Officium - Praefectus Urbi - Das Büro des Kommandeurs der CU

  • Dies ist die Amtsstube des Kommandeurs der Cohortes Urbanae
    Gaius Octavius Victor





    Der Praefectus Urbi ist der Stadtpräfekt von Rom und Kommandant der Cohortes Urbanae, der Stadtkohorten. Er übt sowohl die oberste Zivil- als auch Militärgewalt in Rom aus und handelt als rechte Hand des Imperators bei der Verwaltung der Hauptstadt und des gesamten Umlandes im Bereich von 100 Km. Er residiert im kleineren Flügel der Castra Praetoriae und ist unter den Reichspräfekten der zweitoberste Rang, formal allerdings der Stellvertreter des Kaisers in der Stadt Rom.

  • Nach Beendigung meiner Grundausbildung bei Gaius Octavius Victor hatte ich einen Tag Dienstfrei bekommen. Am nächsten Morgen danach begab ich mich ganz früh zum Officium Praefectus Urbi.


    Marcus Vinicius Hungaricus hatte mir befohlen, mich nach erfolgreichem Abschluß meiner Grundausbildung wieder bei ihm zu melden. Er würde heute endlich über den in Aussicht gestellten Auftrag mit mir sprechen und ich war auch gespannt, wie die Berichterstattung des Princeps Prior über meine Grundausbildung ausgefallen war.


    Diesmal kannte mich der Bürovorsteher des Präfekten schon und ich traf hier auch den Stellvertreter des Praefectus Urbis, Servius Longus Schwanzus, wieder. Dieser sagte zu mir: "Hallo Falco. Der Präfekt wartet schon auf Dich. Er möchte Dich unter vier Augen sprechen."


    Ich klopfte an die Tür des Praefectus Urbi und trat ein, als ein befehlsgewohntes "Herein!" ertönte.


    Ich nahm gegenüber Marcus Vinicius Hungaricus Haltung ein und sprach "Miles Marcus Didius Falco meldet sich von der erfolgreich bestandenen Grundausbildung zurück."

  • 5 Sekunden nach Falco trat auch Victor in das Büro des Praefectus Urbi. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten, sollte er sich ja bei diesem melden. Nachdem er sich anmelden lassen hatte setzte er sich geduldig auf einen der Warte-Schemel an der Wand und schnappte sich eine der rumliegenden Pergament-Magazine um ein bisschen darin zu schmökern, bis ihn der Chef reinrief.

  • Ah, sehr gut, Falco. Ich habe gelesen, daß du deine Grundausbildung sehr gut gemacht hast, Victor war voll des Lobes über dich.


    Ich habe einen Auftrag für dich, momentan noch nur für deine Ohren bestimmt. Es versteht sich von selbst, daß du Stillschweigen behältst gegenüber jedem, ich betone JEDEM, auch gegenüber deinen Kameraden. Du wirst in nächster Zeit offiziell ganz normal Dienst machen, wie eingeteilt. In deiner Freizeit jedoch will ich, daß du deine vorherigen Kenntnisse als Investigator einsetzt und dich in der Unterwelt ein wenig umhörst. Du bist noch nicht lange bei den CU, dich kennen die Gauner und sonstigen Kreaturen noch nicht.


    Vielleicht hast du vom Tod meines Neffen Syrius gehört. Er starb, weil er ein Geheimnis kannte, doch erzählen konnte er es nicht mehr. Ein gewisser Miror soll in dieser Geschichte mithängen, doch kennt ihn keiner und gesehen hat ihn auch keiner. Gerüchten zufolge hält er sich aber in Rom in der Subura auf und will ev. auch ein Syndikat aufbauen, doch genaues weiß keiner. Mehr brauchst du jetzt noch nicht wissen.


    Mein Auftrag an dich lautet also: Finde heraus, wer dieser Miror ist und erstatte mir regelmäßig Bericht über das, was in der Unterwelt grad so abläuft. Viel Glück, du wirst es brauchen.


    Wenn es keine weiteren Fragen gibt: Weggetreten!

  • Ich mußte mir ein Grinsen verkneifen. Was gab es da noch groß zu fragen, nach der Bemerkung von Hungaricus Mehr brauchst Du jetzt noch nicht zu wissen. Damit war eh klar, das der Praefectus Urbis vorerst nicht gewillt war, mir weitere Informationen zu geben. Wenn ich ihm die ersten Ergebnisse brachte, würde er hoffentlich auch mit weiteren Informationen rausrücken.


    Einen Punkt gab es dann aber doch noch zu klären, die Frage meiner Unkosten. Von meinem dürren Gehalt als Miles konnte ich sie nicht bestreiten. Und aus meiner Erfahrung als Investigator wußte ich, das Menschen einfach viel gesprächiger sind, wenn man ihnen die Zunge mit Wein oder Geld löste. Ich hatte nicht das Gefühl, das dieser Fall ohne derartige Ausgaben zu bewältigen sein wird.


    "Nun, mein Präfekt. Eure Ausführungen waren für den Moment hinreichend ausführlich. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Eine Frage gestattet mir aber bitte noch. Ich werde Auslagen haben. Meine Erfahrung als Investigator sagt mir, das ich Zungen werde lösen müssen, und das wird nicht ohne Geld gehen. Wi verfahren wir mit der Abrechnung meiner Unkosten?"


    Aus meinen Erfahrungen mit Staatsdienern wußte ich, das er von meiner Frage nicht begeistert sein würde. Ich war aber längst abgebrüht genug, um sie trotzdem zu stellen.

  • Geld... Na gut... Du kannst mir ja die Spesenrechnungen bringen :D...


    wirft ihm einen Beutel mit Sesterzen zu


    Das sollte für den Anfang genügen. Wenn du aber das Geld für dich selbst ausgibst, und glaub mir, das werde ich erfahren, wirst du zum Latrinendienst eingeteilt.

  • Ich fing den Beutel auf, salutierte zackig und verließ den Raum. Im Wartezimmer sah ich Victor, der mich gähnend anschaute und fragte: "Was, ihr seid doch nicht etwa schon fertig?" Wir mußten beide grinsen und begrüßten uns.


    Ich mußte noch wegen was anderem grinsen. Victor würde gleich eine freudige Überraschung erleben. Ich hatte drin auf dem Tisch des Präfekten die Beförderungsurkunde von Victor zum Centurio der CU liegen sehen. Er hatte solange schon sehnsüchtig darauf gehofft. Gratulieren konnte ich dem frischgebackenen Centurio natürlich noch nicht, denn er würde ja erst von Hungaricus von seinem Glück erfahren. Kurz dachte ich in diesem Moment daran, das es mir bei jetzt auch nicht mehr lange mit der Beförderung zum Princeps Prior dauern konnte. Damit verließ ich das Officium des Praefectus Urbi, während Victor bereits an die Tür des Präfekten klopfte.

  • Hungaricus ließ Victor hereinbitten.


    Glückwunsch zu deiner Beförderung, Centurio. Du hast es dir redlich verdient. Männer wie dich kann ich in den CU immer benötigen.


    Doch die Arbeit ruht nicht. Ich hätte einen Auftrag an dich, wenn du interessiert bist.


    Hungaricus wartete auf die Antwort des Victor.

  • Nachdem Victor in das Officium eingetreten und von seinem Kommandeuer begrüßt worden war, bedankte er sich für die Beförderung. Vor Stolz wurde er fast schon knallrot.


    "Ave, oh Praefectus Urbi! Ich danke euch von ganzem Herzen. Nachdem die Reparatur der Stallungen abgeschlossen wurde, bin ich jetzt jederzeit bereit und willig eine neue Aufgabe zu übernehmen."


    Der Centurio Victor schaute seinen Chef nach diesen Worten neugierig an.

  • Salve, Praefect.


    Ich hinterlege dir diese Nachricht, da es mir nicht möglich war, dich persönlich zu sprechen.
    Mein Anliegen betrifft das Verschwinden eines Soldaten der Legio IX, Flavius Equitus Vocatus. Die Ermittlungen des Tribuns Meridius ergaben, daß er sich zuletzt in der Umgebung Roms aufhielt bevor er verschwand.
    Nun, ich kann nicht glauben, daß ein solch treuer Soldat wie Vocatus es war, desertiert. Trotzdem möchte ich dich bitten ihn, sollte er denn wieder gesehen wird, zu inhaftieren und mich sofort zu benachrichtigen.
    Ich danke dir


    Vale,
    Publius Tiberius Lucidus

  • Mitten ins Gespräch platzte ein Bote des Proconsuls von Hispania rein, mit einer Nachricht von demselben. Hungaricus las die Nachricht und schmunzelte.


    Ja klar. In Rom mit mehreren hunderttausend Einwohnern finde ich sicher diesen Vocatus. Ist ja kein Problem... Nun gut, dann werde ich mich darum auch kümmern müssen.


    Er wandte sich wieder Victor zu.


    Du bist bereit und willig, ausgezeichnet. Die COH URB ist für die Verteidigung der Stadt im Kriegsfalle zuständig. Natürlich wird es kein Barbar wagen, Rom selbst anzugreifen, sie würden es auch kaum bis zur Stadtgrenze schaffen, doch Vorsicht ist die Mutter der Tonkiste. Ich habe mit Legat Macer gesprochen, die Legio I und die COH URB werden sich ein wenig "bekämpfen", wobei die Legio I die COH URB angreifen wird. Doch vorher benötigen wir eine Mauer für die Simulation. Deine erste Aufgabe in diesem Rahmen ist also zunächst: Baue außerhalb von Rom, ein schönes Stück entfernt von der Stadt, eine Mauer, 400 Fuß lang und so hoch und so breit wie die Stadtmauern. Nimm dir so viele Männer wie du brauchst. Wenn Steine oder Werkzeug ausgehen, melde es mir, dann frage ich bei der Legio I nach. Hast du noch Fragen?

  • Gut, so wäre auch dieser Punkt erledigt...


    Hungaricus nahm sich noch einmal das Schreiben des Proconsuls vor. Wie zum Kuckuck soll er einen Einzelnen in Rom finden? Haben die in Hispania zuviel Wein gesoffen oder ist die Sonne zu heiß? Rom ist nicht Tarraco, wo jede Fußspur noch Wochen zu sehen ist... Welche Träumer...


    Hungaricus nahm sich vor, demnächst die Stadtlisten zu begutachten. Wenn Vocatus wirklich nach Rom kam in Uniform, müßte dies verzeichnet sein...


  • Meldung über ein Vorkommnis



    Salve Praefectus Urbis!



    Am gestrigen späten Abend befand ich mich nach der Erfüllung der mir von Euch übertragenen Aufgaben auf dem Heimweg in die Casa Didia. Dabei führte mich mein Weg wie fast täglich an der Casas Caecilia vorbei. Vor der Casa Caecilia traf ich einen aufgeregten Bürger - den mir ansonsten als besonnen bekannten Publius Matinius Agrippa - welcher um Einlaß in die Casa Caecilia bat, obwohl bereits die Nacht hereingebrochen war. Seinen Worten war zu entnehmen, das ihm ein Client über das Eindringen einer verhüllten Gestalt unter verdächtigen Begleitumständen in die Casa Cacilia berichtet hatte.


    Der Bürger Agrippa war in großer Sorge um das Wohl des dort wohnhaften Quästors. Um ihn zu beruhigen und weil ich es für meine Pflicht als Mitglied der Cohortes Urbanae hielt, beschloß ich den Sachverhalt zu überprüfen und bat gemeinsam mit Agrippa um Einlaß. Uns öffnete schließlich der Haussklave Hermes, welcher uns glaubhaft versicherte, das sein Herr wohlauf sei und alles seine Ordnung in der Casa Caecilia habe. Von früheren Gelegenheiten weiß ich, daß Hermes das absolute Vertrauen seines Herrn genießt.


    Im Ergebnis der Sachverhaltsprüfung machten sich keine weiteren Maßnahmen erforderlich.



    Vale
    Marcus Didius Falco
    Miles


  • Salve Praefectus Urbi!



    Den Cursus Res Vulgares IV mit Auszeichnung bestanden zu haben, freut sich Euer Miles Marcus Didius Falco mitteilen zu können.



    Marcus Didius Falco

  • Wieder erreicht den Präfekten ein Brief von Falco:



    Salve Praefectus Urbis!



    Eine Person aus dem Cultus Deorum bat mich als Angehörigen der CU um Rat bei der Vorbereitung und Durchführung einer offiziellen Dienstreise eines Priesters in entfernte Provinzen, da dieser auf seiner Mission Begleitschutz benötigt.


    Da die CU ja all ihre Leute zur Aufrechterhaltung der Sicherheit in der Stadt benötigt und wir aber natürlich daran interessiert sind, das der Cultus Deorum seine Aufgaben in Sicherheit erfüllen kann, habe ich mich in dieser Angelegenheit bisher mit einer informellen Anfrage an den mir gut bekannten Spurius Purgitius Macer gewandt. Er reagierte auf meine Anfrage bezüglich der Abstellung eines seiner Legionäre für dies Dienstreise durchaus positiv.


    http://www.imperium-romanum.in…hp?postid=26699#post26699


    Macer bat mich und den verantwortlichen Angehörigen des Cultus Deorum zu einem Gespräch in sein Officium.


    Hiermit erbitte ich Eure Genehmigung um Unterstützung des Cultus Deorum in dieser Angelegenheit und um die Erlaubnis für diesen Besuch im Castellum der Legio I.



    Vale
    Falco

  • Hungaricus las den Brief des Falco und sagte zu seinem Stabsoffizier Servius Longus Schwanzus:


    Sag Falco, daß ich die Erlaubnis nicht gebe, solange ich nicht über alle Details Bescheid weiß. Wer soll diese ominöse Person sein, was soll Falco dabei tun, soll er ihn gar begleiten? Solange ich nicht über alles Bescheid weiß, gebe ich keine Erlaubnis im Rahmen der CU.

  • Sobald ich von den Komplikationen erfuhr, eilte ich zu Hungaricus und erklärte ihm den Sachverhalt.Er hatte auf Grund der etwas mysteiösen Begleitumstände vermutet, das ich im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit des Cultus Deorum für längere Zeit von Rom fort müßte. Dies ging natürlich nicht, da meine Ermittlungen in der Miror-Sache meine Anwesenheit in Rom unbedingt erforderlich machte.


    Nachdem ich ihm erklären konnte, das es sich nur um einen kurzen Besuch im Castellum der Legio I handeln würde, erteilte mir der Praefectus Urbis sofort dier Erlaubnis dafür und trug mir auf, bei dieser Gelegenheit schöne Grüße an seinen alten Freund Macer auszurichten.

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