Officium - Praefectus Urbi - Das Büro des Kommandeurs der CU

  • Minor sah die steigende Hektik und befürchtete schon die Suche würde erfolglos bleiben.


    "Danke für die Auskunft - kann ja mal passieren, du hast hier mit den ständigen Besuchern und Bittstellern sicher einiges um die Ohren. Gut, dann soll er sich ein Pferd nehmen und nach Ostia reiten. Vale, bis zum nächsten Mal!"


    Er nickte dem Scriba kurz zu und kehrte dann in sein Offiicum zurück.


  • "Ich danke dir, Senator."


    Erwiderte Furianus lächelnd.


    "Leider nicht, wäre auch verwunderlich. Die Classis muss die Expedition noch vorbereiten, aber es wird wohl auch nicht mehr lange dauern, kamen die letzten Lieferungen doch, während ich in Misenum war, unbeschadet hier an.
    Was mich hierher führt hast du richtig erkannt, es ist die Arbeit.
    Ich habe dir einen ausführlichen Bericht mitgebracht, den mein Scriba deinen Angestellten wohl just übergibt.
    Ich habe meine Berechnungen nun vollendet und alle notwendigen Größen für dieses Jahr bestimmt, mit dem eingerechneten Verlust versteht sich. Die Werte wurden uach schon in Auftrag gegeben und meine Untergebenen haben noch keine Probleme gemeldet, denn auch die navicularii scheinen mit den neuen Verträgen einverstanden zu sein."


    Dass Furianus, er hoffte man entdeckte ihn nicht aufgrund der vielen und komplexen Formeln, zu den Pythagoreern gehörte, erwähnte er nicht. Schließlich sollten es nicht alle wissen.

  • "Gut, bei Gelegenheit werde ich den Bericht durchgehen... und wen nalles zum Besten steht, dann bestens, dann halten sich ja die schlechten Nachrichten für den Imperator und für mich in erfreulich engen Grenzen."


    Allerdings glaubte Victor nicht so recht, dass der Flavier nur vor ihn gekommen war, um mitzuteilen, dass alles eitel Sonnenschein war. Tat es ihn auch interessieren, ob den frisch gebackenen Senator etwas ernsteres hergeführt hatte, schoss ihm doch ein Gedanke durch den Kopf, den Victor zuerst beantwortet wissen wollte.


    "Wie sieht es eigentlich in Zukunft mit deiner Arbeit aus, Senator? Wirst du den ritterlichen Posten des Praefectus Annonae auch weiterhin fortführen wollen, wen ndeine Kandidatur scheitert bzw. wenn deine Amtszeit abgelaufen sein würde?"

  • Nun kam der Senator sogleich auf das zu sprechen, weswegen Furianus wirklich hier persönlich erschienen war.


    "Mein Vater hat mich beim Kaiser für das Amt des Praetors vorgeschlagen und ich schätze mich glücklich, dass der Kaiser mir die Kandidatur gestattet.
    Was ich dir jedoch sagen kann ist, dass ich dies Amt bekleiden würde, wenn Rom und du mich brauchen, ansonsten lasse ich gerne einem Ritter den Vortritt. Nicht, weil mir die Arbeit als zu schwer erschien oder ich mich dem nicht gewachsen sehen, sondern, weil ich mir bewiesen habe, dass ich als Patrizier ein Amt, welches das Vertrauen des Kaisers und große Kompetenz voraussetzt, nicht schlechter und sogar besser als ein Ritter bekleiden kann. Ich habe Rom gedient und mein Bestes gegeben. Falls es mich braucht, so werde ich da sein, falls es auf mich verzichten kann, so wird es an guten Nachfolgern nicht mangeln.
    Die Cura Annona ist, bis auf die eine Lieferung abgesehen, stabil. Meine Rechnungen werden für potenzielle Nachfolger ersichtlich sein, ich habe sie so gut ich konnte verallgemeinert und veranschaulicht. Es dürfte keine Probleme geben."

  • Wenn es nach dem Selbstbewusstsein des Flaviers ging, konnte man wohl am Besten die Sache mit der Wahl zum Praetor vergessen und ihn gleich zum Consul ernennen. Vorerst ließ sich Victor aber seine Meinung zu dem Thema nicht anmerken und setzte ein Lächeln auf, dem nur ein sehr aufmerksamer Besucher hätte entnehmen können, dass es der spöttischen Sorte eines war.


    "Wir werden sehen, wir werden sehen... "


    Was man genau nun sehen würde, liess Victor hier mal offen. ob nun die Qualität der Aufstellungen für die nächste Zeit oder die Wiedereinstellung nach einer möglichen Amtszeit gemeint war.


    "Hat dich den naber noch ein weiteres Anliegen hierhergeführt, Praefectus?"

  • Diese ominösen Worte aus des Praefectus Mund waren ihm nicht geheuer. Misstrauen schlich sich ein und er verharrte eine Zeit lang nachdenklich und in die Leere blickend. Waren seine Worte derlei anmaßend? Er war sich dessen wohl nicht bewusst gewesen, revidieren würde er sie jedoch auch nicht wollen. So lächelte er munter weiter.


    "Noch etwas sollte Erwähnung finden. Ich habe endlich wieder neue Getreidemarken prägen können und wir können schon fast von einem erfreulichen Ansturm von Bittstellern sprechen. Es waren nämlich einige Lücken offen, die durch den Tod einiger älterer Spendenbezieher verursacht worden waren nun doch schon bald gefüllt sein können."

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor


    "Aha, und warum meinst du, solltest dann du den Posten bekommen?"


    Vermutlich würde der Scriba den Miles eh bald weiter verweisen, aber wenn der Sergier nicht mal den Hauch eienr Qualifikation hatte, konnte er dem Chef auch die Arbeit ersparen.


    Irgendwie bekam Lupus so langsam den Verdacht, das ihn hier sein Famigliennamen auch etwas ausmachen könnte das er so behandelt wurde. Na ja als was man geboren wird, kann man sich halt nicht aussuchen.


    Nun, Felderfarung aus meinen nicht ganz freiwilligen Aufenthalt in Asia Minor


    Entgegnete er knapp, in der leisen Ahnung hier e nicht weiter zu kommen.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Noch etwas sollte Erwähnung finden. Ich habe endlich wieder neue Getreidemarken prägen können und wir können schon fast von einem erfreulichen Ansturm von Bittstellern sprechen. Es waren nämlich einige Lücken offen, die durch den Tod einiger älterer Spendenbezieher verursacht worden waren nun doch schon bald gefüllt sein können."


    Da rettete sich der Flavier aber gekonnt auf sicheres Gebiet, denn mit guter Verwaltungsarbeit konnte man Victor recht schnell zufrieden stellen, sodass er auch jetzt zufrieden nickte.


    "Gut, zufriedene Getreideempfänger sind zufriedene Bürger und zufriedene Bürger machen den Imperator zufrieden."


    Diese Kette hätte man auch noch ein wenig weiterspinnen können, aber der Praefectus Urbi wollte es an dieser Stelle unterlassen, offensichtliches noch offensichtlicher zu gestalten.


    "Wie sieht eigentlich der Kassenstand deiner Abteilung aus? Ich glaube dazu fehlt mir noch ein Bericht."

  • Den Kassenstand hatte Furianus, da es genug war, nicht weiter beachtet, konnte dennoch eine qualitativ hochwertige Antwort geben.


    "Natürlich.
    Nach meinen Berechnungen für die Bestellmengen und der Umschlagshäufigkeit habe ich dies sogleich bei der Buchführung von der Kasse abziehen lassen. Dennoch war nach diesem Schritt noch reichlich drin, die Lager soweit gefüllt, so dass man mit diesem üppigen Kassenstand getrost zwei oder drei Jahre arbeiten kann. Durch die von mir erreichte Kostensenkung, falls die Berechnungen auch im kommenden Jahr durchgeführt werden, dürfte es noch länger ausreichen."


    Der genaue Kassenstand interessierte den Praefectus wohl auch gar nicht, die Hauptsache war die Versicherung für ausreichende Mittel. Und diese gab Furianus gerne ab.


    Sim-Off:

    Dürfte bei gleichbleibender Klientel von 5 Mann und ohne Beachtung der erheblichen Getreidereserven der Annona Urbis für etwa 7 RL-Monate reichen.

  • Zitat

    Original von Titus Sergius Lupus
    Nun, Felderfarung aus meinen nicht ganz freiwilligen Aufenthalt in Asia Minor


    Jetzt war der scriba doch ein wenig verwirrt, was er durch ausgiebiges gekratze mit dem Stilus am Hinterkopf deutlich sichtbar kundtat. Wenn der dumme Miles vor ihm keien Ahnung von agr nichst gehabt hätte, dann hätte er ihn einfach wieder fortschicken können, aber so...


    "Meld dich mal beim Princeps Prior Caecilius Metellus... soll der entscheiden, ob das reicht, um dich in Betracht zu ziehen."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    [...]


    Na, das war ja mal eine herrlich, schwammige Antwort, wo der Praefectus Urbi doch mehr der Anhänger harter Zahlen und nicht weicher Worte war. Mit gerunzelter Stirn tat er diesen Punkt aber ab, solange keine Miesen gemacht wurden, gab Victor sich auch mit dieser Aussage zufrieden. In Kürze würde er ja wahrscheinlich eh aus erster Hand erfahren, wenn sich ein möglciher Nachfolger von Furianus bitterlich über unklare finanzielle Lagen oder gar veruntreute Gelder beklagte.


    "Und wie sieht es mit Sklaven in deinem Zuständigkeitsbereich aus? Ich denke mal, da sind zru zeit nicht alle ausgelastet, oder?"

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor


    Jetzt war der scriba doch ein wenig verwirrt, was er durch ausgiebiges gekratze mit dem Stilus am Hinterkopf deutlich sichtbar kundtat. Wenn der dumme Miles vor ihm keien Ahnung von agr nichst gehabt hätte, dann hätte er ihn einfach wieder fortschicken können, aber so...


    "Meld dich mal beim Princeps Prior Caecilius Metellus... soll der entscheiden, ob das reicht, um dich in Betracht zu ziehen."


    Zumindes wusste er nun an wem er sich wenden könnte, es half also doch wenn man ab und zu mal den direckten Weg wagte, meist musste man nicht mal dort ankommen um das zu erfahren was man brauchte. Lupus schmunzlte leicht.


    Das werde ich machen sobald er mir über den Weg läuft


    entgegnete er dem Sriba, und machte sich daran zu gehen.

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Na, das war ja mal eine herrlich, schwammige Antwort, wo der Praefectus Urbi doch mehr der Anhänger harter Zahlen und nicht weicher Worte war. Mit gerunzelter Stirn tat er diesen Punkt aber ab, solange keine Miesen gemacht wurden, gab Victor sich auch mit dieser Aussage zufrieden. In Kürze würde er ja wahrscheinlich eh aus erster Hand erfahren, wenn sich ein möglciher Nachfolger von Furianus bitterlich über unklare finanzielle Lagen oder gar veruntreute Gelder beklagte.


    "Und wie sieht es mit Sklaven in deinem Zuständigkeitsbereich aus? Ich denke mal, da sind zru zeit nicht alle ausgelastet, oder?"


    "Dies würde ich nicht sagen."


    Widersprach ihm Furianus sogleich und fuhr fort.


    "In den Wintermonaten wird nicht so viel Getreide geliefert wie Ende Mai, wenn die Schifffahrt wieder sicherer ist. Daher hat das Hafenpersonal nicht solche Unmengen zu verladen und nach Rom zu bringen, der Aufwand ist geringer.
    Doch dieses Personal setzt sich nicht aus Sklaven zusammen. Die meisten Sklaven arbeiten sowieso als Gehilfen oder Scribae und haben daher auch stets etwas zu tun."

  • Macer kannte das Prozedere einer Anmeldung ja schon von seinem letzten Besuch und nutzte die Wartezeit, noch rasch wie üblich einige Falten seiner Toga zu ordnen. In einer kleinen Tasche unter der Toga trug er die Tafeln mit dem Bericht mit sich, aber durch den vielen Stoff fiel das gar nicht auf.

  • Der scriba vor der Tür nickte nur, erhob sich und meldete Macer bei seinem Chef an, dann kam er auch schnell wieder aus dem Inneren hervor und bat den Senator einen Moment lang zu warten.


    Einige Minuten später kam ein etwas müdes "Scriba!" von drinnen, kurz darauf verschwand der Schreiberling auch schon wieder im Offcium, um bis zum Kinn beladen mit Schriftrollen und Wachstafeln wieder daraus hervorzukommen. Geübt schaffte er es den Stapel auf seinem tsich abzusetzen ohne etwas zu verlieren und gleichzeitig dem Curator Aquarum die Tür offen zu halten.


    "Der Praefectus Urbi erwartet dich jetzt, Senator."

  • Minor betrat die Principia und näherte sich dem Scriba. Er nickte ihm zu und begrüßte ihn.


    "Salve! Ich habe da eine Frage und hoffe, daß vielleicht du etwas mitbekommen hast. Der Tribun Iulius Seneca hat vor seiner Abreise die Ermittlungen im Fall des Mordes in der Seitengasse geleitet. Weißt du, ob diese Ermittlungen einem andern Offizier übertragen wurden? Leider habe ich es nicht geschafft noch einen Anfangsbericht für die Akten zu bekommen bevor er abgereist ist."


    Es war nicht immer ganz leicht Berichte von höherstehenden Offizieren einzutreiben, besonders wenn man auch noch komplett von ihrer Abreise überrascht wurde. :D

  • Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    "Salve! Ich habe da eine Frage und hoffe, daß vielleicht du etwas mitbekommen hast. Der Tribun Iulius Seneca hat vor seiner Abreise die Ermittlungen im Fall des Mordes in der Seitengasse geleitet. Weißt du, ob diese Ermittlungen einem andern Offizier übertragen wurden? Leider habe ich es nicht geschafft noch einen Anfangsbericht für die Akten zu bekommen bevor er abgereist ist."


    Da war der gute scriba auch ein wenig überfragt. Rasch konsultierte er die Dienstpläne aller Cohorten, aber einen Eintrag über diese Ermittlungen fand er nicht, was aber auch nicht soviel heißen musste...


    "Hm, schriftlich wurde kein Fall dieser Art an einen anderen Offizier übertragen, aber vielleicht hat der Praefetcus Urbi das mündlich gemacht... ich bezweifle das zwar, aber es wäre kein Ding der Unmöglichkeit, Princeps Prior."

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor


    "Hm, schriftlich wurde kein Fall dieser Art an einen anderen Offizier übertragen, aber vielleicht hat der Praefetcus Urbi das mündlich gemacht... ich bezweifle das zwar, aber es wäre kein Ding der Unmöglichkeit, Princeps Prior."


    Das hatte er befürchtet.


    "Dann werde ich das wohl abklären müssen. Ich kann ja dieses Problem kaum ignorieren. Ist der Praefectus momentan sehr beschäftigt oder kann er mir ein paar Minuten für diese Sache erübrigen?"


    Fragend blickte er den Scriba an.

  • Zitat

    Original von Quintus Caecilius Metellus
    "Dann werde ich das wohl abklären müssen. Ich kann ja dieses Problem kaum ignorieren. Ist der Praefectus momentan sehr beschäftigt oder kann er mir ein paar Minuten für diese Sache erübrigen?"


    Bei der Frage nach ein paar Minuten für den Caecilier, grinste der scriba nur und blickte vielsagend auf den noch mehr als sonst überlasteten Tisch vor sich.


    "Nunja, zur Zeit ist der Chef mehr als nur beschäftigt, von daher solltest du besser jetzt zu ihm, oder erst in einem Monat."


    Da er nich tdavon ausging, dass der princeps prior solange warten wollte, ging der Schreiberling zur Tür des Officums, klopfte an und meldete dann Minor dem Praefectus. Danach winkte er den Caecilier ins innere, bevor er sich wieder an seine Arbeit machte.

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