Die Reise dauerte bereits länger als mir lieb war und doch kam Tarraco noch nicht in Sicht. Immerhin wusste ich inzwischen, dass wir die Stadt noch im Verlauf des Tages erreichen würden. Um mir die Zeit zu vertreiben, studierte ich die Landschaft, zählte Bäume oder legte mich zu einem kurzen Schlummer hin. Über die Schwierigkeiten, das Anwesen der Flavier zu finden, machte ich mir keine Sorgen – das gehörte schließlich nicht zu meinen Aufgaben. Im Grunde existierte jedoch keine Aufgabe, die ICH zu lösen genötigt war. Assindius würde sich schon durchfragen, Hauptsache die Menschen sprachen hier vernünftiges Latein. Ein Germane, eine Römerin und verschiedenes anderes Personal ohne besondere Sprachkenntnisse sahen reichlich alt aus, wenn sie in Hispania auf keinen Römer trafen.
Ich steckte meine Nase aus dem Fenster und schnupperte Landluft. Nicht unbedingt begeistert zog ich die Nase kraus, und obwohl ich bereits vor einer viertel Stunde dieselbe Frage gestellt hatte, wiederholte ich sie ohne den Anflug eines schlechten Gewissens erneut: „Wann sind wir denn da?“