Folterung zweier Inhaftierten (Im Feldlager)

  • "Komisch" dachte Verus, der soeben gerade bemerkt hatte, dass dem Typen die Zunge fehlte. Schnell wurde es Verus klar, dass er für sie nutzlos war.


    Schnell wandte sich Verus zu Cursor und sagte ihm. " Siehst du, dass wir da einen Stummen vor uns haben?"


    Da sie aber noch einen hatten, der die Zunge noch besass, wollte er ihn bearbeiten. Denn für Verus machte es wenig Sinn einen Stummen zum Sprechen auf zu fordern.


    Er würde nun schnell begreiffen, dass er besser plaudern sollte.


    Mit schnellen schritten ging er auf den Typen zu und zog einen langen Dolch hervor. Dann sagte er zu ihm:


    "Kannst du mich verstehen? " Bei dieser Frage setzte er den Dolch auf der Armoberfläche an und stach sachte in das Muskeldurchzogene Fleisch. Nicht sehr Tief, aber so dass der Schmerz besonders gross war. Bei dieser Tat sah er ihm tief in die Augen. Würde er nun immer die richtigen Antworten geben, so würde seine Haut vor Schnitten bewahrt bleiben.


    Ein wenig Blut lief schon aus dem Arm und tropfte ihm auf die Füsse...


    Verus war ja eigentlich ein friedliebender Mesch, doch langsam aber sicher hatte Verus keine Nerven mehr zuzuschauen, wie keine Resultate aus den Feinden herausgeholt wurden.

  • Zitat

    Original von Publius Redivivus Verus
    Schnell wandte sich Verus zu Cursor und sagte ihm. " Siehst du, dass wir da einen Stummen vor uns haben?"


    "und ob ich das sehe ",


    entgegnete Cursor,


    "somit scheidet der für eine Befragung aus. Jetzt müssen wir uns nur noch dem anderen widmen. Vielleicht hat der auch keine Zunge mehr oder aber er versteht uns überhaupt nicht, weil er unserer Sprache nicht kundig ist. Und ob dann unsere Schlingen helfen bezweifle ich."

  • [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/LegionariusNSC.png
    Eques Potitus Cascellius Evander
    ---------------------------------------------------


    Evander schaute den Duplicarius an, ging dann auf ihn zu und flüsterte ihm leise zu.


    " Sollten wir nicht den anderen trotzdem foltern ? Wir könnten den ohne Zunge foltern udn den anderen Fragen stellen, sollte er sich nicht kooperativ zeigen, foltern wir den anderen weiter. "


    Potitus wusste zwar nicht, ob diese Idee gut war, doch das würde ihm der Duplicarius schon sagen, schließlich war er der Ranghöshte von den dreien.





  • " Gute Idee. Vielleicht will er sprechen wenn wir ihm grösseren Druck machen. "


    Verus nahm einen langen Eisenstab zur Hand, der schon längere Zeit an einem Ende im Feuer erhitzt wurde. Er glühte in schöner roter Farbe. Dann ging er nochmals auf denjenigen mit Zunge zu und fragte ihn ein letztes Mal.


    "Willst du vielleicht sprechen?" mit geweiteten Augen starrte der Inhaftierte Verus an. Doch er schwieg. Also liess Verus das Eisen sprechen. Ein Zischen und ein lauter Schrei. Verus drückte das Eisen auf die Wunde, die der Gefangene noch soeben durch Verus Dolch erlitten hatte.



    Verus wusste, wiefiel von dieser Folter abhängen konnte. Dennoch bereitete es ihm keine Freude den beiden Schmerzen zuzufügen.


    Vielleicht, hatte Verus die Zunge des Fremden ein wenig gelockert... ?


    Plötzlich passierte das unerwartete: Der Zungenlose konnte sich vom Pfahl befreien und blitzschnell eine Spatha aus der Scheide eines vor ihm stehenden Equites ziehen und ihn erstechen.


    Verus war immernoch mit dem anderen beschäftigt und bekam erst etwas von der Sache mit über, als ein anderer Equites schrie und zu seiner Waffe griff... Der Fremde war zwar Zungenlos, doch an Muskeln und Schwerttechnik schien es ihm nicht zu fehlen.

  • Mit einem Mal erwachte Cursor aus seiner Lethargie.


    Hatte er bis jetzt teilnahmslos zugesehen, wie Verus versuchte, den einen mit anderen Mitteln zum Sprechen zu bringen und darüber resümiert, ob nicht doch vielleicht die Schlingen besser gewesen wären, als sich der ohne Zunge vom Pfahl lossriß, dem neben ihm stehenden eques die spatha entriß und diese einem anderen eques in den Leib stieß.


    Der ohne Zunge war bereits im Begriff sich auf Verus, der den anderen Gefangenen behandelte, zu stürzen.


    Ein eques schrie und Cursor rief:


    "Verus, hinter Dir!"


    Dieses Mal war Cursor schneller. Er setzte dem ohne Zunge die Klinge seiner spatha an die Kehle. Der wich zurück, ein geistergegenwärtiger eques stellte ein Bein und der ohne Zunge fiel wie ein Stein um. Bevor er begriff, was hier vor sich ging, war er von den equites überwältigt.

  • Verus erschrak gewaltig, als Cursor ihn warnte. Als er dann endlich begriffen hatte, dass der Gefangene sich losbinden hatte können, war er empört. Er hatte doch den Knoten überprüft. Nun war ein Equites verletzt und röchelnd am Boden und vollzog noch seine letzten Atemzüge... Wütend liess er den Mörder an den Pfahl binden. Diesmal an den Händen und Füssen. Verus fühlte sich schuldig am Tod des Equites, denn er war derjenige, der die Verantwortung trug und er war der, der die Fesseln prüfte...


    Ihm war es sowieso zu blöde geworden, die zwei Feinde zu foltern. Deshalb ging er zu Cursor und dem anderen Equites und befahl ihnen, sie sollen sich um die Gefangenen kümmern und vielleicht doch noch Informationen aus ihnen heraus kriegen.


    Bereits war ein Medicus zum Tatort gekommen, doch auch er sah, dass das Leben des Eques beendet war. Ein paar Equites brachten den Leichnam weg.


    Verus immernoch vom Gewissen geplagt, wollte sich dem Decurio zur Rede stellen. Also ging er zum Zelt des Decurios und bat um einlass.


  • Rufinus bemerkte, dass nun endlich die beiden Gefangenen gefoltert wurden, als plötzlich irgendetwas vor sich ging. Alles passierte recht schnell und Gaius konnte nur noch sehen, wie einer seiner Equites zu -boden ging. Schnell überwältigten sie den Gefangenen und fesselten ihn erneut.


    Als er dann sah, wie sein Duplicarius, den er mit der Folterung beauftragt hatte, zu seinem Zelt ging, beeilte er sich ebenfalls dort hin zu kommen. Er paßte Verus ab und sprach mit ruhiger kräftiger Stimme.


    " Duplicarius, was geht da hinten vor sich ? "

  • Der kleinere von beiden, der bisher immer noch nicht gefoltert wurde, wunderte sich doch sehr über die Römer und über seinen Kameraden, der anscheinend versuchte zu flüchten. Sicherlich würden die Römer sie nun töten lassen, doch er blieb ganz ruhig sitzen und öffnete nochmals seinen Mund. Mann konnte genau sehen, dass er, wie der andere keine Zunge mehr hatte und darum auch nicht sprechen konnte. ;)

  • Verus war ganz ausser sich.


    " Decurio, ein Gefangener konnte sich von seinen Fesseln befreien und einer unserer Equites töten. Und wie sich.... ääähh.. Die beiden haben gar keine Zunge und und.. Ich weiss, dass ich die Verantwortung trage. Ich bin also schuld, dass er umgebracht wurde."


    Verus wusste nicht ob er nun degradiert würde, doch dies war für ihn nicht so schlimm, wie die Tatsache, dass ein Eques getötet wurde. Zum ersten mal hatte er so richtig versagt...


  • Der Decurio schaute den Duplicarius an, dann schaute er wieder zum Ort des Geschehens. Normalerweise konnte man in seinem Gesicht nie auch nur ein kleine Gefühlsregung erkennen, doch jetzt war dies anders. Man sah seine Wut und seinen Ärger, den er wegen dieses Berichtes hatte.


    " Duplicarius, es lag in deiner Verantwortung, die Folterung durch zu führen... wie und warum konnte sich einer der Gefangenen befreien ? Wegen deines Missgeschickts und unachtsamkeit ist einer meiner Mäner tot. "


    Gaius störte es nicht, dass er seinen Duplicarius vor allen anderen Equites zu sau machte. Manch einer war sogar sehr verwundert und hätte nie Gedacht, dass soetwas überhaupt mal passieren konnte.


    " Du weißt, dass ich dies in meinem Bericht an den Praefectus schreiben muss. Rechne mit einer Degradierung. "


    Mit diesen Worten ließ Rufinus seinen ersten Mann zurück und ging in seinem Zelt.


  • " Wie sich einer der Gefangenen befreien konnte, ist mir ebenso unklar wie euch. "


    Mehr konnte Verus auch nicht dazu sagen. Frustriert und verzweifelt verliess Verus den Platz und begab sich ebenfalls in sein Zelt. Er dachte nach und fragte sich, ob es richtig war, dass er zur Legion gegangen war. Denn wäre er nicht hier gewesen, wäre der andere sicherlich noch am leben. Mit der Degradierung konnte er gut leben. Doch nicht mit seinem Gewissen...

  • Cursor hatte auch den Zweiten an den Pfahl binden lassen. Nun sahen sich die beiden Fremden in die Augen; vielleicht konnten sie in Ermangelung ihrer Zungen mit denen reden.


    Nach sorgfältiger Überprüfung der Angebundenen gab er zwei equites den Auftrag, sie zu bewachen und zwar so, daß selbst die kleinste Bewegung einen Satz mit den Schlingen zur Folge hatte.


    Er sah wie Verus niedergeschlagen in seinem Zelt verschwand. Ohne lange zu überlegen, folgte er ihm und fragte ihn ohne Umschweife:


    "Verus, alter Freund, willst Du reden?"

  • [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/LegioXXII/LegionariusNSC.png
    Eques Potitus Cascellius Evander
    ---------------------------------------------------


    Evander machte sich sofort auf den Weg zum Zelt des Duplicarius, wo er zum Glück beide gesuchten antraf. Potitus salutierte vor den Duplicarius, bevor er mit dem Sprechen begann.


    " Salve Duplicarius... Tesserarius. Ihr möchtet euch beide sofort im Zelt des Decurios wiederfinden,... eine Krisensprechung ist angesagt. "



  • Verus schätzte es sehr, dass sein Freund zu ihm kam, um zu sprechen.


    " Danke Cursor, ich will aber lieber für mich alleine sein. "


    Als er das sagte, kam gerade Evander zum Zelt herein und sagte, dass sie zu einer Kriesenbesprechung ins Zelt des Decurios gehen sollten.
    Schweren Herzens, stand Verus, der noch soeben an die Decke gestarrt hatte, auf und sagte zu den beiden anderen.


    " Also, lasst uns gehen."



    Zusammen marschierten sie Zum Zelt, baten um einlass und meldeten sich beim Decurio.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!