gleich los.... kennst du dich etwas aus in Alexandria?"
"Oh nicht besonders gut. Auf meinen Wegen habe ich die Hauptstraßen etwas kennen gelernt. Ob man daneben gefahrenlos laufen kann, weiß ich jedoch nicht."
Sie verließen gemeinsam die Regia Praefecti und wandten sich nach Südwesten. Bis zu diesem Zeitpunkt ahnte Herius noch nicht, in welch üble Ecken der Stadt ihr Weg ging.
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