Rosaliae Signorum - Parade der Prima

  • "Danke, Praefectus !"


    Der Legatus nahm die Meldung des Praefectus mit einem militärischen Gruss entgegen und liess diesen sich in die Reihe der Stabsoffiziere einreihen. Noch einmal wanderte der Blick des Tiberiers über die angetretene Legion, bevor er einen Schritt vortrat und seine Stimme erhob.


    "Legionäre der Prima !"


    "Noch ist es nicht lange her und wir standen mitten im Krieg !"


    "Noch ist es nicht lange her, da führten wir unseren Adler durch die staubigen Weiten Parthias !


    Die Stimme hallte über die Köpfe der Soldaten hinweg, jedes Wort schien mit bedacht gewählt.


    "Noch ist es nicht lange her, da stürmten tausende und aber tausende Reiter auf unseren Adler ein !


    "Mit blinder Wut und wildem Eifer wollten sie uns unser Heiligstes entreissen. Ihre Waffen forderten einen hohen Blutzoll ein und lichteten die Reihen der Prima. Und fast schien es, als würde der Adler in ihre Hände fallen."


    "Doch auch unsere Gladii zollten ihnen Tribut, war wir doch bereit unseren Adler bis zum letzten Tropfen Blut und bis zum letzten Atemhauch zu verteidigten."


    "Und vor allem : Die Götter waren mit uns ! Mars war mit uns ! Mars gab uns die Kraft, die Feinde niederzustrecken !"


    "Und heute, da wir unsere Feldzeichen ehren, wollen wir, wie schon in der Schlacht vor Edessa, Mars anrufen, und ihn für seine Unterstützung danken."

  • Vor Priscus Augen zogen wieder Erinnerungen auf an den Feldzug in Parthia, die er wohl auf ewig mit dieser Legion verbinden würde. Tatsächlich war ihm der Kampf um den Adler noch in guter Erinnerung, denn schließlich war er damals in der ersten Kohorte gewesen, welche den Adler beherbergte und besonders zu schützen hatte. Der Aquilifer hatte sich nie zurückgehalten und geschont, sondern war der Legion immer Ansporn gewesen und so hatte das Feldzeichen sie in den Kampf geführt und sie hatten es immer wohlbehalten wieder heraus gebracht.

  • Parthia... der Krieg, nun da der Legat dies ansprach, schaute Imperiosus kurz zu seinen Männern. Einige von ihnen waren bei diesem Krieg garnicht erst dabei gewesen, da sie neu rekutiert wurden. Er erinnerte sich auch daran, als der Alder beinahe in den Hänmden der Feinde gefallen war. Wahrscheinlich , weil der Aquilifer dort damals sein Leben gab. Er und wie eigentlich alle Soldaten hier, haben geschworen bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.


    Tiberius erinnerte sich noch sehr gut daran, wie der Alder zu Fall ging und plötzlich alle aus der ersten und zweiten Centuria der ersten Kohorte nach vorne stürmten, um den Alder weider zurück zu holen.


    Mars war ihnen damals treu gewesen, darum galt es nun auch, ihm heute auch die Ehre zu Teil werden zu lassen.

  • Als der Tribun geendet hatte, erklangen die Cornichen der Legion, sie hallten laut über ds Feld und trugen ihre Signale bis in die stadt hinein. Die Tempeldiemer hatten diesen Moment nervös erwartet, hatten sie doch die Aufgabe das Opfertier ruhig zu halten sollten. Nichts wäre unpassender, ein schlechteres Omen als das laute Blöcken dieses Opfertieres, einem prachtvollen roten Stier. Doch das Tier gab keinen Laut von sich.


    Dann verstummten die Cornichen und gaben so das Zeichen, das nun das Opfer beginnen würde. Im Hintergrund erklang zuerst leise, dann lauter werdend, gedämpfte, würdevolle Musik. Ein Tempeldiener näherte sich Tiberius Vitamalacus mit einer Waschschale, andere hielten sich bereit die Opfergaben zu bringen und das Opfertier wurden langsam auf seine Position gebracht.


    Der Legatus nahm seinen Helm und Umhang ab, reichte ihm einen Tempeldiener, dann wusch er seine Hände in der Schale, welche ein weiterer Tempeldiener ihm gereicht hatte, benetzte auch sein Gesicht, um so die rituelle Reinheit sicher zustellen. Als Zeichen, das er nun der Opferherr war, legte ihm der erste Tempeldiener einen weissen Mantel um, dessen Kapuze tief in sein Gesicht ragte.


    Dann wandte er sich dem nächsten Tempeldiener zu, der ihm ein eine geöffnete Schachtel darbot, in der sich Weihrauch befand. Der Legatus nahm diesen, drehte sich zu der Opferschale neben sich.


    "Als Dank für für deinen Beistand für uns und unsere Feldzeichen im letzten Jahr, rufe ich dich an, Mars, Gott des Krieges, Vater von Romulus und Remus."


    Langsam und Würdevoll liess er den Weihrauch in die Opferschale fallen, dann drehte er sich wieder rechts um, nahm die nächsten Opfergaben, Wein und Kekse, entgegen, drehte sich zürück.


    "Steh auch im nächsten Jahr unsere Feldzeichen bei, oh Mars, Gott des Krieges, Vater von Romulus und Remus."


    Vorsichtig legte legte er die Opfergaben ab, in der Opferschale schwellte der Weihrausch langsam vor sich hin, im Hintergrund wurde das Flötenspiel langsam lauter und dann wurden das Opfertier heran geführt.


    Der Kopfe des Tieres war prachtvoll mit roten Wollbinden geschmückt, über seinem Rücken lag ein rote Wolldecke. Während sich der Legat dem Tier zuwandte, befestigeten die Tempeldiener die Ketten an den Beinen des Tieres an den im Boden eingelassenen Befestigungen.


    Langsam umrundet der hochgewachsene Tiberier das Tier, musterte es gründlich. Natürlich gab es nichts zu bemängeln, schliesslich waren die Tiere sorgfältig ausgesucht worden. So musste er nur einmal nicken und erneut reichte man ihm die Schale in der er sich die Hände wusch und reichte ihm auch das malluium latum, mit dem er sich die Hände trocknete.


    Tempeldiener gingen die Reihen der Soldaten ab, beschrenkelten diese mit Wasser.


    Jetzt machten sich die Tempeldiener daran, den Schmuck der Tiere zu entfernen und der Victimarius reichte dem Opferherren sein Opfermesser und erneut umrundete dieser das Tier, strich dabei mit dem Messer über den Kopf des Tieres. Dann reichte er das Messer zurück.


    Nun folgte der traditionelle Wortwechsel zwischen Opferherr und Victimarius.


    "Agone ?"


    "Age !"


    Die Messer durchschnitt die Kehle der Tieres, Mars rotem Stier. Es war ein sauberer, glatter Schnitt und das Blut floss reichlich. Tempeldiener machten sich daran in Schalen dieses aufzufangen.


    Das tödlich verletzte Tiere ging langsam zu Boden, kein Laut drang aus ihren Kehlen und bald darauf war das Tiere tot, die Plattform um die Tiere herum mit Blut getränkt. Dann öffnete der Schlächter sein Tier und entfernte die Innereien, welche er in die Patera legte. Dann machte er sich daran, das restliche Tier zu zerlegen.


    Ein Tempeldiener hielt derweil die Spendenschale Tiberius Vitamalacus hin, der die ihm dargebotenen Innereien eindringlich musterte.


    Schweigen herrschte, nur das Flötenspiel der Tempeldiener erklang, während alles auf die erlösendenden Worte wartete.

  • Varus rutschte aufgeregt auf seiner Sitzgelegenheit hin und her und konnte es kaum noch abwarten.
    Zwar hatte Varus schon oft einer Opferzeremonie beigewohnt, doch jedesmal war es anders und spannend.
    Auch trug der Stier zu der gelungenen Zeremonie bei, indem alles glatt ging.
    Und doch war es dann wiederum wie immer. Jedoch lebte so ein Highlight auch immer von der Spannung.


    Der Stier war unter musikalischer Untermalung erlegt und schlussendlich die Eingeweide entfernt und zur Schau gelegt wurden.
    Mars schien an der Zeremonie seine wahre Freude gehabt zu haben.

  • Anrufung, Dank und Bittgebet in gerade einmal zwei Sätzen unterzubringen, war wohl selbst für den wortkargsten und griesgrämigsten Soldaten eine Meisterleistung der Knappheit. Da hatte Mars schon wesentlich längere Ansprachen vernehmen können. Die gereichten Kekse machten es so gerade noch mal wett, so dass auch der rote Stier ohne Makel sein würde. Ein paar der Rosenblätter verschwanden unbemerkt und nur Venus würde sie später wieder auftauchen sehen, aber das war den Soldaten sicher sowieso egal.

  • Gründlich musterten der Tiberier die Eingeweide der Tieres, überprüfte ob nichts fehlte, ob keine schwarzen oder andersartig negativ zu deutetenden Stellen zu sehen waren. Doch so gründlich er auch schaute, konnte er nichts finden.


    Tiberius Vitamalacus reichte die Schale dem Tempeldiener zurück, trat einen Schritt vor, hob die Arme und sprach die erlösenden Worte :


    "Litatio!"


    Dann trat er langsam rückwärts zurück, schlug die Kapuze zurück, liess sich den Mantel wieder abnehmen und seinen Helm reichen.


    Er blickte zum Primus Pilus.


    "Lass die Probati vortreten !"

  • Priscus quittierte die Verkündigung der Litatio mit einem Klopfen mit der flachen Hand auf der Schildaußenseite und die Soldaten in seiner Einheit und auch jene in den benachbarten Einheiten taten es ihnen gleich. Das rhytmische Donnern drückte Freude und Kampfbereitschaft aus, ganz so wie sie es als Soldaten jeden Tag praktizierten. In solchen Augenblicken spürte Priscus das Gruppengefühl der Legion besonders deutlich und war froh, hier zu sein.

  • Tacitus hatte das gesammte Schauspiel mit äußerster Konzentration betrachtet. Als der Praefectus seine Rede gehalten hatte, sind nur seine Worte an Tacitus Ohren gedrungen, währen sie keinen anderen Laut wahrgenommen hatten. Er war zwar nicht in Parthia dabei gewesen, war er doch erst kurz nach der Rückkehr der Legio in die Armee des Kaisers aufgenommen wurden, doch die Leidenschaft mit der die Worte über den Platz halten, ließ Tacitus vor Erfurcht schaudern.
    Er sah leider nicht allzuviel, da er mit den Restlichen Probati seiner Zenturie etwas weiter hinten stand, doch alleine solch einem Specktakel beizuwohnen war schon der Ehre genug. Als dann die Litatio verkündet wurde, stimmte er sofort in das Klopfen der Restlichen Legionäre ein.

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Der Primus Pilus antwortete dem Legatus mit einem militärischen Gruss, drehte sich auf der Stelle um und dann donnerte seine Stimme über den Platz.


    "PROBATI VENITE!"


    Direkt vor dem Podium auf das Opfer stattgefunden hatte, wurde bei den ersten Worten des Primus Pilus ein freier Platz geschaffen. Und dorthin mussten die Proabti eilen, immer unter den wachsamen Augen ihrer Ausbilder.



    "PROBATI STATE!"


    Der Grund auf dem sich die Probati versammeln mussten, war von dem Blut des Opferieres getränkt, was es nicht leichten machte, den schnellen Kommandos des Primus Pilus folge zu leisten.


    "ACIEM DIRIGITE!"
    "OCULOS PROSAM!"
    "NUNTIO!"
    "OCULOS VOSTROS AD SINISTRAM!"


    Wieder drehte er sich auf der Stelle, machte kurz Meldung :



    "Legatus, ich melde die Proabti wie befohlen angetreten."


    bevor er sich wieder den Probati zuwandte :


    "OCULOS PROSAM!"
    "MOVEMINI!"


    Sim-Off:

    Da Avitus mir Probleme mit dem Internet zugang gemeldet hat, hab ich diesen Weg gewählt. - QTV

  • Tacitus wusste nicht warum und auch Callistus schaute wie ein besoffenes Pferd drein, als allen Probati befohlen wurde, vorne anzutreten. Schnell, aber angespannt, kam Tacitus den Befehl des Zenturios nach und stellte sich stramm zu den anderen Probati auf den roten, feuchten Boden.

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Tiberius Vitamalacus erwiederte die Meldung des Primus Pilus mit einem knappen, perfekt ausgeführten militärischen Gruss, dann richtete sich sein Blick auf die Probati vor ihm, im Hintergrund hielten sich einige Scriba bereit, mit Schriftrollen in den Händen.


    Schweigend blickte der Legatus in das Gesicht jedes einzelnen Proabti, die kühlen, emotionslosen Augen musterten die Männer, welche hewute Legionäre werden sollten. Dieses Mustern dauerte nur einen Moment, doch Tiberius Vitanlacus wusste auch, das ein solcher Moment für den gemusterten lange wirken musste. Doch dann donnerte seine Stimme wieder über die Köpfe der Probati und über die Köpfe der ganzen Legion hinweg.


    "Probati ! Ihr habt eine schwere Zeit hinter euch ! Ihr kammt als Civilsten und standet Soldaten gegenüber. Soldaten, welche welche die schwierigste Aufgabe von allen hatten : Aus Civilisten auch Soldaten zu machen !"


    "Sie haben euch geschleift und gedrillt ! Sie haben euch an eure Grenzen und darüber hinaus getrieben ! Mehr als einmal wird ein jeder von euch gezweifelt haben, diesen Drill zu bestehen ! Und mehr als nur einer ist diesem Zweifel erlegen !"


    "Doch heute habt ihr es geschafft ! Ab heute seit ihr Legionäre Roms !"

  • Imperiosus stand bei seinen Männern und schaute nach vorne. Dabei erinnerte er sich daran, wie er damals noch Probati war und sie befördert wruden. Ok, damals hatte dies einen anderen Hintergrund, denn der Krieg brach aus und man wollte wohl ungern Probati mitnehmen, doch was wurde nun aus ihm, er wurde Centurio und ist stolz auf das, was er und seine Kameraden bisher geschafft und geleistet. Er konnte sich kaum vorstellen, die Legio I jemals zu verlassen, auch wenn er gerne mal nach Hispania zu seinem Sohn reisen würde, doch irgendwann würde der Moment da sein, wo er seinen Sohn sicherlich wiedersehen würde und wenn es im Elysio wäre.... doch noch ist es nicht soweit.


    Die Probati wurden befördert, welch Ereignissvoller Tag doch heute war.

  • Unter den Männern, die nach vorne gerufen wurden, waren diesmal keine, die Priscus ausgebildet hatte. Trotzdem freute er sich für jeden neuen Kameraden, der die schweren Monate der Grundausbildung hinter sich hatte und nun als vollwertiger Soldat ihre Reihen füllte. Die Lücken, die der Krieg und die Versetzungen danach gerissen hatte, begannen sich also zu schließen.

  • Tacitus schwitzte aus allen Poren. Was ging hier vor sich? Als der Praefectus seinen Blick über sie schweifen ließ, schien er eine unendlichkeit auf Tacitus zu verweilen. Habe ich was falsch gemacht? Schnell ließ Tacitus in seinem Kopf die letzte Woche durchlaufen. Er erinnerte sich an nichts, das er sich zu Schulden hatte kommen lassen. Als dann der Blick nach einer schieren Unendlichkeit zu dem nächsten Probatus weiterschweifte, fiel Tacitus ein Stein vom Herzen. Er bemerkte das Callistus neben ihm knall rot angelaufen war, als hätte er vergessen zu atmen.
    Als dann erneut die Stimme des Praefecten über den Platz hallte, mit der Verkündung das sie, die Probati, nun endlich vollwertige Soldaten seien sollten, wäre Tacitus beinahe auf die Knie gefallen. Es schien als wäre alle Kraft aus seinen Knochen gewichen. Endlich - ENDLICH. Immer und immer wieder versuchte er das eben gesagte richtig wahr zu nehmen, doch alles erschien ihm einfach noch zu unwirklich. Dennoch nahm er schnell wieder stramme Haltung an. Auch bei den anderen Probati, die allesammt versuchten die Haltung zu bewahren, sah man ihre Gefühle deutlich an. Callistus wäre beinahe umgekippt, hätte er sich nicht noch in letzter Sekunde fangen können.
    Tacitus selber, zitterte vor Anspannung, Freude, und anderen Gefühlen, die sich nicht beschreiben ließen, am ganzem Leib.
    Er war ein Legionär!

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Das war ein gutes Zeichen, die Ernennung von Rekruten zu Legionären, zeigte sie doch, dass die - glücklicherweise nicht im wahrsten Sinne des Wortes - dezimierte Legion wieder einigen Zuwachs bekam. Langsam schien sie sich von den Wunden, die die Parther ihr zugefügt hatten, zu heilen. Gleichzeitig zeigte die Beförderung, die ja doch vorzeitig kam, zumindest, wenn Avitus über den Ausbildungsstand richtig informiert war, wie sehr die Legio gelitten hat. Auch vor dem Feldzug wurden Milites vorschnell befördert, hatten nur die Grundlagen des Soldatenhandwerks gelernt. Das hatte sich gerächt, als diese Milites den Anstürmen der Parther standzuhalten hatten. Diejenigen, die nicht schnell genug gelernt hatten, fielen. Hoffentlich waren sich diejenigen, die dort vorne standen un die Ehre erfuhren, zu Legionären ernannt zu werden, dessen auch bewußt.

  • Licinus erinnerte sich an seine eigene Ernennung, die, für seinen jetzigen Rang, ja auch mehr oder weniger gestern gewesen war.
    Es war weit weniger festlich zugegangen, wurden sie doch wegen des Krieges gegen die Parther mitten auf dem danach abgebrochenen Übungsmarsch befördert und dann in die castra in Klausur geschickt. Da hatten es die heutigen probati doch besser, dass sie auf einer großen Parade befördert wurden ohne das drohende Angesicht eines neuen Krieges.


    Auch ein wenig stolz mischte sich in Licinus Gefühlslage, standen da vorn doch auch Männer, die er ausgebildet hatte, so war dieser Moment auch für den jungen centurio etwas besonderes.

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