Es gab Tagen, an denen verspürte Macer das Bedürfnis, einfach nichts zu tun. Wenn er auf die vergangenen Wochen blickte, war das nur allzu verständlich. Es hatte Wahlen zum Cursus Honorum gegeben, an der Academia hatte er ein Examen abgehalten und in Rom war der neue Kaiser eingezogen, mit allem was an öffentlichen Verpflichtungen dazu gehört. Viele Abende hatte er in gesellschaftlicher Runde verbracht, was auf Dauer auch ermüdete, vor allem dann, wenn schon die Tage geschäftig gewesen waren. Die sommerliche Wärme hatte Rom zudem inzwischen erreicht und sorgte für weitere Belastungen. Da kam es Macer ganz gelegen, dass er als Curator Aquarum eine gewisse Eigenmächtigkeit bei der Zeiteinteilung an den Tag legen und sich einen ausgiebigen Aufenthalt in den Thermen gönnen konnte.
Aus dem Schatten eines Säulenganges heraus beobachtete er eine Weile das treiben auf dem Innenhof, auf dessen sandbedeckter Fläche sich einige Sportbegeisterte im Wettkampf maßen. Schon vom Zuschauen wurde Macer ziemlich warm und nur ungerne dachte er an die Zeit beim Militär zurück, als er selber als Soldaten in voller Rüstung bei solchen Bedingungen über den Exerzierplatz eilen musste. Schnell vertrieb er die Gedanken wieder und schlenderte stattdessen gemütlich in das Innere des Gebäudes, wo ein kühles Becken angenehmeren Aufenthalt versprach.