Von Legionären und ihren bösen Vorhaben

  • Mitten an einem hellichten Frühlingstag trafen sich die drei Legionäre mit Namen Laetilius, Numerius und Sanquinius an einer dunklen Ecke im Castellum. Nicht sehr weit weg von den Barracken, aber weit genug, um unbemerkt von den Offizieren zu bleiben, welche die Drei eh schon hassten. Obwohl die drei Legionäre sich gegenseitig nur mäßig leiden konnten, verband sie etwas. Sie hatten nämlich eine Bestrafung des Centurios bekommen und zeigten sich nach wie vor nicht einsichtig. Sie dürsteten nach Rache, ganz nach dem Motto "Rache ist süß". Und sie wollten sich eiskalt an ihrem Centurio rächen, ihm eine Lektion erteilen, die er nie vergessen würde.


    "Dieses Arschloch!", nuschelte Numerius seinen beiden Komplizen zu, "Die Probati sind doch zum peinigen da! Die Schwächlinge! So ergings uns doch auch, die sollen ruhig auch da durch! Scheiß Probati! Scheiß Centurio!".


    "Schweig...", unterbrach Leatilius, der führende Kopf der Dreierbande zischend, "Ich habe euch nicht grundlos zu dem Treffen berufen. Artorius, dieses Schwein... zwei satte Wochen Latrinenputzen, dieser Sohn einer Lupa! Das soll nicht ungesühnt bleiben, das sage ich euch!"


    "Ich verstehe... was hast du vor, Leatilius?", spitzte Numerius, ein kräftig gebauter Hühne die Lauscher auf.


    Leatilius grinste hämisch und zog damit noch mehr Aufmerksamkeit der anderen beiden Legionäre auf sich. Dann erklärte er seinen sorgfältig ausgedachten Plan: "Hört her... der Centurio macht täglich irgendwann Mittags seinen Gang durch´s Castellum und erledigt irgendeinen Scheißdreck. Wir werden ihm auflauern. Sanquinius, du bist so flink...", blickte Leatilius seinen Komplizen scharf an, "... du könntest dich anschleichen und ihm von hinten irgendwas über den Kopf stülpen. Der darf natürlich nicht erkennen, wer sich an ihm rächt. Danach stürme ich hinzu und wir beide halten den Schreihals fest. Der Kerl hat ne verdammte Kraft, wir müssen ihn beide festhalten, sonst befreit er sich.".


    "Und dann...", Leatilius klang sehr boshaft, "...prügelst du auf ihn ein, Numerius. Schlag ihn grün und blau, der Typ soll Blut spucken. Der bestraft uns nie wieder!".


    Die Legionäre kicherten hämisch, als Leatilius ihnen seinen Plan vorstellte. "Du bist ein Genie, Leatilius! Das machen wir! Ich freue mich schon, dem eine in die Fresse zu hauen!", flüsterte Numerius.


    "Gut, wir treffen uns morgen hier und warten auf den Schreihals... das wird ein Geniestreich, jeder wird uns fürchten!".


    Damit gingen die Legionäre vorerst auseinander und taten völlig unscheinbar. Das Treffen hat praktisch nie stattgefunden!

  • Einen Tag später. Reatinus ging tatsächlich so wie immer seinen alltäglichen Aufgaben nach, nicht ahnend, was noch vor ihm stehen würde. In der Hand hielt er eine Tabula, in welcher er sich einige Notizen machte, was alles zu tun war. Reatinus´ nächstes Ziel war das Officium von Aurelius Ursus. Der senatorische Tribun wollte Reatinus in seinen vier Wänden sehen, und diesem Befehl kam der Schreihals natürlich nach. Reatins empfand Symphatien für Ursus. Nicht nur, weil er aus dem gleichen Geschlecht wie Corvinus, sein Patron stammte, sondern weil er sehr kompetent und ein freundlicher Mann war. So schaffte er es, der Centurios negatives Bild von den senatorischen Tribunen zu ändern.


    Doch ganz in der Nähe, in einer kleinen dunklen Ecke waren die drei Legionäre vom Vortag versammelt. Ihr Plan war klar und ihre Rachegelüste verschärft. Nichts konnte sie aufhalten, ihre Machenschaften und Pläne in die Tat umzusetzen. Sanquinius war bereit, den ersten Schritt einzuleiten. Er war bewaffnet mit einem Stoffsack, mit welchem Reatinus die Sicht geraubt werden sollte. Der Legionär schlich sich ganz flink immer näher zum Centurio, welcher seinen Helm bei solchen kurzen Gängen im Officium ließ. Immer näher schlich er sich heran und bereitete sich vor, sich jeden Moment über den nichtsahnenden Reatinus herzumachen.


    Zu dumm, dass Reatinus selbst nicht die Gelegenheit hatte, sich vorzubereiten. Er merkte überhaupt nichts und war mit den Gedanken beim Geschäftlichen. Bis er auf einmal nichts mehr sah und ihm ein Sack blitzschnell über den Kopf gestülpt wurde. Mindestens genauso schnell schoss Reatinus der Gedanke durch denk Kopf, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte. Er merkte nur ein lautes, aufforderndes "Jetzt kommt, schnell!". Auf einmal war der Centurio in einer Lage, in der er nicht viel tun konnte. Er fuchtelte wild mit den Armen umher und versuchte im letzten Moment, sich zu befreien. Doch er kam nicht hinter seinen Rücken, wo sich der Angreifer befand. Der Sack, in welchem Reatinus´ Kopf steckte bot nicht allzu viel Luft und unterdrückte Reatinus´ zornigen Schrei. Um mit den Armen um sich zu schlagen, blieb nicht mehr lange Zeit. Der Plan der drei Übeltäter wurde nämlich eins zu eins umgesetzt, und bald wurden Reatinus Arme mit aller Kraft gegen seinen Rücken gedrückt. Kurz leistete Reatinus Widerstand, bis er merkte, dass er vergebens war. So war er gezwungen, auf das zu warten, was kommen möge.


    "So, Arschloch. Jetzt geht´s dir an den Kragen!", rief Numerius und setzte zum ersten Schlag an. Reatinus wusste, dies verhieß nichts Gutes. Ein Faustschlag nach dem anderen traf Reatinus´ Gesicht, der sich nicht wehren konnte und die Schläge über sich ergehen ließ. Es ging weiter, bis Reatinus aus der Nase blutete und anfing, hilflos und allein gegen drei nach jedem Schlag schmerzvoll aufzustöhnen. Das Blut, welches aus der Nase rinnte färbte einen Teil des Sacks rot. Er sah nicht, wer es war, die Stimme der "unbekannten" Personen erkannte er durch den Sack über seinem Kopf nicht gut genug. Wer weiß, vielleicht würden die Kerle ihn bis zu Verwahrlosung schlagen. Und etwas entgegen setzen konnte er nicht. Jeder Schlag ließ Reatinus´ Wut ansteigen und seinen Adrenalinspiegel in die Höhe schießen. Und dadurch versuchte Reatinus immer wieder, sich zu befreien. Es half aber nichts, denn mit zwei Armen gegen vier Arme war Reatinus im Nachteil. Er konnte sich nicht befreien...

  • Natürlich war Raetinus von einer Menge Leute gesehen worden bei seinem Rundgang. Und so hatte Ursus schon nach sehr kurzer Zeit herausgefunden, daß der Centurio wohl schon auf dem Weg zur Principia gewesen war. Doch wo war er abgeblieben? Ursus kürzte den Weg ab und ging einfach zwischen den Baracken hindurch, statt dem eigentlichen Weg zu folgen.


    Plötzlich hörte er Geräusche, wie sie eindeutiger nicht sein konnten. Oft genug war er als Junge in Prügeleien verwickelt gewesen, um zu wissen, wie sich eine Faust anhörte, die heftig auf einen Menschen einschlug. Auch war Stöhnen zu hören. Es war mehr als unwahrscheinlich, daß es sich hier um einen Übungskampf handelte, also beeilte sich Ursus, den Geräuschen nachzugehen. Er bog um eine Gebäudeecke und sah zwei Männer, die einen dritten eisern festhielten. Dieser dritte hatte einen Sack über dem Kopf, trug allerdins eine Centurionenrüstung. Ein weiterer Mann, ein wahrer Hühne, prügelte auf den armen Kerl, der nicht die geringste Chance hatte sich zu wehren, ein.


    Was für eine feige Bande! Ursus zögerte nicht einen Moment. Und dachte auch gar nicht daran, um Hilfe zu rufen. "Sofort aufhören!", befahl er in scharfem Tonfall, was allerdings ohne Wirkung blieb. Anscheinend nahmen die Kerle ihn nicht wirklich ernst. "Na warte, Du Feigling!", schimpfte Ursus zornig, immerhin hatten die Männer seinen Befehl völlig ignoriert, und warf sich gegen den Hühnen, den er damit aus dem Gleichgewicht brachte. Im nächsten Moment hatte der Mann bereits Ursus' Faust am Kinn. Diesen Treffer konnte der Mann nicht verhindern. Doch dann stürzte dieser Dummkopf sich mit einem Brüllen auf Ursus

  • Nach dem scharfen Aufschrei, den auch Reatinus vernahm, hörten die Schläge auf. Reatinus´ Nase blutete gewaltig und sein Kopf fühlte sich schwammig und weichgeklopft an. Doch er war durchaus noch in ordentlicher Verfassung, wäre er doch nicht Centurio geworden, würde man ihn so schnell unter kriegen. Doch die Prügel hinterließ ihre Spuren. So zum Beispiel ein Nasenbruch und ein blaues Auge.
    Wenige Momente später hörte man Kampfgeräusche. Obwohl Reatinus nicht genau merken konnte, wer ihm da zur Hilfe eilte, konnte er wenigstens diese eine erleichternde Tatsache feststellen. Es war wie eine Erlösung, als der Kopf von Reatinus nicht mehr mit Schlägen bombardiert wurde.


    Die Legionäre hatten ihr Vorhaben gut geplant, doch sie hatten keinen "Plan B" ausgearbeitet. Dabei sollte man den doch immer haben! Doch das konnte ihnen zum Verhängnis werden. Denn Leatilius hatte nicht mehr im Sinn, Reatinus festzuhalten und ließ ohne Vorwarnung an seine Kameraden los. Blitzschnell stürmte er hinfort und wollte sich über Ursus hermachen, während Reatinus nun seine Chance sah. Sanquinius letztendlich erstarrte, als er Reatinus dabei beobachtete, wie er den Stoffsack von seinem Haupt entfernte. Er vergaß sogar, Reatinus anderen Arm loszulassen. "Huhu...", meinte Reatinus ironisch. Innerhalb von Millisekunden platzierte Reatinus seine zur Faust zusammengeballte Pranke mitten ins Gesicht von Sanquinius. Der Mann machte sich nicht einmal mehr die Mühe, aufzustehen und ergab sich wehleidig wimmernd. "In eurer Haut möchte ich nicht stecken!", schrie Reatinus drohend. Er fuhr sich mit der Hand die Nase entlang und stellte jetzt erst den Bruch fest, der ziemlich weh tat. Sein Kiefer schmerzte, aber war wohl noch in Ordnung. Naja, zumindest musste Reatinus seine Ernährung nicht auf Brei oder derart zurückschrauben. "Diese feigen Schweine... ich muss dem Legaten auch noch einen Besuch abstatten, nehme ich an.". Doch viel wichtiger war es jetzt, dem Helfer von Reatinus nun selbst zur Hilfe zu eilen. Später konnte er dann überlegen, wie er die unehrenhafte Entlassung der Männer durchsetzen wollte.


    Erst jetzt erkannte der Centurio, dass es tatsächlich Ursus war, der ihm zu Hilfe kam. Innerlich bedankte er sich beim dem senatorischen Tribunen, der einen sauberen Kinnhaken drauf hatte. Reatinus sputete sich, dem Aurelier zu helfen, denn auch Leatilius stürzte sich auf den Mann...

  • Ursus hatte damit gerechnet, daß der Hühne den Kinnhaken nicht auf sich sitzen lassen würde und wich geschickt aus, als dieser sich in blinder Wut auf ihn stürzen wollte. Was er nicht bemerkte, war Leatilius, der auf ihn losstürzte und ihm die Faust gegen das Kinn donnerte, bevor Ursus überhaupt gemerkt hatte, daß er es nun mit zwei Gegnern zu tun hatte. Er war eben völlig auf den Hühnen konzentriert gewesen, der sich nun aufrappelte. Doch bevor Ursus sich Sorgen darüber machen mußte, daß er gegen zwei ausgebildete Legionäre wohl kaum eine Chance hätte, näherte sich auch Raetinus, der wirklich übel zugerichtet aussah. Ursus trat zwei, drei Schritte zurück, um die beiden Legionäre im Auge behalten zu können. Der dritte schien sich zum Glück bereits zu ergeben.


    "Gebt auf, ihr macht es nur noch schlimmer! Ihr habt nicht die geringste Chance." Seine Stimme klang nicht ganz so fest, wie er es sich gewünscht hätte, aber immerhin eisig und sachlich. Noch immer waren seine Fäuste geballt und er rechnete damit, im nächsten Moment angegriffen zu werden. Ob sie wirklich so dumm waren, es nochmals zu versuchen?

  • Drusus, der sich gerade auf dem Weg vom Exerzierplatz zurück in seine Unterkunft befunden hatte und durch das laute Geschrei auf die drei Legionäre, den Cenutrio und den Tribun aufmerksam geworden war konnte kaum fassen, welch Schauspiel sich da seinen Augen bot! Da prügelten sich doch tatsächlich drei Legionäre gegen den Tribunus Aurelius und den Schreihals! Wie es dazu wohl gekommen war...?


    Mittlerweile hatten sich einige Schaulustige um die Kämpfenden eingefunden und es begannen sogar die ersten Wetten auf den Ausgang abzuschließen. Erst ein strafender Blick seitens des Optios und eine drohende Gebärde mit dessen Optiostab konnten diesem Treiben Einhalt gebieten.


    Doch plötzlich tat sich eine neue Gefahr für Tribun und Centurio auf, denn der dritte im Bunde der Legionäre, der schon am Boden gelegen hatte und von dem keine Gefahr mehr auszugehen schien, richtete sich langsam wieder auf und stürmte dann von hinten auf den Schreihals zu. Nun galt es für Drusus einzugreifen. Pflichtbewusst sprinteter Sanquinius, der ihm schon von früheren Disziplinarmaßnahmen bekannt war zu. Auf halbem Wege gelang es dem Nachwuchsschreihals den Legionär zu stellen. Sofort warf er sich auf den Legionär, so dass sie beide zu Boden fielen. Eine unsanfte Landung, doch für Sanuinius war sie zweifellos noch unsanfter als für Drusus selbst.


    "Arggh!", schrie dieser, weniger aus Schmerz, als aus Verwunderung und Empörung über das Eingreifen des Iuliers. Anschließend wälzten sich die beiden unfreiwillig ineinander verschlungen über den harten Boden in Richtung des Centurios. Mal war Drusus oben, mal Sanquinius. Schließlich kamen die beiden wieder zum Stehen. Drusus lag rücklings am Boden und befand sich in einer denkbar ungünstigen Situation. Sanquinius holte bereits grinsend zum Schlag auf Drusus' Mund aus. "Das ist die Rache...", murmelte er hämisch grinsend und schlug zu. Doch Drusus war glücklicherweise schneller. Gekonnt blockte er den Faustschlag des Legionärs ab, noch bevor dieser sein Ziel erreicht hatte. Als Gegenangriff versetzte Drusus Sanquinius einen heftigen Schlag in die Magengrube.


    Nun galt es die kurzzeitige Verwirrung des Gegners zu nutzen, also brachte der Optio all seine Kraft auf um Saquinius zur Seite zu schieben und ihn sich vornehmen zu können, was glücklicherweise gelang! Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich die Situation gedreht, jetzt befand sich der Vorteil auf Drusus' Seite. Sofort holte der Iulier, der nun ebenfalls grinste zum Schlag aus und diesmal gelang der Angriff! Sanquinius wurde so heftig ins Gesicht getroffen, dass er nach und nach in ein Stadium der Bewusstlosigkeit verfiel. Der Optio sprang auf, spuckte dem legionär schließlich noch verächtlich ins Gesicht und wandte sich dem Centurio, dem Tribun und den beiden anderen Angreifern zu.

  • War die Straße, in welcher der Kampf entbrannte noch so leer, dass man Reatinus fast unbemerkt attackieren konnte, versammelten sich jetzt umso mehr Schaulustige. Es sprach sich schnell herum. Wann sonst trafen ein senatorischer Tribun, ein Optio und ein Centurio zusammen, um sich sich Seite an Seite einen Kampf gegen drei Legionäre zu liefern? Andererseits teilten sich die Gemütsregungen zu dem Schauspiel. Einige waren drauf und dran, ihre Favoriten unter den Kämpfenden anzufeuern, anderen wohnten geschockt und teilnahmslos dem Geschehen bei. Wieder andere wollten sogar dazwischen gehen, doch niemand traute sich so recht. Wohl aus Angst, selbst Prügel einzustecken.


    Doch zurück zum eigentlichen Geschehen: Reatinus wandte sich auf dem Weg zu Leatilius um, als er von Hinten wieder einen Kampf hörte. Sanquinius war wieder aufgestanden und wollte angreifen, doch der Optio verhinderte zum Glück den Erfolg dieser Aktion. Die Hinterlistigkeit dieser Ratten nahm kein Ende! Für Lob blieb später Zeit, denn Ursus braucht immer noch Unterstützung. Gerade zur Richtigen Zeit kam Reatinus an und stürzte sich auf Leatilius. Dieser erahnte schon, wer sich auf ihn stürzte und verpasste Reatinus einen mehr oder weniger starken Schlag ins Gesicht. Ein weiterer folgte, der jedoch nicht vom Erfolg gekrönt war, da Reatinus sich pfeilschnell duckte. Der Schreihals konterte mit einem weit ausgeholten Kinnhaken, der den führenden Kopf dieser Bande wieder zu Boden krachen ließ. Dann wandte sich Reatinus an Tribunus. Für Bitten war keine Zeit, deshalb rief er einfach: "Tribunus, knöpf dir den Hühnen vor. Er ist voreilig und unüberlegt, mach es dir zunutzen!". Derweil wollte Reatinus Leatilius beschäftigen...

  • Primus kam gerade mit Lucius, Ocellus und Labeo von der kleinen Patrouille ins Umland zurück als er einen Tumult bemerkte. Es schien eine Schlägerei zu geben und er zog sein Pferd herum um einzugreifen,...die drei Kameraden folgten.
    Es hatte sich eine Schar Schaulistiger gebildet wobei die hinteren sich bereits aus dem Staub machten als die Equites mit ihren riesigen Beutepferden herankamen.
    Primus glaubte seinen Augen nicht zu trauen was er da sah,...
    Er gab kurz das Zeichen für Reihe und die Equites standen nebeneinander im Abstand von 5 Parsus.


    Milites! Retro! Pergite!
    Donnerte er und zog die Spatha. Die übrigen Equites taten es ihm gleich.


    Langsam trieben sie die Pferde weiter und so die Menge auseinander. Einerseits erbost ob des entgehenden Schauspiels, andererseits entsetzt zwischen riesigen Pferdeleibern eingezwängt zu werden machten sich die Legionäre in unmittelbarer Nähe davon.
    Sie hatten ohnehin genug zu erzählen,...von einem Tribun, einem Centurio und einem Optio die sich mit Legionären herumschlugen...


    Endlich waren sie bei den Streithähnen und Primus zog Orcus herum um den Blick auf seinen Kommandeur für weitere herannahende Schaulustige zu versperren.
    Die Pferdeleiber bildeten einen Wall vor den Kämpfern, daß die Schaulustigen nur noch die Beine der Akteure sahen.
    Primus hoffte so ihre Sensationslust und weiteres zu mindern.
    Er steckte die Spatha ein und wandte sich an seinen Kommandeur,Mein Tribun,...?...wobei der Aurelier eigentlich keine Hilfe zu benötigen schien...

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  • Der laute Tumult um das Kampfgeschehen herum zeigte Ursus deutlich, daß sie nicht mehr alleine waren. Doch er hatte nicht mal einen Blick dafür übrig. Kaum daß Raetinus sich den einen der beiden Legionäre vorgeknöpft hatte, sah Ursus eine gewaltige Faust auf sich zuschnellen. Er tauchte geschickt darunter hinweg, nutzte die Vorwärtsbewegung des Gegners, die durch den ins Leere gegangenen Schlag recht unkoordiniert war, und brachte den Hühnen zu Fall, indem er ihm die Beine einfach wegtrat. Noch während der schwere Mann fiel, war Ursus über ihm und drehte ihm einen Arm auf den Rücken, was dem Mann einen entsetzten Schmerzensschrei entlockte. "Das war's für Dich, Bursche", stellte er mit eisiger Sachlichkeit fest.


    Erst jetzt erlaubte er sich, aufzuschauen. Er erkannte Optio Iulius, der sich des dritten Mannes angenommen hatte nachdem der sich offenbar abermals in den Kampf eingemischt hatte. Und natürlich sah er eine Handvoll Equetes, die gerade dafür sorgten, daß die Schaulustigen zurückgedrängt wurden. "Sperrt die Kerle weg, Duplicarius", befahl Ursus in Richtung Primus. Über sie zu urteilen war nicht seine Aufgabe. Doch er zweifelte nicht daran, daß diese völlig ehrlosen Männer schwerste Strafen vor sich hatten.

  • Primus nickte dem Tribun zu und die drei Equites sprangen von den Pferden,...jeder mit einem geflochtenem Lederstrick ausgestattet.
    Sie über nahmen die Idioten von den drei Offizieren und banden ihnen die Hände zusammen,...wobei sie alles andere als zimperlich mit ihnen umgingen.
    Aber das war im Grunde nichts, gegen das was auf sie wartete.
    Primus betrachtete die Szene mit einigem Ernst, er sah Reatinus, dem der Anschlag wohl gegolten hatte, er sah Drusus seinen alten Kameraden und seinen Kommandeur. Er fragte sich was Reatinus wohl getan hatte, was solche Männer zu dieser Verzweiflungstat trieb. Es waren Veteranen mit 5 oder mehr Dienstjahren wie es schien...
    Lucius band die drei zusammen und übergab das Ende des Stricks an Primus, der ihn um sein Sattelhorn wand.
    Mit todernster Miene sagte er zu den drei Deliquenten,
    Ich weiß nicht was euch geritten hat,...aber ich rate euch jetzt keine Spielchen zu machen, bleibt neben dem Pferd, der erste Mann auf meiner Sattelhöhe,...ich will doch nicht, daß ihr unter die Hufe kommt...
    Er wandte sich zu seinen Equites um, sah daß sie wieder im Sattel saßen,...nickte den drei Offizier zu und zog dann sein Pferd halb herum,...Richtung Carcer.
    Die Equites folgten in Reihe hinter den Dreien welche von jedem kopfschüttelnd angestarrt wurden. Was vorhin noch ein Grund zum Wetten schien, war jetzt Gegenstand von Unverständnis und Fassungslosigkeit. Jeder ahnte, daß hier noch etwas nachkam,...der Legatus konnte und durfte Tätlichkeiten an seinen Offizieren nicht dulden.

  • Allmählich bemerkten die drei Übeltäter, dass sie keine Chance mehr hatten. Ihre Kapitulation kam Reatinus gerade recht, denn obwohl er noch halbwegs fit war, setzten die Schläge und der Nasenbruch ihm ein wenig zu. "So eine Scheisse...", zischte der Centurio erboßt. Der Blick, der sich darauf auf die drei Legionäre richtete, verhieß den Männern überhaupt nichts Gutes. Es war ein typischer Wenn-Blicke-Töten-Könnten-Blick. Er würde wohl noch bevor er zum Valetidunarium geht mit dem Legaten sprechen und sehen, ob er eine unerhenhafte Entlassung durchsetzen könnte. Nicht etwa aus Rachegelüsten - sonst wäre Reatinus genauso wie diese hinterlistigen Ratten - doch ein wenig auch aus Zorn auf die Männer. Es war immerhin ein sehr hartes Vergehen gegen einen Offizier. Und Reatinus wäre der Letzte, der das auf sich sitzen lassen würde. Reatinus wischte sich mit der Hand kräftig den Blutfaden runter, welcher aus der Nase schoss.


    "Tribun...", wandte sich Reatinus an Ursus, "... ohne dich wäre mein Gesicht jetzt wohl Matsch. Ich danke dir.". Reatinus klopfte dem Aurelier anerkennend auf die Schulter. Obwohl er nicht wusste, ob er das bei einem höherrangigen Offizier überhaupt durfte, tat er es. Er wollte Ursus seinen Dank aussprechen, und Gesten sagen mehr als tausend Worte. Auch dem Optio klopfte Reatinus auf die Schulter, welcher sich ohne zu zögern ins Gefecht stürzte. "Reife Leistung, Optio, du hast gut reagiert. Danke.".


    Obwohl man nicht hören konnte, was die Offiziere miteinander beredeten, standen da immer noch Schaulustige, welche Reatinus überhaupt nicht gebrauchen konnte. Streng und mit seinem kräftigen Stimmorgan wandte der Schreihals sich an jene: "Was gibt es denn zu gucken!? Habt ihr nichts zu tun!?". Auf einen Schlag löste die beobachtende Menge sich auf und ging den alltäglichen Routinearbeiten nach. Reatinus schüttelte nur den Kopf und wandte sich wieder an Ursus und Drusus. "Also gut... ich würde mit dem Legaten sprechen und sehen, ob man eine unehrenhafte Entlassung herausschlagen kann. Kommt ihr so lange klar?". Dann nahm sich Reatinus sein Halstuch und hielt es sich unter die Nase, um das Nasenbluten einzudämmen.

  • Ursus grinste Raetinus ein wenig schief an, als dieser ihm anerkennend auf die Schulter schlug und befühlte unwillkürlich sein Kinn, das wirklich gemein schmerzte. Der Kerl hatte ganz schön heftig zugeschlagen. "Keine Ursache, Centurio, Du hättest ja wohl das gleiche getan. Aber ohne Dich, Optio, hätten wir es wohl auch nicht geschafft. Danke." Er nickte Drusus zu und grinste vorsichtig ein weiteres mal. Gar nicht so einfach mit so einem Schmiß im Gesicht.


    "Zum Legaten sollte wohl eher ich gehen. Nenne mir die Namen der drei Männer, dann werde ich die unehrenhafte Entlassung vorschlagen. Du gehörst ins Valetudinarium, sonst behältst Du noch einen echt häßlichen Zinken zurück." Nach solch einem hinterhältigen Überfall auf ihren Offizier war die unehrenhafte Entlassung wahrhaftig das mindeste. Ursus zweifelte nicht daran, daß der Legat diesem Vorschlag folgen würde. "Oder wenn Du unbedingt darauf bestehst, mitzukommen, gehen wir eben gemeinsam zum Legaten."

  • Reatinus beobachtete erfreut, wie der Tribun seine Geste über sich ergehen ließ. Eigentlich hätte er ja nichts Anderes erwartet. "Keine Sorge, Tribunus.", erleichterte Reatinus, "Mein Zinken hat schon so Einiges eingesteckt. Ich möchte gerne mitkommen, falls es für Dich in Ordnung ist.". Es war nicht so, dass der Schreihals Ursus nicht vertrauen würde oder derart. Im Gegenteil, nach dieser Aktion würde er dem Aurelier sogar sein Leben in die Hände geben. Reatinus war aber das Hauptziel dieses Anschlags, und er wollte selbst vor dem Legaten anwesend sein und über diese Männer urteilen. Reatinus wollte es unbedingt so.


    Er wollte sich das Ganze zumindest nicht zwei Mal sagen lassen. "Wenn du bereit bist, Tribun, dann lass uns gehen.".

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